Plagiatvorwürfe

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CL
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Beitrag von CL »

Auf der "alter ego" Tour hat mich "Männergebet" völlig fasziniert. Damals eines meiner live favorites. War schon etwas enttäuscht als ich Jahre später mitbekommen habe, daß die Nummer gar nicht von Heinz selbst stammt. Gegen "Nachdichtung" habe ich nix, man sollte allerdings dazu stehen und das dann auch unverschlüsselt angeben und zugeben! 8)
MartinB
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Beitrag von MartinB »

Also ich finde solche Teilzeit-Geheimniskrämereien sehr interessant und intelligent.

Wusste ich bisher nicht, echt. Dünner Mann = Watchtower, da muss ich doch glatt beides nochmal einer genaueren Ohrenprobe unterziehen. Und das Randy Newman Stück interessiert mich jetzt dermassen, dass ich gern mal googeln gehe, um da mal meine Lauscher reinzuhängen.

Ich sag hier mal Danke für die Aufklärung. Feiner Service...
CL
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Beitrag von CL »

Die Sache mit dem dünnen Mann und Watchtower habe ich heute auch zum ersten Mal gehört.
HenryKupfer
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Beitrag von HenryKupfer »

In der Biografie findet sich auch zu diesen Geschichten eine Erklärung.
Manch einer fühlt sich doch sowieso immer wieder unterfordert. Also was soll's?
Bild
manuelg
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Beitrag von manuelg »

wenn ich euch richtig verstanden habe überschneiden sich in beiden fällen ("lfedm" und "mg") nur die texte bzw. die deutsche übersetzung mit dem engl. originaltext.

oder ist die männergebet-melodie identisch mit newmans lover´s prayer?
GEIST ist geil!

HRK, 2013
An
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Beitrag von An »

Nein, die Musik ist unterschiedlich. Die Texte sind jedoch zu nahezu wörtlich übersetzt. Insofern ist die Angabe Text: HRK nicht ganz korrekt, ehrlicher wäre gewesen: Text: Newman bzw. Dylan, Übersetzung HRK.
Scharlatan
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Beitrag von Scharlatan »

Stellt sich die Frage, warum brauchen gerade DIESE Songs überhaupt eine andere Musik?
Die Übersetzungen sind so präzise, dass sie problemlos auf die Original-Kompositionen passen würden, genau wie "Lola".
Und zumindest im Falle des "dünnen Mannes" kann man auch nicht wirklich sagen, dass die Neuvertonung irgendwelche neuen Dimensionen eröffnet, oder soll DAS die Antwort auf Hendrix sein?
Was also ist der Antrieb?
Pure Lust am Versteckspiel, Künstler-Eitelkeit oder doch nur die schnöde Tantiemenabrechnung?
Mangel an eigenen Ideen kann wohl definitv ausgeschlossen werden.:lol:
Wenn ihn die besagten Kollegen aber dermaßen begeistern und inspirieren, warum erweist er ihnen dann nicht wenigstens den eigentlich selbstverständlichen Respekt einer unverklausuierten Erwähnung?

Puuuh, man beginnt zu ahnen, dass Zeilen wie "kommt mir halt nicht unbedingt zu nah" eine durchaus ernst gemeinte Warnung sein könnten.
Einerseits führt jede Frage immer wieder nur zu immer weiteren (z.B. wie viele solcher Fälle gibt es eigentlich noch?), andererseits mag man die Antwort irgendwann gar nicht mehr wissen.
Wiederum andererseits:
HenryKupfer hat geschrieben:In der Biografie findet sich auch zu diesen Geschichten eine Erklärung.
Dann werde ich sie wohl doch mal lesen müssen, obwohl mich die Furcht vor einer weiteren Demontage meines Kunze-Bildes bisher erfolgreich davon abgehalten hat... :?
ulf
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Beitrag von ulf »

Scharlatan hat geschrieben: Und zumindest im Falle des "dünnen Mannes" kann man auch nicht wirklich sagen, dass die Neuvertonung irgendwelche neuen Dimensionen eröffnet, oder soll DAS die Antwort auf Hendrix sein?
Wieso Hendrix? Dylan!
Auch Hendrix hat es nur gespielt. Wenn auch genial.
Scharlatan
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Beitrag von Scharlatan »

ulf hat geschrieben:Auch Hendrix hat es nur gespielt. Wenn auch genial.
Eben!!! :D

(Dylan hat sich ja in seinen Live-Versionen des Songs zunehmend selbst an diesem unübertroffenen Cover orientiert)
notamann
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Beitrag von notamann »

8O Leute, ist es nicht ganz toll wenn ein Künstler wie Heinz, mit einer tiefen Verbeugung vor anderen, von ihm geachteten oder geliebten Künstlern fremdsprachige Texte in einzigartiger Genialität übersetzt und mit neuer Musik in seinen Werken verwendet?
Im Falle des "Dünnen Mannes" war es tatsächlich eine Verbeugung vor dem "Godfather des Folk, Rock und Blues" Bob Dylan. Toll auch die sinnige Anspielung -Lied für einen dünnen Mann - ist die fast wörtliche Übersetzung von "Ballad of a thin man" (Titel eines Dylan-Klassikers) und - Bobby selbst ist spindeldürr...
Der Kunzetext ist eine saustarke und einfühlsame Übersetzung des Megasongs "All along the watchtower", wie ich sie besser noch nie gehört habe.
Die Musik ist dann reiner Kunze.
Besser kann man eines seiner Idole anläßlich des 65. Geburtstages garnicht huldigen!

Und wer dann erst aus der Regenbogenpresse erfahren muß, daß hier einige andere mitgespielt haben und den tieferen Sinn nicht kennt - der muß es eigentlich auch garnicht wissen!!!

Ich habe in einer ähnlichen Diskussion bei SF sinngemäß geschrieben:

Beim Papst steht ja auch nicht Papst drauf und doch wissen nicht nur alle Christen, daß da auch Papst drin ist!!

Ergo - Heinz macht das gut!!! :lol:
:P
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An
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Beitrag von An »

Dagegen, dass HRK fremde Texte adaptiert ist nichts einzuwenden. Jedoch hätte ich einen entsprechenden Hinweis für zwingend notwendig gehalten. Ansonsten schmückt sich hier ein Künstler eben doch mit fremden Federn - und dass hat HRK doch eigentlich nicht nötig.
In der Schule oder im Wissenschaftsbetrieb sind die Regeln hier ganz eindeutig: Beim Abschreiben erwischt ohne entsprechendes Zitat oder einen Hinweis ergibt eine klare 6 - ohne Gnade und Ausnahme.
notamann
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Beitrag von notamann »

:idea: Solche Lieder wie "All along the Watchtower" sind schon klassisches Liedgut (oder ähnlich einer Nationalhymne) und bedürfen eigentlich unter Musikkennern keiner Erklärung!
Ein Unbelehrbarer :wink:
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Thofrock
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Beitrag von Thofrock »

An hat geschrieben:Dagegen, dass HRK fremde Texte adaptiert ist nichts einzuwenden. Jedoch hätte ich einen entsprechenden Hinweis für zwingend notwendig gehalten. Ansonsten schmückt sich hier ein Künstler eben doch mit fremden Federn - und dass hat HRK doch eigentlich nicht nötig.
Im Fall "Männergebet" gebe ich dir Recht. Ich hab das auch erst viele Jahre später hier im Forum erfahren, dass der Song eine Verbeugung an den geschätzen Randy Newman ist, dessen gesamtes Lebenswerk tatsächlich nicht jeder kennt. Aber, vielleicht liegt das daran dass ich die HRK-Version schon so lange kannte, ich halte Heinz seine musikalische Umsetzung für ungleich gelungener.
Übrigens gibt Heinz ja auch gern mal Rätsel auf. Und das war eben Eines, das ich z.B. nie gelöst hätte. Andere aber schon.

Beim "dünnen Mann" aber ist die Vorgabe so eindeutig, dass ein Hinweis im Album eher peinlich gewirkt hätte. Notamann wära da nichts mehr hinzuzufügen.
Mike
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Beitrag von Mike »

Ich sehe das genauso wie notamann. Bei einem exakten Cover haben entsprechende Angaben durchaus ihre Berechtigung. In den hier genannten Fällen ist es doch viel spannender, das selbst herauszuhören nach dem Motto, moment mal ...

Es handelt sich um kleine Spielereien, auf die man doch nicht mit dem Holzhammer hinweisen muss. Und dass hier eine eigene (m.E. durchaus anspruchsvolle) geistige Leistung vorliegt, steht wohl außer Zweifel.
An
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Beitrag von An »

Diese Argumentation kann ich ehrlich gesagt gar nicht nachvollziehen: Weil alle wissen, dass ein Text lediglich übersetzt ist, soll ein Hinweis auf das Original überflüssig sein? Erstens: Allenfalls ein geringer Teil aller HRK-Hörer wissen, dass es sich bei diesen Songs um Übersetzungen handelt - dies gilt selbst für die Wunderkinder, wie die Diskussion hier und an anderer Stelle bewiesen hat. Zweitens: Wenn es sowieso alle wissen, dann schadet doch auch keine Angabe des Verfassers, oder?
Für mich bleibt es dabei: HRK tut hier so, als ob die Idee für diese Songs und ihre textliche Ausgestaltung von ihm stammt, was jedoch weder in dem einen noch in dem anderen Fall der Wahrheit entspricht. Ich finde es nach wie vor sehr merkwürdig, dass dies nicht durch einen entsprechenden Hinweis offen gelegt worden ist. Es hätte weder dem Song in der HRK-Version geschadet noch wäre ihm dabei ein Zacken aus der Krone gefallen. So hat sich HRK leider fremde Federn geraubt. Und das finde ich tatsächlich noch einfallsloser, als den Song eines anderen zu übersetzen.
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