warum der Heinz so polarisiert...

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Lisa_legt_nicht_auf
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warum der Heinz so polarisiert...

Beitrag von Lisa_legt_nicht_auf »

So, damit ich heute endgültig den persönlichen Rekord im Beiträge-Verfassen breche, kommt hier mal eine Frage, die mich schon immer beschäftigt hat und mir von Sonne_Mond_und_Sterne heute in einem anderen Thread auch bestätigt wurde:

Warum polarisiert HRK wie (fast) kein anderer die deutschen Gemüter so sehr???
Wenn ich mich in meinem Bekanntenkreis umhöre, wird er entweder heiß und innig geliebt oder komplett verschmäht. Meistens leider letzteres und ich werde immer nur belächelt... :roll:

Das Argument, das von den meisten angebracht wird:
Er sei zu angestrengt besserwischerisch und immer nur professionell betroffen. Seine oberlehrerhafte Erscheinung spiegelt sich angeblich in seinen Werken wider.

Klar, einige Songs sind wirklich sehr -hmmm- unentspannt und irgendwie "zu sehr gewollt". Bei anderen jedoch meine ich, einen wahrhaftigen Heinz zu erkennen. Diese authentischen Songs gefallen mir natürlich am besten und machen mich -neben seiner wundervollen Stimme (jedes Mal Gänsehautfeeling)- zum langjährigen Fan.

Wie seht Ihr das Ganze, mit welchen Schubladen könnt Ihr für Heinz aufwarten?

Ein anderer Punkt, der daran vielleicht anschließt: Warum gibt es unter den Kunze-Fans so viele "Jünger"??? Ich habe manchmal den Eindruck, daß wirklich JEDES Wort und JEDER Satz von einigen ikonenhaft und unreflektiert hochstilisiert wird.
Das ist sonst bei keinem Künstler so extrem aufgefallen und das war auch ein Grund, warum mir die HRK-Fans immer ertwas (nett ausgedrückt) suspekt erschienen... :wink:

Teilt Ihr den Eindruck?

LG
Lisa
An
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Beitrag von An »

Warum polarisiert HRK? Meines Erachtens hat die Wahrnehmung von Kunze auch mit seiner durchaus zwiegespaltenen Art Songs zu veröffentlichen zu tun: Da sind zum einen die sehr vielfältigen und mit zahlreichen komplexen Songs versehenen Alben, zum anderen aber auch die von der Öffentlichkeit vor allem wahrgenommenen Singles, die durchaus nicht selten Schlagercharakter haben und manchmal wirklich daneben sind. Der Versuch, damit wie Mitte der 1980er Jahre ein größeres Zielpublikum zu erreichen ist jedoch seit Jahren gescheitert. Die Singles werden vom Radio kaum gespielt und Kunze hat sich damit ein gewisses Imageproblem geschaffen: Andere Künstler werden da durchaus als geradliniger und glaubwürdiger wahrgenommen (Die Diskussion über die Singles hatten wir schon irgendwo an anderer Stelle).
Von vielen, die Kunze früher wohlgesonnen waren, wird ihm sicherlich auch sein Ruck nach Rechts übelgenommen. Von Kunze auch eine enttäuschte Reaktion auf die nicht unberechtigte Kritik der Linken an seinem Einsatz für eine deutsche Radioquote? Noch Ende der 1980 war HRK politisch eindeutig als 'Linker' verortet - mittlerweile ist neben Guido Westerwelle auch Christian Wulff nach eigenem Bekunden sein Freund und versorgt ihn mit einem Kulturpreis des Landes Niedersachsens. Naja.
Was noch? Sein in den letzten Jahren in einigen Texten durchschimmerndes, mich persönlich sehr störendes Frauenbild? Oder die durchaus gelegentlich auch arg peinlich daherkommende Thematisierung von Sex in den Texten der letzten Jahre? Vielleicht aber auch sein Äußeres: Ulkige Kopfbedeckungen oder Fusselbart stehen ihm nicht wirklich (vor diesem Hintergrund ein Extralob für die aktuellen Pressefotos!).
Das müsste doch genug Diskussionsstoff bieten, oder?
chaosharry
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Beitrag von chaosharry »

Hallo Lisa,

ein genauerer Blick auf die Kundschaft bei den Konzerten oder hier in den Diskussionen zeigt m. E. schon, dass hier ein ziemlich bunter Haufen rumschlurft.

Und die meisten werden sich, glaube ich, dagegen verwehren alle Meinungen von HRK unreflektiert zu teilen. Ich persönlich würde nicht die Rechtschreibreform vorschieben, um mein Parteibuch abzugeben.

Grandios finde ich aber den Interpretationsspielraum der meisten Songs, und interessant sind immer die Stories wie die Wukis zu ihren Vorlieben gekommen sind. Sie zeigen schon ganz verschiedene Facetten, wie man sich der Musik und den Texten nähern kann. Ich beobachte bei den WUKIS immer wieder, dass eine Hälfte die "Popsongs" und "Balladen", eine andere Hälfte die rockigen Lieder bevorzugt. Viele haben eine Affinität zu Deutschrock und sind unsagbar treu. Als mir mal 2-3 Alben nicht so gefielen, folgte wieder eine Scheibe, die mich rückfällig werden ließ.

Bei einigen meiner Bekannten (und bei mir) hat der Zugang zu HRK mit persönlichen Erlebnissen während der Wiedervereinigung (da war ich achtzehn) zu tun oder mit dem "Gruppenerlebnis Kunze" in der politischen Jugendarbeit oder in der Kirche. Seltsamerweise lief "Vertriebener" immer auf dem gleichen Autobahnrastplatz auf der A2 - das prägt.

Die meisten Leute in meinem Bekanntenkreis finden HRK insgesamt eher merkwürdig, da geht es mir so wie dir. Seltsamerweise habe ich bis heute einen Freund, der bis heute absoluter Beatlesfan ist, einer hält (bis heute) Klaus Lage die Treue und einer outete sich als Grönemeyerfan - Das verträgt sich ganz gut. Die meisten haben aber das Imagebild des Oberlehrers vor Augen und kennen zumeist nur drei Songs: "Dein ist mein ganzes Herz", "Aller Herren Länder" und "Wenn sie nicht wiederkommt". Alle drei Songs werden, wenn überhaupt, nur noch auf den Schlagersendern des öffentlich-rechtlichen (MDR 1 - Radio Sachsen-Anhalt, NDR1 - Radio Niedersachsen) gespielt und von der Ü50-Generation gehört.

Als ich meine Freundin (neunundzwanzig) mal in ein Kunze-Konzert geschleppt habe, war sie extrem überrascht über den rockigen Sound. Aber erfolgreich missionieren konnte ich sie nicht. Sie liebt dafür die Mucke von Michi Reincke. Wenigstens hat sie jetzt eine differenziertere Meinung über HRK als dein Bekanntenkreis.
Tröste dich. Jedes Glück hat einen kleinen Stich. Wir möchten so viel: Haben. Sein. Und gelten. Dass einer alles hat: das ist selten. K. Tucholsky
Thofrock
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Re: warum der Heinz so polarisiert...

Beitrag von Thofrock »

Lisa_legt_nicht_auf hat geschrieben:Warum polarisiert HRK wie (fast) kein anderer die deutschen Gemüter so sehr???
Wenn ich mich in meinem Bekanntenkreis umhöre, wird er entweder heiß und innig geliebt oder komplett verschmäht. Meistens leider letzteres und ich werde immer nur belächelt... :roll:
Mit diesem Phänomen war ich auch immer konfrontiert. Und bevor ich zu den Wukis gestoßen bin, dachte ich mangels Fankontakt schon, dass ich der komische Vogel bin, und nicht die ganzen Pur-Groupies.

Später habe ich dann zu dem Thema eine vierseitige Ausarbeitung erstellt, die unter dem Titel "Einer für längst nicht alle" in irgend´nem Gemeindebrief erschien. Da steht eigentlich alles drin. Ähem...
CL
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Beitrag von CL »

Hallo Franky und alle die es interessiert!

Dein Artikel steht im Gemeindebrief Heft Nr.8, Ausgabe: Februar '99. :!:

LG

CL
Thofrock
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Beitrag von Thofrock »

Boh, Claudia hat alle meine Artikel, und ihre jeweiligen Standorte auswendig gelernt. (frankyganzstolzvonlinksnachrechtsundzurückguck)
CL
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Beitrag von CL »

Franky!!

Nee, ich habe gerade eben meine Bibliothek nach den alten Gemeindebriefen durchforstet um jetzt +++besserwisserisch-und-oberlehrerhaft-guck+++den Leuten die Möglichkeit zu geben, Deinen Artikel auch zu finden!

LG

CL
ulf
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Beitrag von ulf »

oh, heftiges, vielschichtiges Thema.

Die Zeit wo Kunzes Singles gespielt wurden waren Mitte/Ende der 80er. Leider werden genau diese Songs, wenn überhaupt, jetzt im Radio gespielt. "macht Musik" wurde wenigstens noch ausführlich auf NDR2 vorgestellt....langes Thema. Aber genau in dieser Schiene wird Kunze leider oft nur wahrgenommen. "Mit Leib und Seele"....ähem. Das ist 20 Jahre her. Macht Musik ist auch ein gutes Stichwort. Seit dem wurden einige Singles auf den Index gesetzt und schwupps, verschwand Kunze mit aktuellen Songs aus dem Radio.

Da Kunze zudem von den Musikredakteuren aufgrund des Studiums per Definition Oberlehrer ist, kannste machen was du willst. Kunze ist Oberlehrer, Grönemeyer eben aus Bochum und Westernhagen eben Theo. Als Theo war er übrigens ganz famos. Der Rest ist für die Tonne.

Wahrnehmung im Umkreis:
meinen Freundinnen bzw. die, die es werden wollten, habe ich meistens als erstes "Bestandsaufnahme" vorgespielt (die Tour härter waren dann die Scherben, Rios "genöle" muss man schon ertragen können. Aber: grandioser Musiker). Wer nach diesem Song nicht dem Künstler wohlwollend gegenübersteht, hat mE nix kapiert. Okay. Etwas drastisch ausgedrückt. Ich habe aber bisher eigentlich niemanden gefunden, der nicht erstaunt und positiv überrascht war. Es gibt einige, die trotzdem skeptisch bleiben und sich über diese lange CD Reihe im Regal wundern. Wenn sie dann noch von wunderkinder.de hören, gehen eh die Lampen aus und man ist als fanatischer Spinner gebrandmarkt. Allerdings, die Normalos lassen sich meistens drauf ein und wenn ich mit meinem ungezwungenen Pottporie aufhöre, sprich Songs, die mir gefallen, dann werde ich jedenfalls nicht mehr mitleidig beäugt. Alles in allem steht man aber etwas komisch dar, das stimmt schon. Zumal wenn man zu speziellen Anlässen selbst unzufrieden mit dem Künstler ist ;) Das Irak-Interview meine ich jetzt mal gar nicht, sondern musikalisch.

Bekehre ich Leute? Nö. Wie gesagt, ich spiele mal ein paar Songs vor, wenn sie mich fragen, warum ich ausgerechnet soviel Kunze im Regal habe. Wenn es passt, nehme ich sie mit zum Konzert. Wie beim letzten mal in Kiel. Der Gast war begeistert. So ist es bei mir übrigens mit Maffay gegangen. Seine CDs sind nicht unbedingt mein Ding, aber Live ist dieser Musiker und seine Band absolut sehenswert.

Ikonisierung: es mag Leute geben, die sich mE zu sehr in die Texte hineinsteigern. Spätestens wenn man einige Interviews mit Künstlern über die eigenen Texte hört (also nicht nur Kunze), bleibt meistens nicht viel übrig. Die Texte sind Aufnahmen eines Zeitpunktes. Einige Texte würde Kunze nicht mehr schreiben. Allerdings verbindet jeder mit den Texten eben einen Zeitpunkt, wie auch mit der Melodie und dem Arrangement. Beispiel Liebeslieder. "Ich brauch dich jetzt" ist grandios. in den 80ern Erschienen und auch erkennbar. Alles ähnliche wirkt aber nicht mehr so. "Rückenwind" finde ich platt. Mag sein, dass es genau die gleiche Tiefe hat. Aber die Art und Weise, der "Claim" ist einfach belegt mit einem 20 Jahre alten Titel, an dem sich der Song messen muss und verliert. Das ganze "Richter Skala" Album ist grandios. Wie für euch nicht? Als es erschien hatte ich eine sehr bewegte Zeit und jeder Song passte zu dieser Zeit. Und das ganze dann noch als Mitschnitt vom Hamburger Konzert. Wahnsinn.
Das hat nichts mit Ikonisierung zu tun. Es war einfach genau richtig, ohne jede Silbe, jeden Takt auf die Goldwaage zu legen.

So genug für heute.
-Birgit-
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Beitrag von -Birgit- »

chaosharry hat geschrieben:Als ich meine Freundin (neunundzwanzig) mal in ein Kunze-Konzert geschleppt habe, war sie extrem überrascht über den rockigen Sound. Aber erfolgreich missionieren konnte ich sie nicht. Sie liebt dafür die Mucke von Michi Reincke. Wenigstens hat sie jetzt eine differenziertere Meinung über HRK als dein Bekanntenkreis.
Hallo chaosberry,

Man kann auch Michy Reincke mögen, wenn man HRK-Fan ist. Ich habe diesen Sommer den Tipp von Jens Carstens befolgt, mal ein Michy Reincke-Konzert zu besuchen. Immerhin ist er dort auch der Drummer. Und ich fand´s klasse!!! Auch Michy hat intensive Texte, die zum Nachdenken anregen - und die Musik dazu geht mir richtig ins Ohr - und in die Knie. Trotzdem wird HRK immer die Nummer 1 für mich bleiben. Da geht nichts drüber.
Lisa_legt_nicht_auf
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Beitrag von Lisa_legt_nicht_auf »

An hat geschrieben:
Was noch? Sein in den letzten Jahren in einigen Texten durchschimmerndes, mich persönlich sehr störendes Frauenbild? Oder die durchaus gelegentlich auch arg peinlich daherkommende Thematisierung von Sex in den Texten der letzten Jahre? Vielleicht aber auch sein Äußeres: Ulkige Kopfbedeckungen oder Fusselbart stehen ihm nicht wirklich (vor diesem Hintergrund ein Extralob für die aktuellen Pressefotos!).
Das müsste doch genug Diskussionsstoff bieten, oder?
Wow, doch schon so viele Antworten! Klasse!

Ja, bei den meisten Dingen unterschreibe ich kommentarlos, aber bei "An" sind mir
1. das Frauenbild
2. das Thema Sex
ins Auge gesprungen (ja, ich setze gezielt meine Prioritäten *pfeif-unschuldig*) und hier will ich noch mal nachhaken.
Ich persönlich habe bis heute noch kein Problem in Heinz` Formulierungen zu seinem Frauenbild gesehen. Worauf genau spielst Du an? Geht es um einige stereotype Beschreibungen in seinen Spechtexten? Das interessiert mich wirklich, denn entweder habe ich es einfach diskret überlesen/überhört, oder aber ich interpretiere (als Frau) diese Dinge generell anders? Spannend!

Gerade HRKs provozierend "schnoddrigen" und gnadenlos unverblümten Formulierungen in einigen Texten gefallen mir ausgesprochen gut. -Wenn man von solchen Peinlichkeiten wie "Sex mit Hiltler" absieht -ich habe bis heute den tieferen Sinn dieses Songs nicht gefunden.

Aber zum Beispiel "Menschenfleisch" oder (ja, ich mag es wirklich! :wink: ) "Leck mich doch" finde ich ziemlich treffend. Manchmal geht mir halt diese ewige Romantik-hudelei auf den Keks, dann empfinde ich solch eindeutige Texte geradezu als Befreiung...

Ulf hat eben auch einen ganz wichtigen Punkt angesprochen:

HRK vermittelt einfach eine riesige Auswahl an Bildern. Er ist dermaßen vielseitig und manchmal auch innovativ (manchmal leider aber auch zu sehr...), daß man sich und sein eigenes Bilderbuch-Leben ständig wiederfindet.
Die Erfahrung, die Du, Ulf, mit "Richterskala" (meiner Meinung nach hat das Album leider nur drei gute Songs) gemacht hast, kann ich für mich mit "Einer für alle" nachvollziehen. Jeder Song ist geil, weil ich persönliche Beziehungen dazu habe -zu jedem einzelnen... :wink:

LG
Lisa
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Beitrag von Lisa_legt_nicht_auf »

CL hat geschrieben:Hallo Franky und alle die es interessiert!

Dein Artikel steht im Gemeindebrief Heft Nr.8, Ausgabe: Februar '99. :!:

LG

CL
Wäre irgendjemand so nett und würde mir vielleicht besagten Artikel in digitaler Form zukommen lassen??? *bettel*
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Beitrag von An »

Einen Song wie Sex mit Hilter, in dem es laut HRK um den Flirt junger Menschen mit dem Rechtsradikalismus geht, oder Menschenfleisch (Appetit auf Menschenfleisch ist eine von Novalis gebrauchte Formulierung für die Liebe) meine ich nicht - beide Songs finde ich durchaus gelungen. Mir geht es mehr um zahlreiche Texte der letzten beiden Bücher, die Kunze auch auf Lesungen vorträgt - da ich die Bücher gerade nicht zu Hand habe, kann ich jetzt leider kein Beispiel nennen. Auf jeden Fall klingt er für mich dabei nicht selten wie ein alter, sabbernder Mann mit Mitlife-Crises, der große Probleme mit Frauen hat.
Kalle
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Beitrag von Kalle »

Wäre irgendjemand so nett und würde mir vielleicht besagten Artikel in digitaler Form zukommen lassen??? *bettel*
Obwohl ich betteln nicht so gut abkann! Haste die Email schon gelesen?
Ist schon nen schlauer Fuchs unser Franky waah..............

i.ü. ist Deine Frage.....gleichbedeutend mit der Frage "Wie kann man einen Künstler in Deutschland vermarkten - ohne ihn seiner Kunst zu berauben?" Ansonsten geht es mir genauso wie Ulf und den anderen Schreibern.... entweder man mag ihn oder man hasst ihn - dazwischen scheint es nichts zu geben.
Das was ihn für uns interessant macht und bis zum Jüngertum führen kann, (Ich hoffe ich habe es noch nicht so weit getrieben mit mir und meiner Begeisterung) bringt andere zur Raserei und sie verfluchen ihn, reduzieren ihn zum Deutschquotenforderer. Oftmals hat er sich in die vordersten Linien getraut, anstatt in der Etappe abzuwarten. Der wirtschaftliche Erfolg könnte wahrlich größer sein. Aber einen Trost hat er ja, er konnte bislang, zumindest früher oder später, die Dinge, die er gerne macht auch verwirklichen. Wem ist das schon vergönnt. Und anpassen und gewisse Erwartungen erfüllen müssen wir doch irgendwie alle - oder? Leider ist das Musikbussines auch nur "das normale Leben", nur noch ein stückweit Ungerechter...................-
HenryKupfer
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Beitrag von HenryKupfer »

Hm, warum polarisiert Heinz?
Ich will das nicht verallgemeinern, aber in meinem Bekanntenkreis kann eigentlich keine Rede davon sein, dass er polarisiert. Man kennt ihn einfach nicht bzw. interessiert sich nicht für ihn. Die meisten kennen „Dein ist mein ganzes Herz“, und damit wandert er – weil man es nicht besser weiß – gedanklich in die Schlagerecke und das wars dann auch. Wenn ich mal durchblicken lasse, dass ich Heinz Rudolf Kunze mag und fast alle seine Alben im Regal stehen habe, schauen die Leute ungefähr so: 8O :roll: Wenn man dann aber das Gespräch etwas vertieft und ich auch mal ein paar Textbeispiele gebe, ist eigentlich recht schnell Interesse geweckt.
Vor kurzem hab ich mit jemandem geplaudert, dem man versehentlich „Korrekt“ geschenkt hat. Er war zu seiner eigenen Überraschung ganz angetan von der Musik und auch von den Texten und meinte dann, dass er sich vielleicht näher mit Heinz beschäftigen und sich ein paar weitere Alben zulegen werde. :)
Vielleicht sollte ich ein wenig missionieren… *grübel*
ulf
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Beitrag von ulf »

Lisa_legt_nicht_auf hat geschrieben: Die Erfahrung, die Du, Ulf, mit "Richterskala" (meiner Meinung nach hat das Album leider nur drei gute Songs) gemacht hast, kann ich für mich mit "Einer für alle" nachvollziehen. Jeder Song ist geil, weil ich persönliche Beziehungen dazu habe -zu jedem einzelnen... :wink:
siehste. Einer für alle finde ich eher schwach. Aber so unterschiedlich es hier schon ist, so unterschiedlich sind die Gründe, warum andere gar nichts mit HRK anfangen können.

Eigentlich relativ einfach, oder ;)
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