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Kalle
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Beitrag von Kalle »

LiL – Lesung in Leipzig Bild
Bericht: Heiko Mannes

Dass Heinz in seinem Termin-Marathon am 18.02. auch in Leipzig Halt gemacht hat freut mich besonders deswegen, weil ich den Termin im nahen Altenburg im Januar verpasst hatte und noch keine Zeit für das neue Buch finden konnte.

So versprach der Abend, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Nach langer Abstinenz meinerseits mal wieder einen Live-Auftritt zu sehen und einen Einstieg ins aktuelle Buch zu finden.

Finden musste ich aber zunächst einmal den Eingang zum "Central Kabarett", dass sich im ersten Stock eines typischen Leipziger Messehauses versteckt. Der Weg durch den Tordurchgang, den Innenhof und das Treppenhaus wurde zunächst mit einem Teller belegter Brote belohnt, denn zuhause hatte ich keine Zeit mehr für ein Abendbrot.

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Beim "Central Kabarett" freute man sich offensichtlich schon seit längerem auf den Auftritt, denn Heinz und Wolfgang lächelten einen selbst aus der Speisekarte als Anzeige an. Im sehr gut gefüllten Saal ging es dann endlich los, nachdem alle Bestellungen aus dieser Karte abgearbeitet waren.

Zunächst bekam ich ein wenig Angst, den Wolfgang Stute begann den Abend mit der gleichen Ansage wie seit ca. 100 Jahren: "Ich bin nicht Heinz..." – sollte sich nichts geändert haben seit meiner letzten Lesung?

Danach konnte ich mich für die ersten 3-4 Stücke richtig "fallen lassen". Seit längerem gelang es Heinz mal wieder, in meinem Kopf mit seinen Worten Bilder zu malen. Ich glaube, in solchen Momenten hat die "Kunst funktioniert", auch wenn ein objektiverer Zuschauer das vielleicht gar nicht nachvollziehen kann.

Insgesamt war es das inzwischen typische, kabarettistische Lesungsprogramm, das wir nun schon seit längerem vom Stil her kennen. Ob das besser ist als der extrem anspruchsvolle Beginn von Lesungen in den Neunzigern, wo man sich nach 5 min schon fühlte wie ein Vollidiot oder ein Literaturprofessor oder beides zusammen, überlasse ich der Diskussion im Forum.

Der Deutsche meckert gern: Ich fand die Gitarrenstücke zwischendurch zu lang und hätte lieber noch zwei Lesestücke mehr gehört. Während ich mich früher darüber beschwerte, dass das F-Wort zu oft vorkommt, war mir dieser Abend zu "Sch…“-lastig. Auch auf die Gefahr hin, dass mir meine Verklemmtheit den Zugang zu wahrer Kunst versperrt: Heinz hat seine stärksten Momente eindeutig nicht, wenn es in seinen Texten um Körperöffnungen, -säfte oder –ausscheidungen geht. Außer diesen beiden Kritikpunkten war es für mich ein perfekter Lesungsabend. Das Publikum schien mir auch sehr zufrieden bis begeistert gewesen zu sein.

Am Ende kamen noch vier Lieder: Irrland, Was haben wir angerichtet, Aller Herren Länder und Als ich fortging. Spätestens beim letzten Lied bin ich mal wieder als zugezogener Hamburger in Leipzig aufgefallen. Während ich keine Ahnung hatte, was nun kam, schallte aus dem Zuschauerraum vereinzelt begeistertes Kreischen. Das Lied war toll. Ich habe mich zuhause dann über Google und YouTube aufgeklärt, dass dieses Lied 1987 wohl der größte Erfolg der DDR-Rockgruppe "Karussell" war.

Heiko Mannes
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Re: Leipzig

Beitrag von CL »

Toller Saal! :D Tröste dich Heiko, kannte das Dirk Michaelis Stück bis zum letzten
Mittwoch auch nicht. War atmosphärisch mit der Höhepunkt in Mainz bei RZ und ein
schöner Abschluss des Konzertes.
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