Plauen

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Mecki
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Plauen

Beitrag von Mecki »

Quelle http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/R ... 14851.html

Verbale Kapriolen zum Zuhören
Musiker Heinz Rudolf Kunze gastiert im Plauener Vogtland-Theater vor rund 200 Zuschauern
Deutschrocker Heinz Rudolf Kunze war am Sonntagabend mit seinem neuen Programm "Räuberzivil" ins Plauener Vogtland-Theater gekommen.

Bild Deutschrocker Heinz Rudolf Kunze war am Sonntagabend mit seinem neuen Programm "Räuberzivil" ins Plauener Vogtland-Theater gekommen. Foto: Ellen Liebner

Wie in einem Titel des neuen Doppelalbums "Räuberzivil" besungen, geht Kunze seine eigenen Wege. Diesmal tourt der Meister unplugged durch die Republik. Offenbar hatte sich das nicht überall herumgesprochen. Viel Werbung für das Konzert war im Vorfeld in Plauen jedenfalls nicht zu sehen. Nur knapp mehr als 200 Kunze-Fans füllten gerade mal das Parkett des Theaters.
Trotz leerer Ränge kam Stimmung auf. Das lag vor allem an den handwerklichen Fähigkeiten des Trios. Mit Wolfgang Stute (Gitarre, Cajon) und Hajo Hoffmann (Geige, Mandoline) holte sich Kunze zwei blitzsauber spielende Musiker an seine Seite. Unbestritten, das Plauener Publikum erlebte ein anspruchsvolles Konzert. Auch ohne seine charismatische Brille - wo war die eigentlich? - blieb der 52-Jährige keinesfalls blass. Mal an der Gitarre, dann wieder am Piano trieb es ihn den Schweiß auf die Stirn.
"Auf dieses Album bin ich besonders stolz", gab der prominente Gast unumwunden zu. Ohne Single-Auskopplung und aufwändiger Werbung startete die Doppel-CD immerhin auf Platz 87 der Charts. Neue und alte Texte verquickte der Meister zu einer stimmigen Gesamtkomposition. Während "Finden sie Mabel" einen hohen Wiedererkennungswert hatte, kam der "Regen in Berlin" oder "Alaska Avenue" taufrisch rüber. Zwischendurch schalteten die Musiker sogar auf Blues um.
Kunze wagte während des Konzertes den Spagat zwischen Hit-Repertoire und künstlerischer Freiheit. Die Sprechtexte waren nicht nur bloße Anmoderationen zu den Titeln. Der in Osnabrück aufgewachsene Freigeist machte sich seine satirischen Gedanken über Alkoholpausen, Shopping-Erlebnisse oder deutsche Soldaten am Hindukusch. Seine Wortgewalt kam bisweilen überfallartig. Die verbalen Kapriolen forderten von den Zuhörern ein hohes Maß an Assoziations-Vermögen. Für Kunze-Kenner scheinbar kein Problem. Lacher und Szenenapplaus sprachen dafür. "Abschied muss man üben" heißt ein neuer Titel der brandaktuellen Scheibe. Das Publikum nahm es wörtlich und forderte gleich mehrere Zugaben.

Von Thomas Voigt
heikomannes
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Re: Plauen

Beitrag von heikomannes »

Mecki hat geschrieben: Auch ohne seine charismatische Brille -
Auch nach hunderten Presseberichten gibt es immer wieder Highlights - danke Mecki.
Mecki
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Re: Plauen

Beitrag von Mecki »

Quelle http://www.vogtland-anzeiger.de/Vogtlan ... oreid=1793

Heinz Rudolf sucht in Plauen Mabel

Bild

Plauen – „Und wir tanzen weiter, ewig blüht das Bier. Das Leben wird vorbei gewinkt mit Blaulicht und geschlossenem Visier. Lauter kleine Lügen unterm Himmelsbauch. Das Feuer ließ sich rauben doch am nächsten Morgen blieb nur kalter Rauch. Das Recht muss Unrecht bleiben, der Traum ist ausgeträumt. Die Tränen gab es gratis doch im Häusermeer wird schnell der Schmerz zerschäumt. Leben feucht und haarig – Regen in Berlin.“ – Heinz Rudolf Kunze nicht in Berlin, sondern im Plauener Theater zu Gast. Unplugged mit Musikerkollegen Wolfgang Stute (Gitarre, Cajon) und Hajo Hoffmann (Geige, Mandoline) gab es Songs von der neuen Scheibe ,,Räuberzivil“. Sieben neue Stücke, die auf sein „Protestalbum“ nicht mehr passten, vermengt mit Hits wie „Wenn Du nicht wiederkommst“ und ,,Aller Herren Länder“. Ohne jegliche Werbung schoss das Doppel-Album in die Charts.

Musikalisch grandios werden die Zuhörer durch satirische Gedanken aus Alltag, Politik, Liebe und Shopping-Erlebnisse geführt. Zwischendurch philosophiert er über einzelne Schuhe im Straßengraben, Standesbeamte die zur Besinnung kommen sollten und Doppelnamen abschaffen müssten, und dass Aasgeier keine Kabarettisten fressen, weil sie keine Kannibalen sind. Räuberzivil ist nicht nur eine CD, sondern ein abendfüllendes Live-Programm. 22 Songs und zwölf Sprechtexte die zum Schmunzeln bringen, Lachen auslösen, nachdenklich werden lassen und Kopfschütteln verursachen. Sätze, die keine sind, die nicht nur faszinieren, sondern auch irritieren. „Das Rätsel ist ein Rätsel, da kann man gar nichts machen“, um es mit seinen Worten auszudrücken.

Doch auch musikalisch experimentierfreudig, scheut er sich vor keinem Weg. ,,Puristen sagen, Weiße sollten die Hände vom Blues lassen – das können Schwarze viel besser ... Aber das macht doch so viel Spaß und Puristen hab ich noch nie geglaubt, nicht mal meinen Kumpels von Pur.“

Die Zuschauer getragen von den Klängen, mal stürmisch mal sanft – von Kuscheln bis Mitsingen – gab es stürmischen Applaus und ließ Kunze dann auch noch ,,Marlow anflehen Mabel zu finden“. S. Rössel
2009-11-04
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