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Quelle Presse http://www.morgenpost.de/printarchiv/ku ... zivil.html

Heinz Rudolf Kunze in "Räuberzivil"
Montag, 5. Oktober 2009 02:39 - Von Peter E. Müller
Er ist einer der facettenreichsten deutschen Musiker. Einer, der seine Sprache liebt, der poetisch und albern sein kann, gallenbitterböse und hemmungslos himmelhochjauchzend, agitatorisch und sensibel. Seit mehr als einem Vierteljahrhundert steht Heinz Rudolf Kunze auf der Bühne, ist Liedermacher, Schriftsteller, bodenständiger Rock-'n'Roller.

Und macht - wenn es sein muss - auch mal den Popstar. Vor allem aber ist Kunze ein scharfsinniger Beobachter, der den deutschen Alltag im Kleinen wie im Großen mit scharfer Klinge seziert und zu eingängigen Lebensliedern und Liebesballaden zu formen versteht.

Nun hat der gerade frisch verheiratete Musiker seiner Rockband abgeschworen und zieht mit nur zwei Musikerfreunden durch Clubs und Theater. Aber was heißt hier nur! Zusammen mit dem phänomenalen Gitarristen und Cajon-Schlagwerker Wolfgang Stute und dem Geiger und Mandolinenspieler Hajo Hoffmann zelebriert Kunze im neuen Programm "Räuberzivil" eine eigensinnige Mixtur aus Kabarett, Satire, Folk und Rock. Wie jetzt beim so ausverkauften wie frenetisch gefeierten Berlin-Gastspiel im ausverkauften Schlosspark Theater in Steglitz.

"Es kommen bessere Tage als dieser große Wahlabend", verspricht er in einem neuen Text zu Beginn den anwesenden "Genießern und Genossen" und singt als erstes "Ich bin immer für Dich da". Er liest neue Texte ("Kein Bushido-Hörer weiß doch heute noch, was die Bibel ist. Oder gibt's die schon als Klingelton?"), stellt neue Songs wie "Irrland" oder "Steckbrieflich gesucht" vor. Und natürlich schöpft er aus seinem reichhaltigen Repertoire und singt alte Erfolge in neuer Unplugged-Instrumentierung. Dadurch gewinnen Stücke wie "Finden Sie Mabel" oder "Wenn du nicht wiederkommst" völlig neues Format. Der alte Kracher "Aller Herren Länder" wird zu einem gut viertelstündigen Kraftakt mit Session-Charakter, bei dem sich Stute und Hoffmann nicht zum ersten Mal virtuos austoben können. Und Balladen wie "Ich hab's versucht" oder die aufgewühlte "Bestandsaufnahme", die er als 23-Jähriger geschrieben hat, leuchten vor Intimität.

Heinz Rudolf Kunze ist einer, der seine eigenen Wege geht, schon deshalb kann es nicht immer gut gehen mit dem Massenerfolg in größten Konzerthallen. Er hat sich nun für die theatralische Chanson-Variante entschieden. "Dein ist mein ganzes Herz", sein größter Pop-Erfolg, fehlt in diesem Programm.

Dafür steht am Ende des Abends und am Ende eines ausufernden Zugabenteils eine lustvolle Hommage an Kunzes Helden The Who: mit "Won't Get Fooled Again" und "My Generation". Da steht das ganze Theater schon längst - und jubelt, als sei's das letzte Mal.

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