HEINZ bei Beckmann

ZEITUNG - RADIO - FERNSEHEN - INTERNET
gute alte Zeit trifft auf die Gegenward

Moderator: Moderators

Thofrock
Das Original
Das Original
Beiträge: 3107
Registriert: 22 Nov 2002, 13:00
Wohnort: Northeim
Kontaktdaten:

Re: HEINZ bei Beckmann

Beitrag von Thofrock »

manuelg hat geschrieben:wie wurde heinz denn im einspieler zu anfang vorgestellt? als langjähriger wegbegleiter und freund unseres bundespräsis? hat ihn bm gefragt wie er ihn kennen- u. schätzen gelernt hat??
Exakt. Im Einspieler wurde Heinz als langjähriger Freund vorgestellt. Und Beckmanns erste Frage an Heinz war, ob sie derzeit regelmäßig Kontakt haben und ob er mit leidet.

Zu meinen Eindrücken aus der Sendung schreibe ich im Spottlight ein paar Sätze.
Kalle
Das Original
Das Original
Beiträge: 2468
Registriert: 24 Nov 2002, 13:00
Wohnort: Nottuln
Kontaktdaten:

Re: HEINZ bei Beckmann

Beitrag von Kalle »

Talkshow
Auch Beckmann müht sich an Wulff ab
Essen. Um die Affäre des Bundespräsidenten Christian Wulff kommt derzeit keine Talk-Show herum. Auch Beckmann versuchte sich an dem Thema, aber präsentierte den Zuschauern nur ein zahmes Frage-und-Antwort-Spiel.
Ähnlich wie das Thema Wulff langsam in den Medien an Wind verliert, wehte auch durch die ARD-Talk-Show Beckmann nur ein laues Lüftchen. Inhaltlich hatte die Diskussions-Runde am Donnerstagabend kaum mehr zu bieten als andere Gesichter, die alte Meinungen vertraten.
Fast scheint es, als ob zur Causa Wulff mittlerweile alles gesagt sei. So dümpelte die Sendung gemächlich durch das Spätabendprogramm. Einen Grund, der das Einschalten gerechtfertigt hätte, lieferte Moderator Reinhold Beckmann nicht.

Dabei hätte die Gästeliste durchaus das Potenzial gehabt, dass Thema mit neuen Sichtweisen zu bereichern. Anstatt einer hitzigen, gar kontroversen Diskussion, bekamen die Zuschauer aber nur ein handzahmes Frage-und-Antwort-Spiel zu sehen.

Karl-Georg Wellmann bot genug Zündstoff für die Wulff-Debatte
Auch, dass der Bundestagsabgeordnete Karl-Georg Wellmann live zugeschaltet wurde, belebte die Diskussion nicht. Der CDU-Poliker, der als erster aus den eigenen Reihen Wulffs Rücktritt forderte, bot genug Zündstoff. „Wenn ich an der Stelle wäre, dann würde ich mit Anstand meinen Hut nehmen“, sagte Wellmann. Statt aber an dieser Stelle einzuhaken, ging die Runde über den Abgeordneten hinweg. Der Moderator hätte mit diesem neuen Aspekt eine interessante Sendung gestalten können. Diese Chance verpasste Beckmann.

Erhellende Momente blieb auch der ehemalige SPD-Vorsitzende Björn Engholm dem Publikum schuldig. 1993 musste er wegen der Barschel-Affäre von seinem Amt als schleswig-holsteinischer Ministerpräsident zurücktreten. Ein Vergleich bot sich an, aber dieser verpuffte an der Oberfläche. Gezielt nachzuhaken unterließ Reinhold Beckmann auch hier. Lieber gestattete er seinem Gast, über die Anforderungen an den Bundespräsidenten zu schwadronieren. Eine ethische, kulturelle und geistige Größe müsse er sein, sagte Engholm mehrfach.

Die pointierten Äußerungen von Autorin Julia Friedrichs konnten das Gespräch an einigen Stellen aufwerten. Wirklich Neues sagte sie allerdings auch nicht. Aber wenn schon nichts Neues, so brachte es Julia Friedrichs zumindest auf eine erfrischende Art herüber: „Es ist ein Amt, wo sich vorbildlich verhalten, zum Bewerberprofil gehört.“

Nils Minkmar, Feuilleton-Chef der FAZ, übernahm die Rolle, die man von ihm erwartete. Er kritisierte den Bundespräsidenten und bezeichnete sein Verhalten als „unerträglich“. Mehr wäre durchaus möglich gewesen.

Bettina Wulff als „Modebotschafterin“
Zu verständig waren die kurzen Wortwechsel mit Musiker Heinz Rudolf Kunze. Der langjährige Freund von Christian Wulff ergriff fortwährend Partei für den Bundespräsidenten. Dass er und Minkmar nebeneinander saßen, hätte zu einem schönen Schlagabtausch führen können. Aber ein solch argumentatives Kräftemessen wollte sich nicht einstellen.

So driftete die Sendung immer wieder in Belanglosigkeiten ab. Beckmanns Frage nach dem „Gefährlichen Glamour“ des Präsidentenpaares, womit er eigentlich das enge Verhältnis zur „Bild“ meinte, verkümmerte zu einem Exkurs über die Garderobe von Bettina Wulff. Bunte Chefredakteurin Patricia Riekel bestimmte diesen Teil der Sendung. Als „Modebotschafterin“ bezeichnete sie die Präsidenten-Gattin. Reinhold Beckmanns Versuch, den Ball weiter an Nils Minkmar zu spielen, misslang. Irritiert reagierte der Feuilleton-Chef der FAZ und antwortete: „Ich wüsste gar nicht, was sie an hat.“

Die Diskussion zu Wulff driftete ab
Zum Ende kam die Diskussion dann völlig vom Thema ab. Die pragmatische junge Generation brachte Julia Friedrichs aufs Tapet. Was eigentlich nur eine Randnotiz war, drängte sich in den Mittelpunkt der Runde. Warum das politische Engagement junger Leute weniger wird und sie sich immer weiter ins Private zurückziehen, versuchten die Gäste zu erörtern. Die Runde selbst wirkte, als ob sie der Wulff Debatte überdrüssig wäre.

Die Talk-Show Beckmann versuchte, mit dem Thema Wulff auf einen Zug aufzuspringen, der längst abgefahren ist. Das scheiterte auf ganzer Linie. Eine klare Antwort auf die Frage der Sendung nach „Macht, Medien, Moral – wo sind Deutschlands Vorbilder?“ blieben die Gäste schuldig. Zumindest wussten die Zuschauer zum Schluss, dass Nelson Mandela, Helmut Schmidt und der Dalai Lama laut einer Forsa-Umfrage für die Deutschen Vorbilder sind.

David Huth

QUELLE PRESSE http://www.derwesten.de

-AUSZUG aus S.P.O.N. - Der Kritiker -

Als wäre Wulff ein Sträfling

Das "Kabinett" ist also wieder aus der "Winterpause" da, danke für die Nachricht. Wir hätten ja fast nicht mitgekriegt, dass sie überhaupt weg waren, wäre da ausnahmsweise mal zwei Wochen lang kein FDP-Generalsekretär zurückgetreten. Sie wirken wie eingeschneit, egal ob sie in Berlin sitzen oder in den Bergen sind. Stehen die alle unter Baldrian? Haben sie was unterschrieben, dass sie sich nicht mehr öffentlich zu Regierungsfragen äußern dürfen? Redet nur noch Peter Altmaier mit uns über Twitter und sagt, dass er sich nun "vom Acker" macht? Ist das schon die präsidiale Kanzlerschaft, wie "FAZ"-Feuilleton-Chef Nils Minkmar das bei "Beckmann" nannte.

Diese Sendung war ein weiterer Hinweis darauf, was passiert, wenn es so weiter geht: Aus welchen Kellern kamen die denn alle gekrochen? Vor allem Heinz Rudolf Kunze ist eine Figur, die man sich gar nicht ausdenken kann. Ein Schlagersänger, der so redet wie eine Laubsäge, also wie ein Politiker, der so lächelte, als wisse er etwas, das er nicht sagen darf, der in dieser Sendung sitzt wie ein Strippenzieher, der "du" sagt zu Björn Engholm (genau, Björn Engholm, der vor knapp 20 Jahren mal zurückgetreten ist und immer noch so arrogant und gestelzt daher redet wie damals) und natürlich mit Christian Wulff eng "befreundet" ist.

Oder Patricia Riekel, die kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs Chefredakteurin der "Bunten" wurde und sich in dieser Funktion besonders gut mit den psychomoralischen Befindlichkeiten von Politikern auskennt - sie ist eine echte Instanz, wenn es darum geht, die Verhältnisse zu kritisieren, die sie und ihr Blatt ja selbst geschaffen haben. Sie sprach davon, wie sehr die Privatsphäre, die die "Bunte" doch wöchentlich perforiert, bei Wulffs gelitten habe und dass der Mann doch bitte eine "zweite Chance" verdiene, als wäre Wulff ein Sträfling oder ein Kandidat für das Programm "No Child Left Behind", das sich der Sozialphilosoph George W. Bush ausgedacht hat.

QUELLE PRESSE: http://www.spiegel.de
Schreibe (Redet), was gut ist, was erbaut und was notwendig ist, damit es Gnade bringe denen, die es lesen (hören).
Epheser 4,29
manuelg
Das Original
Das Original
Beiträge: 1709
Registriert: 04 Mär 2005, 13:00
Wohnort: Freiburg i. Br.
Kontaktdaten:

Re: HEINZ bei Beckmann

Beitrag von manuelg »

Thofrock hat geschrieben:
manuelg hat geschrieben:wie wurde heinz denn im einspieler zu anfang vorgestellt? als langjähriger wegbegleiter und freund unseres bundespräsis? hat ihn bm gefragt wie er ihn kennen- u. schätzen gelernt hat??
Exakt. Im Einspieler wurde Heinz als langjähriger Freund vorgestellt. Und Beckmanns erste Frage an Heinz war, ob sie derzeit regelmäßig Kontakt haben und ob er mit leidet.

..und was hat heinz geantwortet?
GEIST ist geil!

HRK, 2013
Ghosti
Draufgeher
Draufgeher
Beiträge: 806
Registriert: 15 Apr 2009, 21:15
Kontaktdaten:

Re: HEINZ bei Beckmann

Beitrag von Ghosti »

manuelg hat geschrieben:
Thofrock hat geschrieben:
manuelg hat geschrieben:wie wurde heinz denn im einspieler zu anfang vorgestellt? als langjähriger wegbegleiter und freund unseres bundespräsis? hat ihn bm gefragt wie er ihn kennen- u. schätzen gelernt hat??
Exakt. Im Einspieler wurde Heinz als langjähriger Freund vorgestellt. Und Beckmanns erste Frage an Heinz war, ob sie derzeit regelmäßig Kontakt haben und ob er mit leidet.
..und was hat heinz geantwortet?
Edit: echt keine Vorstellung? 8O
Kalle
Das Original
Das Original
Beiträge: 2468
Registriert: 24 Nov 2002, 13:00
Wohnort: Nottuln
Kontaktdaten:

Re: HEINZ bei Beckmann

Beitrag von Kalle »

..und was hat heinz geantwortet?
aus der Erinnerung (Sinngemäß) "MITLEIDEN: ja natürlich seid Wochen, meine Frau und ich leiden ausdrücklich mit ihm und seiner Frau... - KONTAKT: ja - nahezu täglich - zumindest per SMS"

zum Nacharbeiten/denken hier:
http://mediathek.daserste.de/sendungen_ ... uchstabe=B
Schreibe (Redet), was gut ist, was erbaut und was notwendig ist, damit es Gnade bringe denen, die es lesen (hören).
Epheser 4,29
manuelg
Das Original
Das Original
Beiträge: 1709
Registriert: 04 Mär 2005, 13:00
Wohnort: Freiburg i. Br.
Kontaktdaten:

Re: HEINZ bei Beckmann

Beitrag von manuelg »

DANKE, Kalle!
GEIST ist geil!

HRK, 2013
Natascha
Stirnenfuss
Stirnenfuss
Beiträge: 287
Registriert: 05 Apr 2004, 12:00
Kontaktdaten:

Re: HEINZ bei Beckmann

Beitrag von Natascha »

Kalle hat geschrieben:Diese Sendung war ein weiterer Hinweis darauf, was passiert, wenn es so weiter geht: Aus welchen Kellern kamen die denn alle gekrochen? Vor allem Heinz Rudolf Kunze ist eine Figur, die man sich gar nicht ausdenken kann. Ein Schlagersänger, der so redet wie eine Laubsäge, also wie ein Politiker, der so lächelte, als wisse er etwas, das er nicht sagen darf, der in dieser Sendung sitzt wie ein Strippenzieher, der "du" sagt zu Björn Engholm (genau, Björn Engholm, der vor knapp 20 Jahren mal zurückgetreten ist und immer noch so arrogant und gestelzt daher redet wie damals) und natürlich mit Christian Wulff eng "befreundet" ist.
Bei so was frage ich mich immer, ob das jetzt gewollte Boshaftigkeit ist, oder ob der Schreiber tatsächlich von Kunze ein über die Öffentlichkeit vermitteltes Bild eines Schlagersängers hat.
Ich mag immer den Mann mehr lieben, der so schreibt, wie es Mode werden kann, als den, der so schreibt, wie es Mode ist.
Georg Christoph Lichtenberg
reedinger
Stirnenfuss
Stirnenfuss
Beiträge: 282
Registriert: 08 Feb 2007, 13:03
Kontaktdaten:

Re: HEINZ bei Beckmann

Beitrag von reedinger »

Kalle hat geschrieben:aus der Erinnerung (Sinngemäß) "MITLEIDEN: ja natürlich seid Wochen, meine Frau und ich leiden ausdrücklich mit ihm und seiner Frau... - KONTAKT: ja - nahezu täglich - zumindest per SMS"
Bild

"Echte Fründe ston zesamme..."

PS: Am Freitag legte auch noch der MDR (mit Unterstützung von Rainald Grebe) in Sachen Wullf humorvoll nach. Siehe bei http://www.youtube.com/watch?feature=pl ... xiGgDHodnE#!
"Wenn man keine Freunde mehr haben darf und, wenn man bei den Freunden im Gästezimmer übernachtet, nach einer Rechnung verlangen muss, dann verändert sich die Republik zum Negativen."
Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste