KLARE VERHÄLTNISSE AUF PLATZ 21 IN DIE ALBUM CHARTS!

hier gehts nicht nur um HRK
Scharlatan
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Beitrag von Scharlatan »

reedinger hat geschrieben:Da Kunze/Lürig aber nicht die Aura der Rolling Stones haben, die das ja seit beinahe dreißig Jahren machen (also seit "Miss You"), kann da wohl nicht mehr viel Veränderung kommen. Aber "Da müssen wird durch und das kann auch gelingen ..."
"Da müssen wir durch..." klingt jedenfalls optimistischer als "da stecken wir drin".
Zu fragen bleibt dann allerdings, worauf die Hoffnung sich gründet, auf das "Da" oder das "Wir", also die Wandlungsfähigkeit und -bereitschaft der Künstler oder aber die Endlichkeit des Geduldsfadens bei den unzufriedenen Konsumenten???
ulf
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Beitrag von ulf »

naja, die 90er haben doch gezeigt, dass das auch bei Kunze/Lürig geht. Sogar mehrfach.
Bis Brille war das ja fast "gewohnte" Kost. Draugänger rockte plötzlich fast durchgehend wie sau.
Aber, da waren die beiden auch noch keine 40! Draufgänger ist 15 Jahre her. Unglaublich, oder?
HenryKupfer
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Beitrag von HenryKupfer »

ulf hat geschrieben:naja, die 90er haben doch gezeigt, dass das auch bei Kunze/Lürig geht. Sogar mehrfach.
Bis Brille war das ja fast "gewohnte" Kost. Draugänger rockte plötzlich fast durchgehend wie sau.
Genau, dass Kunze/Lürig sich musikalisch nicht verändern könnten, ist Unsinn. Die Alben „Brille“ bis „Korrekt“ konnten unterschiedlicher kaum sein. Ab „Draufgänger“ hat Heinz gemacht, was er wollte. Schon Anfang 1987 hat er entsprechende Vorstellungen geäußert, irgendwann wie Neil Young und andere „gnadenlos nur noch das auf Platte“ zu bringen, was ihn selber interessiert, „in diesem Zickzackkurs, der jede Plattenfirma zur Verzweiflung“ bringt. „Ich möchte nicht immer berechenbar und nicht nur von Zielgruppen abhängig sein, sondern persönliche Lieder mit allen Schrägheiten, aber auch aller Intensität machen.“ Das hat er dann konsequent umgesetzt, wobei schon bei „Draufgänger“ (im Verhältnis zu den Vorgängern und zum Nachfolger) und ganz besonders bei „Richter-Skala“ festzustellen war, dass bei den düsterer und härter geratenen Alben ihm doch wesentlich weniger Hörer/Käufer folgen konnten. Damit hat er wohl tatsächlich die WEA zur Verzweiflung gebracht, die dann, weil Heinz auch nicht unabhängig genug war, massiv in „Halt“ und „Rückenwind“ eingegriffen hat. Und seit „Rückenwind“ sind die Verkaufszahlen im Keller.
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thommes
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Beitrag von thommes »

Die letzten Alben sind allerdings auch einfach qualitativ nicht mehr Kunze gerecht geworden. Ich finde einen Blick in die Album-Bewertung der Wunderkinder da ganz aufschlussreich. Ist zwar nicht repräsentativ, aber wenn man ganz ehrlich jeden einzelnen Song bewertet, kommt halt ein einigermaßen objektives Album-Urteil heraus. Und speziell KV und DO kacken da ziemlich ab. Der Grund liegt für mich auf der Hand: zu wenig Inspiration ist spürbar beim HRK unserer Tage.
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Beitrag von notamann »

8) Ich wollte eigentlich zu diesem Thema nichts mehr sagen - aber ich muß doch noch mal meine Meinung sagen.
Sicher wird es immer verschiedene Meinungen zu Lieder und Texten von Heinz geben. Das ist bedingt durch Alter, eigene Entwicklung und Bildung und letztendlich natürlich durch den individuellen Geschmack. Natürlich darf man auch die Entwicklung des Zeitgeschmacks und die technisch-kulturellen Entwicklungen einer sich rasant verändernden Gesellschaft nicht vergessen - insbesondere bei der Betrachtung von Verkaufszahlen und Chartergebnissen.
" The times they are a-changin`" - ob wir wollen oder nicht!!
Wer Heinz nur als Rockstar oder Song-Schreiber sieht wird da natürlich in der heutigen Zeit immer wieder ein Problem haben! Er ist nicht "die Stones - wie richtig gesagt wurde - die 40 Jahre die gleiche Musik machen können und trotzdem heiß geliebt werden (auch von mir!) - er ist ein Dichter, Denker, Schriftsteller, Song-Schreiber u n d Rockstar. Er entwickelt sich und seine Kunst mit seinen Lebenserfahrungen, mit seinen Wünschen, mit dem Blick seines jeweiligen Alters und mit der Entwicklung der ihn umgebenden Gesellschaft. Darum wird er sicher niemals der dauerhafte "Hitparadenstürmer" sein oder werden - aber dafür wird er uns immer was zu sagen haben u n d - das hoffe ich - immer wieder gute Musik machen.
Tschuldigung, mußte ich mal loswerden. 8)
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reedinger
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Beitrag von reedinger »

notamann hat geschrieben:dafür wird er uns immer was zu sagen haben u n d - das hoffe ich - immer wieder gute Musik machen.
... und so lange er davon leben kann, ist doch alles in Ordnung.
"Wenn man keine Freunde mehr haben darf und, wenn man bei den Freunden im Gästezimmer übernachtet, nach einer Rechnung verlangen muss, dann verändert sich die Republik zum Negativen."
Thofrock
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Beitrag von Thofrock »

thommes hat geschrieben:Die letzten Alben sind allerdings auch einfach qualitativ nicht mehr Kunze gerecht geworden. Ich finde einen Blick in die Album-Bewertung der Wunderkinder da ganz aufschlussreich. Ist zwar nicht repräsentativ, aber wenn man ganz ehrlich jeden einzelnen Song bewertet, kommt halt ein einigermaßen objektives Album-Urteil heraus. Und speziell KV und DO kacken da ziemlich ab. Der Grund liegt für mich auf der Hand: zu wenig Inspiration ist spürbar beim HRK unserer Tage.
Kannst Du uns mal ein paar Interpreten und Bands nennen, die ihrer Stammhörer mit ihren Alben 19 und 20 noch in die Verzückung ihrer Anfänge versetzen können ?
Ehrlich, mir fällt da niemand ein. Überhaupt niemand.
notamann
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Beitrag von notamann »

reedinger hat geschrieben:
notamann hat geschrieben:dafür wird er uns immer was zu sagen haben u n d - das hoffe ich - immer wieder gute Musik machen.
... und so lange er davon leben kann, ist doch alles in Ordnung.
8) Das glaube ich doch! :lol: Aber auch er hätte sicher gern mehr (vom Materiellen und natürlich auch vom Ideellen)!!! 8)
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Beitrag von heikomannes »

Thofrock hat geschrieben: Kannst Du uns mal ein paar Interpreten und Bands nennen, die ihrer Stammhörer mit ihren Alben 19 und 20 noch in die Verzückung ihrer Anfänge versetzen können ?
Ehrlich, mir fällt da niemand ein. Überhaupt niemand.
Deswegen bin ich auch dafür, es nicht so weit kommen zu lassen. Weniger wäre mehr, jedenfalls auf dem Hauptpfad der Musik. Für mich gilt seit Jahren, daß die besten Lieder aus 2-3 CDs wirklich gute CDs ergeben hätten. Ohne Füllmaterial o.ä.
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Beitrag von An »

Wieviele Alben HRK verkauft ist mir eigentlich egal: Natürlich freut es mich auch, wenn er kommerziell mit seiner Musik Erfolg hat. Mich haben immer eher die Bemühungen gestört, gefällige Musik für das Radio zu machen - dort findet halt vor allem viel Mist statt. Am Besten war HRK für mich, wenn er mutig seine Sachen gemacht hat ohne allzu viele Rücksichten. Aber gerade auf den letzten Alben vermisse ich eben das Schräge, Experimentelle usw. Bei der Ankündigung von Kommando Zuversicht hatte ich mich auf ein solches, eher ungewöhnliches Album gefreut. Aber ich finde es einfach textlich sehr enttäuschend, außerdem ist die Themenbandbreite in meinen Augen etwas eingeschränkt: Da wird in x Texten auf die immer gleiche Weise Beziehung aufgearbeitet oder über die vermeintliche Dummheit aller anderen geschimpft. Vielleicht bekommt man vom Leben ja auch zu wenig mit, wenn man den ganzen Tag zu Hause vor dem Fernseher sitzt, wie HRK in den letzten Jahren betonte. Naja, vielleicht ändert sich das ja nun aufgrund der neuen Lebenssituation.
HenryKupfer
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Beitrag von HenryKupfer »

An hat geschrieben:Mich haben immer eher die Bemühungen gestört, gefällige Musik für das Radio zu machen - dort findet halt vor allem viel Mist statt.
Dahinter hat aber schon immer eine Absicht gesteckt, und zwar nicht einfach nur, möglichst oft im Radio gespielt zu werden, um möglichst viele Alben zu verkaufen, sondern „mit möglichst viel List mich möglichst oft und überall einschleichen, um möglichst vielen Menschen mein Angebot unterbreiten zu können.“ Denn: „Mein Angebot ist das einer nicht ganz bewußtlos ablaufenden Form von Unterhaltung. Ich mache einen Hit, ein Liebeslied, weil ich Leuten, die sich daraufhin in mein Konzert oder zum Kauf meiner LP verirren, dann noch ein paar Dinge mitteilen will, die ihnen der Kollege Carpendale doch nicht erzählen wird.“ (Zitat von 1987). Dass das im Großen und Ganzen nicht so funktionert hat (zumindest nicht immer) ist wieder ’ne andere Geschichte. Und auch bei den sogenannten Radiohits sind ja paar richtig gute Nummern dabei (weniger gute zugegebenermaßen natürlich auch).
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reedinger
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Beitrag von reedinger »

An hat geschrieben:Naja, vielleicht ändert sich das ja nun aufgrund der neuen Lebenssituation.
Von seiner neuen Lebenssituation weiß man ja nicht so viel. Bisher habe ich das nur im MANNHEIMER MORGEN verfolgt ("Dieses Album ist geprägt von der Freude über eine neue sensationelle Situation. Es dauert immer einige Zeit, bis man den Schmerz verarbeitet hat und daraus Lieder machen kann. Deshalb könnte das nächste Album sehr emotional-blutig werden."), in BUNTE ("Ich war unglücklich. Trotzdem wusste ich nicht, ob ich die Kraft haben würde, mich zu trennen. Scheidung – das passierte nur den anderen.") und bei RADIO JENA. ('Es war einmal und war doch nicht' ... hatte sogar einen gänzlich unerwarteten Nebeneffekt für Co- Produzentin Gabriele Krause aus Jena: Kunze verliebte sich in Gabi, die heute seine neue Lebensgefährtin ist.)

Ich hoffe, dass er jetzt glücklich ist und wenn nicht, kann er ja "Mit Leib und Seele zu dir zurück".

Hier kann man alles noch einmal nachlesen. http://www.heinzrudolfkunze.de/aktuell/ ... 118mm.html
http://www.proradionet.de/prn/?s=schlagernews&newsid=32
http://www.radiojena.de/html/presseinfo.html
"Wenn man keine Freunde mehr haben darf und, wenn man bei den Freunden im Gästezimmer übernachtet, nach einer Rechnung verlangen muss, dann verändert sich die Republik zum Negativen."
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Beitrag von ulf »

HenryKupfer hat geschrieben: Und auch bei den sogenannten Radiohits sind ja paar richtig gute Nummern dabei (weniger gute zugegebenermaßen natürlich auch).
Zumal 1987 ja auch die Auswahl der Songs ins Radio passten. Es wurde damals sowas gespielt. Heute wird stellenweise auch noch Songs aus der Zeit gespielt, allerdings nur englische -> NDR2 kann das ganz toll. Mir wird jedesmal übel.
Kunze selber ist aber irgendwie bei der Auswahl auch in den 80ern hängen geblieben bzw. wurde auf den Index gesetzt und "durften" nicht gespielt werden. Die letzte wirklich Single, die was hätte werden können war mE Halt's Maul.
Aller Herren Länder fällt mE in eine andere Kategorie. War AirPlay mäßig hier im Norden ja der Abräumer schlechthin. Jugoslawien zerfiel gerade in Schutt und Asche und Kunze traf den Nagel auf den Kopf und die Luete wollten diesen Song hören. Allerdings wirkt der Song auch nicht wie eine "typische" Kunzesingle.
Nonstop floppte wieder. Wurde nicht sogar behauptet "Klingt ja wie die letzte" (AHL). Stand mal in irgendeinem Kommentar dazu, weiss das aber nicht mehr so genau. Was dann kam war übel....GTT ist aber wieder wesentlich besser....
An
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Beitrag von An »

In den 1980ern und Anfang der 1990er hat das mit den radiotauglichen Singles noch funktioniert. Nach 1994 (Leg nicht auf, Einfacher Mann, Tohuwabohu) war dann erst einmal Schluss mit dem Air-Play der Kunze-Singles. Einzige Ausnahme war 1999 Aller Herren Länder. Von den anderen Singles hat es keine wirklich ins Radio und kaum noch eine in den Handel geschafft, wobei letztes zum Teil auch mit den allgemeinen Entwicklungen der Musikindustrie zu tun hatte. Viele Singles waren aber tatsächlich sehr lau: Du bist nicht allein, Gib den Ring wieder her, Löwin, Nonstop, Mach auf (Au weia!).

Man hätte in den letzten zehn Jahren doch eigentlich lernen können, dass solche Stücke eh nicht im Radio laufen und dann ganz darauf verzichten können. Das hätte auch dem Image mehr genützt - der Versuch ins Radio zu gelangen hat bei vielen eben den Eindruck Kunze = Schlagersänger entstehen lassen. Und das war in meinen Augen eher konraproduktiv.
notamann
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Beitrag von notamann »

An hat geschrieben:In den 1980ern und Anfang der 1990er hat das mit den radiotauglichen Singles noch funktioniert. Nach 1994 (Leg nicht auf, Einfacher Mann, Tohuwabohu) war dann erst einmal Schluss mit dem Air-Play der Kunze-Singles. Einzige Ausnahme war 1999 Aller Herren Länder. Von den anderen Singles hat es keine wirklich ins Radio und kaum noch eine in den Handel geschafft, wobei letztes zum Teil auch mit den allgemeinen Entwicklungen der Musikindustrie zu tun hatte. Viele Singles waren aber tatsächlich sehr lau: Du bist nicht allein, Gib den Ring wieder her, Löwin, Nonstop, Mach auf (Au weia!).

Man hätte in den letzten zehn Jahren doch eigentlich lernen können, dass solche Stücke eh nicht im Radio laufen und dann ganz darauf verzichten können. Das hätte auch dem Image mehr genützt - der Versuch ins Radio zu gelangen hat bei vielen eben den Eindruck Kunze = Schlagersänger entstehen lassen. Und das war in meinen Augen eher konraproduktiv.
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