Schwerte

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Kalle
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Schwerte

Beitrag von Kalle »

49. Schwerter Kleinkunstwochen unter dem Motto „Typen, Tricks und Theatralik“

Am 6. November 2009 ist die Rohrmeisterei Schwerte mit über 500 Zuschauern ausverkauft. HEINZ hatte im November 2007 schon einmal die „Schwerter Kleinkunstwochen“ bereichert und damals seine Visitenkarte hinterlassen (Vergleich http://www.wunderkinder.de/forum/viewto ... f=13&t=914 ) Die örtlichen Veranstalter waren deshalb kaum überrascht, dass „Räuberzivil“ Räuberzivil – live & unplugged soviel Zuspruch fand. Im Nachgespräch bedankte sich der Kultur- und Weiterbildungsbetrieb - KuWeBe – vertreten durch den Vorsitzenden Klaus Kilian freundlich mit den Worten „Herr Kunze, wir möchten Sie gerne hier in Schwerte wieder sehen !“ und kündigte somit schon die nächsten Gastspielauftritte von HEINZ RUDOLF KUNZE an.

20 Uhr begrüßte eben dieser Vereinsvorsitzende die Gäste in der Rohrmeisterei. 20:05 betraten dann Wolfgang und Hajo die Bühne und spielten das Intro „Hotzenplotz“. Die musikalischen Beiträge in der Setliste entsprachen inhaltlich auch heute Abend der Doppel-CD „Räuberzivil“, allerdings waren etliche Zwischentexte neu ins Programm aufgenommen worden. Wir haben versucht die Änderungen hier aufzuzählen, allerdings ohne Gewähr. Schließlich soll so ein Bericht ja auch neugierig machen und einladen selber sich dieses abendfüllende Live-Programm als Spiegel einer Künstlerseele, die zwischen Hit-Repertoire und künstlerischer Freiheit pendelt, anzusehen. HEINZ betritt die Bühne und gleich kommt tosender Applaus auf. Na – dann werden wir uns mal einen schönen Abend machen.
TEXT „ Heute Abend singt für Sie“ - „Immer für dich da 1“ – TEXT: „Klappe zu“ – „Eine Hand, andre Hand“ – TEXT: „Jeder Mann“ – „Alaska Avenue“ - TEXT Neu: „Ich warte auf den Tag“ – „Regen in Berlin“ – HEINZ am Flügel, der erst Morgens in die Halle gekommen war und wohl durch den Temperaturunterschied ein wenig klanglich gelitten hatte. Aber die kleine technische Abteilung am Mischpult Peter Pichl machte solche Dinge wieder wett. Auch war durch den inzwischen ebenfalls zum festen „Räuberzivil“-Team gehörenden Stephan Kühl als Backliner die Stimmung der drei Frontkämpfer auf der Bühne absolut gelassen und höchst begeisternd. Der Technik konnte man vertrauen, das war ja lange Zeit nicht so. Da musste Wolfgang sich um vieles kümmern, was manchmal vor Ort zu ziemlichen Nervenkitzel führte. Aber jetzt, ein ausgewachsenes professionelles Programm, was nach kurzer Zeit bereits die Zuhörer aus den Sitzen reisst. TEXT Neu: „Einzelne Schuhe am Straßenrand“ – „Rückenwind “ - „Irrland“ - „Blues für die Beste“ – TEXT: „ Beim Anprobieren“ – „Ende mit dir“.

Pause 21 Uhr nach ziemlich genau 55 Minuten entlässt HEINZ die Zuhörer mit einem geliehenen Spruch seines Freundes Purple Schulz. Er würde immer die Leute in die Pause schicken mit den Worten „ In der zwanzigminütigen Pause, können Sie sich die Band ja schön saufen“. Mit „Rinaldini“ starten Wolfgang und Hajo in den zweiten Teil des Abends. HEINZ kommt auf die Bühne und schmeichelt sich bei den Beiden ein. „Ach Kinder was wäre ich ohne Euch ? – Musikalisch Obdachlos !“ Auch wenn es vielleicht ein wenig aufgesetzt klingt, drückt dieser Satz doch viel Sympathie und Hochachtung vor diesen beiden genialen Mitmusikern aus. - „Steckbrieflich gesucht“ - „Ich hab's ver-sucht“ – „Aller Herren Länder“– - „Leg nicht auf“ – TEXT Neu: „Richtige Tote“ - „Abschied muß man üben“ - TEXT Neu „Ich bin ein Mann“ - „ Meine eigenen Wege“ – TEXT Neu „ Geben Sie Ihrem Kind keinen Doppel-Vornamen“ - „Finden Sie Mabel“- TEXT Neu: „ Endlich – das Nanopartikel“.

1. Abgang 22:15 Uhr – HEINZ kommt auf die Bühne und kalauert mit dem Satz „Backstage - Eh ich mein Weinglas leerte, sagte ich, wie schön ist es doch in Schwerte“. Das Publikum nimmt den Spruch herzlich an und merkt sofort, das es keine Anbiederung darstellt, sondern der dankbare Ausdruck an die „Schwerter„ Begeisterung und natürlich der Kunzesche Spaß an dem Wortwitz. Der Zugabenteil startet mit der alten „ Bestandsaufnahme“ - „ Was haben wir angerichtet“ – „ Wenn du nicht wiederkommst“ - „ Legt die Waffen nieder
2. Abgang – Das längere Gitarrestimmen für “ Won't Get Fooled Again” und „ My Genera-tion” überspielt HEINZ direkt, indem er von Bob Dylan und dem Bootlegalbum “Hollywood Bowl“ erzählt. Da er ja alle offiziellen Alben von Dylan gekauft hätte, brauchte er wegen diesem Live Bootleg Importalbum aus dem Jahre 1966 kein schlechtes Gewissen haben. Auf alle Fälle würde Dylan darauf über drei Minuten die Gitarre stimmen und so sei er wohl in gewisser Weise jetzt auch dafür entschuldigt.
22:55 Uhr geht ein begeistertes Publikum aus der Schwerter Rohrmeisterei und kann sicher von einem tollen Konzerterlebnis berichten und auf ein neuerliches Gastspiel dieses Ausnahmekünstlers hoffen. Auch am Merchandisingstand war einiges los. Die dort ebenfalls ausgelegten „Wunderkinder-Flyer“ wurden gerne als Adresse für die Runduminfo in Sachen HEINZ RUDOLF KUNZE mitgenommen. „Wir sehen uns !“........bestimmt.
Schreibe (Redet), was gut ist, was erbaut und was notwendig ist, damit es Gnade bringe denen, die es lesen (hören).
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Re: Schwerte

Beitrag von Kalle »

QUELLE PRESSE http://www.derwesten.de/nachrichten/sta ... etail.html

Kleinkunst ganz groß
Kunze-Chor forderte Zugaben
Christel R. Radix

Bild

Schwerte. Frenetisch feierten die Zuschauer Heinz Rudolf Kunze und seine Begleiter Wolfgang Stute (Gitarre, Cajon) und Hajo Hoffmann (Geige, Mandoline) am Freitagabend in der ausverkauften Rohrmeistereihalle beim 39. Schwerter Kleinkunstfestival.
Von der ersten bis zur letzten Minute verbreitete das spielfreudige Trio in Räuberzivil ausnehmend gute Laune. Mit dem brillanten Gitarristen und Cajon-Spieler (Sitztrommel) und dem Teufelsgeiger und Mandolinen-Virtuosen Hajo Hoffmann brannte Kunze ein Feuerwerk aus Kabarett, Satire, Blues, Rock und Folk ab. Mit seinen Sprech- und Liedtexten berührte und faszinierte er gleichermaßen.

„Alles beschissener, außer wir natürlich”
Gleich zu Beginn stellte er sich und seine Miträuber vor: „Zu meiner rechten Frank-Werner Steinmeier, zu meiner linken Andrea Nahles, und ich bin Sigmar Gabriel." Er sei auch Ferdinand, der Frauenversteher, er sei einfach viele und stimmt „Ich bin immer für dich da" an. Wortgewaltig geht es mit neuen Texten weiter. „Die Kirchen können dicht machen. Kein Bushido-Hörer weiß doch heute noch, was die Bibel ist. Oder gibt's die schon als Klingelton?” Und auch die Ärzte können dicht machen. „Griechisch und Latein können sie eh nicht mehr. Verwechseln Appendix mit Asterix und vergessen ihre Golfausrüstung im Bauch der Patienten.”

Oder er wartet auf den Tag, dass der Girls-Day wieder Mädchen-Tag genannt werden darf, ohne dass man für Adolf Hitler gehalten wird, und fragt sich: „Warum wird heute alles beschissener, außer wir natürlich” (schelmisch grinsend): „Früher Stockhausen, heute André Rieu, früher Jimi Hendrix, heute Max Mettwurst, früher Roger Moore, heute Daniel Craig, und der fährt auch noch Fiesta.” Schließlich stellt Kunze auch einige seiner neuen Songs vor, wie „Irrland”, „Alaska-Avenue” oder „Steckbrieflich gesucht” - und die waren richtig gut.

Immer wieder das Handtuch bemühend, um den Schweiß abzuwischen, bekennt er, keinen Schritt bereut zu haben: „Ich geh' meine eigenen Wege”. Es folgten neu interpretierte Hits wie „Finden Sie Mabel” oder „Wenn Du nicht wiederkommst”. Das Finale gipfelte in Kunze-Stute-Hoffmanns Versionen von The Whos „Won't get fooled again” und „My Generation”. Da gibt Stute den Keith Moon auf dem Cajon, Kunze den Roger Daltry und Hoffmann Pete Townshend.

Sechs Zugaben wurden den Räubern Kunze, Stute und Hoffmann abverlangt. Auf den Sitzen hielt es schon lange keinen mehr. Das Publikum formierte sich zum Kunze-Chor und sang „Wenn Du nicht wiederkommst” als Aufforderungen für immer mehr Zugaben. Nach drei Stunden war leider Schluss.

Ein Abend auf allerhöchstem musikalischem Niveau, der nachdenklich machte, humorvoll war und ein hochzu-friedenes, Kunze-Lieder singendes Publikum nach Hause entließ.
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Re: Schwerte

Beitrag von Kalle »

QUELLE PRESSE http://www.ruhrnachrichten.de/lokales/s ... 937,725250

Kleinkunst
Heinz Rudolf Kunze begeisterte in der Rohrmeisterei
Von Sarah Sazcek
SCHWERTE „Ich bin ein Mann“, konstatierte er. „Ich werde steckbrieflich gesucht“, postulierte er. „Dem Nachwuchs nie einen Doppelnamen“, propagierte er. Die Rede ist von Heinz Rudolf Erich Arthur Kunze, Urgestein der deutschsprachigen Rockmusik und am Freitagabend zu Gast in der Rohrmeisterei.

Bild Sein Programm ließ keine Wünsche offen: Heinz Rudolf Kunze. Foto: Bernd Paulitschke

Wenn sich Prominente die Klinke in die Hand geben, ist mal wieder Kleinkunstzeit in Schwerte. Und das zum 49. Mal.

„Typen, Tricks & Theatralik“ – ein Arbeitstitel, den Kunze mit seiner zweiköpfigen Combo und dem Album „Räuberzivil“ wörtlich nahm. In seinem knapp dreistündigen Programm war all das dabei.

Der Frohsinn reichte der Tristesse die Hand. Die Hingabe umarmte die Distanz. Und auch die Melancholie fand im Amüsement ihren Gegenspieler. Von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt deckte Kunze die volle Palette ab und verstand es, sein Publikum zu unterhalten.

Von Starallüren keine Spur

Zwischen den Songs gab er – markant mit schwarzer Brille – selbst geschriebene Gedichte über das Leben zum Besten. Mal philosophierte er über das Leid der Doppelnamen-Träger, seine reichhaltige Männlichkeit oder den miterlebten Tod seiner Großmutter.

Der 53-Jährige sprach alle Sinne an und gab Einblicke in sein Leben. Von Starallüren keine Spur, stattdessen Kumpelhaftigkeit zwischen Bühne und Publikum.

Jeder Song zeigte die Freude am Musizieren

So sahen es auch seine Mitspieler, Gitarrist und Drummer Wolfgang Stute und Teufelsgeiger Hajo Hoffmann. Die Freude am Musizieren zeigte sich in jedem Song.

Der einstige Teilnehmer des Vorentscheids des Eurovision Song Contest 2007 überzeugte nicht nur mit seiner rhetorisch versierten Poesie, sondern auch mit den auf den Nagel getroffenen Songtexten und einer Stimme, die sich zwischen der seiner Kollegen von PUR und Herbert Grönemeyer ansiedelt.

Ein sattes Drei-Stunden-Programm

Sein Bühnenprogramm: Ein musikalisches Crossover aus Rock, Jazz, Folk und Balladen. Der Mann mit dem Doppelnamen schien die Ruhrstadt zu begeistern. So dass aus seiner geplanten Setlist von zwei Stunden ein sattes Drei-Stunden-Programm mit temperamentvollen Jam-Sessions, rhythmischen Soli an den Percussions, Gitarren oder der Geige wurde.

Furios dann das Ende seines Auftritts mit sage und schreibe vier Zugaben. Das letzte Mal holte das Publikum die Band mit Standing Ovations und dem Refrain von Kunzes zuvor gespielten Song „Wenn Du nicht wiederkommst“
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