zum weg, @thofrock:
manches kann man sicher so sehen, das stimmt schon, ich würd es nur nocht so kalkuliert (ökonomisch?) unterstellen. alles gefallen hat mir auch nicht in sachen weg. erst recht, wenn man bedenkt, wie er ansonsten vorbildlich für einen menschen in der öffentlichkeit, die aufmerksamkeit allein auf sich zieht und seine familie nahezu perfekt abschirmt. da passten manche dinge sicher nicht so zusammen.
auf der anderen seite fand ich den wetten-dass-auftritt zb durchaus auch bewegend. ich kenne nur den einen. ein künstler, der stimmungen, launen, also freud und leid in seiner musik verarbeitet, sich 4 jahre zurückzog, dann wieder da ist und von einem publikum, das sicher nicht 100% pro grönemeyer ist, minuten lang standing ovations gezollt bekommt... das hat sicher was für eine künstlerseele

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zur weiterentwicklung:
vieles ist einfach geschmackssache und schwer objektiv zu beurteilen. dennoch versuche ich eine meinung neben der roten grönemeyer-lampe zu patzieren

. bochum ist sicherlich ein sehr starkes album. nicht umsonst kommen aus dieser zeit die klassiker, die jeder kennt. und die neben mensch live auch noch am meisten gespielt werden: bochum, männer, flugzeuge, alkohol, mambo: alle noch im 3-stündigen live-programm enthalten.
dies album ist in seiner zeit hammer gewesen und da steht grönemeyer genauso da wie kunze oder westernhagen. der threadtitel ist nicht ohne grund das oft einzige lied, das nicht-kunze-fans kennen. und westernhagen hatte bis auf ausnahmen seine beste zeit in den 80ern. das live-doppelalbum ist grandios, mehr braucht man von ihm nicht. sein nahaufnahme-comeback letztes jahr eher peinlich.
musikalisch bleibe ich dabei, dass grönemeyer sich deutlich verändert hat, sich eben nicht immer nur selbst mit jedem album kopiert, dabei dennoch seinem grundstil treu bleibt. also perfekt. dabei fällt für mich allein luxus aus der reihe als sein schwächstes album. der sicherlich größte umbruch geschah mit bleibt alles anders. nach dem bisherigen höhepunkt mensch darf es aber ruhig in der qualität weiter beständig bleiben. schauen wir mal, was uns die wm-hymne bringt

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Thofrock hat geschrieben:Und seit dem, also seit 14 jahren, gab es 4 schlechte Livealben und 90 Minuten unnötiges Studiomaterial. 90 Minuten in 14 Jahren !!
sorry, aber das ist 1. unsachlich, 2. falsch und 3. unfair.
ad 1: du magst sie für schlecht halten. ich fand sie allesamt grandios und deutlich besser als best-of-cds. 2 stechen besonders hervor: unplugged, eingeladen als erster nicht-englisch-sprachiger künstler bei mtv überhaupt und das expo-konzert mit symphonieorchester. bei beiden zeigen sich perfektion und qualität.
ad 2: wenn schon in minuten und jahren, dann richtig: baa und mensch sind 100 minuten in 13 jahren (1993-2006). mensch war eine mega-tour über fast 2 jahre mit 1,5 millionen menschen. eine zeit, in der man sicher nicht parallel an einem album bastelt und 3. vertonte er büchners „leonce und lena“ in einem musical, das schließlich mit dem berliner ensemble auf die bühne gebracht wurde, 4. arbeitete er 2003 mit stephan eicher (taxi europa) und dem world quintet, 2004 mit michael rother (remember -the great adventure) und mit james last (they call me hansi) zusammen und wird die wm-hymne dieses jahr von ihm kommen... auf sein musikalisches engagement fern der eigenen kompositionen in seinem label geh ich mal gar nicht weiter ein.
ad 3: genau nach einem album anzufangen zu zählen (dieses dabei außen vor zu lassen) bis (kurz) vor einem neuen, ist schon arg manipuliert. nimmst du chaos mit rein (1993) und ein zu erwartendes 2006 sind wir bei 4 studioalben in 13 jahren.
@ HenryKupfer
das konstrukt "land unter + morgenrot = ich dreh mich um dich" versteh ich nicht.
fanatisch vs. so tun als ob
ich mag beide lieder wegen des themas nicht besonders, finde fanatisch aber musikalisch sehr gut, vor allem live dargeboten mit orchester oder im "normalen" konzert mit seinem octett.