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ulf
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Beitrag von ulf »

Heinz hat es nun mit Herz auf Platz 91 geschafft. Immerhin in die Top100.

Aber...Wind of Change...Herr wirf Hirn vom Himmel. Scorpions wollte vor der Wende keiner in D hören, nach der Wende eben nicht und ausgerechnet der erste Meine Song, der einzige, der in D gehört wurde, wird nun Hit des Jahunderts. Pur auf 5. Der Abend ist gelaufen ;)
ulf
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Beitrag von ulf »

wobei Dein ist mein ganze Herz könnte auch der Comedian Harmonist Titel sein.....
Gerrit
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Der Abend ist gelaufen

Beitrag von Gerrit »

Ulf schrieb: "Aber...Wind of Change...Herr wirf Hirn vom Himmel. Scorpions wollte vor der Wende keiner in D hören, nach der Wende eben nicht und ausgerechnet der erste Meine Song, der einzige, der in D gehört wurde, wird nun Hit des Jahunderts. Pur auf 5. Der Abend ist gelaufen"

Wenn DAS "unsere Besten" sind, dann will HRK bestimmt nicht zu unseren Besten zählen, dann lieber ein Hungerleider, ein missverstandener Künstler.
Gerrit
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Beitrag von Gerrit »

Ich will mal von dieser profanen Sendung wegkommen, und den Titel mal mit etwas Inhalt füllen, es ist nicht mein Mist, aber es passt besser als der Inhalt jeglicher Chart-Show.

In der Süddeutschen Zeitung vom 26./27. November 2005 ist ein Artikel von Gustav Seibt unter dem Titel "Deutsche Welten". Ich finde den Artikel beeindruckend geschrieben und die Gedanken für mich nachdenkenswert. Der Artikel "Deutsche Welten" geht der Frage nach, was macht Deutschland interessant. Seibts These hierzu: Deutschland ist auch heute "unbedingt" interessant! "Allerdings muss man, um das zu begreifen, die deutsche Gesellschaft nicht in ihrem Stil, sondern in ihren Individuen beschreiben." Die ersten Beispiele sind "der Historiker Reinhardt Koselleck", "Schüler von Karl Löwith und Carl Schmitt", der "Dichter Volker Braun" und der "Romancier Martin Mosebach", "der scharfsinnige Katholik".

Dann geht Seibt in seinem Artikel zu den bekannteren Vertretern Deutschlands über: "Der weltweit bekannteste Deutsche ist heute Papst Benedikt XVI." Was tun die Deutschen nach der Papstwahl: "Besorgte Fragen, ob dieser Papst auch 'liberal' und 'ökumenisch' sei." Obwohl Ratzinger "ein zeitgenössischer Intellektueller von umfassender Informiertheit" ist, wird er "zum Feindbild eines aufgeklärten Kirchenmainstreams".

Das nächste Beispiel ist die verkorkste Nichtwahl von Lothar Bisky ins Bundestagspräsidium. Dabei gilt für ihn: "Lothar Bisky verkörpert. mutmaßlich zum letzten Mal, einen Traum des zwanzigsten Jahrhunderts: den Arbeiter, der sich aus bedrückenden Umständen in die Freiheit einer intellektuellen Existenz emporarbeitet." Besonders beeindruckend finde ich dann aber Seibts Schimpfe über die Hinterbänkler, die Bisky nicht wählen konnten: "Dass dieser Traum mit Schuld und Verbrechen erkauft wurde, leugnet Bisky selbst als Letzter. Aber er ist einen weiten Weg gegangen und durch fünfzehjährige politische Arbeit als Repräsentant unserer Demokratie legitimiert. Nun kommen junge CSU-Abgeordnete, die ausser ihrem Geburtsdatum gewiss nichts hinter sich haben, aus ihren gelb und rosa angemalten Kleinstädten und erklären mit Entrüstung, sie ertrügen Herrn Bisky als Vorsitzenden parlamentarischer Baratungen nicht." Mich hat das so ein bisschen noch an Nahles und Müntefering erinnert, mich hat das aber auch besonders an Herrn Kunze erinnert.

Herr Kunze und Herr Bisky und Papst Benedkt XVI sind sicherlich ganz andere Paar Schuhe, und doch: Auch Herr Kunze hat sich seinen Traum mit [einem ehrfurchtsgebietenden, riesigen musikalischen und textlichen Output aber auch] einigen [in meinen Augen] musikalischen Geschmacklosigkeiten, peinlichen Fernsehauftritten und katastrophalen Zeitungsinterviews erkauft, aber er hat sich durch 25 Jahre musikalische, textdichterische Arbeit legitimiert als Repräsentant eines Musikstils, den ausser ihm nicht mehr viele auf die Reihe bekommen. Nun kommen enttäuschte Ex-Fans[, die ausser der Ungestümheit ihrer Jugend nicht viel vorzuweisen haben,] daher, und erklären, sie ertrügen Herrn Kunze mit [seinen sich wiederholenden alten Hits im] Programm und seiner politischen Haltung nicht mehr. Herr Kunze ist zum Feindbild eines [sich Gott-weiß-wie aufgekärt vorkommenden] Musikmainstreams geworden. Sicher macht Herrn Kunze interessant, dass er ein Individuum ist, mit dem man Deutschland auch beschreiben kann. [Auch Herr Kunze ist in meinen Augen "ein zeitgenössischer Intellektueller von umfassender Informiertheit" - weniger in theologischen aber dafür mehr in kulturellen Fragen.]

Ich weiß nicht, ob an dem oben etwas dran ist, aber es hat mir sehr zu denken gegeben.

Nachträglich Änderungen mit [] gekennzeichnet.
Zuletzt geändert von Gerrit am 01 Dez 2005, 11:06, insgesamt 3-mal geändert.
Gerrit
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Beitrag von Gerrit »

Kilian Maximilian schireb: "Nimm das einfach mal so als Fakt hin!"

Ich nehme das als Fakt hin.

Vorher schrieb er: "Heinz schämt sich für keines seiner Musikstücke, war immer gerne im Fernsehen und in den Interviews hat er sich nicht verstellt sondern authentisch die (jeweils aktuelle) HRWahrheit gesagt, wobei er gelegentlich mißverstanden wurde."

Zum Missverstehen gehören immer zwei, der, der missverstanden wird, und der, der missversteht. Und du bist dir sicher, dass HRK immer genau das gesagt hat was er meinte und das er es auch deutlich, klar und unmissverständlich gesagt hat? Sodass es immer an der Dummheit des Missverstehenden gelegen hat, wenn HRKS Aussagen nicht richtig interpretiert wurden.

Lieber Kilian Maximilian, bist du eigentlich sicher, dass du meinen Beitrag richtig verstanden hast? Wenn ich von "musikalischen Geschmacklosigkeiten, peinlichen Fernsehauftritten und katastrophalen Zeitungsinterviews" schreibe, dann ist das natürlich meine subjektive Sicht der Dinge auf eine Karriere, die ich immer mal wieder verfolgt habe, einen objektiven Straftatsbestand gibt es dafür ja nicht. Und die Sachen müssen Herrn Kunze gar nicht peinlich sein, man kann trotzdem seine künstlerischen Leistung der letzten 25 Jahre schätzen und sich an seiner Meinung "reiben".
thommes
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Beitrag von thommes »

Und in diesem Sinne die allerbesten Glückwünsche für Heinz Rudolf Kunze zum heutigen 49. Geburtstag.

MfG
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Unsere besten GLÜCKWÜNSCHE

Beitrag von Gerrit »

... auch ich will dem ehemaligen Liedermacher zur 49. Wiederkehr seiner Geburt Respekt zollen.
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