Neuss
Verfasst: 10 Okt 2009, 12:22
Quelle Presse http://www.ngz-online.de/public/article ... nlage.html
Konzert mit Comedy-Einlage
VON SEBASTIAN SCHAEFER - Zurücklehnen und entspannen – wer ein Live-Konzert besucht hat normalerweise anderes im Sinn. Doch wenn sich auf der Bühne vier Musiker zusammenfinden, die in dieser Zusammensetzung solch einen beruhigenden wie fesselnden Sound hervorzaubern wie es Purple Schulz, Heinz Rudolf Kunze, Wolfgang Stute und Josef Piek beim "Festival der Sterne" im RLT gelang – dann darf man sich schon mal genüsslich im Theatersessel lümmeln und einfach nur entspannen.
Für eine entsprechenden Atmosphäre sorgte dabei nicht nur die Musik, sondern auch der Umstand, dass dort nicht nur Bandkollegen sondern alte Freunde auf der Bühne standen, die sich gegenseitig die Bälle zuspielten und mit spontanen humoristischen Einlagen auch dazu einluden, über sich zu lachen. "Das passt ja, du kommst auf die Bühne, und das nächste Lied heißt ‚Dumm und Reich'", begrüßte Schulz etwa seinen Mitstreiter Heinz Rudolf Kunze.
Der Humor war aber nicht nur Teil der kleinen freundschaftlichen Reibereien zwischen den Musikern, sondern wurde auch häppchenweise in das ansonsten eher melancholisch-nachdenkliche Programm eingearbeitet. So stand auf einmal Xavier Naidoo – in zerrissener Jeans, Kapuzenpulli, Sonnenbrille und Wollmütze perfekt verkörpert durch Purple Schulz – auf der Bühne und beklagte in dem für ihn typisch flehenden Gesang den Verlust seines Lieblingsmetzgers. "…und ich wollte noch Aufschnitt nehmen", so der Refrain des Originals "Ich wollte noch Abschied nehmen".
Doch war diese Comedy-Einlage eher die Ausnahme an einem insgesamt ruhigen, aber stimmungsvollen Abend, bei dem sowohl Schulz als auch Kunze altes und neues Liedgut in ein neues Gewand kleideten. Das Grundgerüst dafür lieferte Wolfgang Stute, der – auf einer Percussion-Box sitzend – den Nachweis seines Könnens als "Meister der niedersächsischen Polyrhythmik" (Schulz) erbrachte. Zugleich wurde auch noch dessen Instrument beworben als "Trömmel, das neue Sitzmöbel von Ikea".
Die unaufdringlichen Percussion-Rhythmen verbanden sich mit der gefühlvoll gezupften Akustikgitarre von Josef Piek und dem Gesang der NDW-Ikonen Schulz und Kunze zu einer Klangkulisse auf höchstem musikalischem Niveau.
Schade war nur, dass das Landestheater gerade mal zur Hälfte gefüllt war – und zwar mit jener Altersgruppe, die wohl schon seit längeren Jahren Fan der beiden Hauptakteure ist. Die Jugend erreichen Purple Schulz und Heinz Rudolf Kunze mit ihren Werken offensichtlich nicht mehr.
Konzert mit Comedy-Einlage
VON SEBASTIAN SCHAEFER - Zurücklehnen und entspannen – wer ein Live-Konzert besucht hat normalerweise anderes im Sinn. Doch wenn sich auf der Bühne vier Musiker zusammenfinden, die in dieser Zusammensetzung solch einen beruhigenden wie fesselnden Sound hervorzaubern wie es Purple Schulz, Heinz Rudolf Kunze, Wolfgang Stute und Josef Piek beim "Festival der Sterne" im RLT gelang – dann darf man sich schon mal genüsslich im Theatersessel lümmeln und einfach nur entspannen.
Für eine entsprechenden Atmosphäre sorgte dabei nicht nur die Musik, sondern auch der Umstand, dass dort nicht nur Bandkollegen sondern alte Freunde auf der Bühne standen, die sich gegenseitig die Bälle zuspielten und mit spontanen humoristischen Einlagen auch dazu einluden, über sich zu lachen. "Das passt ja, du kommst auf die Bühne, und das nächste Lied heißt ‚Dumm und Reich'", begrüßte Schulz etwa seinen Mitstreiter Heinz Rudolf Kunze.
Der Humor war aber nicht nur Teil der kleinen freundschaftlichen Reibereien zwischen den Musikern, sondern wurde auch häppchenweise in das ansonsten eher melancholisch-nachdenkliche Programm eingearbeitet. So stand auf einmal Xavier Naidoo – in zerrissener Jeans, Kapuzenpulli, Sonnenbrille und Wollmütze perfekt verkörpert durch Purple Schulz – auf der Bühne und beklagte in dem für ihn typisch flehenden Gesang den Verlust seines Lieblingsmetzgers. "…und ich wollte noch Aufschnitt nehmen", so der Refrain des Originals "Ich wollte noch Abschied nehmen".
Doch war diese Comedy-Einlage eher die Ausnahme an einem insgesamt ruhigen, aber stimmungsvollen Abend, bei dem sowohl Schulz als auch Kunze altes und neues Liedgut in ein neues Gewand kleideten. Das Grundgerüst dafür lieferte Wolfgang Stute, der – auf einer Percussion-Box sitzend – den Nachweis seines Könnens als "Meister der niedersächsischen Polyrhythmik" (Schulz) erbrachte. Zugleich wurde auch noch dessen Instrument beworben als "Trömmel, das neue Sitzmöbel von Ikea".
Die unaufdringlichen Percussion-Rhythmen verbanden sich mit der gefühlvoll gezupften Akustikgitarre von Josef Piek und dem Gesang der NDW-Ikonen Schulz und Kunze zu einer Klangkulisse auf höchstem musikalischem Niveau.
Schade war nur, dass das Landestheater gerade mal zur Hälfte gefüllt war – und zwar mit jener Altersgruppe, die wohl schon seit längeren Jahren Fan der beiden Hauptakteure ist. Die Jugend erreichen Purple Schulz und Heinz Rudolf Kunze mit ihren Werken offensichtlich nicht mehr.