Bernburg 19.02.2010 - RZ

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notamann
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Bernburg 19.02.2010 - RZ

Beitrag von notamann »

19.02.2010 - Weber-Theater Bernburg
Der guten Form halber einen Kurzbericht - es ist ja schon oft und ausführlich geschrieben wurden:
Im wunderbar restaurierten Weber-Theater erwartete gestern ein ausverkaufter hübscher unf kleiner Theatersaal die Musiker um Heinz.
Tolle Atmosphäre und ein voll mitgehendes Publikum trieben Heinz und seine Mannen wieder zu musikalischen Spitzenleistungen an.
Leicht veränderte Songwahl und viele neue Sprechtexte machten das Programm auch beim 2. Erleben zu einem Genuß.
Wolli bringt immmer mehr tolle Blues- und Jazzelemente in sein schon sonst virtuoses Gitarrenspiel und Hajo ist ja sowieso ein Musikant und Jazzer durch und durch.
Feines intelektuelles Programm, 3x standing ovations, übliche Zugaben und zum Schluß konnte ich endlich Dirk Michaelis` "Als ich fortging" live erleben!
Feines Lied, feiner Abend - Danke Heinz, Wolli und Hajo! 8)
Die Welt ist ein Arsch
welche Hälfte
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( aus "John Wesley" - Heinz Rudolf Kunze )
manuelg
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Re: Bernburg 19.02.2010 - RZ

Beitrag von manuelg »

notamann,
kannst du bitte schreiben welche songs getauscht wurden?
merci.
GEIST ist geil!

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notamann
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Re: Bernburg 19.02.2010 - RZ

Beitrag von notamann »

Ei - da hätte ich mal was Positives für Dich tun können und nun wird es wieder nichts!Ich gehöre leider nicht zu denen, welche sich Titelfolgen oder Setlisten merken oder aufschreiben (selbst bei Bobby nicht!) - ich geniese und denke - ei - das ist neu oder dies spielt er nicht mehr....und schon ist es wieder weg - ist für mich nicht so wichtig.
Also ich habe seit Ende 07 RZ 4x gesehen - deff. nicht mehr dabei ist : "Woran man mit mir war, Fetter alter Hippie,
Naherholungsgebiet und (leider) Möglicherweise ein Walzer.
Aber welche Titel waren neu? Hätte ich mir notieren müssen.........

Aber erfreulicherweise habe ich das erste Mal "Als ich fortging" (Dirk Michaelis) gehört. Macht Heinz prima!

Im Gegensatz zu GS - wo ich nach 3x bei Purple wörtlich mitsprechen kann und nur Heinz mal ein wenig wechselt - erscheint mir RZ immer frisch und mit neuen Texten gespickt, ja selbst Wolli und besonders Hajo lassen sich immer mal wieder einen optischen oder musikalischen neuen Gag einfallen...Würde ich mir auch noch ein 5.Mal ansehen - natürlich nur wenn es in der Nähe wäre.

Ja - tut mir leid........ 8)
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Mecki
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Re: Bernburg 19.02.2010 - RZ

Beitrag von Mecki »

Quelle http://www.mz-web.de/servlet/ContentSer ... 6395868610

Lyrische Sanftheit und bissige Texte
Rockpoet Heinz Rudolf Kunze, Wolfgang Stute und Hajo Hoffmann begeistern in «Räuberzivil»
VON PAUL SPENGLER

Bild
Heinz Rudolf Kunze und seine beiden Begleiter bekamen bei ihrem Konzert im Bernburger Theater stürmischen Applaus.
(FOTO: ENGELBERT PÜLICHER)


BERNBURG/MZ. Heinz Rudolf Kunze ist vielseitig und wohl immer wieder auch vieldeutig. Aus ihm spricht der Frauenversteher, der Anprangerer, zugleich aber auch der Besänftiger. "Ja, ich bin schon eine Menge nette Leute", lautete die sich selbst freisprechende Selbsteinschätzung zu Beginn des Konzerts "Räuberzivil". Mit seinem im Januar 2009 erstmals vorgestellten Programm gastierte der Rockpoet am Freitagabend im Bernburger Theater.

Das Konzert riss die Zuschauer musikalisch gehörig mit. Dazwischen gab es gesprochene Textpassagen des Schriftstellers, die bitterböse mit den Flachheiten und der sich selbst belügenden politischen Korrektheit abrechnen. Man konnte als Zuhörer den Eindruck gewinnen, dass der Autor Kunze seinen Zorn über allgegenwärtige Selbstlügen nur aushält, wenn er im Wechsel dazu in lyrischen Liedtexten wieder Trost und Hoffnung versprühen kann.

Kunze wendet sich gegen verkitschte Moral, die jeder vertritt, aber keinen etwas kostet. "Es wäre interessant, wie viele Dietrich Bonhoeffers übrig bleiben, wenn die Preise für Moral erhöht werden", meint er zum Thema Pazifismus. Er geißelt - zu Unrecht? - Bischöfin Margot Käßmann für ihre Einlassung zum Krieg in Afghanistan und sehnt doch in Liedern waffenlose Zeiten herbei. Anprangerer und Besänftiger finden nebeneinander Platz und müssen miteinander ins Benehmen kommen.

Die Zuhörer im voll besetzten Carl-Maria-von-Weber-Theater spendeten bei dem zweieinhalbstündigen Konzert immer wieder minutenlangen Applaus. Lieder wie "Ich geh' meine eigenen Wege" oder "Leg nicht auf" begleiten manchen schon fast ein halbes Leben. Immerhin steht der 53-jährige Musiker, um den es vor einigen Jahren etwas still geworden schien, schon 30 Jahre auf der Bühne. Der Titel "Bestandsaufnahme", der als Zugabe zu hören war, stammt von 1980.

Der begeisternde Beifall des Bernburger Publikums galt auch zwei exzellenten Musikern, die den Musikpoeten bei seiner Reise durch die Republik begleiten. Wolfgang Stute, langjähriger Freund und Manager Kunzes, wirbelte auf dem Cajon - einem Percussion-Instrument mit Wurzeln im Flamenco. Und der Geiger und Gitarrist Hajo Hoffmann war allein schon das Eintrittsgeld wert. Er lockte aus der elektronisch verstärkten Mandoline einfach phantastische Klangkaskaden hervor.

"Warum muss eigentlich alles beschissener werden - außer uns?", lautet eine Textpassage im Programm. Ja, warum eigentlich? Als abschließende Zugabe erklang schließlich der Karussell-Titel "Als ich fortging". Es war wohl mehr als eine bloße Gefälligkeit an die Bernburger in Erinnerung an die musikalischen Lyriker der DDR. Immerhin war der sensible Rockpoet bereits in den 1980er Jahren in Ostdeutschland auf Tournee gegangen.
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Re: Bernburg 19.02.2010 - RZ

Beitrag von manuelg »

notamann hat geschrieben:Ei - da hätte ich mal was Positives für Dich tun können und nun wird es wieder nichts!Ich gehöre leider nicht zu denen, welche sich Titelfolgen oder Setlisten merken oder aufschreiben (selbst bei Bobby nicht!) - ich geniese und denke - ei - das ist neu oder dies spielt er nicht mehr....und schon ist es wieder weg - ist für mich nicht so wichtig.
Also ich habe seit Ende 07 RZ 4x gesehen - deff. nicht mehr dabei ist : "Woran man mit mir war, Fetter alter Hippie,
Naherholungsgebiet und (leider) Möglicherweise ein Walzer.
Aber welche Titel waren neu? Hätte ich mir notieren müssen.........

Aber erfreulicherweise habe ich das erste Mal "Als ich fortging" (Dirk Michaelis) gehört. Macht Heinz prima!

Im Gegensatz zu GS - wo ich nach 3x bei Purple wörtlich mitsprechen kann und nur Heinz mal ein wenig wechselt - erscheint mir RZ immer frisch und mit neuen Texten gespickt, ja selbst Wolli und besonders Hajo lassen sich immer mal wieder einen optischen oder musikalischen neuen Gag einfallen...Würde ich mir auch noch ein 5.Mal ansehen - natürlich nur wenn es in der Nähe wäre.

Ja - tut mir leid........ 8)

trotzdem - danke dir für die ausführungen!

lg
manuel.
GEIST ist geil!

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Re: Bernburg 19.02.2010 - RZ

Beitrag von Mecki »

Quelle http://www.bbglive.de/bilder-blogs/heinz-rudolf-kunze/

Heinz Rudolf Kunze über Bernburg: "Ein hellwaches Publikum"
Am Freitag Abend stellte Heinz Rudolf Kunze sein neues Album Räuberzivil im Theater Bernburg vor. Er erbrachte den Beweiß, dass man Musik auch ohne Schlagzeug und elektronischen Firlefanz machen kann. Ein bis auf den letzten Platz ausverkauftes Schauspielhaus, Kunze: „Ein hellwaches Publikum in Bernburg und eine Superstimmung“, machten den Abend zu etwas ganz besonderes. Mal behutsam mal energisch instrumentiert und arrangiert entfalteten neue wie alte Stücke ihre volle Kraft und ließen zu jeder Zeit genug Raum für Kunzes Wortgewalt. Das neue Album Räuberzivil präsentierte Kunze gemeinsam mit Wolfgang Stute und Hajo Hoffmann, mehr als Gitarre, Cajon, Mandoline und Gesang braucht es nicht, um nach der Anmoderation zu den Songs das Publikum mitzureißen. In seinen Texten macht Kunze sich satirisch Gedanken über eine Alkoholpause, Shopping-Erlebnisse, TV-Kochshows und TSG – den Politiker, nicht den Fußballverein. Er berührte, faszinierte oder irritierte die Zuhörer, um es anschließend im Finale richtig rocken zu lassen. Auch die Gewinner der BBGLIVE-Ehrenkarten waren sehr von Kunze’s Auftritt beeindruckt. Bei seinen bekanntesten Hits wie: „Meine eigenen Wege“ oder „Wenn du nicht wiederkommst“ standen die Zuschauer wie auf Kommando auf und fühlten den Rhythmus der Songs. Viele der Zuschauer klatschten bei seinen Moderationen und schmunzelten über die Hintergründe seiner Texte: „Die Kirchen können dichtmachen. Bald kann kein Deutscher unter 70 Jahren mehr einfachste Fragen zur Bibel beantworten. Schon jetzt weiß kein Bushido-Hörer mehr, was das überhaupt ist, die Bibel. Oder gibt’s die schon als Klingelton?“ oder „Die Theater können dichtmachen. Bald sagt jeder Deutsche unter 50 zum Thema Romeo und Julia: Wennse Bock auf Ficken haben, warum tunses nicht einfach?“ Standing Ovations und lautstarke Begeisterung war der Dank der 360 Zuschauer an Heinz Rudolf Kunze, seinen virtuosen Gitarristen Wolfgang Stute und Hajo Hoffmann. Heinz Rudolf Kunze nahm sich anschließend viel Zeit für ein exklusives Interview.

39 Bilder Slideshow

Heinz Rudolf Kunze berichtete, vom Bernburger Publikum und dem Theater Bernburg ausgesprochen beeindruckt zu gewesen zu sein und lies durchblicken, dass dies sicher nicht das letzte Konzert in Bernburg gewesen sei. Er spiele sehr gern im Osten, da generell das Publikum offener sei und mehr kulturelles Interesse habe. Von Anfang an sah er keinen Sinn darin, seine Texte auf Englisch zu verfassen. Seine Ambition liegt im Umgang mit seiner Muttersprache, der Dehnung und Verbiegung von Worten, dem Aufknacken und Nachsehen, was sich hinter bestimmten Begriffen verbirgt. Die Ideen für seine Texte nimmt Kunze aus Bemerkungen, eine Antenne in jeder Situation, ob Gespräche, Fernsehen oder Radio und verfolgt diese in seinen Gedanken weiter. Die Inspiration zu seiner Musik kommt aus dem Bauch, Musik machen ist instinktiv, es passiert einfach. Außerdem Berichtete Kunze das jeder Auftritt wie eine Konzertprobe sei, individuell und spontan. Wir haben kein festes Zeitbudget für einzelne Lieder und müssen uns nach dem Licht der Scheinwerfer oder anderen Dingen richten. Heinz Rudolf Kunze, geboren in Guben (Niederlausitz) wohnt heute in Hannover. Kunze spricht als geborener Ostdeutscher gerne von der Mentalitätsgemeinsamkeit. Den größten kommerziellen Erfolg feierte Kunze 1991: Das Album "Brille" stieg von Null auf Vier in die deutschen Charts ein. In Gesellschaft von Westernhagen, Grönemeyer, Klaus Lage oder Udo Lindenberg wurden auch seine Alben rasch ganz vorne im Deutschrock-Regal einsortiert. 1987 erhielt Kunze den RTL Sonderlöwe-Preis in der Sparte Neues Deutsches Lied. Im selben Jahr spielte er mit seiner Band Verstärkung in der DDR 70 Konzerte, davon drei vor 40.000 Zuschauern, während der Erfolg im Westen spürbar zurück ging. Die deutschsprachige Rockmusik vor der Wende im Osten besaß einen völlig anderen Stellenwert als in Westdeutschland. Nach 19 Jahren Showbiz veröffentlicht der Songwriter 1999 mit "Nonstop" seine erste Best Of, die das reichhaltige Programm seiner Schaffenszeit einer neuen Generation vorstellt. Größere Aufmerksamkeit zieht Kunze in den Endneunzigern jedoch weniger durch seine Musik auf sich. Zusammen mit anderen deutschen Alt-Rockern plädiert er lautstark für das Deutsche Rock Radio-Projekt. Dem vordergründigen Ziel, deutschen Musikernachwuchs zu fördern und sämtlichen Schlager- und Mainstream-Formaten eine Alternative entgegenzuhalten, heftet der eher fragwürdige Wunsch an, mal wieder ein "simples Gitarrensolo" (Scorpions-Sänger Klaus Meine) im Radio zu hören.
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