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Verfasst: 17 Feb 2007, 21:55
von Natascha
Interessanter Weise ist die Diskussion von den eigentlichen Thesen abgeschweift.
Ich finde diese Thesen sehr grenzwertig.

Gehen wir sie mal durch:

1. Das Niveau der journalistischen Ausbildung ist katastrophal, das Niveau der Rezipienten zunehmend hoffnungslos. Legastheniker schreiben für Analphabeten, Schwerhörige machen Radio für Taube, Kurzsichtige Fernsehen für Blinde. (Neulich fragte mich ein Volontär des Saarländischen Rundfunks, wer Eric Clapton sei. Ich habe ihm dann eine Stunde lang das Lebenswerk dieses Mannes seit 1962 erklärt...).

Welches Niveau die journalistische Ausbildung hat, weiß ich nicht. Ich bin kein Journalist.
Das Niveau der Rezipienten soll also zunehmend hoffnungslos sein. Eine altvertraute Position des Bildungsbürgertums mit deutlichem Hang zur Arroganz und Selbsterhöhung.
Es folgt eine abgedroschene Phrase ohne Inhalt (Taube/Blinde). Ihr wird als Beleg ein Fallbeispiel zugefügt. Und auch hier findet sich ein „Sich-Über-Den-Anderen-Stellen“. Der verblödete Volontär kennt also Clapton nicht.
Meine Mutter hört gar keine Musik. Mein Vater hört Klassik. Er besitzt weit über tausend Platten der so genannten Ernsten Musik. Clapton kennt er nicht, würde ihm auch nicht gefallen. Ich höre Rock und kenne Clapton sehr gut. Bin ich jetzt überlegen? Zu was macht mich das?
Mein jugendlicher Nachbar hört Rap. Nach Kommerz hört sich seine Lieblingsmusik nicht an. Wahrscheinlich kann er mit dem Namen Clapton nicht viel anfangen- ich jedoch mit den Namen seiner Lieblingsbands auch nicht. Bin ich oder mein Nachbar taub? Oder sind wir beide schwer in Ordnung, weil wir keine Radiomucke hören?

2. Verdienstvolle Kulturschaffende in den Medien (die es durchaus immer noch gibt) befinden sich in einem permanenten Abwehrkampf. Don Quichotte wirkt dagegen wie ein strahlender Siegertyp.

Eine These, die wahrscheinlich nicht ganz falsch ist. Streitbar ist der Begriff „Verdienstvolle Kulturschaffende“. Wer ist die Instanz, die über den Verdienst entscheidet? Clapton-Fans? Oder Menschen, die gerne Literaturverweise in ihren Aussagen verwenden. Klingt gebildet, bringt aber kaum Aussage in die These.

3. Es gibt einen Flüsterkonsens der Medienarbeiter in den Kantinen, der an das verdruckste Einverständnis von Mitläufern in Diktaturen erinnert.

Ob es einen Flüsterkonsens der Medienarbeiter gibt, weiß ich nicht. Aber es würde mich wundern, wenn es den ausgerechnet bei den Medien nicht gäbe.

4. Fernsehen ist die brutalstmögliche Verhinderung des Unbequemen: ein totalitäres Kartell abwiegelnden Grinsens.

Nach Diktatur noch Totalitarismus. Diese These bräuchte eine nähere Erläuterung. Sie hört sich wundertoll wuchtig an und ist doch sehr platt. Ein Folterkeller ist halt weniger brutal als unser Fernsehen.

5. Radio ist die systematische Verkürzung und Verstümmelung der Wahrheit: nicht nur der ästhetischen. Primitive umgangssprachliche Metastasen durchwuchern die Sprechhaltung am Mikrophon.
Vielleicht sollte HRK mal seine Sender wechseln. Es gibt mehr Kultur und Informationssendungen auf hohem Niveau, als man zeitgleich überhaupt hören kann. Diese Sender höre ich. Vielleicht sollte Kunze das auch mal ausprobieren.

6. Printmedien (die immer unwichtiger werden, da kaum noch jemand liest) sind gelegentlich letzte Reservate von Geduld und Gewissenhaftigkeit.

Liest wirklich kaum noch jemand?
Ansonsten ist das alte Medium ja immer besser als die neuen. Das war schon immer so. Als die Zeitung erfunden wurde, das Radio erfunden wurde, das Fernsehen erfunden wurde, das Internet erfunden wurde. Immer sah ein großer Teil des selbstherrlichen Bildungsbürgertums den Zerrfall der Kulturgesellschaft geschehen. Und gefiel sich darin.

7. Die Strategie der Verlogenheit seitens der Verantwortlichen ist nahezu perfekt. Sie glauben ihre eigenen Strohhalm-Argumente. Kultur findet statt – nach Mitternacht, auf der fünften Welle etc. etc.

Kultur findet immer rund um die Uhr statt. HRK-Gefällige Kultur im Radio erst nach Mitternacht. Wenn er die Sender wechseln würde, vielleicht aber auch schon von Vormittags bis Abends.

Jetzt hab ich schon viel geschrieben und schenk mir die letzten Thesen.
Was mich letztlich stört ist dieses ICH, ICH, ICH. Sehr aggressiv und sehr Selbstherrlich.
Ich bin froh, dass HRK keine politische Macht hat. Er wäre der geborene Diktator.
Und eine Frage stellt sich: Warum sollen die Menschen, die Kunze noch unter „Unterschichtenmenschen“ stellt, Kunze plötzlich mögen, weil er beim Grand Prix auftritt? Weil er ihnen soviel überlegen ist? Wodurch eigentlich überlegen?

Verfasst: 18 Feb 2007, 13:43
von Welle
Sehr differenzierte Argumentation, Natascha. Bitte mehr davon!
Ich denke, genau diese Art von Reaktion wünscht sich Heinz, wenn er solch provokante Thesen in den Raum stellt - und natürlich wieder (wie schon so oft) von den meisten Rezipienten (um bei seinem eigenen Terminus zu bleiben) missverstanden wird.

Verfasst: 18 Feb 2007, 13:59
von HenryKupfer
Welle hat geschrieben:Ich denke, genau diese Art von Reaktion wünscht sich Heinz, wenn er solch provokante Thesen in den Raum stellt...

Ganz bestimmt wünscht er sich Reaktionen. Steht ja auch da: "Zehn Behauptungen, deren Widerlegung ich gespannt entgegensehe." Und: "Heinz Rudolf Kunze hat diese Thesen in die Debatte in der Enquete-Kommission eingebracht, um eine kontroverse Diskussion anzuregen." Ist wahrscheinlich im Eifer des Gefechtes bissl untergegangen. Das er die Thesen an sich selbst festgemacht haben will, glaube ich dagegen nicht.

Verfasst: 18 Feb 2007, 14:56
von Scharlatan
HenryKupfer hat geschrieben:
Welle hat geschrieben:Ich denke, genau diese Art von Reaktion wünscht sich Heinz, wenn er solch provokante Thesen in den Raum stellt...
Ganz bestimmt wünscht er sich die. Steht ja auch da: "Zehn Behauptungen, deren Widerlegung ich gespannt entgegensehe." Und: "Heinz Rudolf Kunze hat diese Thesen in die Debatte in der Enquete-Kommission eingebracht, um eine kontroverse Diskussion anzuregen." Ist wahrscheinlich im Eifer des Gefechtes bissl untergegangen.
Das erinnert mich ein bisschen an meine weniger erfolgreichen Bemühungen im Plagiats-Thread :wink:, aber davon abgesehen zeugt es vielleicht schon von der Lernfähigkeit der Medien, dass sie nicht sofort reflexartig über das Stöckchen gesprungen sind wie seinerzeit in der Quoten-Debatte.
An Hintertürchen (von "missverstanden", "aus dem Zusammenhang gerissen", "in die Rolle des Klassensprechers gedrängt" oder eben siehe oben) hat es seiner beispiellosen Eloquenz nie gemangelt.
Kommt eine Sache gut an, ist er derjenige, der sich getraut hat.
Hagelt es Kritik, war's letztlich gar nicht so gemeint.
An den Irak-Äußerungen z.B. fand ich das beleidigte Zurückrudern im Anschluss viel unappetitlicher als das ursprüngliche Statement selbst, obwohl es nicht meiner Meinung entsprach.
Mann kann nicht gleichzeitig "Agent provocateur" UND everybody's darling sein wollen.
Das ist der große Knackpunkt in allem, was er auch künstlerisch tut.
Ohne Rücksicht auf Verluste kompromisslos sein Ding durchziehen und dann auch im heftigen Gegenwind dazu stehen verschafft einem natürlich nicht nur Freunde, aber dafür Respekt.
Respekt, den er bei Vielen gerade dadurch verloren hat, dass er es in einem geradezu selbstmörderischen Spagat ALLEN rechtzumachen versucht.
Wenn sich da am Ende KEINER mehr so richtig angesprochen fühlt und das Buhlen um Aufmerksamkeit von der Masse schlicht ignoriert wird, ist das irgendwo auch konsequent und nicht zwangsläufig ein Zeichen mangelnder Intelligenz.
Was mich letztlich stört ist dieses ICH, ICH, ICH.
Das stört mich z.B. auch in Meldungen wie:
"Heinz Rudolf Kunze leidet unter Trennung

(...) meine Kinder machen mir Vorwürfe. Das muss ich aushalten“
Wer in einer solchen Situation in seiner Rolle ist, sollte sich mit öffentlichen Klagen über das (natürlich auch vorhandene) eigene Elend vielleicht ein wenig zurückhalten. Oder hofft er auf einen - wie es hier irgendwo im Zusammenhang mit Grönemeyer hieß - Mitleids-Bonus?
Das dürfte sich dann wohl eher als Boomerang erweisen. :roll:

Verfasst: 18 Feb 2007, 16:17
von HenryKupfer
Scharlatan hat geschrieben:Das erinnert mich ein bisschen an meine weniger erfolgreichen Bemühungen im Plagiats-Thread :wink:, aber davon abgesehen zeugt es vielleicht schon von der Lernfähigkeit der Medien, dass sie nicht sofort reflexartig über das Stöckchen gesprungen sind wie seinerzeit in der Quoten-Debatte.
An Hintertürchen (von "missverstanden", "aus dem Zusammenhang gerissen", "in die Rolle des Klassensprechers gedrängt" oder eben siehe oben) hat es seiner beispiellosen Eloquenz nie gemangelt.
Kommt eine Sache gut an, ist er derjenige, der sich getraut hat.
Hagelt es Kritik, war's letztlich gar nicht so gemeint.
Erst mal hallo Scharlatan. :wink: :)

Ich gehe sicher weit weniger kritisch mit HRK um, als manch anderer hier. Ich seh ihn halt zugegebenermaßen immer durch eine Brille ( :idea: ). Gut möglich, dass ich selbst deshalb „dankbar“ für das Hintertürchen bin, durch das ich ihn für mich selber aus der Schusslinie bringen kann. Mich erinnern diese zehn Thesen aber doch eher an die Geschichte mit der "zölibatären Ulknudel", die man ihm als seine Privatmeinung unterstellt hat und er dann in einer Presseerklärung klarstellen musste: „Wenn ich Jesus als ‚Ulknudel’ bezeichne, spiele und zitiere ich die Spezies des neudeutschen zynischen Medienarschlochs.“ Der Vergleich mag etwas hinken, da die zehn Thesen nicht im Rahmen eines Lesung, eines literarischen Konzerts oder einer anderen künstlerischen Darbietung aufgestellt wurden, aber ich glaube, dass Heinz auch hier in erster Linie provozieren und niemanden „mit seiner Privatmeinung belästigen“ wollte.

Das kann natürlich auch alles falsch sein. Ich biege mir das schon zurecht, wie es mir gefällt. Das mag etwas naiv erscheinen, muss aber auch erlaubt sein. Kritik gibt's hier ja genug...

Verfasst: 18 Feb 2007, 18:32
von Scharlatan
Die "zölibatäre Ulknudel" ist mir natürlich auch in den Sinn gekommen, aber gerade wenn er dort als Künstler "die Spezies des neudeutschen zynischen Medienarschlochs" zitiert, mit der er nicht verwechselt werden möchte, kann seine als "Staatsbürger Kunze" im Klartext formulierte Kritik an den Medienschaffenden ja nicht völlig aus der Luft gegriffen sein. Warum auch sollte er sie sonst unbedingt zur Diskussion stellen wollen?
Und ist er nicht überhaupt aus Interesse an seiner Privatmeinung in die Kommission berufen worden?

Für mich sind der "kreative Output" und der Mensch dahinter grundsätzlich zwei verschiedene Paar Schuhe, wen könnte man sonst noch guten Gewissens hören oder lesen?
Leider ist die Neugier auf den Menschen manchmal trotzdem größer, und dann muss jedem für sich jede Form des Umgangs damit erlaubt sein, die niemandem sonst schadet.
Der eine kann es problemlos ausblenden, der andere freut sich über Foren, in denen er sich Luft machen kann... :wink:

Verfasst: 18 Feb 2007, 19:08
von notamann
8) Wißt Ihr, die ganze Diskussion erinnert mich doch sehr stark an Bob Dylan. Bobby hat auch immer nur geschrieben was ihm und nur ihm aus seiner persönlichen Sicht über Gott und die Welt einfiel und doch wurde er zum "Papst" der Protestbewegung in den USA und sogar in der Welt gejubelt! Alle waren entäuscht wenn er nicht die richtigen Songs zur richtigen Zeit und dann noch an der richtigen Stelle fand!
Der Mann wollte aber nur Musik machen und über die Dinge reden , welche ihn zu dieser Zeit berührten - Fahnenträger wollte er nie sein.
- ...und er mußte und wollte natürlich auch immer mit seiner Musik seine Familie ernähren...das hat er nie verhehlt!...(vgl. hier auch "Chronicles") -
Das er zur rechten Zeit dann auch ab und an den rechten Song schrieb - lag einfach an seiner Genialität UND an dem Alter, in welchem er den jeweiligen Song schrieb.
...und auf einmal kamen Alben mit völlig neuen Themen und Rock - statt Folkmusic - sogar ein ganzes Album nur mit Country - religöse Themen wurden verarbeitet ...und..und ...und..

Heute ist er der genialste Rockmusiker, Poet und "godfather des R&B " - geachtet und mit allen irdischen Preisen geehrt!
Warum erwarten wir von Heinz mehr? :roll:

Verfasst: 18 Feb 2007, 19:42
von HenryKupfer
Scharlatan hat geschrieben:Und ist er nicht überhaupt aus Interesse an seiner Privatmeinung in die Kommission berufen worden?
HRK ist "Sachverständiges Mitglied" und der einzige Künstler in der Enquete-Kommission "Kultur in Deutschland". Da ist wohl eher seine Meinung als Künstler gefragt. Aber klar, seine Kritik ist natürlich nicht völlig aus der Luft gegriffen.

Verfasst: 18 Feb 2007, 20:44
von Scharlatan
notamann hat geschrieben:8) Wißt Ihr, die ganze Diskussion erinnert mich doch sehr stark an Bob Dylan.

...und auf einmal kamen Alben mit völlig neuen Themen und Rock - statt Folkmusic - sogar ein ganzes Album nur mit Country - religöse Themen wurden verarbeitet ...und..und ...und..

Heute ist er der genialste Rockmusiker, Poet und "godfather des R&B " - geachtet und mit allen irdischen Preisen geehrt!
Warum erwarten wir von Heinz mehr? :roll:
MEHR muss gar nicht sein, aber genau an jemanden wie good old Bob dachte ich bei der Formulierung:
Ohne Rücksicht auf Verluste kompromisslos sein Ding durchziehen
Gegen alle Trends, Erwartungshaltungen, Planvorgaben der Plattenfirma oder Proteste der Fans nur das machen, was das Herz (und sonst niemand) einem diktiert.
DAS hat Leute wie Dylan groß gemacht.

Und nichts anderes wünschte ich mir manchmal vom Heinz:
Der Weg von Richter-Skala wurde vom Käufer nicht honoriert - na und?
Vielleicht trifft man ja doch (frei nach Neil Young!) die "interessanteren Anhalter", wenn man ihn erst mal konsequent weiter geht, statt mit dem nächsten Album reumütig die Rückkehr zum Altbewährten in Angriff zu nehmen, wofür man sich dann nach ausbleibender kommerzieller Trendwende anschließend auch wieder entschuldigen muss und so fort...

Dylan hatte seinen vielleicht größten Flop in den 80ern, als er einmal ausnahmsweise ein richtig "modernes", an Markt und Zeitgeist orientiertes Produkt rausbringen wollte, mit Star-Produzent, Videos und gigantischem Promo-Aufwand - Du kennst die Geschichte sicher besser als ich...

@Henry: Okay, seine Meinung als Künstler, aber doch SEINE Meinung und nicht die einer Kunst-FIGUR!

Verfasst: 18 Feb 2007, 21:33
von notamann
Scharlatan hat geschrieben:
notamann hat geschrieben:8) Wißt Ihr, die ganze Diskussion erinnert mich doch sehr stark an Bob Dylan.

...und auf einmal kamen Alben mit völlig neuen Themen und Rock - statt Folkmusic - sogar ein ganzes Album nur mit Country - religöse Themen wurden verarbeitet ...und..und ...und..

Heute ist er der genialste Rockmusiker, Poet und "godfather des R&B " - geachtet und mit allen irdischen Preisen geehrt!
Warum erwarten wir von Heinz mehr? :roll:
MEHR muss gar nicht sein, aber genau an jemanden wie good old Bob dachte ich bei der Formulierung:
Ohne Rücksicht auf Verluste kompromisslos sein Ding durchziehen
Gegen alle Trends, Erwartungshaltungen, Planvorgaben der Plattenfirma oder Proteste der Fans nur das machen, was das Herz (und sonst niemand) einem diktiert.
DAS hat Leute wie Dylan groß gemacht.

Und nichts anderes wünschte ich mir manchmal vom Heinz:
Der Weg von Richter-Skala wurde vom Käufer nicht honoriert - na und?
Vielleicht trifft man ja doch (frei nach Neil Young!) die "interessanteren Anhalter", wenn man ihn erst mal konsequent weiter geht, statt mit dem nächsten Album reumütig die Rückkehr zum Altbewährten in Angriff zu nehmen, wofür man sich dann nach ausbleibender kommerzieller Trendwende anschließend auch wieder entschuldigen muss und so fort...

Dylan hatte seinen vielleicht größten Flop in den 80ern, als er einmal ausnahmsweise ein richtig "modernes", an Markt und Zeitgeist orientiertes Produkt rausbringen wollte, mit Star-Produzent, Videos und gigantischem Promo-Aufwand - Du kennst die Geschichte sicher besser als ich...

@Henry: Okay, seine Meinung als Künstler, aber doch SEINE Meinung und nicht die einer Kunst-FIGUR!
8) Okay, ich verstehe Dich - aber Vielleicht erwartest Du, daß Heinz Deine Meinung und nicht seine Meinung vertritt - und außerdem - eine eigene Meinung kann und soll man auch einmal ändern dürfen, zumindest solange denken noch erlaubt ist!!
gruß :roll:

Verfasst: 18 Feb 2007, 23:03
von Scharlatan
notamann hat geschrieben:Vielleicht erwartest Du, daß Heinz Deine Meinung und nicht seine Meinung vertritt -
Selbst wenn: Dann hätte er - vielleicht - einen Fan weniger, würde dafür aber mit 65 mal wieder von 0 auf 1 in die Charts einsteigen - das ließe sich für beide Seiten verschmerzen.
Vielleicht schafft er das ja auch noch, dann geb ich dir einen aus! :D
Aber dass ich mit ihm persönlich nicht unbedingt einer Meinung sein muss, um mich für sein künstlerisches Wirken zu begeistern, hatte ich wohl schon erwähnt.

Verfasst: 19 Feb 2007, 07:50
von notamann
Scharlatan hat geschrieben:
notamann hat geschrieben:Vielleicht erwartest Du, daß Heinz Deine Meinung und nicht seine Meinung vertritt -
Selbst wenn: Dann hätte er - vielleicht - einen Fan weniger, würde dafür aber mit 65 mal wieder von 0 auf 1 in die Charts einsteigen - das ließe sich für beide Seiten verschmerzen.
Vielleicht schafft er das ja auch noch, dann geb ich dir einen aus! :D
Aber dass ich mit ihm persönlich nicht unbedingt einer Meinung sein muss, um mich für sein künstlerisches Wirken zu begeistern, hatte ich wohl schon erwähnt.
Du, selbst wenn Heinz noch so windschlüpfrig werden sollte - das schafft er mit seinen Texten und seiner Musik in Deutschland nie (sich so richtig anpassen kann Heinz mit Sicherheit nicht!) Falls wir uns doch mal treffen sollten gebe ich einen aus - sonst kommen wir niemals zum gemeinsamen Trunk!!!
gruß 8)

Verfasst: 19 Feb 2007, 13:12
von An
Nocheinmal zu den 10 Thesen von HRK zurück. Tendenziell stimme ich ihm ja bei der ein oder anderen behauptung zu: Das was in nahezu allen Fernseh- und in der überwiegenden Mehrheit der Radiosender läuft ist wirklich traurig und verbödend. Aber, die Art, wie HRK das rüberbringt, ist eben nicht mehr angenehm provokant, sondern schon sehr unangenehm selbstgefällig und arrogant, wie oben sehr zu recht angemerkt wurde. Ein Eindruck übrigens, der sich bei mir auch beim Lesen bzw. Hören einiger neuerer Texte überkommt: Die Welt ist so schrecklich, weil alle anderen dumm sind. Gerade vor dieser Hintergrund finde ich es eben doch, ich wiederhole mich, so befremdlich, selbst bei solchen beklagten Verblödungssendungen wie In aller Freundschaft oder beim Grand Prix mitzuwirken.
Im Übrigen fand ich HRKs Äußerungen zu gesellschaftspolitischen Fragen schon einmal intelligenter, als das, was er in den letzten Jahren von sich gegeben hat.

Verfasst: 01 Mär 2007, 17:25
von Thofrock
An hat geschrieben:Im Übrigen fand ich HRKs Äußerungen zu gesellschaftspolitischen Fragen schon einmal intelligenter, als das, was er in den letzten Jahren von sich gegeben hat.
Wirklich intelligenter oder nur gefälliger ?
Ich bin wahrlich auch der Meinung, dass Heinz zu politischen Themen schon sympathischere Meinungen hatte, als in den letzten Jahren. Z.B. habe ich erhebliche Vorurteile gegen FDP-Wähler, und habe somit über Heinz sein Wahlvorhaben 2003 geschluckt.
Nur kam er damit nur raus weil er gefragt wurde. Und das eine eigentlich private Frage dann von anderen zur Wahlempfehlung aufgebauscht wird, dafür kann er nichts. Und wo leben wir denn, dass man sich für sein Wahlgebahren entschuldigen müßte ? Die Parteien werden sich sowieso immer ähnlicher.

Aber wir haben doch als Fans keinen Anspruch darauf, dass der Künstler sich privat oder innerhalb seiner künstlerischen Tätigkeit auf unserer Linie bewegt, oder seine eigene Linie 25 Jahre konstant beibehält. Das kann man möglicherweise von Reinhard Mey erwarten. Oder von Bots, die vor 20 Jahren ausgestorben sind. Aber dann war es das auch schon.
Andere fragt man ja auch inzwischen gar nicht mehr. Hat Regener, Distelmeyer, Spilker, Stoppok oder der Typ von Kettcar jemals politische Statements abgegeben ? Die sind sämtlichst anspruchsvolle Texter, aber dabei eben auch aalglatt. Von Pur, Juli,Tokio Hotel und Rosenstolz rede ich gar nicht erst.
Und ich würde nicht mal die hand dafür ins Feuer legen, dass Lindenberg (so er noch in HH polizeilich gemeldet ist) nicht inzwischen Ole von Beust wählt, weil der so schön schwul ist.

Verfasst: 01 Mär 2007, 17:31
von notamann
8) Danke, Thofrock!