
Heinz Rudolf Kunze und Tobias Künzel haben das Eröffnungskonzert ihrer Tour mitschneiden lassen und veröffentlichen es jetzt als Live-Dokument des gemeinsamen Programms. Am 22. März erscheint das komplette Konzert als Doppel-CD (inklusive Bonus-Track).
Bei Amazon ist das Album bereits vorbestellbar
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mehr INFO http://www.familie-prigge.de/bilderkuk.pdf
Unser Platz an der Sonne
Text: Heinz Rudolf Kunze + Tobias Künzel
Musik: Tobias Künzel
Schließ alle Fenster schließ alle Türen / wenn Einbrecher
kommen Nachbars Hund wird sie führen / lösch alle Lampen
lösch alle Kerzen / wir belieben nicht länger zu scherzen / Wir
machen Ernst ja wir verschwinden / sie können uns suchen
doch sie werden nichts finden / setz dich ins Dunkel ich reich
dir die Hand / Gott sei Dank sind wir nicht bei Verstand / Es ist
schon erstaunlich was denkende Menschen so schaffen / wenn
sie aufhör‘n zu schuften zu rackern zu raffen / das ist mehr
als man glaubt mehr als man hofft / manchmal ist einmal
eben schon oft / Unser Platz an der Sonne / laß alles liegen
und stehen / komm laß uns gehen / unser Platz an der Sonne
/ ich kann ihn schon ahnen / ich kann ihn schon sehen / dem
Himmel entgegen es ist gar nicht weit / und ich finde es wird
höchste Zeit / Keinen Nachsendeantrag keine Ferienadresse
/ keinen Brief an die Mutter und eh ich‘s vergesse / nicht die
Milch abbestellen dann freu‘n sich die Spatzen / und nicht
zuletzt alle Nachbarschaftskatzen / Raus aus dem Lärm weg
von den Lichtern / weg von den öden Pokergesichtern / ab
in die Berge wir sind die Späher / den goldenen Wolken ein
ganzes Stück näher / Unser Platz an der Sonne / laß alles
liegen und stehen / komm laß uns gehen / unser Platz an der
Sonne / ich kann ihn schon ahnen / ich kann ihn schon sehen
/ dem Himmel entgegen es ist gar nicht weit / und ich finde es
wird höchste Zeit / Es ist schon erstaunlich was denkende Menschen
so schaffen / wenn sie aufhör‘n zu schuften zu rackern
zu raffen / das ist mehr als man glaubt mehr als man hofft /
manchmal ist einmal eben schon oft / Unser Platz an der Sonne
/ jetzt kein unnützes Wort / einfach nur fort / unser Platz
an der Sonne / raus aus dem Ärger aus dem Herzwintersport
/ kaffeebraun wird unsre Haut / und uns wird auch bestimmt
kein Handtuch geklaut
Verlag: Weltverbesserer Musikverlag GmbH / Brotmann & Töchter GmbH
Fast (Sprechtext)
Text: Heinz Rudolf Kunze
Fast ist es unmöglich / heutzutage nicht zu verzweifeln / auf
dieses Fast / kommt es an / Dieses Fast ist der seidene Faden
/ der sich vom Strick unterscheidet / was das Hängen betrifft /
Im übrigen bin ich mir gar nicht mal so sicher / ob das jemals
anders war / wir hängen / und würgen / am seidenen Faden
/ Bei den meisten wird irgendwie ein Schuh daraus / bei einigen
freilich auch / ein Strick / Die Fröhlichkeit / (was für
ein altehrwürdiges / aus der Mode gekommenes Wort) / die
Zuversicht / die Lebensfreude hängen ab / von dem kleinen
Wörtchen Fast / An diesem seidenen Fast / hängen sie / baumeln
sie im Wind / und im Sturm / Heute gestern morgen / da
bin ich mir relativ sicher / Wenn es einen Gott gibt / dann ist
er kein Spinner mit weißem Rauschebart / wenn es einen Gott
gibt / dann ist er eher eine Spinne / Der wir unseren seidenen
Faden verdanken / und die / wenn wir wieder mal im Begriff
sind uns aus dem Faden einen Strick zu drehen / im letzten
Moment ein Wörtchen flüstert / Fast
Verlag: Weltverbesserer Musikverlag GmbH
A7
Text und Musik: Heinz Rudolf Kunze
Gott sprach zu Abraham: Hast du mich lieb / Abraham sagte:
Na klar Gott und wie / Gott sprach zu Abi: Beweise es mir /
denn ich will mehr als nur Sympathie / Geh auf die Autobahnbrücke
und nimm / mit deinen liebsten und prächtigsten Sohn
/ wirf ihn hinunter den Lastern zum Fraß / das und nicht weniger
will ich als Lohn / Nie bin ich dir etwas schuldig geblieben
/ sagte Old Abi und ging zur A7 / Abraham hatte sein Kind an
der Hand / Isaak hieß er ein reizender Bengel / Isaak fragte:
Was sollen wir hier / Abraham sagte: Gleich bist du ein Engel
/ Wink noch ein bißchen es tut mir echt leid / gleich ganz
alleine nach Hause zu geh‘n / also mein Junge jetzt mach
dich bereit / Gott ist da eigen du mußt das versteh‘n / Gott
hat sich schelmisch die Hände gerieben / beim Anblick der
dreispurig vollen A7 / Isaak sagte: Was sein muß muß sein /
wehe wenn das mit dem Himmel nicht stimmt / ich bin so klein
und mein Herz ist noch rein / daß dich bloß Mutter dafür nicht
vertrimmt / Abraham stellte sein Kind auf die Brüstung / wogender
Weltschmerz zerriß ihm das Herz / Erzengel kamen in
schimmernder Rüstung / und sangen: Vergiß es es war nur ein
Scherz / Da haben alle ganz furchtbar gelacht / und daraus
gleich eine Bibel gemacht / Irgendwo dort steht ganz sicher
geschrieben / Hör auf dein Navi – meid die A7
Verlag: Weltverbesserer Musikverlag GmbH
Es war nicht alles schlecht
Text und Musik: Tobias Künzel + Die Prinzen
Keine Kohle in der Tasche und trotzdem viel gelacht / Und
wenn der Kühlschrank leer war, was zu essen ausgedacht /
Urlaub im Schlafsack und nicht in Daunenfedern / Und zum
ersten Mal auf eigenen vier Rädern / Ich glaube, jetzt gebt ihr
mir völlig recht / Es war nicht alles schlecht / Sonntags gingen
alle in den Garten / Statt Telefonen gab es Ansichtskarten /
Man kannte immer einen, der sehr reich war / Die große, weite
Welt schien unerreichbar / Im Fernsehen wirkte nichts real
und echt / Es war nicht alles schlecht / Da gab‘s noch diese
heiße Mathelehrerin / Ich hab zwar nix kapiert, doch ich ging
gerne hin / Es gab wenige Sachen, die für die Zukunft nicht
klar war‘n / Und legendäre Partys, wenn die Eltern nicht da
war‘n / Wir haben viele Nächte durchgezecht / Es war nicht
alles schlecht / Wir haben Zeit genossen und verschwendet /
Und dann hat sich das Blatt nochmal gewendet / Die Welt war
Paul Millns Piano, Orgel & Gesang
Leben auf der Flucht
Text: Tobias Künzel
Musik: Heinz Rudolf Kunze
Mein Nachbar aus Amerika / war schon seit Jahren nicht mehr
da / er sagt, daß er die Heimat sehr vermißt / ich finde das
sehr interessant / er wohnt in einem fremden Land / obwohl‘s
zu Hause doch am schönsten ist / Die große Stadt ist laut und
bunt / Die Luft hier ist nicht sehr gesund / Auch wenn die
Sonne untergeht bleibt‘s hell / Doch nach drei Wochen Halbpension
/ reicht mir der blaue Himmel schon / Da will ich
nur noch raus aus dem Hotel / Großwesir und Hänschen klein
/ alle woll‘n woanders sein / Jeder sucht sich ein Versteck /
auch ich will gerne von hier weg / das ist wie eine Sucht / ein
Leben auf der Flucht / ein Leben auf der Flucht / Der Rechtsanwalt
von nebenan / ein wirklich hochgelehrter Mann / wär
sicher manchmal gerne nicht so schlau / Der Lehrer, Sport
und Religion / (verheiratet und einen Sohn) / wär eigentlich
viel lieber eine Frau / Und wenn ich wie Bob Dylan wär / fiel
mir das Reimen nicht so schwer / Ich wär ein Leben lang auf
Welttournee / Ich wär auch gern ein echter Punk / ohne Konto
auf der Bank / Der Mittelstand tut manchmal richtig weh /
Ödipus und Frankenstein / alle woll‘n was andres sein / Auch
ich hätt manchmal fast gekillt / für ein andres Spiegelbild /
Das ist wie eine Sucht / Ein Leben auf der Flucht / Man weiß
das tapfre Schneiderlein / wollte dem Land ein König sein /
Doch dann statt auf dem Thron zu hocken / stopft es heimlich
wieder Socken / Das ist wie eine Sucht / Ein Leben auf der
Flucht / Ein Leben auf der Flucht / Ein Leben auf der Flucht
/ Ein Leben auf der Flucht / Ein Leben auf der Flucht / Ein
Leben auf der Flucht
Verlag: Weltverbesserer Musikverlag GmbH / Brotmann & Töchter GmbH
Im Aufbruch
Text: Heinz Rudolf Kunze
Musik: Tobias Künzel
Ich sitz in diesem Hafen / und gebe meiner Traurigkeit den
letzten Schliff / ich sitz in diesem Hafen / wo alte Fischer
schlafen / und warte ganz geduldig auf mein Schiff / Ich
weiß nicht wann es kommen wird / ich bin bereit mit ihm
in See zu stechen / ich sitz auf meinen Taschen / mit Mütze
und Gamaschen / und hinterlasse keine off‘nen Zechen / Ich
kümm‘re mich nicht mehr / Um Sehenswürdigkeiten dieser
Stadt / mein Herz ist still und leer / egal was sie mir noch
zu bieten hat / Ich habe keine Lust / in prächtigen Theatern
nachzusitzen / ein Ziehen in der Brust / macht leise Angst
und läßt ein bißchen schwitzen / Ich blätt‘re ohne Neugier /
in alten und vergilbten Magazinen / die Dirnen schau‘n mich
an / mir liegt nichts mehr daran / denn es verbindet mich
nichts mehr mit ihnen / Ein Priester kommt den Kai entlang /
er will mir seine Lieblingsbücher leihen / das wär mal schön
gewesen / jetzt werd ich sie nicht lesen / ich könnte mir ihr
Ende nicht verzeihen / Noch schließe ich Bekanntschaft / beim
Kartenspielen oder in der Bar / doch will ich keine Freunde /
nichts hinterlassen was mir wichtig war / Denn jetzt bin ich im
Aufbruch / ich möchte nur noch eins und zwar an Bord / und
ist der Wind mir günstig / nimmt er mich mit sich unauffällig
fort / Ich sitz in diesem Hafen / und gebe meiner Traurigkeit
den letzten Schliff / ich sitz in diesem Hafen / Wo alte Fischer
schlafen / und warte ungeduldig auf mein Schiff
Verlag: Weltverbesserer Musikverlag GmbH / Brotmann & Töchter GmbH
Münchhausens Nachtlied
Text: Heinz Rudolf Kunze
Musik: Traditional (»Der Mond ist aufgegangen«)
Die Lust ist mir vergangen / was kann ich auch verlangen /
beim Zustand um mich rum / wo nur die Wälder schweigen
/ und alle andern zeigen / sich offensiv so dreist und dumm
/ Das Lachen ist vergangen / die Haßschlagzeilen prangen
/ wer ist die nächste Sau / die sie durch Dörfer jagen / und
nicht nach Wahrheit fragen / nur Springer weiß das ganz genau
/ Wie ist die Welt so böse / bei ihrem Wutgetöse / wird
man ja blind und taub / das Raubsystem geht pleite / und
wenn ich Glocken läute / dann nicht weil ich an etwas glaub
/ So regt euch denn ihr Brüder / auch Schwestern reckt die
Glieder / daß man euch nicht zerquetscht / der Wolf hat böse
Pläne / noch zeigt er nicht die Zähne / die werden nach der
Wahl gefletscht / Ich sehn‘ mich manchmal leise / nach der
Münchhausenreise / bis ganz hinauf zum Mond / wohin sich
wenig trauten / nur ein paar Astronauten / ansonsten herrlich
unbewohnt
Verlag: Weltverbesserer Musikverlag Gmbh