32* Räuberzivil: Hier rein, da raus (Album)

[manuelg]

mir kommen auf diesem Doppelalbum so einige Tracks, Arrangements und Akkorde bekannt vor, v.a. aus der "Macht Musik" - Ära: "Fetter alter Hippie", "Tohuwabohu" und co. lassen grüßen...

[manuelg]

schade, dass das RZ-werk im Vgl. zum Duett-schinken medial - außer die guten Reviews - so gut wie nicht stattfindet. Damit könnte man doch auch einige Radiostationen beglücken. Da ist ja durchaus auch sehr ordentliches Radiofutter mit dabei: "Mildernde Umstände", ""RZ", "Mach es wie ich", "Überall liegen Dinge", u.a...

[An]

Aber die Radiostationen, die HRK zuletzt aufgesucht hat (Schlagerwellen) haben für das neue Album vermutlich wenig Verwendung. Tatsächlich fallen mir neben dem Deutschlandfunk auch kaum Sender ein, bei denen das passen könnte. Zudem gibt es ja nun vermutlich keine Tour, die beworben wird. Und das finde ich eigentlich viel bedauerlicher. So macht es den Eindruck als habe HRK schon keine Lust mehr auf Räuberzivil und will wieder etwas Neues machen.

[Miro]

Tatsächlich fallen mir neben dem Deutschlandfunk auch kaum Sender ein, bei denen das passen könnte.

Und genau da lief gestern "Überall liegen Dinge" mit An- und Abmoderation in "Corso".

[DasUltimatum]

Also, ich höre HRDR auch nach einigen Tagen weiterhin mit großem Vergnügen. Meine bisherigen Favoriten (beschränkt auf die Songs) sind
Der Kartenleger
Heinemann und der Norweger
Es ist Krieg
Bleib Schmerz bleib
Sisyphos TV

Auch
Gesichter Gesichter
Lied für Berlin
Die Waffe
Ein Wirtshaus voller Probleme
Ein und aus
Räuberzivil
Überall liegen Dinge
Nimm es nicht persönlich
Die Gefahr
sagen mir sehr zu.

Wenig bis gar nichts anfangen kann ich mit
Das Pony
Mildernde Umstände (v.a. musikalisch misslungen)
Spielerfrau (das Thema hat Olli Schulz wirklich wesentlich besser hinbekommen)
Hört nie auf

Der (kleine) Rest ist m.M.n. eher durchschnittlich.

Insgesamt eine hervorragende Ausbeute, insbesondere wenn man bedenkt, dass ja hier vermutlich so gut wie gar nicht ausgewählt wurde. Ein klasse Album, um Lichtjahre besser als DGDS, auch wenn für meinen Geschmack die Geige mitunter etwas nervt.

Ein Wehrmutstropfen bleibt: wenn ich vorstelle, (insbesondere) meine Favoriten wären im Verstärkungssound à la Rückenwind/Protest eingespielt worden, dann werde ich schon etwas wehmütig ...

[Miro]

Als stärkste Stücke kristallisieren sich für mich heraus:

Ein und aus
Nimm es nicht persönlich
Mach es wie ich
Räuberzivil
Überall liegen Dinge
Der Kartenleger
Es ist Krieg
Heinemann und der Norweger

Nicht so richtig warm werde ich mit:

Das Pony
Die Waffe
Bleib Schmerz bleib
Im nächsten Leben werd' ich Spielerfrau
Gesichter Gesichter

[Thofrock]

Ein Wehrmutstropfen bleibt: wenn ich vorstelle, (insbesondere) meine Favoriten wären im Verstärkungssound à la Rückenwind/Protest eingespielt worden, dann werde ich schon etwas wehmütig ...

Wenn ich mir die Songs im jüngsten Band-Gewand vorstelle, kommt mir mehr so ein Angstgefühl, was nach dem Abmischen von der Leidenschaft und Spontanität übriggeblieben wäre. Auch DGDS hatte einen gewissen rauhen Charme, bevor das Album aufs Bügelbrett kam.

[An]

Nein, ich finde die Songs auch so wie sind gut. Natürlich gibt es Ausnahmen (z.B. Ein und Aus, Spielerfrau), aber auch ganz viele starke Songs (Das Dasein und ich, Das Pony, Lied für Berlin, Die Waffe (!!!!)). Da braucht es keine andere Band.

Schade, dass es keine ausführliche Tour zum Album gibt. So wirkt das Projekt etwas stiefmütterlich behandelt und es erinnert ein bißchen an die Aussage von Lürig, dass HRK kaum ist er mit etwas fertig, sich schon wieder dem nächsten zuwendet. Auf der anderen Seite gab es natürlich in den letzten Monaten kontinuierlich Räuberzivil-Auftritte.

Nichtsdestotrotz wünschen wir uns (alle?) mal wieder ein starkes Verstärkungsalbum - das ist nach Jahren überfällig. Vielleicht schafft es HRK mit Hier rein da raus im Rücken, neuer Aufnahmeumgebung (Island) und - so wurde es in der Vergangenheit ja mehrfach verkündet - dem Willen, wieder rockiger und kompromissloser zu sein, auch in diesem Bereich etwas uns ansprechendes hinzubekommen.

Spannend ist natürlich auch die Frage, ob es zum KuK-Projekt eine Veröffentlichung geben wird. Angedeutet waren doch vor kurzem auch zwei Alben für 2013 - ein Verstärkungs- und ein KuK-Album? aber vielleicht ist das auch zuviel Träumer- und Kaffeesatzleserei. Ich genieße noch für eine Weile Hier rein da raus und bin seit langem endlich mal wieder zufrieden mit HRK. Das ist ja schon was.

[Ghosti]

schade, das hätte ich ja zu gerne gelesen

Der Text wurde etwas geändert:
http://lichtstadt.blogspot.de/2012/09/n ... -hier.html

[Ghosti]

Inzwischen kapiere ich auch, wieso Räuberzivil an seinen Ort gesetzt wurde: als gleitender Übergang zwischen den sensiblen und den bollerigen Sachen nämlich

Ich sehe „Räuberzivil“ auch als ’ne Art musikalischen Wendepunkt der (ersten) CD. Bis da hin ging es ruhig und beschaulich zu (aber durchaus wunderbare Lieder wie das „für Berlin“, „Die Waffe“, das kleine „Wirtshaus voller Probleme“ und das große „Mach es wie ich“), nun drehen Heinz und Kumpels (wie er seine Mitstreiter genannt hat) für die zweite Hälfte richtig auf. Da kann keiner sagen, „Hier rein da raus“ würde nach hinten die Luft ausgehen, was Alben ja gar nicht so selten passiert (generell gesehen). „Überall liegen Dinge“, „Die Gefahr“ und „Sisyphos TV“ zeigen, dass das musikalische Spektrum von RÄUBERZIVIL um einiges breiter ist, als man vermuten konnte.
Es fällt auf, dass die Stücke der ersten CD alle verhältnismäßig leicht reingehen, etwas sperriger wird es mit „Als der Teufel kam“ und „Gesichter Gesichter“ dann auf der zweiten.
Die Sprechtexte am Stück zum Schluss hab ich vorher etwas skeptisch gesehen, macht aber Sinn, besonders am Anfang, wenn man sich erst mal in die vielen Lieder reinhören muss, oder besser will. Ich hätte mir ansonsten vorgestellt, Lieder und Sprechtexte zu mischen, ähnlich wie bei den Livedarbietungen, aber das hier ist eben nicht live, und andere würden dann wohl bemängeln, dass die gesprochenen Stücke den Fluss der Platte stören würden. War sicher schwierig zu entscheiden…
Insgesamt gefällt mir „Hier rein da raus“ ausgesprochen gut, die genauere Betrachtung dauert noch an. Mit den Bandalben kann man das nicht vergleichen, deshalb würde ich sagen, es ist das bisher beste von den „anderen“ Alben.

[Thofrock]

Schade, dass es keine ausführliche Tour zum Album gibt. So wirkt das Projekt etwas stiefmütterlich behandelt und es erinnert ein bißchen an die Aussage von Lürig, dass HRK kaum ist er mit etwas fertig, sich schon wieder dem nächsten zuwendet.

Erschwerend kommt hinzu, dass die Aufnahmen ja ein Dreivierteljahr zurückliegen. Klar, dass Heinz sich da Anderem zugewendet hat.

Aber eine saubere Tour hätte davon natürlich unberührt bleiben können. Ich vermute aber, dass die bei Jahnke gesagt haben, dass sie innerhalb einer bestimmten Frist nur ein Projekt auf die Reise schicken können. Und da wird sich Heinz für KuK entschieden haben, weil er ja noch RZ-Konzerte in Reserve hat.

[Ghosti]

auch wenn für meinen Geschmack die Geige mitunter etwas nervt.

Ich krieg ja schon feuchte Augen, wenn ich nur das Wort Geige höre. Gestrichene Klänge wie in "Die Waffe" (am Ende auch gezupft) oder "Mach es wie ich" find ich richtig herzzerreißend. Gänsehaut ohne Ende...

[An]

Rezension zum Lied für Berlin aus der BZ:

http://www.bz-berlin.de/archiv/kunzes-l ... 43205.html

[DasUltimatum]

Ein Wehrmutstropfen bleibt: wenn ich vorstelle, (insbesondere) meine Favoriten wären im Verstärkungssound à la Rückenwind/Protest eingespielt worden, dann werde ich schon etwas wehmütig ...

Wenn ich mir die Songs im jüngsten Band-Gewand vorstelle, kommt mir mehr so ein Angstgefühl, was nach dem Abmischen von der Leidenschaft und Spontanität übriggeblieben wäre. Auch DGDS hatte einen gewissen rauhen Charme, bevor das Album aufs Bügelbrett kam.

Das stimmt; den Rautenkranz (oder wer immer das sonst noch verbrochen hat) darf man da nicht ranlassen ...
Aber deswegen hab ich ja auch zwei andere Alben genannt.

[Ghosti]

Bei mehrmaligem Hören kommt man übrigens rein rechnerisch auf durchschnittlich zehn Besoffene in Schlafsäcken auf der Trümmerfeldwiese, vorausgesetzt man hat den Text auch gelesen.

Hehe, kleiner Test, ob deine Beiträge auch aufmerksam gelesen werden? *Zwinkersmiley sei* (gibt's hier keinen mehr?) Wenn man den Text gleichzeitig liest und hört, kommt man tatsächlich im Schnitt auf 10 Besoffene...
"Nimm es nicht persönlich" ist einer von den ganz wenigen Songs, die bei mir nicht zünden. Textlich berührt er mich nicht sonderlich, und die musikalische Mischung aus "Tohuwabohu" (Strophen) und "Find mich eines Morgens" (Refrain) spricht mich auch nicht wirklich an.
"Das Pony", "Ein und aus" und "Mildernde Umstände" sind die anderen Kandidaten, die bei mir momentan nicht aus dem Schatten der restlichen Lieder kommen, die einfach deutlich mehr zu bieten haben.
Naja, die "Spielerfrau" mag wohl auch kaum jemand wirklich, musikalisch schon mal absolute Geschmackssache, textlich zwischen irgendwie doch witzig ("das Schmutzige ins Dreckige" oder "schön und reich und faul wie Sau") und arg platt ("bloß keine hängenden Spitzen" oder ganz schlimm "derweil ich unter Champions lieg"). Aus meiner Sicht der einzige wirkliche Ausfall auf der Platte, aber er sei ihnen herzlich gegönnt.