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Kalle
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Beitrag von Kalle »

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„Gemeinsame Sache“ mit Purple Schulz und Kunze

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Purple Schulz und Heinz Rudolf Kunze machten „Gemeinsame Sache“.

Stralsund (OZ) - Eigentlich passen die beiden gar nicht zueinander: Der fröhlich-alberne Rheinländer Purple Schulz und der verkopfte, bisweilen aggressiv-bissige Niedersachse Heinz Rudolf Kunze.
Dennoch machen die beiden Pop-Dinosaurier seit einiger Zeit auf einer Konzerttour „Gemeinsame Sache“ und beglücken das Publikum mit alten wie neuen Songs aus ihrem Repertoire der vergangenen 25 Jahre.

Unter den Riesen der Meere im Ozeaneum gastierten die Musiker am Freitag mit ihren Kollegen Wolfgang Stute (Percussion, Flamenco-Gitarre) und Josef Piek (Gitarre), um in kleiner Besetzung eine beinahe intime Konzertatmosphäre zu zelebrieren. Purple Schulz, der im karnevalistischen Köln schon so manche Stunk-Sitzung mit Deutsch-Rock-Parodien bespaßt hat, konnte sich auch in Stralsund diese Angewohnheit nicht verkneifen. Aus einem mit reichlich Gefühlspatina ausgestatteten Xavier-Naidoo-Hit machte Schulz eine böse Öko-Persiflage, in der aus einer Metzgerei ein Naturkostladen wurde. Der Refrain „Ich wollte nur Aufschnitt holen...“ quittierte das Publikum mit großem Gelächter. Was folgte, waren eher harmlose Späßchen, die auf Dauer etwas ermüdend wirkten. Es machte sich zunehmend Sehnsucht nach mehr Substanz im Auditorium breit.

Doch nach der Pause kam Kunze, sang und siegte. Mit seinem Song „Längere Tage“ vom aktuellen Album „Protest“ fand er einen gelungenen Einstieg, der die Leute im ausverkauften Saal mitriss. Der von ihm eingedeutschte Radio-Hit „Lola“, den er den britischen Kinks entlehnte, animierte seine Fan-Gemeinde sogar zum Mitsingen. Schlag auf Schlag folgten bekannte Nummern, denen Kunze und sein alter Weggefährte Wolfgang Stute in Folkrock-Manier eine neue Seele einhauchten.

Auf seiner Cajon-Kiste trommelte Stute wie ein Berserker und machte ein richtiges Schlagzeug völlig überflüssig. Der Flamenco-Gitarrist legte beim Finale des 2000er Erfolgshits „Aller Herren Länder“ ein furioses Solo hin, dass die Wal-Halle bebte. „Wenn Du nicht wieder kommst“ oder „Leg nicht auf“ seien als weitere Konzerthöhepunkte erwähnt, nach deren Akkorden mitgesungen und getanzt wurde. Als Reminiszenz an den Osten der Republik sangen Purple Schulz und Kunze weit nach Mitternacht gemeinsam den Karussell-Klassiker „Als ich fortging“.
CHRISTIAN RÖDEL
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problemist
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Re: Stralsund

Beitrag von problemist »

Der Meinung des Rezensenten bleibt wenig hinzuzufügen, vielleicht dieses:
- Warum vor der Bühne etwa 8 Stuhlreihen aufgebaut waren, hat sich mir nicht erschlossen, zumal es dafür im Service-Center der OZ gar keine Karten zu kaufen gab. Infolge dessen war die Bühne recht niedrig, und viele Stehende sahen wenig von den Künstlern.
- Richtig Stimmung kam paradoxerweise erst bei dem wohl unbekanntesten Titel von Heinz auf "Es geht zu Ende mit Dir".
- Das letzte Eis brach nach dem furiosen Finale von "Aller Herren Länder" - sensationell W.Stute an der Gitarre, Purple wirkte da an seinem Klimperkasten etwas hilflos ... überhaupt hätte ich lieber ein richtiges Klavier zu hören bekommen.
- Die gegenseitigen Frozzeleien und Anspielungen wurden sehr routiniert dargeboten, da war wohl wenig Spontanes dabei.
- Heinz singt sooo viel besser als Purple.
Vielleicht beantwortet das auch meine Frage, warum eigentlich Purple nichts von Heinz singt? Will er nicht? Darf er nicht?
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