24* DAS ORIGINAL (2005)

die HRK Produkte und Meinungsbilder

Wie findest du "Das Original"

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Insgesamt abgegebene Stimmen: 32

Gerrit
Stirnenfuss
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IMHO

Beitrag von Gerrit »

Regenfreund schrieb: "Zur Zurückhaltung im Bezug auf subjektive Einschätzungen kann mich eine solche Reaktion nicht bewegen.Ich erwarte von vornherein keine ausschließlich positiven oder zustimmende Reaktionen auf eigene Beiträge."

Ich muss ja zugeben, dass ich hier selten zustimmende Äusserungen schrebe, weil ich dann keine Notwendigkeit zur Antwort sehe. Da steht mehr oder weniger meine einung, also kann ich sie stehen lassen. Erst der Widerspruch reizt zur Antwort.

Wenn die Grundton-Oberton-Hörer-These stimmt, dann kann sie doch längst nicht so viel erklären, wie hier in meinen Augen der Anschein entsteht. Denn viel Musik verändert sich auch für mich im Laufe der Jahre. Musi die ich gut fand, finde ich nicht gut. Oder Musik, die ich ganz ok fand und dann im Regal verschwand, die fasziniert mich Jahre später plötzlich. Das kann die Grundton-Oberton-Hörer-These wohl nicht erklären, und, egal was sich dahinter verbirgt, das ist viel entscheidender auch für die musikalischen Beurteilungen hier im Forum, sie sind alle immer nur Momentsichten.
HenryKupfer
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Beitrag von HenryKupfer »

Gegensätzliche Meinungen sind ja in Ordnung, Diskussionen darüber hinaus überflüssig. Es heißt ja auch, über Geschmack ließe sich nicht streiten. Was aber kaum jemanden davon abhält, es trotzdem zu tun. Argumentation: keine Ahnung, nicht verstanden, falsche Stimmung, kein Geschmack usw. Der eine hätte lieber Bläser in der Instrumentierung, der andere Streicher, der dritte braucht Klavierklänge, der vierte ein kerniges Gitarrenriff. Warum? Die Lauscher sind anders gepolt…

Ich glaube übrigens nicht, dass sich der Musikgeschmack mit der Zeit großartig verändert. Es sind eher andere Hörgewohnheiten. Musik entwickelt sich ständig weiter. Was einen vor 20 bis 30 Jahren begeistert hat, klingt aus heutiger Sicht mitunter etwas bieder und angestaubt. Manches hat man im Laufe der Jahre einfach zu oft gehört und sich damit überhört. Manches hat natürlich auch über die Zeit nichts von seinem Glanz verloren. Bei mir sind es z.B. Veröffentlichungen der späten 80er und frühen 90er, die mir heute größtenteils noch mindestens genauso gut gefallen wie damals, aber auch einige ältere „Klassiker“.
Wenn man früher ein Album „ganz ok“ fand, und dieses einen heute fasziniert, dann sagt das ja auch, dass man schon damals zumindest ein bisschen Gefallen an diesem Album fand. Dass man es damals noch nicht so genial fand wie später, liegt vielleicht daran, dass man tatsächlich (noch) nicht in der richtigen Stimmung oder eben einfach noch nicht „reif“ für das Album war. Manches kann man sich auch schön hören. Aber was früher eine Beleidigung für meine Ohren war, wird ihnen auch heute kaum schmeicheln können.
Keine Ahnung, wieviel sich wirklich mit Grundton- oder Obertonhörer erklären lässt. Die Untersuchungen befinden sich wohl auch noch im Anfangsstadium. Vielleicht sollte man sie deshalb doch unterstützen und sich am Test beteiligen…
thommes
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Beitrag von thommes »

Zum Thema:

DAS ORIGINAL bekommt bei mir nur eine Drei. Auch nach etwa einem Jahr Hinhören will es nicht näher zu mir durchdringen.
Natürlich sind Glanzlichter dabei: Mein wahres Gesicht zum Beispiel, das zu HRKs besten Zeiten (DRAUFGÄNGER, RICHTERSKALA, KORREKT) der Album-Opener geworden wäre. Oder auch Im Sarg und K..
Im musikalischen Mittelfeld sehe ich eigentlich den ganzen Rest, was letztlich auch den Ausschlag für die Drei bei mir gibt. Einziger wirklicher AuWeia-Song ist für mich Immer für dich da 1. Ich glaube, selbst Pur machen sowas anno 2005 nicht mehr. Oder vielleicht doch, aber Heinz...
Heiners Variante finde ich übrigens dagegen sehr gelungen. Hätte nach dem ersten Hören auf genau umgekehrte Täterschaft in Sachen Komposition getippt: IFDD 1 klingt wie ein 80er-Heiner-Song und IFDD 2 erinnert mich an "Stärker als der Mond" oder "Feuerschutz".

MfG
thommes
"Doch nicht alles, außer man ist jung, ist gleich Majestätsbeleidigung"
An
Das Original
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Beitrag von An »

Ich kann mich meinem Vorredner nur anschließen: Von mir gibt es für das Original auch nur eine drei (minus). Insgesamt hätte ich mir von der Rückkehr von Lürig etwas mehr versprochen. Die musikalisch mutigeren Beiträge sind diesmal von anderen Bandmitgliedern (Schmidhals und Ulmer). Insbesondere im zweiten Teil fällt die CD doch stark ab. Songs wie "Lied für einen dünnen Mann", "Das Blaue vom Himmel" und "Die Wahrheit vom letzten Hemd" enden doch recht unvermittelt und wirken irgendwie unausgereift. Die Musik von "Notwehr", "Es war nicht nur Liebe" und "Ende mit dir" finde ich total lanweilig (und dies ist noch geschmeichelt!). Auch textlich stellen diese drei Stücke für mich die Tiefpunkte des Albums da. Textlich und musikalisch gelungen sind hingegegen für mich vor allem "Mein wahres Gesicht", "K." und "Im Sarg". "Immer für dich da" finde ich ganz nett und "Der zweite Mann" sowie "Geh mir nah finde" sind okay. "Mehr als dies" traut sich letztlich nicht, irgendeine Aussage zum gestellten Thema treffen, jenseits der Anklage an alle, die keine Kinder haben (wollen, können usw.). In meinen Augen daher ein wenig mutiges Stück: Entweder ein Texter nimmt den Auftrag, einen Song für den Kirchentag zu schreiben aus Überzeugung an und schreibt dann auch einen entsprechenden Song mit Überzeugung oder er läßt es besser bleiben. Das hier ist Wischiwaschi und will niemanden weh tun.
Insgesamt ist mir die CD sowohl musikalisch als auch textlich zu seicht, vor allem gegenüber den von mir bevorzugten 1990er Alben (vergißt man mal das schwache Alter Ego-Album). Es gibt kaum gesellschaftliche geschweige denn gesellschaftspolitische Bezüge - die Tendenz zur Innerlichkeit findet sich übrigens auf zahlreichen neueren Alben. Vielleicht sollte HRK mal wieder weniger gefällig sein. Ich hoffe erneut auf Verbesserung.
Ralvieh
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Beitrag von Ralvieh »

Von mir eine 2.
Für eine 3 höre ich es mir einfach zu oft und zu lange schon an.

Highlights sind ausgerechnet die Songs, die weder aus HRKs noch aus Heiners Feder stammen: "K." und "Mein wahres Gesicht". Und ja, wegen der Musik.

Die anderen Lieder sind mir musikalisch zu mainstreamig, glattgeleckt und zu routiniert.

Gern höre ich noch:
"Der zweite Mann" (da fühle ich mich regelmäßig ertappt), "Notwehr", "Ende mit Dir" und "Immer für Dich da 1".
Beim letzten gefallen mir die Strophentexte. Leider reißt der Refrain dann alles wieder rein. :-(

Im Mittelfeld tummeln sich:
"Die Wahrheit vom letzten Hemd", "Lied für einen dünnen Mann" und "Das Blaue vom Himmel", auch wenn ich mich bei letzterem zu selten auf die Musik einlassen kann.

Die Lowlights, die meist übersprungen werden, sind:
"Im Sarg", "Geh mir nah" und das unterirdische "Mehr als dies". Gut, dass ich aus der Kirche ausgetreten und deshalb nicht mehr kirchentagsgefährdet bin!

Aber wenn ich einen meiner pöstpubertären Abrockanfälle erleide, dann wird "Es war nicht nur Liebe" voll aufgedreht. Natürlich mit der entsprechenden Begleitung auf der Luftgitarre. 8)

Gruß
Ralf
orome
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Beitrag von orome »

Von mir eine fantastische 2, denn ich mag beinah alle Songs dieses
Albums sehr, sehr gern, einzig "Es war nicht zur Liebe" eher nicht.

Gerade "K.","Der 2te Mann", Notwehr, Das Blaue vom Himmel" und
natürlich "Immer für Dich da" (sowohl V.1 als erst recht V.2) mag
ich sehr, bei "Im Sarg" hält es sich,vielleicht habe ich es bisher nicht
oft genug gehört.Auch"Mehr als dies"finde ich wirklich nicht übel :wink:
chaosharry
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Beitrag von chaosharry »

Ich tue mich echt schwer, die CD zu bewerten. Die Musi und die Texte sind echt nicht schlecht: rund, nett, schön und gut und eigentlich mag ich ja den "verpopten" Kunze.

Aber irgendwie ist vieles schon mal von HRK durchgespielt. Vielleicht ne Nummer zuuuuu glatt - hät ich auch nicht geglaubt, dass ich das noch mal schreibe, aber "den Original"-Kunze, der ist in anderen Platten zu finden.

"K" ist ein Hauch (NUR ein Hauch) zu Möchtegern-Intellektuell: aber wie kann man einem Schriftsteller wie Kafka Tribut zollen, ohne ihn zu misshandeln?

"Mehr als dies" ist ein Hauch (NUR ein Hauch) zu friedvoll: aber was sollte man sonst bei einem Kirchentag in Zeiten von Hartz IV abliefern?

"Immer für dich da" I+II und " Geh mir nah", schöne Texte, eingängige Musik aber dabei zu wenig Groove: was aber kann noch nach "Ich brauch dich jetzt", "Der Abend vor dem Morgen danach" und "Ophelia" kommen.

"Der Zweite Mann" ein 'Einfacher Mann"?

"Im Sarg" auf dem "Kadaverstern"?

Ach, "Leck mich doch": "Es war nicht nur Liebe"!

Also: "Heul mit den Wölfen" "die Wahrheit vom letzten Hemd"

Und so kann man weiterschreiben - Kunze zusammengefasst - "Zwei minus, Setzen" :twisted:
jojo_
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Beitrag von jojo_ »

Ich weiß echt nicht was ihr gegen "Immer für dich da 1" habt. Ich finde das Lied nicht schlecht. Aber am besten finde ich dann doch noch "Zweiter Mann" und "Notwehr". Da nicht alle Lieder erstklassig sind bekommt das Album von mir nur eine 2.
ulf
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Beitrag von ulf »

chaosharry hat geschrieben: Also: "Heul mit den Wölfen" "die Wahrheit vom letzten Hemd"
uhhh. hier vergleicht jemand Rock gegn Pop ;)
chaosharry
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Beitrag von chaosharry »

Wenn Thema, Rhytmus und Text sich ähneln, könnte ich auch ein Volkslied mit einem Death-Metall-Stück vergleichen. Meine Musiklehrerin brachte mir schon Anfang der Achtziger Jahre bei, wie bescheuert die Unterteilung zwischen U- und E-Musik ist. Eine Abgrenzung zwischen "Rock" und "Pop" finde ich dagegen eher noch schwieriger, auch wenn sich die Tempi zwischen den Songs durchaus unterscheiden. PS: Ich mag ja beide Lieder, aber als ich "Die Wahrheit vom letzten Hemd" zum ersten Mal hörte, dachte ich schon, dass ich so etwas irgendwoher kenne.
ulf
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Beitrag von ulf »

oh die unterscheidung zwischen diesen beiden Titeln fällt mir relativ leicht.

hier: gedämpfte Rhytmusgitarre, gedämpftes Schlagzeug. Musik plätschert vor sich hin. Ein bisschen Orgelgerödel, das beim Intro schon beginnt.

da: schräge und erkennbare E-Gitarre, erkennbarer Bass, hämmernd(er)es Schlagzeug. Gesang wirkt getrieben.
MartinB
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Beitrag von MartinB »

Wie so oft mochte ich die Platte erstmal nicht so, und wie so oft hat mich die Live-Präsentation des Materials eines doch-noch-besseren belehrt. Ist schon seltsam, wie sich zumindest bei mir die Hörgewohnheiten ändern, wenn man dem Künstler mal persönlich von den Lippen gelesen hat...

K. finde ich richtig klasse - was für ein Deutschrock-Godzilla für Eingeweihde... Sogar "Es war nicht nur Liebe", anfangs gänzlich ungeliebt von mir, hat mich nun wirklich gesext. Im Sarg - echt gruselig... als wär E.A.Poe als Musiker wiederauferstanden... Ende mit Dir - Existenzialismus pur, geht mir runter wie Olivenöl. Mehr als dies bringt den Konflikt zwischen Glaube und Zweifel schön nahe an den Punkt - sowas hat sicher manchem Ungläubigen den Kirchentag versüsst, indem es eine Nische für ZweifelSuchendeAberGlaubenWollende bereitstellte. Finde ich übrigens fast schon mutig von der Kirche, diesen Song und den Kunze überhaupt aushängezuschildern. Nebenbei auch mutig vom Heinz, sowas mitzumachen. Und nicht zuletzt: Der zweite Mann. Wunderbarer Song, durchaus geeignet zur Selbst- und Fremderkenntnis...

Zwei Minus von mir, das Minus für Geh mir nah, das kitscht dann doch ein wenig zu viel in meinen Kunze-gestäklten Ohren...
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