40* "MEISTERWERKE:Verbeugungen"

die HRK Produkte und Meinungsbilder
An
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Re: Überraschung: Neues Kunze Album im September!

Beitrag von An »

Auf der Facebook-Seite gibt es zwei Fotos von HRK und Heinz Strunk. Weiß jemand Näheres dazu?
Ghosti
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Re: Überraschung: Neues Kunze Album im September!

Beitrag von Ghosti »

Zählt das offiziell als HRK-Album?!? Das Werkzeug z.B. ignoriert die Geschichte ja völlig...
Und welche Musiker haben die Lieder eingespielt?
An
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Re: Überraschung: Neues Kunze Album im September!

Beitrag von An »

In einem INterview mit den Ruhr-Nachrichten sagt HRK, dass auf der aktuellen Tour keine Titel des Cover-Album gespielt werden, es aber 2017 dazu eine eigene Tour geben soll. Ob das funktioniert? Zumindest terminlich ist das etwas ungewöhnlich.
Kalle
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Re: Überraschung: Neues Kunze Album im September!

Beitrag von Kalle »

QUELLE: http://musicheadquarter.de
Heinz Rudolf Kunze verbeugt sich vor den Großen seiner Kunst
Heinz Rudolf Kunze mit Schlagertiteln? Damit muss man sich erst einmal abfinden. Nicht, dass er noch nie in diesem Metier gewildert hätte, aber Titel wie „Dein ist mein ganzes Herz“ waren doch mit einer gehörigen Portion Ironie versehen. Jetzt aber meint der deutsche Rocksänger, der in Kürze die magische 60 überschreiten wird, es tatsächlich ernst. Quasi zum runden Geburtstag hat er sich ein Jubelalbum gegönnt, das den Titel „Meisterwerke : Verbeugungen“ trägt. weiterlesen http://musicheadquarter.de/cds/heinz-ru ... ner-kunst/

QUELLE: http://www.radio-vhr.de
Radio VHR - Deutsch Pop + Deutsch Rock
Das Interview mit Heinz Rudolf Kunze

weiterlesen http://www.radio-vhr.de/pop-rock/das-in ... kunze.html

QUELLE: http://www.hitchecker.de
Auf "Meisterwerke: Verbeugungen" nimmt sich Heinz Rudolf Kunze alte und neue Lieblingssongs vor.
weiterlesen http://www.hitchecker.de/news/musik/ite ... -news.html
Thofrock
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Re: Überraschung: Neues Kunze Album im September!

Beitrag von Thofrock »

Bei Sat1 läuft tatsächlich ein Werbe-Trailer für das Album.
Miro
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Re: Überraschung: Neues Kunze Album im September!

Beitrag von Miro »

wirklich ohne jede ironische Brechung:
Zuletzt geändert von Miro am 09 Dez 2016, 19:36, insgesamt 1-mal geändert.
manuelg
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Re: Überraschung: Neues Kunze Album im September!

Beitrag von manuelg »

PRIMA Idee - Endlich mal etwas Kreatives und eher Unübliches seitens des Managements.
Und "Berlin" könnte ich mir bei den D-Konzerten tatsächlich gut im Zugabenblock vorstellen ...Rockt!
"Hinterland" gefällt mir auch ganz gut.
GEIST ist geil!

HRK, 2013
MartinB
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Re: Neues Kunze Album "MEISTERWERKE:Verbeugungen"

Beitrag von MartinB »

Vorweg: erstmals betrachte ich eine neue Kunze-CD mit sehr gemischten Gefühlen. Da sind einige Sachen bei von denen ich denke: Oh ein, das kann nicht gutgehen, oder ich hege übelste Schmalzbefürchtungen. Auf andere bin ich gespannt, finde es ebenso gewagt, sich an sowas heranzutrauen, aber im umgekehrten Sinn: das dürfte richtig interessant werden. Ein paar Sachen kenne ich gar nicht. Mindestens fünf der Stücke würde ich mir im Original nie und nimmer freiwillig antun.

Ganz in weiss zum Beispiel ist mir so eine Angst- und Kotznummer. Umso grösser die Überraschung, coole angeräuberte Zivilmusik vorzufinden, die sich auf intelligente Weise in heftigsten Kitsch hineinsteigert, und das auf Beerdigungsmusikbasis... in den letzten Sekunden der Nummer - der kurz aufjubilierenden Dame wegen - habe ich gar kurz lachen müssen dürfen. Und mich freuen, dass so punktzielgenau danach schon wieder Schluss ist. Und es gar nicht wehgetan hat... Bin unschlüssig, wie ich das einsortieren will: als Zumutung, wenn auch klasse gemacht oder eher in die Richtung, dass Heinz sowas gern auch mit Maaaama von Heintje machen sollte, um zu gucken, wie weit er solcherlei Spielchen zu treiben imstande ist.

Blumen aus Eis ist aufs erste Ohr toll interpretiert. Spätestens ab dem ersten Refrain sogar so toll wie Phil Collins es mit U2 als Backingband interpretätärätäte, bekäme er den Auftrag dazu. Leider ist Heinz mit seiner Mannschaft weniger populär. Zudem ist dieses Fast-Plagiat ein bisschen spät platziert für den Singlemarkt, denn blöderweise haben U2 und Phil Collins diesen mit sehr ähnlicher Musik schon vor 20 Jahren oder so solchemusikmässig vollständigt abgegrast. Das schmälert aber nicht die musikalische Leistung. Immerhin singt Heinz schöner als Collins und hat eine Kapelle fast so gut wie U2. Er geht gut mit dem Original um. Ist schon ok.

Junge komm bald wieder -> au weia... und auch noch als Country-Version? In irgendeiner Rezension hat einer fälschlicherweise geschrieben, Heinz habe auch Heino gecovert. Jetzt verstehe ich, wie der darauf gekommen ist... und dass er Recht damit hat. Wow, das ist ja schlimmer als Liebe ist Zärtlichkeit. Neuer Rekord im Kunze-Trash-Ordner!

Hinterland / Casper kenne ich nicht. Wenn ich das so höre wohl, weil ich zu alt dafür bin. Kommt mir das nur so vor, oder legt Heinz hier in den Strophen eine Herbert-Attitüde an den Tag? Ist der Casper auch angegrönemeyert und deswegen...? Klingt wie irgendein Stück von irgendeiner CD-Beilage irgendeines weniger originellen Musikmagazines. Bewegt mich nicht sonderlich, Streicher und OooÄääOoo-Chor sind mir zu dick aufgetragen, aber so schlimm dass es irgendwie Scheisse ist ist es auch nicht. Hätte ich das Ding zufällig nebenbei im Radio gehört wäre mir wohl nicht aufgefallen, dass da der Heinz singt. Gestört hätte es mich aber auch nicht. Unauffällige Musik irgendwie. Tja...

Zum laichen und sterben ziehen die Lachse den Fluss hinauf - sagt mir im Vorfeld auch erstmal gar nichts. Positiv fällt mir auf, dass hier endlich mal ein Text vorliegt, der einem Heinz Rudolf Kunze würdig scheint. Wüsste ich es nicht besser und versicherte mir eine/r, der Text wäre ein Kunze, täte ich dies erstmal glauben. Die Musik erscheint mir - schon wieder - achtzigerlastig, und langsam dämmert mir, dass ich den Schlagzeugsound auf Dauer nicht mag. Die patschig-matschige Snare fand ich bei Ganz in weiss erstmal originell. Inzwischen fängt sie mich sachte an zu nerven. Bis hierhin gefällt mir das Lied der Lachse dennoch am besten. Schöner Song, schön eingesungen - passt.

Der Mussolini kommt weichgespült daher im Vergleich zum knallharten Original. Zuviele Instrumente, kastriertes Schlagzeug, unpassende spacige Ambitionen... Die Absicht, Herrn Delgado zu "verkörpern" ist löblich, aber leider misslungen. Klingt wie eine Stadtfest-Coverband, die versucht die Vorgabe zu reproduzieren. Schnell ein paar Bier oder sowas rein, dann könnte es funktionieren... wie so ziemlich alles andere auch... Hier hätte ich mir mehr Interpretation von Heinz gewünscht, meinetwegen bis hin zu yokoesken Geschrei oder monotoner Rezitation im Lou-Reed-Style - eben irgendwas heinziges statt dem Versuch der Imitation, die mir im Moment nur verhampelmannt erscheint. Schade, eine tolle Vorlage voll vergeigt. Hier hatte ich mehr erwartet.

Berlin -> jaaaa, endlich! Packt mich aus dem Stand an die Ihr-wisst-schon-was. Ganz grosses Deutschrock-Kino, und wie der Kunze die Humpe interpretiert ist richtig geil! Das passt! Die Kapelle geht ab wie Luzi, legt sogar noch einiges drauf aufs Original. Rundum gelungen, mit dieser Nummer bin ich richtig glücklich. Bin auch der Meinung, dies gehört dringend in den Zugabenblock. Ein potenzieller Hallenkocher par Excellence. Grossartig!

Was ich dir sagen will bremst die CD abrupt wieder aus. Nichts gegen Herrn Jürgens - wenn schon Schlager, dann so, ist meine Meinung. Da ist Poesie und Dramatik drin, keine Frage. Und hätte Heinz die Traute gehabt, das Ding allein am Klavier vorzutragen, wäre alles halb so schlimm, vielleicht gar gut, anrührend, glaubhaft rübergekommen. Aber so mit den überzuckerten Streichern und dem Siebziger-Jahre-Heimorgel-Pseudo-Drumsound verunziert nützt der schönste Gesang nichts. Öde, langweilig, sedierened.

Deine Schuld ist an sich ein schönes Stück Text und Musik. Aber auch hier: warum so seicht vorgetragen? Was sollen die vielen Streicher usw. wie z.B. das deplazierte und deshalb lächerlich wirkende Glockenspiel? Sowas spielt man mit Gitarre/Bass/Schlagzeug, ein bisschen schneller, und ohne diesen weinerlichen Unterton. Ist schon seltsam, eine inhaltlich aufrütteln wollende Botschaft mit NDR2-Nachtmusik-Sounddesign zu dekorieren. Hier nimmt sich Heinz selbst den Wind aus den Segeln und animiert eher zu resignativem Schunkeln. Musik und Botschaft passen nicht zueinander. Beides für sich gesehen wirken auf mich jedoch akzeptabel.

Solang man Träume noch leben kann weist zwar kompositionorische Variablen auf, die ich bemüht wohlwollend als interessant bezeichnen kann. Immerhin wurde drüber nachgedacht wie man das einigermassen sangestechnisch verkunzt. Angesichts der Unsubstanz des Grundmaterials wird damit allerdings nichts gewonnen. Wollte Heinz beweisen, dass man dieses belanglose Liedchen noch belangloser präsentieren kann? Und dann dieser Wolfgang-Petry-auf-Valium-Chor im letzten Drittel. Furchtbar. Wird im Trash-Ordner versenkt, nicht dass die Leute denken, wenn sie es zufällig hören... Ein Beispiel dafür, dass man als HRK-Fan auch einen Ruf zu verlieren hat, wenn man nicht aufpasst...

Alles aus Liebe hat an sich schon einen schweren Start bei mir, weil ich die Toten Hosen vollscheisse finde (Bundesmerkelvorzeigepesudopunks) und dieses Stück von ihnen ganz besonders verachte. Da kann Heinz nichts für und ich erkenne auf anderer Ebene auch ernsthaft an, dass er das Ding um Klassen besser singt als Campinello. Das macht den Song aber weder besser noch relevanter. Ich frage mich zum wiederholten mal, wie Heinz zu dem Entschluss kam, ausgerechnet solchen deutschsprachigen Oberschrott zu interpretieren. Wer oder was trieb ihn dazu, so ein inhaltlich wie formelles Stück Musikmüll nachzusingen? Finde ich ziemlich peinlich, dass Heinz so einen bescheuerten Text singen mag.

Für mich solls rote Rosen regnen -> freut mich ja, dass Heinz die Hilde mag, und wäre ich in den Dreissigern statt den Sechzigern geboren würde ich mit ihm säuseln. Kann sein, dass es an dem Fluch der nochspäteren Geburt liegt, aber auch hiermit kann ich kaum was anfangen. Als ich glaube Extrabreit das Stück vor wasweissichwievielen Jahren schonmal vorgekramt hatten war ich ähnlich irritiert. Mag ein toller Chanson sein, doch Chansons angemessen zu rezipieren fehlt mir die ...öööhm... Reife(?) oder sowas. Wieder der Gedanke, als Piano-Solonummer hätte ich es besser annehmen können. Die überzuckerten Streicher gehen mir inzwischen richtig auf den Dings.

Wenn ein Mensch lebt finde ich von den Puhdys richtig geil, hat mich seinerzeit tief berührt, ich mag das Stück immer noch und traue mir inzwischen zu, es selber zu singen. Was ich hier höre betrübt mich jedoch zutiefst. Was macht Heinz da? Das ist ja furchtbar! Das schöne Stück so nachrichtensprechermässig (oder wie unerfahrene SozPäds auf Friedensfestivals, die es lange nicht mehr gibt) runterzuträllern... Klingt lustlos, uninspiriert oder unter Zwang eingesungen. Ich fürchte, von der Sangesleistung her gesehen war Heinz noch nie so schlecht wie hier. Ich bin entsetzt. Und die Band klingt auch wie das letzte Stück vor Freitagabend/Wochenende noch mal eben als den letzten Dreck erledigen müssen, keinen Bock mehr haben, gerade noch zur Notenlesung fähig zu sein und jetzt gerade nicht aufs Klo gehen zu dürfen.

Haus der Lüge überrascht mich kurz vor Schluss nochmal sehr sehr positiv. Meine Fresse, ist das geil! Heinz und Band geben dem Stück eine neue Dimension und ich wünsche mir an dieser Stelle inständig, er sollte noch ein Coveralbum machen, in dem er ausgiebig die Neubauten interpretiert. Haus der Lüge könnte tatsächlich ein Kunze-Song sein, aus seiner Frühphase. Hätte er es geschrieben, würde es wunderbar in die Form der Gewalt oder den Ausnahmezustand passen. Die Band klingt konsequent und machtvoll, Heinz zieht alle Register, so macht das Spass. Ich bin vollständig einverstanden.

Bonustrack Blumen aus Eis Rockversion unterscheidet sich von der regulären Version dadurch, dass es nicht mehr nach Collins und/oder U2 klingt sondern mehr nach Bob Seger oder Rick Springfield oder sowas. Kann ich akzeptieren ohne weiter zu murren.

Fazit der Platte nach Ersthörung: leider die Kunzeplatte mit den meisten Ausfällen, Geschmacksverirrungen, und (an Kunze-Verhältnissen gemessenen) gesanglichen Peinlichkeiten. Da hilft auch die rosaroteste Brille nicht: Das Album ist auf weite Strecken einfach Scheisse, ärgerlich, billigwirkend und wird seinen in den Linernotes ausgeführten Ansprüchen nicht gerecht. Bisher fand ich ja "Ich bin Ich" am verzichtbarsten, doch die "Meisterwerke" sind noch schlimmer. Das war ein Schnellschuss, der nach hinten losging.Wenn das Ding sang- und klanglos schnellstens wieder in Vergessenheit geräte hätte ich vollstes Verständnis dafür. Wäre aber auch einverstanden, wenn es den generationsübergreifenden Massengeschmack bis ins Mark träfe und unglaublichen Absatz generierte.

Für mich persönlich bleiben Berlin und Haus der Lüge zum Dauergebrauch geeignet übrig. Sind zwar nur zwei Stücke, doch die sind richtig klasse. Ich sag mal: besser als nichts und verbuche die investierten 16;99€ als Beitrag zur heinzschen Kriegskasse, was ihm von ganzem Herzen gegönnt sei. Ich weiss ja, dass er solcherlei Einnahmen reinvestiert in weitere, manchmal auch nicht risikolose Projekte und grundsätzlich darauf erpicht ist, Fans wie mir vergleichsweise unzählige Angebote in vergleichsweise rascher Folge zu unterbreiten. Die Trefferquote ist dabei so hoch, dass ich nicht maule, wenn jetzt ausnahmsweise mal nicht so mein Geschmack getroffen ist. Ist schon ok, Heinz, mach was Du willst - ich kaufe eh alles von Dir, und das weitaus meiste davon ist "besser als der Rest".
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Re: Neues Kunze Album "MEISTERWERKE:Verbeugungen"

Beitrag von Thofrock »

In der sorgfältigen Beschreibung des Albums finde ich mich ganz oft wieder, Martin. Nachdem ich ja das ganze Konzept dieser Platte völlig verpeilt fand, bin ich nun dabei, das Ganze einigermaßen unvoreingenommen zu bewerten. Und das Teil ist jeder Beziehung so sehr von Himmel bis Hölle gestreckt, dass ein pauschales Verdammen nicht geht.

Irgendwann komme ich auch noch mit ein paar Eindrücken, aber Vielem, was Du geschrieben hast, ist kaum was hinzuzufügen.
Miro
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Re: Neues Kunze Album "MEISTERWERKE:Verbeugungen"

Beitrag von Miro »

Nach mehreren Durchläufen habe ich bei einigen Stücken das Gefühl, dass HRK vor lauter Verbeugen seinen eigenen Stempel nicht so intensiv aufdrücken wollte, wie er es gekonnt hätte.

Heinz Black (Ganz in Weiss): HRK fügt dem Stück nichts hinzu, was mich ergreifen würde. Im Gegensatz zu allen anderen Stücken der CD konnte ich mir bei dem hier auch nicht vorstellen, wie das im HRK-Kosmos gescheit hätte klingen können.

Heinz Dreilich (Blumen aus Eis (Pop-Version)): Das Original ist richtig gut. Die Pop-Cover-Version ist pathetisch. Ein bisschen Bombast hätte dem Stück gut getan - und wenn der durch ein komplettes Orchester erzeugt worden wäre. So bleibt die Nummer nicht hängen.

Heinz Quinn (Junge, komm' bald wieder): Hier hat HRK den Titel mit leichten Country-Anleihen in seinen Band-Sound eingegliedert. Eine Version im Räuberzivil-Gewand wäre interessanter gewesen. So ist die Interpretation für meinen Geschmack zu weich. Immerhin hat sich HRK von Freddy Quinn nicht den Titel „Wir“ zum Covern ausgesucht.

Heinz Casper (Hinterland): HRKs Coverversion baut eine Spannung auf, die ich im Original nicht finden kann. Die Nummer gefällt mir - ein klarer Pluspunkt des Albums.

Heinz Uhlmann (Zum Laichen und Sterben ziehen die Lachse den Fluss hinauf): Einer der miefigsten und selbstzufriedensten Texte aus deutscher Feder, die ich kenne, wird mit einer Musik unterlegt, die mich etwas an „Lotos“ von Silly erinnert. Der Rock-Appeal, mit dem man sich im Original trösten kann, wurde hier entfernt. Herausgekommen ist ein überladener und zu softer Pop.

Heinz Delgado (Der Mussolini): Die Spannung, die zwischen der körperlichen DAF-Musik und dem vergeistigten HRK von selber entsteht, wird so aufgelöst, dass sich HRK auf das Wettrennen einlässt und überrundet wird.

Heinz Humpe (Berlin): Mich irritiert die hohe, fast kreischende Stimme von HRK, Annette Humpe singt im Original ja eher herb. Der Gesang ist unter ästhetischen Gesichtspunkten für mich nur schwer erträglich. Trotz der nach vorne gehenden Instrumentierung ist das für mich ein Tiefpunkt des Albums.

Heinz Jürgens (Was ich dir sagen will): Eine langweilige Nummer bleibt eine langweilige Nummer. Die HRK-Version erinnert mich an Konstantin Wecker. Von Udo Jürgens gibt es gute sozialkritische Texte. Eine Nummer mit so einem Text wäre interessanter gewesen.

Heinz Urlaub (Deine Schuld): Das ist eine fernsehgartentaugliche Version des Ärzte-Stücks - und die Form ist bekanntlich Bestandteil des Inhalts. Hier hätte ich einen angry old man für passender gehalten.

Heinz Zauner (Solang' man Träume noch leben kann): Diese Aufnahme enthält nichts, was sie erträglicher macht, als das Original. Hier wünscht man sich einen Heiner Lürig zurück.

Heinz Campino (Alles aus Liebe): Das ist eine cleane Version der Hymne der Toten Hosen - nichts Besonderes. Musste das auf die CD, weil was von den Ärzten drauf ist? Hätte es nicht wenigstens der „Liebesspieler“ sein können?

Heinz Knef (Für mich soll's rote Rosen regnen): Für mich ist das ein überflüssiger Track, der mich raltlos zurücklässt. Wie man das gescheit covert, haben Extrabreit gezeigt.

Heinz Birr (Wenn ein Mensch lebt): Meiner Meinung nach ist das ein wohlgefälliges Cover eines guten Originals. Der weiche 70er-Sound des Originals wird zwar nicht erreicht, durch den Verzicht auf Überfrachtung lässt sich der Titel aber anhören. Der Gesang ist unerklärlicherweise zu ambitioniert.

Heinz Bargeld (Haus der Lüge): HRK geht in Richtung Schwermetall statt in Richtung Industrial und nimmt dem Gesang die Monotonie. Hier wäre mehr Nähe am Original interessanter gewesen. Schade, dass sich HRK an keinem Stück aus der Frühphase der Einstürzenden Neubauten mit dem Baustellensound versucht hat.

Heinz Dreilich (Blumen aus Eis (Rock-Version)): Die Rock-Version ist für mich besser als die Pop-Version. HRK traut sich was und reichert die Nummer an, sodass sie ein bisschen wie von der ersten Verstärkung klingt.

Auf der Habenseite bleiben Hinterland und die Rock-Version von Blumen aus Eis. Ein paar andere Titel sind anhörbar. Jetzt warten wir mal ab, wieviele Roy Black-, Münchener Freiheit- oder Hildegard Knef-Fans sich bei den „Verbeugungen“-Konzerten einfinden werden.
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Re: Neues Kunze Album "MEISTERWERKE:Verbeugungen"

Beitrag von DasUltimatum »

Blumen aus Eis (Popversion - die andere kenne ich leider nicht) gefällt mir gut. Haus der Lüge, Hinterland und Alles aus Liebe sind hörbar, wenn da auch jeweils mehr drin gewesen wäre. Berlin ist in seiner Substanz so gut, dass es selbst hier nicht kaputt geht. Der Rest ist furchtbarer Schrott. Ein insgesamt grottiges Album, ein echter Tiefpunkt.

Die elendigen künstlich-kitschigen Streicherarrangements sind einfach nur furchtbar und gehen mir unsäglich auf den Senkel. Überhaupt finde ich die Arrangementarbeit von Swen Mayer einfach nur bitter enttäuschend.

Ein großartiger Song wie Deine Schuld wird ganz schlimm vermurkst. Andere sind im Original schon furchtbar und bleiben es.
manuelg
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Re: Neues Kunze Album "MEISTERWERKE:Verbeugungen"

Beitrag von manuelg »

GEIST ist geil!

HRK, 2013
Ghosti
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Re: Neues Kunze Album "MEISTERWERKE:Verbeugungen"

Beitrag von Ghosti »

MartinB hat geschrieben:Immerhin singt Heinz schöner als Collins und hat eine Kapelle fast so gut wie U2.
[...]
Die Kapelle geht ab wie Luzi, legt sogar noch einiges drauf aufs Original.
Nochmal meine Frage: Welche Musiker gehören denn zu dieser Kapelle? Hab bislang nirgends Informationen darüber gelesen, und beim Werkzeug finden die "Verbeugungen" nach wie vor überhaupt nicht statt.
Miro
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Re: Neues Kunze Album "MEISTERWERKE:Verbeugungen"

Beitrag von Miro »

Ghosti hat geschrieben:Nochmal meine Frage: Welche Musiker gehören denn zu dieser Kapelle? Hab bislang nirgends Informationen darüber gelesen, und beim Werkzeug finden die "Verbeugungen" nach wie vor überhaupt nicht statt.
Schlagzeug: meistens Jens Carstens, manchmal auch Christian Hake
Bass: meistens Ben Schadow, manchmal auch Leo Schmidthals
Gitarren: meistens Marcus Schneider

Dazu kommen viele weitere Instrumente mit vielen weiteren Musikern.
Thofrock
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Re: Neues Kunze Album "MEISTERWERKE:Verbeugungen"

Beitrag von Thofrock »

Es wird wirklich eine Tournee zum Album geben. Flyer dafür werden bereits verteilt, der VVK ist Stand gestern noch nicht freigeschaltet.

3.3.2017 Stadthalle Chemnitz
4.3.2017 Gewandhaus Leipzig
30.3.2017 Laeizhalle HH
31.3. Admiralspalast Berlin
1.4. Stadthalle Magdeburg
2.4. Alte Oper Erfurt
21.4. Christuskirche Bochum
22.4. Wser-Ems-Halle Oldenburg

Wenn der VVK gut anläuft, folgen weitere Termine.
Das Programm wird mit H.R.K.-Stücken aufgefüllt, die in den Kontext passen, die Band soll um einige Streicher erweitert werden.
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