Wattenscheid, 31.05.2007

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Kalle
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PRESSEBERICHT Kugelblitz trifft Brille

Wattenscheid, 31.05.2007, Von Bernd Nickel
170 Besucher erlebten einen interessanten Abend in der Friedenskirche, wo Moderator Heiko Engelkes zur Premiere der Talkrunde "Gott und die Welt" Gregor Gysi, Heinz Rudolf Kunze und Rüdiger Höcker begrüßte
Premiere geglückt - 170 Gäste erlebten am Mittwochabend in der Friedenskirche eine interessante Auftaktveranstaltung zur neuen Talk-Reihe "Gott und die Welt".
Als Garant für den Erfolg erwies sich das Rezept. Man nehme: Einen versierten Moderator - Heiko Engelkes, den alten ARD-Korresdondenten-Hasen. Dazu einen genialen Plauderer und klugen Gesellschaftsanalytiker - Politprofi Gregor Gysi und zu guter Letzt einen wortgewandten Literaten und Musikus, der in der Lage ist, die Veranstaltung über den Talk hinaus mit Musik und Lyrik zu würzen. Als lokale Sättigungsbeilage rundete Rüdiger Höcker, Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Gelsenkirchen und Wattenscheid, das Menü perfekt ab. Bestellt hatte es die Veranstaltergemeinschaft Ev. Kirchengemeinde/Werbegemeinschaft/Bezirksvertretung. Die prominenten Zutaten besorgte - einmal mehr - die Agentur Sascha Hellen.
So genossen es die Besucher, als Heiko Engelkes die Runde mit leichter Kost eröffnete und Gregor Gysi darauf ansprach, dass man ihn wegen seiner unberechenbaren Agilität "Kugelblitz" nennen würde. Während Gysi dazu ungläubig den Kopf wog, bekannte Heinz Rudolf Kunze freimütig: "Mein Spitzname ist Brille. Ich gab ihn mir selbst. Ich hatte keinen und fand damals, ich bräuchte einen."
Auf das leichte Entreè ließ Frankreich-Kenner Engelkes bald schwerere Kost folgen, fragte Gysi nach seiner Einstellung zu Religion und Kirche. Das Auditorium erfuhr: "Ich fürchte eine gottlose Gesellschaft, weil nur die Kirche moralische Normen garantiert. Ich sage das, obwohl ich selbst nicht religiös bin."
Heinz Rudolf Kunze bekannte, Mitglied der evangelischen Kirche zu sein und sagte: "Ich glaube, dass jeder Künstler irgendwie gläubig ist." Auf das Schrumpfen seiner Herde angesprochen relativierte Superintendent Höcker: "Wenn die Bürger aus dem Staat und aus der Steuerpflicht austreten könnten, wären die Austrittzahlen deutlich höher. Worunter ich wirklich leide, ist, wenn Menschen aus der evangelischen Kirche austreten, weil sie sich über den Papst geärgert haben."
Darüber hinaus erfuhren die Besucher viel über die Talk-Gäste. Wie und wann Kunze zur Musik und zum Schreiben kam, welche Rolle seine Oma dabei spielte. Ferner wie Gysi als Sohn eines Staatsekretärs und Botschafters in der DDR aufwuchs, dass er es sich verbittet als Stasi-Spitzel bezeichnet zu werden oder dass Rüdiger Höcker keine Probleme mit Moschee-Bauten in seinem Kirchenkreis hat und ihm zu viel "Schärfe" im Motto des anstehenden Kirchentags mitschwinge. Es lautet "Lebendig und kräftig und schärfer.
Musikalisch gekrönt wurde der Abend, als Heinz Rudolf Kunze gemeinsam mit Wolfgang Stute im Nachspiel zu dem Lied "Aller Herren Länder" in einem grandios virtuosen Gitarrenduett die Schwelle zur Extase berührte.
"Ich fürchte eine gottlose Gesellschaft."
"Lebendig und kräftig und schärfer."


http://www.derwesten.de/nachrichten/sta ... etail.html

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