31* ICH BIN - Heinz Rudolf Kunze

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manuelg
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Re: ICH BIN - Heinz Rudolf Kunze

Beitrag von manuelg »

rosarosarote heinzchenbrille ich höre dich fallen...vom sockel...schade!
GEIST ist geil!

HRK, 2013
reedinger
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Re: ICH BIN - Heinz Rudolf Kunze

Beitrag von reedinger »

Thofrock hat geschrieben:Deal?
Du meinst, die ARD hat ihn zur Wulff-Parteinahme gezwungen?
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Gezwungen? - Ach wo. Das ist, als wenn man einen Bankräuber mit Geld bedroht.

Ist natürlich sowieso alles purer Zufall, dass Heinz am 12. 01. 2012 bei "Beckmann" ist, drei Wochen später bei "Brisant" ausführlichst promotet wird, weil zwei Wochen danach sein neues Album erscheint. Das eine hat überhaupt nichts mit dem anderen zu tun. Purer Zufall.

Vielleicht hatte man bei "Beckmann" einfach Bedenken, ob sich überhaupt noch jemand findet, der sich als Freund des BP outet. Und als man bei Hienz anfragte, hat der mglw. ais Versehen ein-, zweimal erwähnt, dass in Kürze sein neues Album erscheint und er wenig Zeit hat. Und dann hat man sich darauf geeinigt, dass er kommen soll. Aber das kann man doch nicht Deal nennen. Allenfalls: Persönlichkeitsrecht. Letztlich gibt es doch auch Persönlichkeitsrechte, selbst für Bundespräsidenten und auch deren Freunde.
"Wenn man keine Freunde mehr haben darf und, wenn man bei den Freunden im Gästezimmer übernachtet, nach einer Rechnung verlangen muss, dann verändert sich die Republik zum Negativen."
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Re: ICH BIN - Heinz Rudolf Kunze

Beitrag von reedinger »

MartinB hat geschrieben:Eine einzige Zeile Vor Gebrauch schütteln ist mehr Rock´n Roll als die gesamte Gunst der Stunde
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Ich glaube, Du verscherzt es Dir gerade mit Lenard! Um das aus meiner Sicht mal ganz klar zu sagen: Wenn der könnte wie er wollte, ich glaube, der könnte und würde Heinz das rock'n'rolligste Album ever schneidern. Wenn da bloß die böse Tante ARIOLA (Symbolfoto unten) nicht wäre...

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Re: ICH BIN - Heinz Rudolf Kunze

Beitrag von DasUltimatum »

Die itunes-Version zum Vorbestellen weist einen Bonustrack names "Knoblauchlimonade" auf. Irgendwelche Infos dazu?
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Re: ICH BIN - Heinz Rudolf Kunze

Beitrag von Natascha »

reedinger hat geschrieben: Ist natürlich sowieso alles purer Zufall, dass Heinz am 12. 01. 2012 bei "Beckmann" ist, drei Wochen später bei "Brisant" ausführlichst promotet wird, weil zwei Wochen danach sein neues Album erscheint. Das eine hat überhaupt nichts mit dem anderen zu tun. Purer Zufall.
Ich vermute, beide Auftritte haben tatsächlich nichts miteinander zu tun. Die Promotion bei Brisant wird ganz klassisch und branchenüblich von einer PR-Agentur/Abteilung angestoßen worden sein. Und bei Beckmann wiederum wird schlicht die Redaktion der Sendung im Rahmen der Suche nach einen Fürsprecher bei Kunze angefragt haben.
Ich mag immer den Mann mehr lieben, der so schreibt, wie es Mode werden kann, als den, der so schreibt, wie es Mode ist.
Georg Christoph Lichtenberg
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Re: ICH BIN - Heinz Rudolf Kunze

Beitrag von Thofrock »

reedinger hat geschrieben:Ist natürlich sowieso alles purer Zufall, dass Heinz am 12. 01. 2012 bei "Beckmann" ist, drei Wochen später bei "Brisant" ausführlichst promotet wird, weil zwei Wochen danach sein neues Album erscheint. Das eine hat überhaupt nichts mit dem anderen zu tun. Purer Zufall.
Schöne Verschwörungstheorie. Aber dass Heinz vom NDR, vom WDR und vom MDR schon immer sehr wohlwollend promotet wurde, wirst Du nicht ernsthaft bestreiten. Da läuft bei Brisant oder einem anderen Format grundsätzlich was zu neuen Alben (oder wahlweise fürs Musical) und die Tourneen werden in den jeweiligen Sendegebieten gesponsort.

Edit: Martins letzter Beitrag ist für mich der mit Abstand großartigste in diesem ganzen Thread. Danke!
Ghosti
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Re: ICH BIN - Heinz Rudolf Kunze

Beitrag von Ghosti »

MartinB hat geschrieben:Ich verstehe das ganze aber nach wie vor so, dass Heinz eine wirklich pfiffige Doppelstrategie fährt und sich (und uns) auf diese Weise ermöglicht, den "wahren Kunze" rauszulassen. Ich freue mich sehr aufs Räuberzivil-Album und wüsste nicht, wie sowas anders funktionieren sollte als eben so, wie er es tut. Ich bin auch bereit, etwas zu ertragen um etwas zu bekommen. Es gibt nunmal keine Fünfjahresverträge mit völliger künztlerischer Freihet mehr bei der WEA oder sonstwo, da muss man sich was einfallen lassen, will man sich den - auch finanziellen - Freiraum schaffen, wahrhaft eigenkreativ tätig zu sein. Ich finde das weder verwerflich noch lässt es mich an der Person Kunze zweifeln. Heinz ist einfach schlau, ein echter Profi, und mutig zudem. Unterm Strich finde ich das einfach geil gemacht, ich habe nichts zu meckern, zahle in Form des Albumkaufs meinen HRK-Solidaritätszuschlag und sehe das als Investition in eine höchst genussreiche Zukunft.
„Strategie“ nennst du’s, dagegen wehren sich andere ja vehement…
Jedenfalls auch pfiffige Theorie, Martin, die man aber auch genau andersrum interpretieren kann.
Heinz hat in Interviews zum 30jährigen Jubiläum öfters gesagt, dass er sich mehr Erfolg gewünscht hätte. Den wird er mit „Räuberzivil“- und Lesetouren in kleinen Locations vor 80 bis 350 Zuhörern sicher nicht haben. Was also, wenn er diese Geschichten nur macht, um die Alt-Fans bei Laune zu halten, damit die auch weiter fleißig seine zunehmend „einfacher“ werdenden Bandalben kaufen und falls es mit dem Millionenpublikum beim ZDF doch nicht so richtig klappt? Nicht dass ich das glaube, aber so oder so rum wäre eine der beiden Sachen nicht wirklich Heinz bzw. sogar unehrlich. „Glaubt keinem Sänger“ - seine Glaubwürdigkeit wird er sicher trotzdem nicht auf’s Spiel setzen. Dass er gerne zu Carmen in die Show geht, weil es eine große Samstagabendshow ist, weil sie sehr nett ist und seine Musik mag, hat Heinz beim letzten Auftritt vor einem Jahr auch schon gesagt, und ich glaube, dass er das auch so meint. Ich hab da auch gar nichts dagegen, da kann er doch ruhig hingehen. Das Problem ist, dass diese Sendung und das Publikum doch noch etwas spezieller sind, nämlich deutlich schlagerlastiger, „Musiker aus dem Pop-Rock Bereich“ sind viel mehr die Ausnahme, und wenn man da (auch langfristig) was oder wen erreichen will, muss man auch was Entsprechendes in der Hinterhand haben. „Längere Tage“ war ein sehr nett anzuhörendes Lied (gefällt mir sogar), falls aber wirklich jemand nur über Carmen Nebel auf die Idee gekommen sein sollte, das Album „Protest“ zu kaufen, dürfte er beim dritten Lied einen Herzkasper bekommen haben, und falls er „Astronaut in Bagdad“, „Dagegen“ und „Selbst ist die Zerstörung“ tatsächlich unbeschadet überstanden hat, ist er zumindest geheilt und wird kein Album mehr einfach so kaufen. „Hunderttausend Rosen“ war dann selbst schon deutlich schlagerhafter, und auch die Platte insgesamt dürfte für unser spezielles Publikum sehr viel leichter verdaulich gewesen sein. „Ich bin“ fasst nun nahezu ausschließlich Kunzes allseits bekannten Radio-Hits zusammen, die sich auch allesamt zwischen sanftem Pop-Rock bis Fast-Schlager bewegen (die ich aber trotzdem auch fast alle mag und gerne mal höre), und damit unser Spezial-Publikum sich auch gleich heimisch und sicher fühlt, wird dieses Album, das nur eine von unzähligen musikalischen Seiten Kunzes in den letzten 30 Jahren zeigt, mit dem größten Hit beworben, an dem man bis auf den zusätzlichen Frauengesang sicherheitshalber mal so gar nichts verändert hat. Auf dem Album steht „Ich bin Heinz Rudolf Kunze nach 30 Jahren“ - ist das nun eine ernst zu nehmende Aussage, gar Drohung, oder einfach mal so flapsig dahin geschrieben, weil man das Jubiläum noch mitnehmen wollte?
Heinz hat in den 30er Interviews auch gesagt, dass er jetzt an dem Punkt ist, wo er nur noch das macht, was er wirklich will (wie Neil Young?). Ich glaube ihm trotz aller Warnungen, was er sagt. Die Zukunft wird also zeigen, wer der „wahre Kunze“ ist.

Ich bin übrigens genau wie du der Meinung, dass die megageile DVD-Box „In alter Frische“ hier und überhaupt viel zu wenig Begeisterung und Anerkennung erfahren hat. Das Prachtstück ist aber doch viel mehr Heiners Verdienst und besonderer Dank an die Alt-Fans…
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Re: ICH BIN - Heinz Rudolf Kunze

Beitrag von Welle »

Ghosti hat geschrieben: Heinz hat in Interviews zum 30jährigen Jubiläum öfters gesagt, dass er sich mehr Erfolg gewünscht hätte. Den wird er mit „Räuberzivil“- und Lesetouren in kleinen Locations vor 80 bis 350 Zuhörern sicher nicht haben. Was also, wenn er diese Geschichten nur macht, um die Alt-Fans bei Laune zu halten, damit die auch weiter fleißig seine zunehmend „einfacher“ werdenden Bandalben kaufen und falls es mit dem Millionenpublikum beim ZDF doch nicht so richtig klappt? Nicht dass ich das glaube, aber so oder so rum wäre eine der beiden Sachen nicht wirklich Heinz bzw. sogar unehrlich. „Glaubt keinem Sänger“ - seine Glaubwürdigkeit wird er sicher trotzdem nicht auf’s Spiel setzen. Dass er gerne zu Carmen in die Show geht, weil es eine große Samstagabendshow ist, weil sie sehr nett ist und seine Musik mag, hat Heinz beim letzten Auftritt vor einem Jahr auch schon gesagt, und ich glaube, dass er das auch so meint. Ich hab da auch gar nichts dagegen, da kann er doch ruhig hingehen. Das Problem ist, dass diese Sendung und das Publikum doch noch etwas spezieller sind, nämlich deutlich schlagerlastiger, „Musiker aus dem Pop-Rock Bereich“ sind viel mehr die Ausnahme, und wenn man da (auch langfristig) was oder wen erreichen will, muss man auch was Entsprechendes in der Hinterhand haben. „Längere Tage“ war ein sehr nett anzuhörendes Lied (gefällt mir sogar), falls aber wirklich jemand nur über Carmen Nebel auf die Idee gekommen sein sollte, das Album „Protest“ zu kaufen, dürfte er beim dritten Lied einen Herzkasper bekommen haben, und falls er „Astronaut in Bagdad“, „Dagegen“ und „Selbst ist die Zerstörung“ tatsächlich unbeschadet überstanden hat, ist er zumindest geheilt und wird kein Album mehr einfach so kaufen. „Hunderttausend Rosen“ war dann selbst schon deutlich schlagerhafter, und auch die Platte insgesamt dürfte für unser spezielles Publikum sehr viel leichter verdaulich gewesen sein. „Ich bin“ fasst nun nahezu ausschließlich Kunzes allseits bekannten Radio-Hits zusammen, die sich auch allesamt zwischen sanftem Pop-Rock bis Fast-Schlager bewegen (die ich aber trotzdem auch fast alle mag und gerne mal höre), und damit unser Spezial-Publikum sich auch gleich heimisch und sicher fühlt, wird dieses Album, das nur eine von unzähligen musikalischen Seiten Kunzes in den letzten 30 Jahren zeigt, mit dem größten Hit beworben, an dem man bis auf den zusätzlichen Frauengesang sicherheitshalber mal so gar nichts verändert hat. Auf dem Album steht „Ich bin Heinz Rudolf Kunze nach 30 Jahren“ - ist das nun eine ernst zu nehmende Aussage, gar Drohung, oder einfach mal so flapsig dahin geschrieben, weil man das Jubiläum noch mitnehmen wollte?
Heinz hat in den 30er Interviews auch gesagt, dass er jetzt an dem Punkt ist, wo er nur noch das macht, was er wirklich will (wie Neil Young?). Ich glaube ihm trotz aller Warnungen, was er sagt. Die Zukunft wird also zeigen, wer der „wahre Kunze“ ist.

Ich bin übrigens genau wie du der Meinung, dass die megageile DVD-Box „In alter Frische“ hier und überhaupt viel zu wenig Begeisterung und Anerkennung erfahren hat. Das Prachtstück ist aber doch viel mehr Heiners Verdienst und besonderer Dank an die Alt-Fans…
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Re: ICH BIN - Heinz Rudolf Kunze

Beitrag von An »

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Re: ICH BIN - Heinz Rudolf Kunze

Beitrag von Ghosti »

Pe Werner singt in „Dein ist mein ganzes Herz“ übrigens an einigen Stellen die zweite Stimme genau so, wie Heinz sie im Original selbst gesungen hat.
Etwas unglücklich find ich, dass Heinz „Immer für dich da“ mit einem männlichen Duett-Partner singt, ebenso „Wenn du nicht wiederkommst“.^^
„Ich hab’s versucht“ geht überhaupt nicht.
„Aller Herren Länder“ mit Herman van Veen hat auf jeden Fall was.
Bei „Längere Tage“ kann ich absolut keinen Unterschied feststellen, ist das wirklich komplett neu eingespielt? Gleiche Frage bei „Hunderttausend Rosen“.
Jan Plewka hat scheinbar vergessen, dass er HRK singt und nicht Rio Reiser.
„Die Welt ist Pop“ mit Joachim Witt klingt mal ziemlich lässig.
Tobias Künzel in „Finden Sie Mabel“ klingt dagegen etwas… öhm, seltsam…
Die Schnipsel von „Ich bin ich“ machen tatsächlich neugierig.
reedinger
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Re: ICH BIN - Heinz Rudolf Kunze

Beitrag von reedinger »

Thofrock hat geschrieben:Schöne Verschwörungstheorie. Aber dass Heinz vom NDR, vom WDR und vom MDR schon immer sehr wohlwollend promotet wurde, wirst Du nicht ernsthaft bestreiten. Da läuft bei Brisant oder einem anderen Format grundsätzlich was zu neuen Alben (oder wahlweise fürs Musical) und die Tourneen werden in den jeweiligen Sendegebieten gesponsort.
Stimmt: Den "Wulff-Faktor" hatte ich ganz übersehen. Jedenfalls haben alle nachher saubere Hände. :roll:

Interessant sind für mich im Zusammenhang mit der neuen "alternativen" MIDGH-Version folgende Aussagen von Heinz, die ich bei AMAZON gefunden habe:

"Man lernt selber so viel Neues von den eigenen Nummern, weil die auf einmal ganz anders gehen, als man sich das immer vorgestellt hat." Für 'Dein ist mein ganzes Herz' lud er Pe Werner ins Studio ein und hat so ganz neue Erfahrungen mit seinem Überhit machen können: "Wenn die alleine einen Chor aufnimmt, dann klingt sie wie weibliche amerikanische Country-Größen oder wie The Roches", schwärmt er von den Aufnahmen.
"Wenn man keine Freunde mehr haben darf und, wenn man bei den Freunden im Gästezimmer übernachtet, nach einer Rechnung verlangen muss, dann verändert sich die Republik zum Negativen."
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Re: ICH BIN - Heinz Rudolf Kunze

Beitrag von Miro »

MartinB hat geschrieben:Wenn Heinz jetzt nur noch auf die Szene um Carmen N. aus wäre, würde ich ins allgemeine Empörungsgeheule einstimmen, mich auf Dauer vielleicht sogar von ihm abwenden. Ich verstehe das ganze aber nach wie vor so, dass Heinz eine wirklich pfiffige Doppelstrategie fährt und sich (und uns) auf diese Weise ermöglicht, den "wahren Kunze" rauszulassen. Ich freue mich sehr aufs Räuberzivil-Album und wüsste nicht, wie sowas anders funktionieren sollte als eben so, wie er es tut. Ich bin auch bereit, etwas zu ertragen um etwas zu bekommen. Es gibt nunmal keine Fünfjahresverträge mit völliger künztlerischer Freihet mehr bei der WEA oder sonstwo, da muss man sich was einfallen lassen, will man sich den - auch finanziellen - Freiraum schaffen, wahrhaft eigenkreativ tätig zu sein. Ich finde das weder verwerflich noch lässt es mich an der Person Kunze zweifeln. Heinz ist einfach schlau, ein echter Profi, und mutig zudem. Unterm Strich finde ich das einfach geil gemacht, ich habe nichts zu meckern, zahle in Form des Albumkaufs meinen HRK-Solidaritätszuschlag und sehe das als Investition in eine höchst genussreiche Zukunft. Sich von dieser ganzen Carmen-Aktion überhaupt angesprochen zu fühlen, sich über das Erscheinen von Rosenstolz zum selben Anlass trostzufreuen, finde ich im Rahmen dieses Forums ...öööhm... deplaziert? kleinkariert? nicht der Rede wert? befremdlich? ... ich meine, es sollte uns schlicht egal sein, oder wir sollten uns freuen, dass Heinz diese Arbeit macht und ihrer Ergebnisse harren, darauf vertrauen, dass er diesen ganzen Schmu auch für uns macht, und dies mit besten Absichten behaftet. Sicher muss Heinz sich öffentlich äussern zu seinem Deal mit kein-Erbarmen-Carmen, und das ausgedrückte Wohlwollen gehört zum Deal dazu. Genau wie wir muss Heinz arbeiten, um sich die Dinge leisten zu können, die ihm Spass machen oder zu denen er sich berufen fühlt. Und ich finde es klasse, dass und wie er das tut. Schade, dass dieser Vorgehensweise hier nicht der gebührenden Respekt gezollt wird. Ehrlich, für grösstenteils jahrzehntelange Fans liest sich das im Gesamtzusammenhang schwach, auch vor dem Hintergrund, dass z.B. der obergenialen DVD-Box "In alter Frische" vergleichsweise wenig kommentierende Aufmerksamkeit gewidmet wurde, sieht man dagegen das ermüdende kollektive Lamentieren über die 100000 Rosen. Sicherlich ist das ein für Kunze-Verhältnisse geradezu beschissen schlechtes Stück, aber was hat es alles ermöglicht an Hochgenuss (Vor Gebrauch schütteln incl. Tour z.B.)? Um Heinz sinngemäss zu zitieren: "Eine einzige Zeile Vor Gebrauch schütteln ist mehr Rock´n Roll als die gesamte Gunst der Stunde". Darauf kommt es - mir zumindest - an. Wie bescheuert es aussieht, in der zweitgrössten Schlagershow den Playbackaffen zu mimen, ist doch - sicher auch Heinz - offensichtlich, dazu bedarf es keiner Kommentare. Aber es funktioniert. Was meint Ihr, wie bescheuert ich aussehe, wenn ich zwecks Gang zur Arbeit morgens um Viertel vor Fünf aus dem Bett krieche, und das bloss, damit ich meinen wahren Interessen nachgehen kann?

ich habe weniger ein Problem mit dem Kommerz-Teil in HRKs derzeitigem Schaffen, sondern mehr eins mit dem Kunst-Teil. Während seine Spätphase bei Warner eher durchwachsen war, hat der Übergang zur Ariola doch wieder eine Linie in HRKs Werk gebracht. Seit "Das Original" sind alle Band-Alben einschließlich "Die Gunst der Stunde" eine runde Sache. Ich kann gut mit ihnen leben. Was mir im Kunst-Teil fehlt, ist straighter Rock wie auf "Draufgänger" oder der "Richter-Skala". "Räuberzivil" ist textlich begnadet, aber eher kammermusikalisch angelegt. Was ich mir für das nächste Band-Album wünsche, ist - zumindest bei einzelnen Tracks - fetzige, nach vorne gehende Musik. Möglicherweise könnten diese Tracks auf eine beigelegte zweite CD ausquartiert werden, damit Frau Nebel nicht die Kaffeetasse aus der Hand fällt.
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Re: ICH BIN - Heinz Rudolf Kunze

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Re: ICH BIN - Heinz Rudolf Kunze

Beitrag von Ghosti »

Miro hat geschrieben:Was mir im Kunst-Teil fehlt, ist straighter Rock wie auf "Draufgänger" oder der "Richter-Skala". "Räuberzivil" ist textlich begnadet, aber eher kammermusikalisch angelegt.
Naja, erst mal das Album abwarten. Nach dem, was hier zuletzt zu lesen war, kann man in der Richtung vielleicht sogar auch (vorsichtig) optimistisch sein:
Thofrock hat geschrieben:RZ ist ja nicht nur zum Quartett mutiert, sondern wird auf der Bühne auch mehr Material benötigen. Hajo bekommt ein Keyboard, Heinz bekommt eine elektrische Gitarre, Wolli möchte mehr Schlagwerk haben, und Peter wird sich sicher auch nicht mit einem Bass zufriedengeben.
:D
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Re: ICH BIN - Heinz Rudolf Kunze

Beitrag von Natascha »

Miro hat geschrieben: ich habe weniger ein Problem mit dem Kommerz-Teil in HRKs derzeitigem Schaffen, sondern mehr eins mit dem Kunst-Teil. Während seine Spätphase bei Warner eher durchwachsen war, hat der Übergang zur Ariola doch wieder eine Linie in HRKs Werk gebracht. Seit "Das Original" sind alle Band-Alben einschließlich "Die Gunst der Stunde" eine runde Sache. Ich kann gut mit ihnen leben. Was mir im Kunst-Teil fehlt, ist straighter Rock wie auf "Draufgänger" oder der "Richter-Skala". "Räuberzivil" ist textlich begnadet, aber eher kammermusikalisch angelegt. Was ich mir für das nächste Band-Album wünsche, ist - zumindest bei einzelnen Tracks - fetzige, nach vorne gehende Musik. Möglicherweise könnten diese Tracks auf eine beigelegte zweite CD ausquartiert werden, damit Frau Nebel nicht die Kaffeetasse aus der Hand fällt.
Räuberzivil ist ja eine recht neue Sache. So ein Mischding aus seinen früheren literarischen Programmen und Rockkonzert mit kleiner Besetzung. Sicher auch der Situation geschuldet, dass er den finanziellen Aufwand an die Größe des zahlenden Publikums anpassen muss.

Was ich an Deinem Beitrag interessant finde ist, dass Du als Erster (zumindest in meiner Wahrnehmung) zum Ausdruck bringst, dass Du mit den "anderen Platten" nicht viel anfangen kannst. Ich habe mich nämlich schon oft gefragt, ob Alben wie Sternzeichen Sündenbock, Der Golem aus Lemgo etc. wirklich von den hier aktiven Usern begeistert und immer wieder rauf und runter gehört werden. Bei mir ist es nämlich so, dass die "anderen Alben" nach Erscheinen zwei, drei mal durchgehört wurden und seit dem eher im Regal verstauben. Höchstens das ein oder andere Lied wird mal gezielt angespielt. Aber selten.
Wenn ich Lust auf Kunze bekomme, dann wähle ich nämlich auch Alben wie Draufgänger oder Richter-Skala.
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