GEMEINDEBRIEF Nr. 20

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Kalle
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GEMEINDEBRIEF Nr. 20

Beitrag von Kalle »

HIER IST ER Bild

Der GEMEINDEBRIEF Nr. 20
der Interessengemeinschaft HEINZ RUDOLF KUNZE "DIE WUNDERKINDER"


aus dem Inhalt:

Des KUNZE`s neue Kleider aus der TONSCHNEIDEREI
- und Klausimausis Gitarrrens(a)ite
- ausserdem HEINZ doch (k)ein Rosenkavalier ? oder: Die lassen mich machen
- Im Gespräch: LEO SCHMIDTHALS - Nach dem ERSTEN folgt DER ZWEITE STREICH

weiterlesen HIER lang: http://www.wunderkinder.de/index.php?id=gemeindebriefe
reedinger
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Re: GEMEINDEBRIEF Nr. 20

Beitrag von reedinger »

Schönes Jubiläumsheft zum 20.! Schöner Bericht aus der Tonschneiderei mit vielen Fotos! Danach ein grandioses Interview, sehr aussagekräftig...hier meine Highlights:

HEINZ ÜBER DIE KRITIKER UNTER UNS ZU "HUNDERTTAUSEND ROSEN" UND "DIE GUNST DER STUNDE":
Die Leute haben ein Recht auf ihre Meinung. Aber ich frage mich dann, wenn sich das Jahr für Jahr fortsetzt, wieso suchen die sich nicht einen anderen Künstler, den sie uneingeschränkt lieb haben können. (...) Auch diese Menschen kann ich nur zu ein bisschen Toleranz auffordern. Ich kann es nicht jedem recht machen. Das geht nicht. Ich muss mich auch irgendwann mal festlegen und Farbe bekennen. Es tut mit leid um jeden, der sich da nicht wiederfindet, aber ich verstehe alte Freunde, die sagen: „Deine Platten sind anstrengend zu hören, weil das oft so hin und her oszilliert. Du findest das wahrscheinlich bunt, lieber Heinz, und willst zeigen, was du alles draufhast und was deine Jungs für tolle Musiker sind und dass sie jede Richtung bedienen können. Aber für uns Hörer ist das eher anstrengend." (...) Ich hab ein Lied für Guido Westerwelle gemacht, das heißt „Unbeliebt”. „Der stille Gast” hat mit dem Tod meiner Mutter zu tun. „Kampfzone Mitte” ist ein Rocksong, den ich sehr liebe. Das ist eine von den Nummern, bei denen man denkt, das hätte mir auch schon früher einfallen können. Aber generell möchte ich auch mal loswerden, dass mir inzwischen etwas zu stark, auch von den Medien, auf diesem John- und Yoko-Ding herumgeritten wird: „Heinz hat sein Glück gefunden und jetzt wird alles anders.“ Das ist sicher so, ich fühle mich zu Hause wohl, und es geht mir auch besser. Das bedeutet aber nicht, dass nicht auch genug Finsternis-Texte entstehen. Ich habe sie nur bewusst nicht ausgewählt." (...) Das erste Album (= Anm.: gemeint ist "Reine Nervensache"), das viele Hörer besonders schätzen, hat viele gute Ansätze. Aber es ist – und dabei bleibe ich auch, wenn die Hörer mir da nicht folgen wollen – auf eine ziemlich unbeholfene Art ins Werk gesetzt.

HEINZ ÜBER DEN WECHSEL BEI SEINEM VERLEGER ZWECKS ERSCHEINEN SEINES ERSTEN ROMANS:
Ich nenne es mal ganz unverschämt „Autobiographischen Roman” und dachte zuerst, das darf ich gar nicht machen. Aber neulich habe ich diesen Untertitel von einem anderen Autor gesehen und bin also nicht ganz allein damit. Es ist keine zusammenhängende Erzählung, es sind mehr Prosatexte oder Aphorismen. Der rote Faden darin bin ich, mein Privatleben, meine Eltern, meine Kindheit, wie ich jetzt so bin. Das kommt immer mal wieder
durch, aber es handelt wie meine anderen Bücher auch von Gott und der Welt. (...) Das Buch erscheint im Aufbau-Verlag. Den Wechsel habe ich gemacht, weil die mich bei einer Veranstaltung mit van Veen in Berlin ansprachen. Ich bin schweren Herzens von Christoph Links weggegangen, der ein sehr kleiner Verlag ist. Der Aufbau-Verlag hat eine Größe, die es erlaubt, dass man mehr für so ein Buch trommeln kann. Die werden sich da sicher etwas einfallen lassen. Das Buch erscheint zur Frankfurter Buchmesse.


HEINZ ÜBER SEINE TOUR UND DIE ERSTEN KONZERTABSAGEN:
„HRK spielt alle Hits” würde ich nicht ganz so auf die Goldwaage legen. MAWI meint das gut, aber das war so nicht mit mir abgesprochen, und die Programmreihenfolge mache immer noch ich. Wenn ein Hörer dann unbefriedigt ist, muss er sich an MAWI wenden, und die sollen ihm das selbst vorsingen. (...) Ja, es bleibt mein Wunsch, dass man den Altkram wieder neu bürstet und Stücke wiederfindet, die ewig nicht mehr gespielt wurden, so wie „Brennende Hände” beim letzten Mal. Die Band kann das alles spielen. Trotzdem muss ich sie natürlich überzeugen. Auch live gilt: Die Liste wird diskutiert, und es muss klare Mehrheiten geben. Und dass die Jungs natürlich ein besonders Augenmerk auf die Zeit seit „Rückenwind” legen, ist auch klar. Bei älteren Sachen, die sie nicht selbst mit aus der Taufe gehoben haben, muss ich wahrscheinlich mehr Überzeugungsarbeit leisten. (...) Ich bin ja neu bei MAWI, und eine gewisse Exklusivität ist da üblich. Die haben schließlich auch was vor. Es wird aber auf jeden Fall auch die anderen Live-Aktivitäten geben. Es ist schön, wenn wir mit der Band diesmal mehr machen und vielleicht auch noch das eine oder andere Open Air dazu kommt, aber das wird nicht das ganze Live-Jahr abdecken. (...) Ich habe davon gehört, dass einiges noch am Schwimmen ist und vermute, dass wohl im Anlauf nicht genügend Karten verkauft wurden. (...) Ich kann euch nicht sagen, woran das liegt (= Anm.: die Konzertabsagen) und wie der neueste Stand ist. Das weiß ich nicht. Aber ich habe Vertrauen zum Veranstalter. Der weiß schon, was er tut, und es gibt sicher einen Grund dafür.

HEINZ ÜBER DIE AUFLÖSUNG DER 1995ER-VERSTÄRKUNG:
Was ich bereue, ist das Fax an Martin Huch, weil er darunter sehr gelitten hat. Ich selbst dachte, es wäre der richtige Weg gewesen, weil er dann nicht sofort reagieren musste. Ich dachte, ich würde ihm dadurch nicht zu nahe treten und ihm die Möglichkeit geben, alles in Ruhe zu verdauen und dann Stellung zu nehmen. Das war aber falsch, das sehe ich ein. Er war furchtbar gekränkt, dass das schriftlich passiert ist. Inzwischen hat es sich wieder eingerenkt, ich arbeite sehr gern mit Martin zusammen, und wir haben inzwischen auch wieder etwas
zusammen gemacht. (...) Es gab ja Gründe für diese Auflösung. Ich schmeiße doch nicht mal eben eine Band raus, weil ich einen über den Durst getrunken habe. Es war über Jahre hinweg eine schleichende Abnutzung spürbar, und es gab zunehmend Reibereien in der Mannschaft. Immer wieder gab es Streitereien zwischen Joshi und Peter, zwischen Joshi und Thomas, zwischen Joshi, Peter, Thomas und Heiner. Und Martin war meist ein bisschen hilflos dazwischen. Die Gemeinsamkeiten wurden immer weniger, das Klima aggressiver. Schon als Heiner auftauchte, verlief das ja nicht ohne Spannungen. Schon da gab es immer wieder interne Konflikte, die aber durch den plötzlich einsetzenden Erfolg überdeckt wurden. Erfolg heilt viele Wunden. Aber im Laufe der Jahre wurde deutlich, dass meine Männer sehr verschieden waren und sehr verschiedene Auffassungen hatten. Ich will jetzt hier keine Verwürfe erheben, aber auch ich könnte durchaus Kritik üben. (...) Ich kann nur hoffen, dass die Kollegen das – natürlich aus ihrer Sicht – einigermaßen wahrheitsgemäß dargestellt haben, und dass sie auch nicht ganz vergessen, dass ich zusammen mit Heiner, der sich dafür immer sehr stark gemacht hat, zum Entsetzen der Plattenfirma und des Tourveranstalters, die Jungs im Rahmen unserer mittleren Erfolgsmarge, immer außergewöhnlich gut bezahlt habe. (...) Im Rahmen dessen, was bei uns möglich war, haben meine Musiker so viel Geld verdient, dass Carsten Jahnke immer gesagt hat: „Ihr müsst wahnsinnig sein!“


Den Rest könnt ihr ja selbst nachlesen...ich muss sagen: "Hut ab" ein toller Gemeindebrief und ich verstehe Heinz nun besser aus zuvor. Trotzdem nehme ich seinen Rat gerne an und suche mir (wenn es einmal so weit kommen sollte, dass es Not tut) einen anderen Künstler, den ich uneingeschränkt lieb haben kann.
"Wenn man keine Freunde mehr haben darf und, wenn man bei den Freunden im Gästezimmer übernachtet, nach einer Rechnung verlangen muss, dann verändert sich die Republik zum Negativen."
manuelg
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Re: GEMEINDEBRIEF Nr. 20

Beitrag von manuelg »

lieber franky, lieber kalle,

mein großes kompliment für diesen sehr umfangreichen und inhaltsschweren gemeindebrief!!!
ihr beide habt in den letzten wochen und monaten ganze arbeit geleistet.
ich habe bis jetzt erst das heinz - interview intensiv in den fussballguckpausen heute nachmittag durchgearbeitet, freue mich aber nun in aller ruhe auf den ganzen großen "rest".
könnte an dieser stelle schon die ein oder andere inhaltiche anmerkung machen, möchte das ganze jedoch erst einmal über nacht sacken lassen...
besonders lobenswert ist wie kritisch und nachhakend ihr (vermutlich vor allem du franky?!) im ersten interview-drittel vorgegangen seid und somit auch die kritischen und nicht böswillig, sondern ernstgemeinten
stimm(ung)en hier im wukiforum habt einfließen lassen!

Chapeau!!!
GEIST ist geil!

HRK, 2013
Ghosti
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Re: GEMEINDEBRIEF Nr. 20

Beitrag von Ghosti »

Wirklich tolle Vorworte. Das kann nur der Martin geschrieben haben, hab ich beim Lesen mehrfach gedacht, und tatsächlich die Bestätigung im Impressum. Danke Martin, der Anstoß hat gesessen, ein Umdenken meinerseits bezüglich den Erfolgswünschen für die „Rosen“-Single ist zumindest auf den Weg gebracht.

Ob das Gebaren eines Freiburger Oberlehrers rund um die Veröffentlichung eines neuen HRK-Albums Heinz gegenüber im Interview als seit Jahren allgemein gängige Praxis in seiner Fan-Gemeinde dargestellt werden musste, erscheint mir allerdings mehr als fraglich. Sicher gab es diesmal mehr kritisch formulierte Befürchtungen zum kommenden Album, die schon allein die „Hunderttausend Rosen“ meiner Meinung nach rechtfertigen. Aber eben nur diesmal, und dass gleich die ganze "Gunst der Stunde" "kläglich versemmelt" wurde, hat bislang auch nur einer (wieder mal) feststellen können. Ich hab’s mir grad noch mal durchgelesen, die Stimmung im Vorfeld von „Protest“ z.B. war nach der Doppelsingle und den ersten Hörproben allgemein wohlwollend bis euphorisch (selbst „Längere Tage“ wurde von der deutlichen Mehrheit mindestens freundlich aufgenommen), „ungnädige Kommentare“ zum Album anhand der „30-Sekunden-Schnipsel bei den Online-Händlern“ und dann die Feststellung, „dass es so schlimm doch nicht ist“, nachdem das Album erschienen ist, kamen nur aus besagter Ecke. Ansonsten wurde lediglich über vermeintlich mangelhafte Promotion gemeckert, mit der Befürchtung, „Protest“ könne deshalb in der Öffentlichkeit nicht genügend Aufmerksamkeit erfahren. Heinz barsche Reaktion („Aber ich frage mich dann, wenn sich das Jahr für Jahr fortsetzt, wieso suchen die sich nicht einen anderen Künstler, den sie uneingeschränkt lieb haben können.“) ist nachvollziehbar, hätte uns allgemein aber erspart bleiben können.

Ansonsten gefällt mir der neue Gemeindebrief wie gewohnt sehr gut. Der Studiobericht hält sich etwas bedeckter als früher und verzichtet weitgehend auf (zu) begeisterte Statements zu einzelnen Songs, ist dabei aber trotzdem wieder sehr interessant. Herzstück des „Fachmagazins“ sind natürlich die beiden ausführlichen, Klasse aufgebauten und äußerst informativen Interviews, vor allem Heinz weckt mit seinen Aussagen einigen Diskussionsbedarf. Ich warte aber erst mal ab, bis ich „Die Gunst der Stunde“ paar Mal gehört habe und schaue dann, ob der Bedarf immer noch da ist…
Thofrock
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Re: GEMEINDEBRIEF Nr. 20

Beitrag von Thofrock »

manuelg hat geschrieben:besonders lobenswert ist wie kritisch und nachhakend ihr (vermutlich vor allem du franky?!) im ersten interview-drittel vorgegangen seid und somit auch die kritischen und nicht böswillig, sondern ernstgemeinten
stimm(ung)en hier im wukiforum habt einfließen lassen!
Ich kann mich erinnern, dass Kalle mir sogar mal ins Wort gefallen ist, als ich schon beim nächsten Thema war, weil er bei der Einflussnahme des Labels noch mal nachbohren wollte. Diese Münstlerländer können unerbittlich sein.
Mich hat er in Paderborn sogar mal gezwungen, meine Scheiben zu enteisen, als ich schon losfahren wollte. :D
DasUltimatum
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Re: GEMEINDEBRIEF Nr. 20

Beitrag von DasUltimatum »

Großartige Arbeit! Glückwunsch und Danke schön! :D
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Re: GEMEINDEBRIEF Nr. 20

Beitrag von DasUltimatum »

HRK im GMB-Interview
Wir wollten nicht alle
Fäden von „Protest” weiterspinnen, sondern nur die Hauptfäden. Die ganz extremen Sachen
wie „Dagegen” sollten nicht weiter verfolgt werden, wir haben sie in der Vorauswahl gleich
außen vor gelassen. Es wäre kein Problem gewesen, so etwas wieder zu machen. Es gab in
Hülle und Fülle Möglichkeiten und genügend verschiedene Texte, die diese Art von Musik
provoziert hätten, aber wir wollten eigentlich ganz gern mal – nach so vielen Jahren und so
vielen Platten – etwas näher an das Ziel herankommen, etwas in sich Geschlossenes zu
machen, und nicht immer wieder so einen Flickenteppich aus Chamäleon-Farben. Ein Album,
das mehr eine Gestalt hat und wo die Dinge besser zusammenpassen. Absichtsvoll wollten
wir das, und das ist wohl auch ganz gut ausgegangen.
Ehrlich gesagt, erinnert mich diese Argumentation fatal an Äußerungen im Vorfeld von 'Alter Ego' ...
DasUltimatum
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Re: GEMEINDEBRIEF Nr. 20

Beitrag von DasUltimatum »

Ich habe das in der Vergangenheit oft mit Freunden diskutiert und habe von
den verschiedenen Leuten, die ich so kenne, und die aus ganz verschiedenen
Ecken kommen und sowieso manchmal mit meiner Musik Mühe haben, etwas
Richtiges anzufangen, oft ähnliche Kommentare bekommen. Da gibt es immer
wieder die Aussage „Einiges finde ich ja ganz toll, aber ich tue mich schwer, mir
das alles anzuhören. Manches schießt mir zu sehr raus.” Irgendwann hat das wohl
Wirkung gezeigt bei mir, und ich habe mir überlegt, ich möchte mal stärker
formen. Natürlich in Übereinstimmung mit der Band. Allein kann ich das nicht.
Damit wird man vielleicht den einen oder anderen verlieren, der nun gar nichts
mehr wiederfindet von dem, worauf er besonderen Wert legt. Aber das ist dann
eben so. Allen kann man es nicht recht machen. Aber man kann es vielleicht einer
bestimmten Sorte von Hörern ein wenig mehr recht machen als sonst.
Diesen Teil finde ich sehr spannend. Das eine ist es ja, ein homogenes Album machen zu wollen, eine andere (zusätzliche) Entscheidung diese Homogenität in Richtung 'weniger Ecken und Kanten' zu formen. Dazu zwei Sichtweisen:
1. Mir perönlich gefällt das nicht, aber das ist Geschmackssache. Ich mag abwechslungsreiche Musik mit Ecken und Kanten.
2. Gibt es viele HRK-Fans, die an seiner Musik in erster Linie die schlagerpophaften Liebslieder mögen? Sieht eine nennenswerter (aus kommerzieller Sicht) Anzahl Hörer HRK's besonderes Talent in dieser Art von Musik? Macht man es wirklich 'einer bestimmten Sorte von Hörern ein wenig mehr recht machen als sonst''? Bzw. ist diese groß genug, um einen kommerziellen Misserfolg zu vermeiden?
Ist es ein Zufall, dass das heterogene Protest-Album erheblich erfolgreicher war als sein deutlich homegenerer Vorgänger KV? Vorbestellungen und 'Erfolg' der Single (nur Promo, mutmaßlich wegen mangelnder Nachfrage) stimmen für DGDS pessimistisch, sind aber nur sehr bedingt aussagefähig.
M.a.W., die kommerzielle Strategie hinter dem Weglassen der 'extremen' Protest-Fäden erscheint mir - bisher! - nicht überzeugend; ich lasse mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen. :wink:
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Re: GEMEINDEBRIEF Nr. 20

Beitrag von DasUltimatum »

Auf den alten Alben waren die freundlichen
Farbtupfer manchmal so selten, dass ich denke, wir können ruhig mal etwas
nachlegen. Das ist wie immer keine in Stein gemeißelte Entscheidung für alle
Zeiten. Ich weiß nicht, wie das weitergeht. Es kann auch wieder umschwenken.
Und wie gesagt, darauf lege ich großen Wert, ich hätte auch ein ganz anderes
Album bauen können, wenn mir anders zumute gewesen wäre. Ich hätte eine
absolute Düster- und Finsternis-Platte machen können. Die Auswahl war da
.
Ich denke schon und hoffe, dass ich da auch noch weiterkomme und dass
sich mein Wunsch realisieren lässt, mal ein „Räuberzivil“-Studioalbum zu machen,
bei dem ich mich in die andere Richtung austoben und Dinge zeigen kann, die mir
Spaß machen, ...
Das wäre mal etwas ganz subjektiv nach meinem Geschmack! :P Aber ob es jemals dazu kommen wird ...
DasUltimatum
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Re: GEMEINDEBRIEF Nr. 20

Beitrag von DasUltimatum »

Letzter Kommentar: :wink:
HRK: Ah, okay, das ist ja auch alles in Ordnung, und die Leute haben ein Recht auf ihre
Meinung. Aber ich frage mich dann, wenn sich das Jahr für Jahr fortsetzt, wieso suchen die
sich nicht einen anderen Künstler, den sie uneingeschränkt lieb haben können.
Wukis: Wenn das Album dann erschienen ist und jeder es fünf Mal gehört hat, stellen sie auf
einmal fest, dass es so schlimm doch nicht ist. So relativiert sich manches. Und schließlich
schwingt auch nach jedem Album die Hoffnung mit, den maßgeschneiderten Kunze beim
nächsten Mal zurückzubekommen.
HRK: Auch diese Menschen kann ich nur zu ein bisschen Toleranz auffordern. Ich kann es
nicht jedem recht machen. Das geht nicht. Ich muss mich auch irgendwann mal festlegen
und Farbe bekennen. Es tut mit leid um jeden, der sich da nicht wiederfindet, aber ich
verstehe alte Freunde, die sagen: „Deine Platten sind anstrengend zu hören, weil das oft so
hin und her oszilliert. Du findest das wahrscheinlich bunt, lieber Heinz, und willst zeigen, was
du alles draufhast und was deine Jungs für tolle Musiker sind und dass sie jede Richtung
bedienen können. Aber für uns Hörer ist das eher anstrengend.“
Als ich finde es erheblich 'anstrengender', einem HR-Album zuzuhören, als einem, welches unterschiedliche Facetten bietet. Auch - wie oben gesagt - muss 'weniger Farbe' doch nicht heißen, 0815-Mainstream-Schlagerpop zu machen ...
Aber, bevor ich wieder beschimpft werde, das ist natürlich Geschmackssache!

Zur Fanschelte: Ich muss nicht tolerant sein und Musik hören/mögen, die mir nicht gefällt. Und ich darf das auch sagen/schreiben! Von so her folge ich der DGDS nur sehr partiell (den 3-4 erträglichen Stücken) -- und bin vielleicht/hoffentlich beim nächsten Album wieder mit von der Partie. 8)
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Re: GEMEINDEBRIEF Nr. 20

Beitrag von DasUltimatum »

Ghosti hat geschrieben: Ob das Gebaren eines Freiburger Oberlehrers rund um die Veröffentlichung eines neuen HRK-Albums Heinz gegenüber im Interview als seit Jahren allgemein gängige Praxis in seiner Fan-Gemeinde dargestellt werden musste, erscheint mir allerdings mehr als fraglich. Sicher gab es diesmal mehr kritisch formulierte Befürchtungen zum kommenden Album, die schon allein die „Hunderttausend Rosen“ meiner Meinung nach rechtfertigen. Aber eben nur diesmal, (...). Ich hab’s mir grad noch mal durchgelesen, die Stimmung im Vorfeld von „Protest“ z.B. war nach der Doppelsingle und den ersten Hörproben allgemein wohlwollend bis euphorisch (selbst „Längere Tage“ wurde von der deutlichen Mehrheit mindestens freundlich aufgenommen), „ungnädige Kommentare“ zum Album anhand der „30-Sekunden-Schnipsel bei den Online-Händlern“ und dann die Feststellung, „dass es so schlimm doch nicht ist“, nachdem das Album erschienen ist, kamen nur aus besagter Ecke. Ansonsten wurde lediglich über vermeintlich mangelhafte Promotion gemeckert, mit der Befürchtung, „Protest“ könne deshalb in der Öffentlichkeit nicht genügend Aufmerksamkeit erfahren. Heinz barsche Reaktion („Aber ich frage mich dann, wenn sich das Jahr für Jahr fortsetzt, wieso suchen die sich nicht einen anderen Künstler, den sie uneingeschränkt lieb haben können.“) ist nachvollziehbar, hätte uns allgemein aber erspart bleiben können.
Dem stimme ich absolut zu!
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