BIO ab sofort im Handel

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Erste Momentaufnahme zur Bio:
Ich lese gerne und viel! Auf diese längst überfällige HRK-Biographie habe ich fast neugieriger gewartet als auf die "Klaren Verhältnisse" selbst. Während die KV in Dauerrotation läuft, habe ich das Buch noch nicht ganz gelesen - obwohl es sich nun schon seit Tagen meinem Besitz befindet. Ein Buch dieser Seitenzahl habe ich normalerweise in knapp drei Stunden "durch"... Hier hatte ich beim Lesen nach kurzer Zeit trotz des brennenden Interesses am Thema keine Lust mehr. Warum? Der pastorale Schreibstil des Autors hat mich schlichtweg genervt. Persönlich und menschlich schätze ich Herrn Barthelmes sehr! Durch seinen Schreibstil ist der geneigte Leser aber ganz schön gefordert "am Ball zu bleiben". Es ging und geht mir ähnlich wie meiner Vorrednerin, die Bio empfinde ich von der Struktur eher unübersichtlich und es fällt doch recht schwer, sie in einem Stück zu lesen.
Mich stören auch die im Buch immer wieder auftauchenden "Promibildchen" (Wulff, van Veen etc.). Wozu? Mir völlig schleierhaft! Spätestens nach der zweiten Wiederholung desselben Bildes einfach nur noch lästig.
Klasse dagegen finde ich das Titelbild. Ein bißchen mystisch angehauchtes Motiv - äußerst gelungenes Foto. Die Sepiatönung unterstützt noch den Bildeindruck. Hätte ich gerne als Poster!
Sehr eindrucksvoll, wieviele äußerst private Bilder aus frühesten Kindertagen der Autor ausfindig gemacht hat. Mein Wunsch wäre aber gewesen, eine größere "Bildspanne" anzubieten und auch die vielen anderen Gesichter des HRK zu zeigen. Hinsichtlich der Bildauswahl ist das Buch recht einseitig. Schade.

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Ganz wunderbar dagegen finde ich, daß der Autor Wuki-"Oberhäuptling" (okay, im Buch steht "Leitwolf"...mein Begriff gefällt mir aber besser!) Kalles "Sendbrief" in die Biographie mit aufgenommen hat. Kalles Beantwortung seiner selbstgestellten Frage: "Wie kommt ein junger Familienvater...dazu, sich mit "Leib und Seele" in einen fast gleichaltrigen, nicht besonders attraktiven Kerl zu vergucken?" (MEW, S.220) ist ehrlich, direkt, aufs Wesentliche reduziert und wirklich anrührend schön zu lesen.
Zweites persönliches Highlight der Bio ist das von Heinz selbst verfaßte Tourtagebuch von 1986. Ein höchst interessanter Einblick in die Seele des Künstlers. (Besonders amüsiert hat mich die "Parkhotel Göttingen Schlüsselszene" mit Heiner. Sorry Heiner, konnte mir aber die Schadenfreude und ein amüsiert lachendes Kopfschütteln an diese Stelle nicht verkneifen.)