Man liebt mich oder man hasst mich

ein Leben (Musik) auch ohne HEINZ?

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Kalle
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Man liebt mich oder man hasst mich

Beitrag von Kalle »

HEINZ RUDOLF KUNZE: Ich polarisiere - entweder man liebt mich oder man hasst mich !

Hier möchten wir eine Sammlung (aus der Presse, private Meinung, Aufgeschnapptes vor und hinter der Bühne) starten, in der diese Aussage bestätigt wird........ BITTE KEINE HEMMUNGEN
CL
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Re: Man liebt mich oder man hasst mich

Beitrag von CL »

Kann ich so pauschal nicht bestätigen.
Meine "emotionale Wertungsskala" zum "Gesamtkunstwerk HRK" pendelt irgendwo
zwischen stetiger Fantreue und distanzierter Verwunderung.
MartinB
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Re: Man liebt mich oder man hasst mich

Beitrag von MartinB »

Seit bald 30 Jahren beschäftigt mich der Herr Kunze derart intensiv, dass jede neue Bekanntschaft recht bald mit Heinz konfrontiert wird, sobald sie mir für tiefergehende Konversation geeignet erscheint, und das von Anfang an, als meine HRK-"Sammlung" noch aus einer einzigen Cassette des (zudem unvollständigen) Mitschnittes des 81er Radiokonzertes bestand. Insgesamt dürfte ich etwa im erstdritteligen dreistelligen Bereich - nicht selten auch erste - Reaktionen auf die Kunzt des Heinzes eigenäugig erlebt haben, und da war alles mögliche dabei, aber dass jemand gesagt hätte, er/sie hasse Heinz Rudolf Kunze, daran kann ich mich nicht entsinnen. Gerade für sowas habe ich ein gutes Gedächtnis, das hätte ich mir gemerkt.

Abschätzige Äusserungen zu HRK waren meist durch die bis dahin einzige Heinz-Assoziation des Angesprochenen (Dein ist mein ganzes Herz) geprägt und gingen in die Richtung "Das ist mir zu platt". Gerade diese Klientel erscheint mir übrigens zahlenmässig am empfänglichsten für weiterbildende Massnahmen im Bereich der Kunzologie. Anfangs waren auch Klischeeängste im Spiel ("Liedermacher sind Mädchenmusik" - "Deutsche Texte sind doof" - "Ich höre nur Hardrock"), und da erkenne ich mich sogar ein klitzebisschen selber wieder (deswegen fehlte auf der ersten Cassette auch die erste halbe Stunde des Konzertes...). Manche/n habe ich durch Penetranz vergrault - "aber nicht wieder Kunze bitte". Es gab auch Überforderte, Oberflächliche und Nurdasgutfinderwassiesowiesoschonewigkennen. Aber sogar meine ExFrau, die in den letzten 20 Jahren manchmal extrem unter meiner Verheinzung litt (und die wirklich nicht zimperlich ist, wenns um ablehnende Bescheide geht), hat nie gesagt, dass sie Heinz hasst! Es ist fast zu bewundern, dass sie nie mitkam zu einem Kunze-Konzert... bisher jedenfalls :mrgreen:

Andrerseits kann ich mich aber brüsten, wirklich Dutzende Menschen zu Konzerten mitgeschleppt oder gar zu Plattenkäufen verleitet zu haben. Bei manchen hats gedauert (mein Freund Andy, 94 kennengelernt, ist erst jetzt so richtug geil auf alles neue von Heinz), bei anderen war es sowasähnlicheswieLiebe auf den ersten Blitz, da ist mein Leib- und Magenbassist Kai "derWestermann" ein gutes Beispiel für. Auch interessant zu beobachten: wer sich einmal für HRK entschieden hat, bleibt weitaus mehrheitlich dabei. Ok, dass jemand gesagt hätte, er liebe Heinz Rudolf Kunze, ist mir auch nicht in Erinnerung. Möglicherweise habe ich das auch selber nie wörtlich gesagt. Vielleicht bin ich etwas homophob, wahrscheinlicher ist aber, dass mir der Begriff Liebe etwas anderes bedeutet als bewundernde Verehrung und anhaltendes Amüsement für den mir biografiebegleitend nahestehendsten Künstler meiner Wahl. Es ist das Werk, nicht der Mensch Heinz Rudolf Kunze, dem meine Leidenschaft gilt (auch wenn ich ihn gelegentlich geradezu sympathisch finde), und das rechtfertigt mir nicht des Gebrauch eines solchen doch eher im eigenen Innenleben wurzelnden Begriffes wie Liebe. Mag sein, dass aus ähnlichen Gründen auch die Kunzenichtsogernemöger eine Art Beisshemmung haben und deshalb das Wort Hass vermeiden.

Was ich so an externen Kritiken - auch ablehnenden - z.B. des Musikjournalismus in Erinnerung habe wähne ich doch selbst bei hämischsten Kommentaren stets im Hintergrund einen latenten Respekt vor/für Heinz wahrgenommen zu haben. Auch bei bitteren Diskussionen hier im Forum, wo ja mit Kritik nicht dauernd gegeizt wird, meine ich nie Worte wie Liebe oder Hass für HRK gelesen zu haben. Das genau zu überprüfen habe ich zwar keine Lust, das gebe ich zu. Mein Gefühl müsste mich aber arg täuschen, sollte ich mich irren.

Mein Fazit: Möglicherweise ist die Polarisationsäusserung von Heinz a) Ausdruck von Selbstüberschätzung (die zu riskieren sich ein echter Künstler m.E. nicht scheuen muss), b) eine besonders kunzige Form der Provokation, um z.B. solche Reaktionen wie diese hier hervorzukitzeln oder c) aus irgendeinem Zusammenhang gerissen, dessen Unkenntnis sie dramatischer erscheinen lässt, als sie ursprünglich gemeint war. Persönlich neige ich zur Annahme c).
Tod der Musikindustrie!
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