HRK im Schlagersumpf

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An
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HRK im Schlagersumpf

Beitrag von An »

Erst Auftriff bei Kim Fischers MDR-Kult-Hits mit Roland Kaiser und Caught in the Act (zugegeben auch Toni Krahl und Dieter "Maschine" Birr), dann beim ZDF-Fernsehgarten on Tour auf Malle. Dazu zahlreiche Fotos Arm in Arm mit "netten Kollegen" auf Facebook wie Thomas Anders, DJ Özi und anderen der Branche. Schließlich auf der Facebook-Seite noch der Link "Ariola - Mein Herz schlägt Schlager".

War da nicht im letzten Jahr auf Facebook dieser Text, der mit dem Schlager abrechnete und hohe Wellen schlug? Anbiederung ist leider das Gegenteil von Glaubwürdigkeit. Schade, das hat die neue CD nicht verdient (auch wenn "Mund-zu-Mund-Beatmung" und "Auf meine Mutter" entgegen einer HRK-Behauptung eben doch schlechter Schlager sind). Und "Geist ist geil"? Hier geht es eher um Hirnabtötung.
MartinB
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Re: HRK im Schlagersumpf

Beitrag von MartinB »

Des Heinzes Schlagereien betrüben auch mich immer wieder. Mit rosaroter Brille auf tröste ich mich heutzutage mit vermuteter kalkulierter musikalisch-textlicher Prostitution für gute Zwecke wie Räuberzivil usw. Doch es ist meist peinlich, Heinz mit dererlei Gebaren assoziiert zu sehen von solchen, die "eigentlich" für die subtileren Sachen zu begeistern wären. Sich als Kunze-Fan zu outen kann deswegen auch in die Hose gehen... Manche Feingeister verweigern tiefere Beschäftigung mit HRK zuweilen, abgeschreckt von Paradies ist hier und 100000 Rosen und sogar ich hatte zu DeinisstmeinganzesHerz-Zeiten schon fast abgeschworen, ihm weiterhin die ihm gebührende Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Es ist manchmal schwierig, Kunzeaktivist zu sein, angesichts solcher Anbiedereien an bildungsferne unterschichtige Zielgruppen. Heinz vergrault sich damit Teile seiner Kundschaft, die zu ihm passen würden und lockt im Gegenzug Quasi-interessierte an, die seiner Persönlichkeitsstruktur eher ein Gräuel sein müssten. Wie macht er das nur mit sich selbst klar? Will er dermassen konsequent "Einer für alle" sein, dass er demzuliebe Scham- und Skrupelgrenzen aufgehoben hat? Wieso schreckt er vor nichts zurück? Und wie erklärt sich angesichts dessen seine unglaubliche Kreativität und Risikofreude in den anderen Bereichen? Ist er vielleicht multipel persönlich? Oder ein Esallenrechtmachenwoller? Von Pleite bedrohtes verkanntes Genie? Oder gar Schlagerfuzzi mit Leib und Seele mit sadistischer Freude, "uns" Besserwissenden auch ein paar Bröckchen zukommen zu lassen, auf dass wir seine Carmennebeligkeiten ungewollt mit unterstützen? Vielleicht sind "wir" ja die Verarschten...

Mein Lösungsvorschlag ginge in die Richtung, dass der Schlagerheinz sich eine extra für diese Zwecke zu entwickelnde Identität zuläge, auf dass man unterscheiden könne, wer nunwas für welchen Zweck wäre. "Räuberzivil" für die gewagten Sachen, "Heinz Rudolf Kunze" für den Rocker und Denker und (z.B.) "Heinz Herz" für die Schrottigkeiten, das wäre hilfreich und jeder wüsste genauer, was er zu meiden oder suchen hätte. Der eine Interessierte bliebe von dem anderen verschont, es gäbe weniger Verstörungen beim CD-Konsum und überhaupt, die Welt des Vollverheinzten wie ich einer bin wäre überschaubarer und es wäre einfacher, in der Diskussion über HRK die jewielige Zielgruppe zu "bedienen". Man hat ja auch als Kunzefan nicht unendlich Zacken in der Krone...
Tod der Musikindustrie!
Kalle
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Re: HRK im Schlagersumpf

Beitrag von Kalle »

Mein Lösungsvorschlag ginge in die Richtung, dass der Schlagerheinz sich eine extra für diese Zwecke zu entwickelnde Identität zuläge, auf dass man unterscheiden könne, wer nunwas für welchen Zweck wäre.---Der eine Interessierte bliebe von dem anderen verschont, es gäbe weniger Verstörungen beim CD-Konsum und überhaupt, die Welt des Vollverheinzten wie ich einer bin wäre überschaubarer und es wäre einfacher, in der Diskussion über HRK die jewielige Zielgruppe zu "bedienen". Man hat ja auch als Kunzefan nicht unendlich Zacken in der Krone...
Martin ... herrliche Analyse, ich bin Dein Fan. :P

Woran man mit mir war

Ich war ein starker Woller
und schwach in der Geduld
und was geschah war ab und zu
gerne meine Schuld
ich hab es ausgeschlagen
einer Linie treu zu sein
ich schneid sie im Unendlichen
da sind wir dann allein
mal dieses und mal jenes
ich konnt mich schwer entscheiden
es war erschütternd einfach
mir Gutes zu verleiden
so zwei drei Handvoll Menschen
hab ich dabei berührt
und währenddessen etwas
ganz anderes gespürt

Ich setze auf das bißchen
eigene Gefahr
am schönsten wär wenn niemand weiß
woran man mit mir war

Ich komme nie nachhause
oder nur in jenem Sinn
in dem ich einst in keines
hineingeboren bin
ich brauche nahe Menschen
fern um mich herum
wer sich in mich hineinbegibt
kommt liebend darin um
die Wälder sind verschwiegen
die Flüsse angeschwollen
die großen Städte fragen sich
was sie bei mir sollen
dann halten sie den Daumen raus
und lassen mich zurück
und ich steh da und winke
und das ist fast schon Glück

Ihr kriegt mich nicht verteufelt
und nicht auf den Altar
am schönsten wär wenn niemand weiß
woran man mit mir war

Ich habe nichts zu sagen
aus gar nichts werd ich schlau
ganz früher wußt ich alles
ganz skrupellos genau
inzwischen kann ich schwimmen
und muß auch nicht mehr stehn
gehn Sie bitte weiter
hier gibt es nichts zu sehn
kein Wunschkonzert das Leben
und auch kein Milchkaffee
wohl eher so ein Strohhalm
in ziemlich rauher See
und nirgends steht geschrieben
ob man mit ihm versinkt
oder löscht das Meer den großen Durst
wenn man aus ihm trinkt

Ich bitte um Verständnis
doch bloß nicht ganz und gar
am schönsten wär wenn niemand weiß
woran man mit mir war
Schreibe (Redet), was gut ist, was erbaut und was notwendig ist, damit es Gnade bringe denen, die es lesen (hören).
Epheser 4,29
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