Neues Album "Angebot und Nachfrage" nach VÖ

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DasUltimatum
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Re: Neues Album "Angebot und Nachfrage" nach VÖ

Beitrag von DasUltimatum »

Besuch mich Marie
Ein echter HRK-80er-Pophit, der vom DimgH- oder vom Wunderkinder-Album stammen könnte. Sehr gut!

Das was niemals war
Interessante Textidee, musikalisch nicht mein Fall. Geschmackssache.

Die Angst geht um
Musikalisch sehr gut, auch mit dem merkwürdig-spannenden Teil bei ca. 2.30. Ich habe mit dem Song auch textlich kein Problem; er beschreibt ein Gefühl, dass viele Menschen derzeit befällt - ganz extrem in den Staaten, aber auch in manchen Teil Deutschlands ist es inzwischen psychisch und auch körperlich gefährlich, bestimmte Positionen (Klimawandel, Windenergie, Migration, ...) zu vertreten. Und die andere Seite ist im extrem nur wenig besser. Insgesamt: top!

Dann fängt die Liebe an
Grauenhaft, vor allem textlich. Sorry, aber der Song geht für mich gar nicht und wird bei jedem Hören schlimmer.

Was bin ich wert
Musikalisch und textlich richtig gut. Leider im Refrain etwas gewollt und (gesanglich) angestrengt.

Sie sind Migranten
Joah, kein Widerspruch zu Botschaft und Intention - aber auch nichts Neues. Das ist mir textlich leider deutlich zu platt. Musikalisch gut.

Mehr von Dir
Guter Song - textlich und musikalisch insgesamt gelungen. Ein Kandidat für eine dritte Single?

Jeder Tote einer zuviel
Sehr schönes Intro und generell musikalisch gut gelungen. Inhaltlich hätte ich mir bei dem Titel in den Strophen eher eine bissig-wütende Anklage an die "Menschenschänder aller Herren Länder" gewünscht, aber gut; das ist jetzt Jammern auf hohem Niveau. HRK's angestrengt hoher Gesang nervt mich leider.

Einen anderen Menschen lieben
Ordentlicher Albumsong, absolut hörbar.

Wehrlos
Ordentlicher Albumsong, hörbar.

Wir sind wir
Also, das "lalalalala" irritiert mich zutiefst. Ich kann den Song noch nicht bewerten. Merkwürdig. Was soll das?

Ich bin tot
Text und Komposition sehr interessant mit Potenzial zum einem HRK-alltime-great. Aber der angestrengt hohe Gesang im (Vor-)Refrain ...

Freundlichkeit
... braucht das Land, stimmt. Aber den belanglosen Song braucht leider niemand,

Irgendwo
Für mich eines der Highlights! Herausragend.

Du musst dich irren
Und gleich noch ein Favorit! Toller Song und guter Text, die super zusammen passen! Endlich mal wieder ein Song, der nicht den angeblich normalen Menschen feiert, sondern ironisch sieht, dass selbiger das Problem/Teil des Problems ist. Meine Lieblingszeile: "... und woll'n wir wetten, in ein paar Jahren wählen die alle CDU" - genau, so ist es. Wie in meiner Generation und jenen dazwischen. (Und nein, gut ist das nicht.)

Wozu hat man Kinder
Schöner Schlusssong, kreativ und rätselhaft. Auch musikalisch gut gemacht.

Insgesamt gefällt mir das Album musikalisch sehr gut und textlich mit Ausnahmen (für ein Spätwerk) gut. Ich bin nicht unbedingt ein Fan der angeblichen "neuen Direktheit", aber sie stört mich auch nur teilweise. Was mich mehr stört: HRK versucht zu oft zu hoch zu singen - und das klingt leider stellenweise nicht so wirklich souverän und gut. Leider entwickelt sich das für mich beim Mehrfachhören zu einem Nervfaktor.
Ghosti
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Re: Neues Album "Angebot und Nachfrage" nach VÖ

Beitrag von Ghosti »

Der Prediger hat geschrieben: 15 Sep 2025, 14:48 Hallo! Habt Ihr erkannt, welcher Song diesmal von Bob Dylan inspiriert ist? Ich sag mal: von "...for Dignity"
Erkannt nicht, weil ich mich mit Bob Dylan viel zu wenig auskenne, aber Heinz hat in Interviews erwähnt, daß sich "Was bin ich wert" auf "What Good Am I" bezieht.
In welchem Song auf "Angebot und Nachfrage" hörst du "Dignity" raus?
Miro
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Re: Neues Album "Angebot und Nachfrage" nach VÖ

Beitrag von Miro »

Nach sechs Durchläufen ist „Angebot und Nachfrage“ für mich ein sehr erfreuliches Album. Musikalisch zieht sich ein wunderbarer 80er-Sound durch die CD.

Besuch mich Marie
ist das, was man im UK als „uplifting“ bezeichnet. Mit einem kunzetypischen Text ist das ein guter Einstieg.

Das was niemals war
wäre besser auf einem Räuberzivil-Album aufgehoben und wird sicher im Soloprogramm landen. Für mich wäre das der Streichkandidat gewesen.

Die Angst geht um
hat einen herausragenden politischen Kommentar zur Gegenwart. Es geht nicht darum, ob man sagen darf, was man denkt, sondern darum, dass viele denken, das dürfe man nicht mehr. Der Text befasst sich mit den Auswirkungen dieser Annahme.

Dann fängt die Liebe an
ist von der Komposition her ein echter Ulmer (= gefällt mir, siehe Ulmers hervorragendes „Talisman“-Album). Der Text ist eines der kunzetypisch raffiniert formulierten Liebeslieder wie etwa „Mit Leib und Seele“, erreicht aber dessen textliche Qualität bei weitem nicht.

Was bin ich wert
ruft in Erinnerung, dass es im Reich von HRK außer „fernsehgartentauglich“ noch eine weitere Kategorie gibt, nämlich „kirchentagstauglich“.

Sie sind Migranten
greift den Gedanken von „Aller Herren Länder“ auf und dürfte auch ein Kandidat fürs Soloprogramm sein.

Mehr von Dir
ist wieder „uplifting“ und guter Durchschnitt.

Jeder Tote einer zuviel
ist auch kirchentagstauglich, hat aber durchaus textliche Tiefe. Nicht jedes Stück von „Angebot und Nachfrage“ hat die neue Direktheit.

Einen anderen Menschen lieben
ist wieder kirchentagstauglich, aber auch ziemlich pathetisch.

Wehrlos
ist mir zu seicht in Musik und Text und aufgrund der ausdrücklichen Bezugnahme auf Mann und Frau vermutlich auch nicht kirchentagstauglich.

Wir sind wir
ist ein Plädoyer für ein neues deutsches Selbstverständnis, dessen Botschaft ich irgendwo schonmal gehört habe. Mir fällt nur nicht ein, wo.

Ich bin tot
hat einen kryptischen Text, der auch nicht direkt ist.

Freundlichkeit
ist nochmal was für den Kirchentag.

Irgendwo
knüpft an „Vertriebener“ an, setzt aber andere Akzente.

Du musst dich irren
ist nochmal ein Highlight. Der Text ist auch nicht direkt, sondern deutungsbedürftig. Wo sind überall ironische Brechungen drin?

Wozu hat man Kinder
hebt nochmal die textliche Einzigartigkeit von HRK hervor. Von wem sonst könnte so ein Text stammen?

Alles in allem gibt „Angebot und Nachfrage“ allen Anlass, das Ende der Trilogie der letzten drei Alben zu bedauern. Vielleicht denken wir an diese kurze Phase noch mal so wehmütig zurück, wie an die Zeit der ersten Verstärkung.
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