41* Schöne Grüße Vom Schicksal" - nach VÖ

die HRK Produkte und Meinungsbilder
Thofrock
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Re: *Schöne Grüße Vom Schicksal - nach VÖ

Beitrag von Thofrock »

An hat geschrieben: Das Argument von HRK und seinem Umfeld ist, je schlagerhafter und massenkompatibler einige Single-Titel sind, um so mehr Menschen werden erreich und um so mehr Alben werden verkauft. Eine These, die hier im Forum seit Jahren sehr kontrovers diskutiert wird. Auch ich gehöre zu denen, die glauben, dass sich HRK einen besseren Ruf erarbeitet und mehr Alben verkauft hätte, wenn er auf diese Art von Musik dauerhaft verzichtet hätte. Alle meine Freunde, die in den 1980ern und 1990ern zu HRK-Konzerten gegangen sind, kaufen wegen genau dieser Musik von HRK keine Alben oder Konzertkarten mehr.
Die größte Abwanderungswelle gab es aber ausgerechnet nach Richter-Skala, die nun wirklich Schlager-unverdächtig ist.

Die Deutschpop-Welle war in den 90ern durch. Die Abgänge hatten Lage, Meinecke, Maahn, Deter, Maurenbrecher, Novalis, Mitteregger allesamt. Sogar Stadion-Acts wie Westernhagen und Bap brachen weg. Lindenberg hatte eine kurze Ostalgie-Phase, aber seine Alben zwischen 1990 und 2007 kennt bis heute keine Sau. Das hatte nichts mit taktischem Komponieren zu tun, sondern mit dem wandernden Zeitgeist. Elektronik mit viel Beats war angesagt.

Und Songs, die auch beim Schlagerpublikum durchgehen, hatte Heinz immer.
Miro
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Re: *Schöne Grüße Vom Schicksal - nach VÖ

Beitrag von Miro »

In der zweiten Woche geht SGvS in den offiziellen deutschen Charts von 16 auf 38.
Thofrock
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Re: *Schöne Grüße Vom Schicksal - nach VÖ

Beitrag von Thofrock »

Wieso denn 16? An hatte doch 10 ermittelt:

https://www.charts.de/album-charts-cw-19-2018

Fände ich auch korrekter.
Miro
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Re: *Schöne Grüße Vom Schicksal - nach VÖ

Beitrag von Miro »

Thofrock hat geschrieben:Wieso denn 16? An hatte doch 10 ermittelt:
Es gibt offizielle deutsche Charts, hinter denen der Bundesverband Musikindustrie steht und die z.B. in der Musikwoche und bei VIVA veröffentlicht werden. Da war er letzte Woche 16.

Dann gibt es noch so andere Charts. Da war er wohl 10.
thommes
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Re: *Schöne Grüße Vom Schicksal - nach VÖ

Beitrag von thommes »

Miro meint offenbar diese hier: http://www.mtv.de/charts/70tgrf/album-top-100
"Doch nicht alles, außer man ist jung, ist gleich Majestätsbeleidigung"
Scharlatan
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Re: *Schöne Grüße Vom Schicksal - nach VÖ

Beitrag von Scharlatan »

Thofrock hat geschrieben:Und Songs, die auch beim Schlagerpublikum durchgehen, hatte Heinz immer.
Das entscheidende Wort dabei ist "auch".
Songs, die ausschließlich auf diese Zielgruppe zugeschnitten sind, gibt es streng genommen so erst seit dem Ende der Ära Lürig.
Die schräge Poesie, die augenzwinkernden Doppelbödigkeiten, das virtuose Spiel mit Klischees, die manches leichtere Kaliber im Kunze-Oevre auch für den anspruchsvolleren Konsumenten interessant oder wenigstens tolerierbar machten, sind bei den heutigen, auf Radiotauglichkeit gebürsteten Single-Kandidaten einem simplen Bedienen dieser Klischees gewichen.
"Herz" war ein eleganter Etikettenschwindel, der funktioniert hat, weil er sowohl bei denen ankam, die ihn nicht durchschauten und es einfach 1:1 nahmen, als auch bei denen, die den subversiven Kern darin erkannten und sich vom Schlager-Vorwurf der "Judas!"-Rufer unter den enttäuschten Alt-Fans nicht beirren ließen.
Aber genau diese treuen Verteidiger stehen jetzt komplett blamiert da angesichts von Stimmen sogar aus den "eigenen" Reihen, die die im Zweifel zumindest stilsicheren Gratwanderungen früherer Jahre allen Ernstes auf eine Stufe mit dem Zeitgeist-ist-geil-Allerweltstrallala der aktuellen Auskopplung stellen wollen.
Wenn die diesbezüglichen Qualitätsmaßstäbe schon dermaßen verrutscht sind, dass ein Andreas Gabalier im rbb-Ankündigungstrailer für die NDR-Talkshow so ironiefrei wie ungestraft als "Rockpoet" bezeichnet werden darf, hat das sicher nicht ganz zuletzt auch damit zu tun, dass "wahre" Rockpoeten sich mittlerweile so bereitwillig einem Millieu anbiedern, in dem eben auch Leute wie Gabalier Erfolge feiern.
Und das muss man ja wohl noch übelnehmen dürfen, selbst wenn man - wie ich - die Mehrzahl der übrigen Schicksalsgrüße durchaus angenehm überrascht zur Kenntnis nimmt.
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Re: *Schöne Grüße Vom Schicksal - nach VÖ

Beitrag von Thofrock »

Ich sehe die Anbiederung eher von der anderen Seite kommen. Der Schlager hat sich insofern verändert, weil er keinerlei Berührungsängste zu Zutaten scheut, die früher Bäh waren. Und wenn Gabalier mit verzerrten Gitarren arbeitet, dann taucht natürlich irgendein Spaßvogel auf, der da einen Rockpoeten raus hört. Na und?

Die aktuelle "Single" ist ja nicht die Regel. Das ist ein Ausreißer nach unten, wie es in den 90ern "Du bist nicht allein" oder in den 80ern "Liebe ist Zärtlichkeit" war. Aber die starken Kaliber im schlagernahen Pop gibt es doch auch weiterhin. "Das Glück an deiner Seite" oder "Längere Tage" wären auf "Wunderkinder" oder "Brille" auch Perlen gewesen und hätten heavy Rotation auf NDR2 und FFN gehabt.
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Re: *Schöne Grüße Vom Schicksal - nach VÖ

Beitrag von Kalle »

Scharlatan: streng genommen so erst seit dem Ende der Ära Lürig.
Du machst Deinem Namen Ehre. Die Zeiten sind aber unwiederbringlich vorbei. Ich glaube nach wie vor, dass HEINZ zunächst den Erfolg als Unterhalter/Entertainer sucht und vorallem keine Scheu hat Schlager zu singen, die nunmal mehr Mitmenschen begeistern. Der Begriff "Anspruchsvoll" ist für vieles zu gebrauchen und wird auch inzwischen inflationär benutzt. Wie im Wuki Interview bereits geschrieben, ist es auch für Fans "Fluch oder Segen" und auch zu H. Lürig's Zeiten wurde gerne lange an den Ernährer-Stücken gebastelt, vom damaligen Produzenten H.L., auch oftmals zum Missfallen von HEINZ. Die Begründung lautete es würde Heute so gemacht und gefordert. Ich erinnere in dem Zusammenhang auch gerne an u.a. Conny Plank. DimgH ist für mich auch nicht subversiv sondern die Erfolgssingle von HRK und somit ein Garant für gute Stimmung durch Wiedererkennung vieler Menschen. Wenn die Rotation der RadioTV Stationen mit der Weigerung der Fans zusammen kommt sich per Ted, Telefon, Mausklick sich diesem, sicher auf Eingängig produzierten Titels anzunehmen, um Airplay zu erreichen, wirds natürlich nicht einmal etwas mit dem Achtungserfolg. Ich glaube dass man sich auch nicht als Werber für das sehr gute "Gesamtkunstwerk" zu schade sein sollte.
Mit der "Richter Skala" Single "Halt's Maul" 1996 und der zeitgleichen Klassensprecherfunktion der "Quote" hat HEINZ der Klatsch & Tratschpresse natürlich eine geniale Vorlage gegeben. Auch da haben viele Fans und schlimmer, einige Medien Fürsprecher und Förderer ihn im Regen stehen lassen, oder haben ihn abgestraft durch Missachtung/Ignorieren. Z.B der "Rolling Stone". Ich kann mich des Eindrucks nicht erwähren, das es zu bestimmten Zeiten auch Neid auf das ununterbrochene, erschaffen von Textkunst war, während Andere sich in "Schreibblockaden" beurlaubten. Wo kommen denn die von aussen aufgedrückten Images her wie z.B. "Oberlehrer"? Letztlich sind es also weniger die Mainstream tauglichen Singles selber, sondern viele Faktoren die zum Erfolg oder Misserfolg beitragen.
Franky i. Ü. hat mit seinem Beitrag vollkommen recht... auch wenn's mich wurmt, dem "Spottlight-Erfinder" diesmal nicht widersprechen zu können. Mmh..-
Schreibe (Redet), was gut ist, was erbaut und was notwendig ist, damit es Gnade bringe denen, die es lesen (hören).
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Re: *Schöne Grüße Vom Schicksal - nach VÖ

Beitrag von An »

pitscher hat geschrieben:Ich mag den Schlager-Kunze überhaupt nicht. Von daher kann ich mich über eventuelle Erfolge in dieser Richtung auch nicht freuen. Schließlich würden diese Erfolge den Weg in Richtung Schlager verstärken. Ich wünsche mir aber Alben ohne diese Schlagerkompromisse.
Scharlatan hat geschrieben:
Thofrock hat geschrieben:Und Songs, die auch beim Schlagerpublikum durchgehen, hatte Heinz immer.
Das entscheidende Wort dabei ist "auch".
Songs, die ausschließlich auf diese Zielgruppe zugeschnitten sind, gibt es streng genommen so erst seit dem Ende der Ära Lürig.
Die schräge Poesie, die augenzwinkernden Doppelbödigkeiten, das virtuose Spiel mit Klischees, die manches leichtere Kaliber im Kunze-Oevre auch für den anspruchsvolleren Konsumenten interessant oder wenigstens tolerierbar machten, sind bei den heutigen, auf Radiotauglichkeit gebürsteten Single-Kandidaten einem simplen Bedienen dieser Klischees gewichen.
"Herz" war ein eleganter Etikettenschwindel, der funktioniert hat, weil er sowohl bei denen ankam, die ihn nicht durchschauten und es einfach 1:1 nahmen, als auch bei denen, die den subversiven Kern darin erkannten und sich vom Schlager-Vorwurf der "Judas!"-Rufer unter den enttäuschten Alt-Fans nicht beirren ließen.
Aber genau diese treuen Verteidiger stehen jetzt komplett blamiert da angesichts von Stimmen sogar aus den "eigenen" Reihen, die die im Zweifel zumindest stilsicheren Gratwanderungen früherer Jahre allen Ernstes auf eine Stufe mit dem Zeitgeist-ist-geil-Allerweltstrallala der aktuellen Auskopplung stellen wollen.
Wenn die diesbezüglichen Qualitätsmaßstäbe schon dermaßen verrutscht sind, dass ein Andreas Gabalier im rbb-Ankündigungstrailer für die NDR-Talkshow so ironiefrei wie ungestraft als "Rockpoet" bezeichnet werden darf, hat das sicher nicht ganz zuletzt auch damit zu tun, dass "wahre" Rockpoeten sich mittlerweile so bereitwillig einem Millieu anbiedern, in dem eben auch Leute wie Gabalier Erfolge feiern.
Und das muss man ja wohl noch übelnehmen dürfen, selbst wenn man - wie ich - die Mehrzahl der übrigen Schicksalsgrüße durchaus angenehm überrascht zur Kenntnis nimmt.
Ich kann euch beiden nur 100%ig zustimmen.

Nieder mit dem HRK-Schlager der geistlosen Art, der alle von HRK an anderen Stellen formulierten Ansprüche und Klagen über geistigen Verfall ab absurdum führt!
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Re: *Schöne Grüße Vom Schicksal - nach VÖ

Beitrag von Kalle »

AN: Nieder mit dem HRK-Schlager der geistlosen Art, der alle von HRK an anderen Stellen formulierten Ansprüche und Klagen über geistigen Verfall ab absurdum führt!
Irgendwie erinnert mich die Forderung, an Don Quixote de la Mancha. Sympatisch aber Weltfremd. Den Singles ab "DimgH", oder der Nach-Lürig-Ära Geistlosigkeit vorzuwerfen weigere ich mich ausdrücklich. Ich fühle mich mit HEINZ Popmusik auch nur wohl, wenn ich während der Konzerte die manchmal unerklärbare Begeisterung erlebe, wie zuletzt "Das Paradies ist hier". Als Ernährerstücke einfach akzeptieren, denn ohne wird's nicht gehen. Nachfolgend die HRK Singles, da mag ich auch nicht wirklich aussondern
An Hand von Beispielen ist eventuell das "Anspruchdenken" einiger Forenmitglieder besser zu deuten (lächel)
https://werkzeug.heinzrudolfkunze.de/mu ... index.html
Ich finde da nicht wirklich einen Grund HEINZ Doppelzüngigkeit vorzuwerfen und wie definiert man Musik mit Anspruch überhaupt?
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Re: *Schöne Grüße Vom Schicksal - nach VÖ

Beitrag von pitscher »

Ich habe überhaupts nichts gegen "DimgH". Der Song hat damals zum Album gepasst. Ebenso wie etliche andere Nummern wie z.B. "Größer als wir beide". Aber die letzten Singles waren so dermaßen auf das Schlagerpublikum produziert, dass ich mich gefühlt immer für meine HRK-Schwäche entschuldigen musste. Dann sage ich immer, dass er halt auch ganz andere Sachen macht. Kein deutscher Sänger ist für mich so breit wie er aufgestellt. Leider mit Schwachpunkt Schlager. Außer HRK habe ich keienrlei Schlager in meiner Musiksammlung. Ich höre eigentlich hauptsächlich Prog-Rock. Höre aber auch gerne mal Pop. Erst seit 2009 macht Heinz für mich Schlager. Davor waren die Singles eher Pop. Mag aber auch jeder anders einordnen.
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Re: *Schöne Grüße Vom Schicksal - nach VÖ

Beitrag von Scharlatan »

Kalle hat geschrieben:Als Ernährerstücke einfach akzeptieren, denn ohne wird's nicht gehen.
Da fragt sich dann wieder, was genau "es" ist und ob ich das wirklich brauche.
Man könnte den Spieß ja auch umdrehen und sagen: Einfach akzeptieren, dass aus Kunze nunmal kein Stadion-Act mehr zu machen ist, dann könnte der plötzlich abfallende Druck und die damit verbundene Glückserfahrung wahrer künstlerischer Freiheit noch ein allseits schwer beeindruckendes, vielleicht produktionstechnisch minimalistischeres, aber dafür zeitlos großes Alterswerk ermöglichen.
Was ich definitiv NICHT brauche ist seelenloser, austauschbarer Retortenquark aus der industriellen Massenfertigung für Plattenfirmen, die das dann willkürlich hauseigenen Künstlern jedweden Genres überhelfen, denen es nach Meinung unternehmensberatender Trendforscher an kommerziellem Potenzial mangelt.
Genau so klingt jedenfalls (konsequenter denn je) die hier angesprochene Singleauskopplung, was sie auch in meiner Wahrnehmung grundsätzlich von früheren Tiefpunkten unterscheidet. Das ist kein bloßer "Ausreißer nach unten" mehr, der als vergleichsweise blasser Farbtupfer trotzdem Teil des Gesamtbildes bleibt, sondern schlicht ein Fremdkörper; so als würde der neue Thailänder in der City mit Cheeseburgern à la Bahnhofs-Bistro für die Eröffnung werben (um mal im "Ernährer"-Sprech zu bleiben).
Das muss man nicht akzeptieren, weil es niemandem hilft.
Und die Frage des "Anspruchs" ist natürlich in erster Linie eine des Künstlers an sich selbst.
Welche Kompromisse er dabei im Dienste welcher Ziele zu machen bereit ist (Top-10-Platzierung und Preis der Deutschen Schallplattenkritik sind halt selten gleichzeitig zu haben), muss er selber wissen, ist allein seine eigene freie Entscheidung.
Die seitens der "Verteidigung" gebetsmühlenartig suggerierte Annahme, er könne ja nur so und nicht anders, hat insofern auch etwas zutiefst Entmündigendes. Ob man ihm damit einen Gefallen tut, wage ich zu bezweifeln.
Zuletzt geändert von Scharlatan am 21 Mai 2018, 14:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: *Schöne Grüße Vom Schicksal - nach VÖ

Beitrag von Kalle »

Scharlatan: Einfach akzeptieren, dass aus Kunze nunmal kein Stadion-Act mehr zu machen ist, dann könnte der plötzlich abfallende Druck und die damit verbunene Glückserfahrung wahrer künstlerischer Freiheit noch ein allseits schwer beeindruckendes, vielleicht produktionstechnisch minimalistischeres, aber dafür zeitlos großes Alterswerk ermöglichen.
Ja H.L. - einen Break oder Änderung kündigt HEINZ ja an, wie oben bereits geschrieben, es bleibt spannend oder zumindest interessant. Ich höre dann zunächst weiter "das Schicksal" freu mich auf die Tour 2019 und kleide mich als Scharlatan in Räuberzivil.
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Re: *Schöne Grüße Vom Schicksal - nach VÖ

Beitrag von An »

Fakt ist, so einen absoluten Schlagermüll wie "Ich sag's dir gerne tausendmal" oder "Hunderttausend Rosen" macht kein anderer ernstzunehmender Deutsch-Rocker oder keine Deutschrockband, obwohl einige in den letzten Jahren HRK, was Verkaufserfolge, betrifft deutlich überholt haben.

Dass textlicher und musikalischer Anspruch lediglich relativ sein, ist quatsch. Natürlich lässt sich die Komplexität von Sprachbildern, Wortwahl, Reimschema, Rollenklischees oder auch die Frage nach musikalischer Massenkompatibiltät beurteilen. Und da stimme ich dem Befund einfach zu, dass frühere HRK-Singles einfach deutlich mehr Niveau hatten. Im Übrigen ist es auch wenig überzeugend, immer alles verteidigen zu müssen

Erschwerend kommt hinzu, dass es ja nicht nur um die Singles geht. Es finden sich auf den Album immer eine gewisse Anzahl dieser unerträglichen Werke, die gar nicht ausgekoppelt werden ("Luft nach oben" (da steht die Single-Frage noch aus), "Mund-zu-Mund-Beatmung", "Sie geht vorbei" usw.) und für die das Broterwerbsargument noch weniger überzeugend sind.

Im Übrigen, nachdem ich die letzten zwei HRK-Verstärkungsalben überwiegend okay fand, sind wir jetzt wieder auf dem gleichen Weg wie mit Leo Schmidthals als Produzent.
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Re: *Schöne Grüße Vom Schicksal - nach VÖ

Beitrag von Scharlatan »

An hat geschrieben:Im Übrigen ist es auch wenig überzeugend, immer alles verteidigen zu müssen.
Zumal die Verteidigungstrategie anscheinend darauf abzielt, die Kritiker davon zu überzeugen, dass die einstmals hochgelobten Sachen früher in Wirklichkeit doch schon ganz genau so mies waren, wogegen die Kritiker dann wiederum die seinerzeit leidenschaftlich verissenen Tiefflieger verteidigen müssen, was ja immerhin mal ein origineller Ansatz für ne Debatte ist. :mrgreen:
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