Der Ich-lese-gerade-Thread

Bücher von HRK und über HRK.....

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CL
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Beitrag von CL »

David Gilbert: DIE NORMALEN

Ein Buch über den widersprüchlichen Wunsch, der Welt zu entgehen und sich ihr gleichzeitig auszuliefern!
Ein junger normaler gesunder Mann meldet sich zu einer Pilotstudie um am Test eines Psychoparmakons gegen Schizophrenie teilzunehmen! Was dann hinter den geschlossenen Türen des Labors stattfindet, ist so erschütternd wie tragikomisch...
notamann
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Beitrag von notamann »

8) Lese gerade seit Jahren wieder ganz in Ruhe " Deutsche Wertarbeit" von 1984 (Verlag 2001) - Empfehlung für alle:

Lesebeispiel(Zitat):

Mein altes Radio

Jedesmal wenn
die Funkwerbung kommt

gibt dieses Ding
den Geist auf


oder

Zimmertemperatur

Tür zu schrie sie jedesmal
wenn einer reinkam
Tür zu ich
friere

Bis keiner mehr
reinkam

Da hatte sie`s warm
8)

Mann war der Heinz schon damals gut!!!!
Die Welt ist ein Arsch
welche Hälfte
willst du
( aus "John Wesley" - Heinz Rudolf Kunze )
Tohuwabohu
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Deutsche Wertarbeit und andere....

Beitrag von Tohuwabohu »

rare Drucksachen biete ich im Kunztmarkt an.
Preise VB!
notamann
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Beitrag von notamann »

8) Lese gerade "Der Deutschland Clan " von Jürgen Roth (Heyne-Verlag)
Nicht zu empfehlen - versaut total die gute Aufbruch-Stimmung!!! 8)
Die Welt ist ein Arsch
welche Hälfte
willst du
( aus "John Wesley" - Heinz Rudolf Kunze )
CL
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Beitrag von CL »

1001 Alben - Musik, die sie hören sollten, bevor das Leben vorbei ist...entdeckt in der Stadtbibliothek, auf der Suche nach drei völlig anderen Büchern. 8)
Kalle
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Beitrag von Kalle »

Bevor hier der Eindruck entsteht, wir Wukis hätten das lesen eingestellt und gucken nur noch TV z.B. "ZDF - Willkommen bei Carmen Nebel" :oops:

ich beschäftige mich zur Zeit mit "Reinhard Marx - Das Kapital"

Arbeiter an die Macht, Maschinen an den Staat, Kapitalisten vom Sockel - die Ideen von Karl Marx haben wieder Konjunktur. Und merkwürdigerweise hat auch ein Erzbischof den Revoluzzer von damals für sich entdeckt. Verneigung vor einem alten Feind. "Die Katholische Soziallehre sieht in Marx ihren großen Gegner. Das ist klar. Aber sie bezeugt ihm Respekt", sagt Reinhard Marx. Der Kirchenmann erkennt erst einmal an, dass die Kritik an einem ausufernden Kapitalismus im 19. Jahrhundert genauso stimmte wie heute - er nennt wilde Börsenspekulation Sünde:
"Es gibt diese Tendenzen, dass manche meinen, sie könnten ganze Volkswirtschaften als Chance nutzen, sich zu bereichern. Die Spekulation gegen ganze Währungen, die wir erlebt haben. Also da meine ich schon, ist ein Gerechtigkeitsdefizit gegeben."
Seit der Finanzkrise ist dieses - globale - Defizit unübersehbar. Das Börsen-Szenario der letzten Wochen hat nicht nur Immobilien- und Anlagespekulanten erschüttert. Sondern die ganze Welt. Karl Marx hatte so was kommen sehen. Er hat im "Kapital" von 1867 schon davon geschrieben. Einer seiner prophetischsten Kernthesen stimmt auch der Bischof zu, nämlich: "dass Sie Herr Marx, bereits vor 150 Jahren vorhergesagt haben, uns stehe die Verschlingung aller Völker in das Netz des Weltmarkts und damit der internationale Charakter des kapitalistischen Regimes bevor."
Karl Marx sprach damals vom Weltmarkt; wir reden heute von Globalisierung. Immer wieder geht es um die Anhäufung von Kapital. Davon profitieren nur Wenige. Aber Bischof Marx ist kein radikaler Revoluzzer. Nicht wie sein Namensvetter. Der wollte Kapitalisten enteignen. Der Bischof will auf sanfte Weise reformieren. Er will eine moralische Revolution:
"Strukturen der Sünde wären Systeme, die einen Anreiz geben zum schlechten Handeln. Und deswegen müssen wir Strukturen haben, Systeme haben, die nicht noch den belohnen, der sich unmoralisch verhält, der gierig ist, der im Grunde über die Probleme der Armen hinweggeht. Sondern die Systeme müssen eigentlich das Gute fördern."
Natürlich: das Gute im Menschen, darauf versteht sich die weltumspannende Kirche schon seit über zweitausend Jahren. Für die Bedürftigen, für die Armen, hielt sie schon immer Herz und Haus offen. Aber glaubt Reinhard Marx wirklich, dass uns Nächstenliebe und Altruismus aus der Finanzkrise bringen?
"Die katholische Soziallehre hat ein realistisches Bild vom Menschen. Schaut, was ist möglich. Sie weiß, das vollkommene Glück auf Erden gibt es nicht", sagt Reinhard Marx. "Wir haben nicht den Anspruch auf das Paradies auf Erden. Aber wir können gerechtere, bessere Lebensverhältnisse schaffen, wenn wir einigen Grundprinzipien folgen. Und das hat sich ja in den letzten 100 Jahren durchaus erwiesen. Etwa der Aufbau der sozialen Marktwirtschaft in Deutschland ist im Wesentlichen stark von Christen mitgeprägt worden."
Und da will Bischof Marx weitermachen. Mit vereinter Christenkraft will er zur globalen sozialen Marktwirtschaft schreiten. Einen anderen Weg gehen. Jenseits von Kommunismus und Kapitalismus. Jenseits von totalem Kollektiv und egoistischer Profitgier. Dabei spendet die Kirche die Ideale. Aber muss der Staat unbedingt das Kleingeld beisteuern?
"Wer soll dann überhaupt noch tätig werden, wenn nicht der Staat", fragt Reinhard Marx. "Aber ich sehe keine Alternative dazu, dass der Staat jetzt den Solidaritätsschirm aufhält, um deutlich zu machen, wir lassen das ganze System hier nicht zugrunde gehen."
Die Marktwirtschaft, sagt Reinhard Marx, muss wieder sozial werden. Das ist besser, als der alte Traum von der Verstaatlichung als Allheilmittel, der an manchen Unis wieder geträumt und manchen Politikern wieder ans Herz gelegt wird. Da macht Marx bei Marx nicht mehr mit.
"Er ist ein großer Gegner", sagt Reinhard Marx über Karl Marx. "Und wir müssen ihn kennen lernen, um uns davor zu bewahren, noch einmal einen Irrweg zu beschreiten, der verheerende Auswirkungen gehabt hat, wie das 20. Jahrhundert gezeigt hat."
Bei allem Respekt für Karl Marx' Analysen - das Schreckgespenst des Kommunismus, so Bischof Marx, kann uns gestohlen bleiben!
Schreibe (Redet), was gut ist, was erbaut und was notwendig ist, damit es Gnade bringe denen, die es lesen (hören).
Epheser 4,29
CL
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Beitrag von CL »

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