Franky Thofern
KÖNNEN VOR LACHEN TOUR24 – Herbsttermine - MÜNCHEN SUHL COTTBUS ILSENBURG
Die Frühjahrstour im Januar/Februar war bekanntlich ein voller Erfolg, deshalb hatte man nach einigen Open Airs im Sommer auch noch vier Termine Nachschlag im Oktober gebucht. Dafür musste ein Zeitraum gesucht werden, an dem sämtliche, die von HEINZ beschäftigten Musiker verfügbar waren.
Dass man sich vor dem ersten Konzert in München noch in Leipzig traf, um vorher noch ein wenig zu proben, verwundert zunächst angesichts der Tatsache, dass die Setliste gegenüber dem Frühjahr unverändert blieb. Nur galt das längst nicht für alle Arrangements. Meist waren es zwar nur Kleinigkeiten, wo ein bisschen dran geschraubt wurde, aber vor allem beim Backgroundgesang bekamen Natalie und Andrew deutlich mehr Freiheiten, was z.b bei “Ich brauch dich jetzt” und “Rückenwind” großartig funktionierte.

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Trotzdem müssen wir über das Set jetzt eigentlich nicht weiter referieren. Die vier Shows waren die Fortsetzung der Frühjahrstour und wer explizit über das Konzert lesen möchte, der kann auch gut in die verschiedenen bereits vorhandenen Berichte hineinlesen.

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Mit allerdings einer gravierenden Ausnahme. Die Sprechtexte. HEINZ hatte drei aus dem Frühjahr belassen, die anderen drei aber ausgetauscht. Und einer davon hatte es wirklich in sich, vor allem wenn man bedenkt, dass drei der vier Termine in Ostdeutschland lagen. Der betreffende Text, der vermutlich den Namen “Noch haben wir die Wahl” trägt, so begann jedenfalls jeder der einzelnen Verse, lässt in Bezug auf eine namentlich natürlich nicht genannte Partei mit beklemmender Deutlichkeit wirklich keine Fragen offen. Und da diese Partei zumindest in den Landkreisen Suhl und Cottbus Mehrheiten verzeichnet, auch wenn der Anteil dieser Wähler in einem Kunze-Konzert wahrscheinlich signifikant geringer ausfällt, werden einige Besucher sehr geschluckt haben. Die Courage, verbunden mit der Fähigkeit, Missstände in die richtigen Worte zu binden, die HEINZ hier präsentiert, macht uns Fans sehr stolz. Und wer künftig noch mal versucht, irgendein Zitat des Künstlers aus dem Zusammenhang zu reißen, und für verfälschte Interpretationen zu nutzen, dem sei dann diese unmissverständliche Botschaft eine Lehre.

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München war ja in der Vergangenheit oftmals so eine Sache, weshalb man bei vielen Tourneen auch darauf verzichtet hatte. Diesmal war der altehrwürdige Zirkus Krone aber ordentlich gefüllt und die folgenden drei Städte so gut wie ausverkauft.

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Aufs Oktoberfest zu gehen war leider nicht drin, die Band reiste ohnehin erst am Konzerttag (Dienstag 1.10.) an und war am nächsten Morgen (Mittwoch 2.10) schon morgens früh auf den Weg nach Suhl. Die Crew hatte selbstredend anderes zu tun, man siehe nur so einen Zeitplan…

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Für die Fans gab es um 17 Uhr noch ein von Claudia organisiertes Fantreffen im ehrwürdigen Augustiner Biergarten gleich neben dem Zirkus Krone München. Informationen zufolge soll dort auch ein Wettbewerb im aufsagen von besonders langen HEINZ Texten ausgetragen worden sein. Wer richtig gut war, dem wurden exklusiv für diese Veranstaltung erstellte Devotionalien ausgehändigt.
Wie blendend auch die Stimmung im Team war, lässt sich ganz gut an der Beschäftigung der Musiker während der Überführung von München nach Suhl dokumentieren. Da wurde nämlich im Kleinbus unter Federführung von Jens u.a. ein Song für den Fahrer komponiert, produziert und quasi veröffentlicht. Die Nummer trägt den Namen “Kalle der Busfahrer”, ist mit Hilfe einer KI entstanden, und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden. Nun, eine gewisse Professionalität darf man der Arbeit nicht absprechen, vor einer weitläufigen Ähnlichkeit zum Malle-Genre sollte man aber warnen.

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Am Ende der einen Woche Konzerte spielen hatte dann fast jedes Band-, Crewmitglied einen eigenen KI-Song in verschiedensten Genres, von Hartrock/Metall bis zur sanften Tränenballade. Schon verblüffend wie nur durch ein paar Stichworte gefüttert die KI einen kompletten Song erstellt. Da wusste niemand mehr wirklich, ob diese Entwicklung gut oder schlecht ist und das Wort Verunsicherung beschreibt vielleicht ein wenig die Gespräche untereinander. Gut nur, dass HEINZ diesem Medium so fern ist, wie die Erde dem Mars. Also wird’s auch zukünftig handgemachte Musik und Text geben. Das nächste KUNZE-Album kommt bestimmt und zwar sicher ohne KI!
Die letzte Station war Ilsenburg am Nordharz. Für so ein kleines Städtchen haben die da eine erstaunlich schöne und große Mehrzweckhalle mit einer großartigen Akustik. Hier gab es ein fulminantes Abschlusskonzert mit einem Sound zum Niederknien. Und wundersamerweise mit einer vierten Zugabe. Denn nachdem das Konzert eigentlich beendet gewesen war, viele Besucher aber nicht gehen wollten, kam HEINZ noch einmal ganz alleine raus und spielte “Ich habs versucht” solo. Der Song war zwar schon als zweite Nummer nach der Pause gelaufen, da aber eben in der wunderschönen Musicalversion mit den Vocals von Natalie und Andrew.
Man könnte jetzt noch berichten über das wundersame Verschwinden von Setlisten, von aus draußen parkenden Autos entwendete Wasserflaschen, von falschen Luftballons, die während der ersten Zugabe zwischen die richtigen gemischt wurden.

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Aber besonders seltsam war es, dass am Merchstand ein sehr sympathischer Golden Retriever angeboten wurde, für dessen erwerbe ich mich entschieden hatte. Und zwar um dann zu erfahren, der sei gar nicht zu verkaufen. Dabei saß er auf dem Tisch und war mit 15 € ausgezeichnet. Mein Verdacht war ja die wollten den nur mir nicht verkaufen.
Franky Thofern & (Kalle)