TOURTAGEBUCH 2009

Moderator: Moderators

TOURBUCH 2009
Neuling
Neuling
Beiträge: 22
Registriert: 03 Apr 2009, 12:16
Wohnort: Chemnitz
Kontaktdaten:

TOURTAGEBUCH 2009

Beitrag von TOURBUCH 2009 »

Bild Offizielles Fanclub TOURTAGEBUCH

HIER beginnen wir das offizielle Fanclub TOURTAGEBUCH 2009.
Hier wird über alles was rund um die Tournee passiert berichtet, kommentiert, geheult, gelacht und zum nachlesen, nacherleben eingetragen. Dieses Tourtagebuch ist nicht nur zum lesen, sondern für Alle zum mitmachen offen. Alle Fans die über ihre Konzerterlebnisse, die Probenarbeit, die Backstagevorkommnisse und und und berichten wollen sind herzlich eingeladen, all das nicht nur für sich zu behalten, sondern stattdessen vielen Fans die Möglichkeit des "Nacherlebens" zu bieten.

Hallo und herzlich willkommen zum KUNZE-Tourblog.
Ab heute werden wir Euch an dieser Stelle regelmäßig mit aktuellem Hintergrundgeschehen rund um die Tour versorgen. Wir werden Euch ein paar Einblicke in die Bereiche gewähren, die den Konzertbesuchern normalerweise vorenthalten werden. Daneben werden wir hier auch immer mal wieder Bilder und kleine Interviews mit einzelnen Mitgliedern der Band und des Teams online stellen. KUNZE hautnah und zum anfassen quasi & und das Tag und Nacht.


Füllt das Tourtagebuch und werdet Chronist der PROTESTwelle-Tour!
So funktionierts:

Ihr solltet euch registrieren lassen und zwar per Email an: wunderkinder@onlinehome.de
um Konzertberichte zu schreiben, Fotos einzustellen etc. (Natürlich werden Eure Daten nur für das Tourtagebuch genutzt und auf gar keinen Fall weitergeben.) Jeder registrierte Berichterstatter darf zu jedem Tag Tagebuch schreiben. Ihr könnt einen Bericht mit Bildern oder nur einen Text hochladen in diesem Threat oder auch per Email (siehe vorher) an uns senden. Noch ein ergänzender Hinweis: Achtet bitte bei der Verwendung von nicht selbst gemachten Fotos auf entsprechende Copyright Vermerke.

Viel Spaß beim Tourtagebuch schreiben und lesen!
TOURBUCH 2009
Neuling
Neuling
Beiträge: 22
Registriert: 03 Apr 2009, 12:16
Wohnort: Chemnitz
Kontaktdaten:

Die Vorbereitung

Beitrag von TOURBUCH 2009 »

Seite 1 - VORWORTE

Liebes TOURTAGEBUCH,
es ist bald soweit, noch 24 Tage und die Tournee beginnt. Wir Fans fiebern ihr mit gespannter Vorfreude entgegen. Die neuen Lieder sind x-mal gehört und die Texte auswendig gelernt, da brauch HEINZ keinen Teleprompter. Soll er doch einfach in die erste Reihe schauen und alles ist gut. (*1) "Ich finde, daß es an der Zeit ist, das zu Unrecht in Mißkredit geratene Wort 'Protest' wieder zu entdecken und wieder zu beleben. Viele Menschen sind enttäuscht, daß die Generation der Protestliedersänger die Welt nicht retten konnte. Es gibt aber so viele gute Gründe sich zu empören, daß man diesen Begriff wieder entstauben sollte. Denn auch mit Liebesliedern kann man protestieren gegen das Ausmaß von Lieblosigkeit um uns herum." ZITAT: Heinz Rudolf Kunze, im Januar 2009

Die meisten Märchen beginnen mit den Worten "Es war einmal". Das Märchen von dem wir Euch in den nächsten Wochen erzählen wollen, begann auf dem deutschen "Pop-Nachwuchs-Festival" in Würzburg 1980, als HEINZ RUDOLF KUNZE seine Singer/Songwriter-Fähigkeiten das erste Mal einer breiteren Öffentlichkeit vorstellte. Erfolgreiche Jahre, Jahrzehnte geradezu Märchenhafter Erfolge im Deutsch Rock/Pop folgten. Nun wird wieder eine "Geschichte" geschrieben, die Geschichte der "PROTESTwelle" die vom 27. April bis zunächst 10. Mai an unsere Meeres-, Fluß-Strände rollt. (*2) "Der alte Fremdenführer mit der rostig braunen Hand erblickt uns und hält inne und erbleicht. „Wie habt ihr hergefunden ganz ohne Proviant :?: Mein Gott ist das Geheimnis denn so leicht :?: “ - Einmal noch und immer wieder am besten noch einmal, einmal noch in's PROTESTwellental der Lieder in's immergrüne Tal." "Es war einmal" (siehe oben) und jetzt noch einmal und immer wieder und wir sind dabei, werden lauthals mitsingen, mittanzen, mitschwimmen auf der Wooge der Begeisterung, auf der HEINZ und seine Verstärkung durch die Lande getragen wird. Kommt mit ins Boot und begleitet uns........
TOURBUCH 2009
Neuling
Neuling
Beiträge: 22
Registriert: 03 Apr 2009, 12:16
Wohnort: Chemnitz
Kontaktdaten:

die Kapelle

Beitrag von TOURBUCH 2009 »

Seite 2 - die Kapelle und viele Helferlein

Liebes TOURTAGEBUCH,
jetzt schreiben wir hier von den wichtigsten Personen, den VIP´s ohne die eine Konzerttour ja keinen Sinn machen würde.... :lol:


HEINZ RUDOLF KUNZE:
http://de.wikipedia.org/wiki/Heinz_Rudolf_Kunze

und Verstärkung 2009

Jens Carstens:
http://www.jenscarstens.de/

Zoran Grujovski:
der u.a. schon mit Rosenstolz und Monkeyman musizierte

Jörg Sander:
http://www.joergsander.com/


Leo Schmidthals:
http://www.leoschmidthals.de/
http://www.tonschneiderei.de/

Matthias Ulmer:
http://www.anyonesdaughter.de/mazstudio/index.htm


Die Crew (Helferlein):
Das Merchandising und die Tourneeleitung wird über Bild
geregelt!

Tourneeveranstalter:
A.S.S. Concert & Promotion GmbH Hamburg

Plattenfirma:
BMG Ariola München GmbH

Bandtransport:
(*3) Bild

Transport Equipment:

Techn. Leiter /FOH:
Monitor:
Licht:
Backline 1:
Backline 2:
LKW-Fahrer, Teleprompter:
Pers. Assistent HRK / Merchandising: Wolfgang Stute
TOURBUCH 2009
Neuling
Neuling
Beiträge: 22
Registriert: 03 Apr 2009, 12:16
Wohnort: Chemnitz
Kontaktdaten:

die Proben

Beitrag von TOURBUCH 2009 »

Seite 3 - die Proben und Vorbereitungen

Liebes TOURTAGEBUCH,
nun haben wir schon den 3. April und die heisse Phase der Tourneevorbereitung beginnt. Nur gut, daß das Management auf so viel Erfahrung zurückblickt. Woran man alles denken muß: Hotels buchen, das ganze Equipment per LKW viele tausend Kilometer durch Deutschland karren. Fünfzehn (15) Personen, die Band und Crew muß von Ort zu Ort chauffiert werden. Tourpässe müssen angefertigt werden und verschickt werden und das Alles unter ziemlichen Zeitdruck. Da ist man schon gut dran, wenn man auf die vielen Peter Maffay Konzerttourneen zurückgreifen kann und die Logistik somit schon vorbereitet ist. Da kann man alle Dinge praktisch eins zu eins übernehmen. Trotz der vielen Arbeit ist man dann doch in Hamburg noch guter Dinge und freut sich gewaltig.
(*4 Email des HRK-Managements:
Liebe Freunde von Heinz Rudolf Kunze,
die Tour 2009 Protest steht vor der Tür, die Vorbereitungen laufen in vollen Zügen und wir freuen uns alle sehr darauf.
Management Heinz Rudolf Kunze
C & E Concert und Event GmbH
Büro Hamburg


Bild
Freitag 03. April 2009 - In Hannover bastelt man an der Setliste. HEINZ hat sich aber wohl schon längere Zeit mit der Band abgestimmt. Es wird gespielt.......?

ACHTUNG:
Ratespiel/Quiz zur Tournee http://www.wunderkinder.de/forum/viewtopic.php?t=1428

(*5) Bild

(*6) Tour 2009 Protest im Überblick:
19.04.-25.04.2009 Probentermine in Schwerin *
26.04.2009 "Warm up" (Generalprobe) Schwerin

27.04.2009 Rostock * Stadthalle
28.04.2009 Kiel * Sparkassen-Arena
29.04.2009 Berlin * Huxley's
30.04.2009 Leipzig * Haus Auensee
01.05.2009 Dresden * Alter Schlachthof
03.05.2009 Erfurt * Stadtgarten
04.05.2009 Stuttgart * Theaterhaus
05.05.2009 Köln * Live Music Hall
07.05.2009 Hannover * Capitol
08.05.2009 Halle (Westf.) * Convention Center
09.05.2009 Hamburg Große Freiheit ausverkauft!
10.05.2009 Jever * Schützenhof

Kartenbestellungen bei:
Bild Bild

Ankunft in Schwerin
Heute Mittag sind wir in Schwerin ankommen. Hier werden wir sieben Tage lang wohnen, proben und das erste Konzert in Rostock vorbereiten. In dem Hotel, in dem wir nun die nächsten sieben Tage oder besser Nächte verbringen werden, treffen das erste mal Leute vom Team aufeinander, die vorher unabhängig voneinander an ihren Fachgebieten gearbeitet haben. Jetzt am Abend sitzen sie sich in der Hotelbar gegenüber und erzählen & oder besser schwärmen von ihren jeweiligen Baustellen. Das was sie da schildern macht wirklich neugierig auf das, was da morgen stattfinden wird. Alle sind aufgeregt, da auch alles, was sich ab morgen zum ersten mal auf der Bühne abspielen wird, das erste mal zusammen im Einsatz erleben wird. "Es ist wie also ob man ein Auto geplant hat und verschiedene Techniker jeweils ein einzelnes Stück entworfen und gebaut haben. Und heute ist der Tag an dem man das ganze zusammenschraubt und zum ersten mal den Zuendschlüssel rumdreht." sagt Jürgen (Backliner). Da die Hinfahrt von Hannover aus zwar sehr flüssig lief, jedoch nach all dem Packen und dem nicht ausbleibenden Stress etwas ermattend war, geht's jetzt ab ins Bett. Morgen soll es sehr früh losgehen. Bereits um 10:00 fahren wir nach Rostock um dort dann endlich loszulegen.
TOURBUCH 2009
Neuling
Neuling
Beiträge: 22
Registriert: 03 Apr 2009, 12:16
Wohnort: Chemnitz
Kontaktdaten:

Re: Offizielles Fanclub TOURTAGEBUCH

Beitrag von TOURBUCH 2009 »

die PROTESTwelle 2.860 Kilometer über Deutschland
Bild

Routenplan siehe hier http://www.familie-prigge.de/protest_welle_2009.pdf
TOURBUCH 2009
Neuling
Neuling
Beiträge: 22
Registriert: 03 Apr 2009, 12:16
Wohnort: Chemnitz
Kontaktdaten:

Re: Offizielles Fanclub TOURTAGEBUCH

Beitrag von TOURBUCH 2009 »

Bild HEINZ äußert sich als Verursacher
der PROTESTwelle (nicht nur) zur TOURNEE

Vor der Abreise zu den Tourneeproben im Nordosten Deutschlands, hatten wir kurz entschlossen die Gelegenheit genutzt, HEINZ nicht nur zur „PROTESTwelle“ nochmals eingehend zu befragen. Der von uns schriftlich vorbereitete Fragenkatalog wurde kurzerhand, während des Frühstücks, quasi auf gepackten Koffern sitzend, ebenfalls schriftlich beantwortet.

Die Presse titelt: Riesenerfolg für Heinz Rudolf Kunze! Nachdem sein Album "Protest" sich in den Chartplatzierungen, als das erfolgreichste seit nahezu zehn Jahren erwies, melden nun auch die Tour-Stationen absolut Positives: Der Auftakt in Rostock und das Konzert in Hamburg sind ausverkauft, die Fans wollen Kunze auch live sehen!
HEINZ: Ich bin natürlich sehr, sehr glücklich über die Akzeptanz meiner Musik und den Zuspruch der Fans. Wir können für unsere Tour den Zuschauern jedenfalls jede Menge Überraschungen versprechen.

Zwölf Konzerte kreuz und quer durch die Republik stehen Dir jetzt bevor, was sind die ersten Assoziationen, wenn Du an Deutschland denkst?
HEINZ: Ich denke an die Wiedervereinigung. Dass ich sie erleben durfte, ist das größte historische Wunder. Meine Eltern sind geflohen. Ich habe ausschließlich Verwandte im Osten, insofern hatte ich Kontakt zur DDR und zum Lebensgefühl dort. Obwohl ich als einer der ersten Westsänger ab 1987 Tourneen in der DDR machen durfte, hätte ich nie gedacht, dass ich das erlebe. Obwohl ich die Spannung und Unzufriedenheit mitbekommen habe, kam der Mauerfall für mich überraschend.

Hast Du Dich mit den Nachwirkungen der Nazi-Zeit und des Krieges auseinandergesetzt?
HEINZ: Mich hat die deutsche Vergangenheit sehr beschäftigt, das zieht sich wie ein roter Faden durch meine acht Bücher. Mein Vater war bei der Waffen-SS Offizier und, nebenbei bemerkt, war er ein unglaublich lieber Kerl. Das passte für mich nicht zusammen. Aufgrund meiner Familiengeschichte ist mein Verhältnis zu Deutschland kein unverkrampftes. Es bleibt ein gespanntes Verhältnis und wird es auch immer bleiben.

Was vermisst Du an Deutschland, wenn Du im Ausland bist?
HEINZ: Wenn man länger im Ausland ist, ist man das Weißbrot satt. Das deutsche Brot ist schon eine historische Errungenschaft. Ich kann mir vorstellen, dass man nach Jahren im Ausland sogar den deutschen Regen vermisst. Selbst als professioneller Nörgler, der ich in meiner Arbeit manchmal gerne bin, muss ich zugeben: Wenn man nach längerer Zeit nach Deutschland zurückkehrt, merkt man, dass es hier so schlecht gar nicht ist. Wir genießen eine Art persönlicher Freiheit, die woanders nicht selbstverständlich ist.

In den 60 Jahren Bundesrepublik ist doch einiges auf den Weg gebracht worden?
HEINZ: Es ist vor allen Dingen eine Erfolgsgeschichte des Friedens. Es gibt in der deutschen Geschichte kaum eine Periode - vielleicht gar keine - in der so lange Frieden herrscht. Das ist das Allerwichtigste.

Und was ärgert den «professionellen Nörgler» in Deutschland?
HEINZ:Mich stört diese Neigung der Deutschen zu Untergangs-Visionen. Alles wird immer ganz furchtbar hysterisch schwer genommen, immer steht der Weltuntergang bevor. Da könnten wir etwas mehr Gelassenheit von anderen Mentalitäten übernehmen. Das wäre heilsam. Ein bisschen mehr hemdsärmliges Pionierdenken - das packen wir schon - könnte unserem Land gut tun.

Nun kommen wir mal zum mehr technischen Teil einer solchen Deutschlandtournee. Wer übernimmt denn, zum Beispiel die musikalische Leitung?
HEINZ: Wir alle im Team, also die komplette Verstärkung.

Wie ist es wenn man mit einer völlig neuen Tourcrew arbeitet, neue Menschen, neue Mentalitäten?
HEINZ: Nach zwei NDR-Konzerten kennen wir die Mannschaft ja schon und die kennen uns. Da sind erfahrende Profis am Werk, die wissen wie so eine Tournee funktioniert.

Wer redet bei der Setliste mit?
HEINZ: Zunächst hatte ich gehofft, alle, aber es bleibt wohl an mir hängen.

Spielt „der neue Verstärker“ Zoran Grujovski nur Gitarre während der Show oder macht auch andere Sachen?
HEINZ:Einsetzbar ist er überall, da muss man mal sehen.

Gibt es Songs, wo erst bei der Probe entschieden wird, ob sie ins Pogramm kommen?
HEINZ: Durchaus möglich, aber unwahrscheinlich.

Wie viel, wie lange wird geprobt?
HEINZ: Acht Tage sind vorgesehen und nicht länger als Konzentration da ist.

Wird, ähnlich wie beim Album, mehr „Aufwand“ betrieben? Wir denken da zum Beispiel an die Lichtanlage, Showeffekte etc...
HEINZ: Ja, je nach örtlicher Möglichkeit. Die Bühne, die Halle muss es zulassen.

Gibt es MP3-Sticks/CD´s von den jeweiligen Shows noch am selben Abend zu kaufen?
HEINZ: Keine Ahnung

Zur Albumpromotion warst Du ja beim „ZDF - CARMEN NEBEL“? Eine große TV-Samstagabendshow als Erlebnis und Deine Gefühle beim Auftritt?
HEINZ: Viel warten und die Frau war nett und mochte unseren Titel „Längere Tage“ sehr.

Sind denn noch weitere Promo-Sachen in Vorbereitung?
HEINZ: Mehrere Fernsehsachen - u.a. wie schon bekannt am 7. Juni „ZDF Fernsehgarten“

Wie zufrieden bist Du denn mit Verkäufen und Chartplatzierungen des neuen Albums?
HEINZ:Viel mehr als beim letzten Mal, aber es hätte noch besser sein können.

Wie weit ist das kommende Musical für 2010, wo doch jetzt die vergoldeten Figuren an Ort und Stelle sind und ein vergoldetes Musical doch gut in Deine Sammlung passen würde?
HEINZ: Wir sind gut in der Zeit.

Hast Du die „Aufbruchstimmung“ kurz nach VÖ oder aus dem Studio mit zum Tourstart herüber gerettet, oder bist Du schon beim nächsten Album?
HEINZ: Das Musical Shakespeare III ist halb fertig und ich bin schon beim übernächsten.

Was ist das für ein Chaos mit der zweiten Single? Erst „Einmal noch und immer wieder“ dann „Ein besondrer Tag“ und leider wenig Airplay.
HEINZ: Nein kein Chaos, Leo und der NDR wollten „Ein besondrer Tag“ und so wurde es gemacht.

Das schwer politische "Astronaut in Bagdad" hattest Du der ersten Single sogar auf Englisch beigepackt. Hoffnung auf eine internationale Karriere war das doch wohl nicht ?
HEINZ: Natürlich nicht. Ich singe gern englisch, aber alle Kollegen, die das versucht haben, sind auf die Nase gefallen. In England oder Amerika warte niemand auf deutsche Rocksänger, die haben selbst genug gute Bands.

In Deutschland gibt es doch auch viele Bands?
HEINZ: Das sehe er in Deutschland derzeit gar nicht. Da werden immer Silbermond, Wir sind Helden und Juli genannt, aber mich erinnern die alle nur an Nena. Je älter ich werde, umso häufiger kommen mir neue Bands vor wie welche, die ich von früher kenne.

Leos Album mit „Selig“ schon gehört?
HEINZ:: Nein

Ein Kommentar von Dir zu Heiners Arbeit am Backkatalog hört sich wie folgt an?
HEINZ: Er hat alles rausgeholt, was da war.

Wie ist es zu diesem Remasterprojekt gekommen?
HEINZ: Ein alter Fan, der mein Werk besser kennt als ich selbst, hat so lange gebohrt, bis ich ja gesagt habe. Ich bin niemand, der regelmäßig in seinen Erinnerungen herumkramt. Ich bin leicht irritiert gewesen, dass das alles so lange her ist.

Die angekündigte LIVE CD „Räuberzivil“ ist wann fertig, wird wann veröffentlicht?
HEINZ: Im September 2009

Ein neues Buch erscheint von Dir im Herbst 2009, beim Linksverlag zur Frankfurter Buchmesse ( 14.-18. Oktober 2009)?
HEINZ: Ja

Hat die Produktionsfirma „Großstadtrevier“ sich schon gemeldet und Termine mit Dir abgesprochen?
HEINZ: Nein

Wirst Du denn wirklich den „kleinen, menschlichen Ganoven“ spielen oder doch eher den Gewerkschaftssekretär der GDP? So Verwaltungstypen haste doch drauf, wie man bei Deinem letzten TV-Engagement sehen konnte.
HEINZ: Ich nehme alles, was kommt. Ein guter Schauspieler kann alles spielen. (lacht amüsiert…)

Ein schönes Schlusswort! Wir bedanken uns im Namen aller Fans ganz besonders herzlich dafür, daß du dir die Zeit genommen hast, dieses Fragenpaket durchzuackern. Wir wünschen Dir natürlich ein gutes Gelingen bei den Bandproben und wie sagt man in Künstlerkreisen? „Hals und Beinbruch, toi, toi, toi !“ Wir sind natürlich gespannt und freuen uns riesig auf die kommende Protestwelle.
HEINZ: Viele Grüße und „bis es laut wird !“
Kalle
Das Original
Das Original
Beiträge: 2463
Registriert: 24 Nov 2002, 13:00
Wohnort: Nottuln
Kontaktdaten:

Re: Offizielles Fanclub TOURTAGEBUCH

Beitrag von Kalle »

Liebes Tourtagebuch, heute wurde die heisse Phase mit einer "Generalprobe" zelebriert....
Auch Gabi (Gabriele Krause) hat sich zwei Wochen frei genommen von Zuhause, vom Job und begleitet HEINZ während der Tournee. Zuhause ist alles geregelt, der restliche Anhang und der Hund werden betreut und brauchen nicht zu darben, weil KUNZE-Tour ist.........

Dieser Beitrag zum download als PDF mit Fotos: http://www.familie-prigge.de/Schwerin.pdf

„WENN MAN ZUM VOLK SPRECHEN (singen) WILL,
MUSS MAN VOM VOLKE VERSTANDEN WERDEN“
Bertholt Brecht
Das oben genutzte Zitat fasst schon eindeutig zusammen, warum die Setliste für die heute 27. April gestartete PROTESTwellen-Tournee des HEINZ RUDOLF KUNZE´s und seiner VERSTÄRKUNG so ausgefallen ist, wie sie nun über Deutschlands Konzertbühnen rollt. Nach acht Probetagen in der Schweriner Sport- und Kongresshalle wurde nun das Geheimnis gelüftet und der Öffentlichkeit vorgestellt. Damit hatten die Spekulationen, Wünsche und Träume ein Ende. Der letzte Probentag ist immer besonders spannend. Jetzt sollte alles schon perfekt sein. Das große ganze Zusammenspiel auch mit der komplett runderneuerten technischen Abteilung musste stimmen. Nur kleine Feinheiten, Ungenauigkeiten könnten noch abgestellt werden. Ein kompletter Durchlauf war als so genannte „Generalprobe“ angekündigt.

Ja dann los.... lasst mal hören von der „PROTESTwelle“. Ab jetzt gilt´s. Wir sind uns aber sicher, dass da nicht viel mehr anbrennt, schließlich haben wir es mit Profis zu tun. Trotz konzentrierter Arbeit am Projekt, klang aus den Lautsprechern viel Spielfreude, verbunden mit professioneller Show und viel Unterhaltungswert.
Das junge, durch Zoran, nochmals verjüngte Verstärkungsteam geht mit viel Selbstvertrauen, zusammen mit der abgeklärten Erfahrung aller Bandmitglieder schnell zur Sache.

Pünktlich um 18 Uhr geht die KUNZE Frühjahrsoffensive auf Sendung und macht jedem Anwesenden sofort klar was wirklich guter Deutschrock ist und bleibt. Als Intro aus dem Off kommt quasi der Frühling: Vögelgezwitscher, Violinenklänge, Glockengeläut und etwas später hört man da auch Bombenhagel? „Richterskala lässt grüssen“. HEINZ mit kompletter Verstärkung erobern die Bühne und mit (1) „Astronaut in Bagdad“ dem rauen Antikriegslied startet das Konzert. Als ein sehr aggressives ausgefallenes, hardrockig-gitarrenlastiges „Protest“-Lied war das zum Beginn einer PROTEST-Tour ja auch logisch. Mit diesem lyrisch sehr einfühlsamen Song, es war ja auch der Kontrasttitel der ersten Single, rechnet HEINZ mit der irrsinnigen Nahost-Politik der vergangenen Bush-Administration ab. Na dann erwarten wir mal ab, was kommt da an musikalischer „Welle“ noch weiter auf uns zu. Auffällig ist, dass Jörg Sander geradezu demonstrativ die rechte Seite der Bühne für sich in Anspruch nimmt, da wo früher Heiner Lürig seine Arbeit verrichtete. Zoran steht auf der linken Bühnenseite, rechts daneben Leo und dann HEINZ inmitten dieser jungen, aber durchaus abgehangenen Musiker, um den Ton anzugeben. (2) „Warum?“ der knochentrockene, texanisch gewürzte Bluesrock. Jens in seiner Schiessbude treibt die Band nach vorne. „Fetti Müller und der Klarsichthüllenmann….dedumm, dedumm..“ da treibt der Rhythmus alle Anwesenden zum mitwippen. Jörg Sander verwickelt zum ersten Mal die Saiten seiner Gitarre in gefährliche Zerreißproben bei einem Soli. Die Lichtanlage versucht diese Stimmung zu untermalen, was leider noch nicht gelingen will. (es ist noch hell Draußen) Der erste Backliner läuft quer über die Bühne, um den zu ahnenden Kabelsalat von Leo´s Bassgitarre zu verhindern. „Gott sei Dank noch mal gut gegangen.“ Also weiter. Wechsel auf Akustikgitarre. HEINZ Introtext: Das nächste Stück handelt von der Krönung der Schöpfung, das Ebenbild Gottes, der Turnschuh (3) „Aber Menschen“. Zitat HEINZ zu diesem Lied: „Die menschenfreundliche Hymne an die Menschenfeindlichkeit, das vorweggenommene „Grande Finale“, das „Liebeslied für alle Menschenfeinde, die in erster Linie Korken, Hosen oder Blumenkästen lieben, aber, Menschen zu lieben ist ihnen vollkommen fremd.“ Sehr stimmungsvolles Lied, vor allem der Chorgesang „Eva - Adam“ ist ein rundes Gebilde und vermittelt das wiegende starke Gefühl. HEINZ wechselt jetzt ans Klavier und erzählt von der „guten alten Zeit“ oder besser der Verklärten guten alten Zeit. Damals FDJ „ Freier Deutsche Jugend“ - Sag mir wo Du stehst – und dann folgt. (4) „Brennende Hände“ (1985) Wir treffen uns in Feuerland…. Erinnerungen kommen auf, nostalgische Gedanken? Weiter geht es mit einem Text: Geld unterschlägt, geltendes Recht, was kostet die Welt Herr Ackermann? Manche leben wohl auf einem anderen Stern. (5) „Auf einem anderen Stern“ es brilliert HEINZ in der grazilen (und zeitgleich nicht gerade unagressiven) selbstironischen Pianoballade mit Aussagen wie … „ich befinde mich in einem Zustand, wie Gorbatschow am Ende der Sowjetunion“, dann folgt: Ein Lied über, Zitat HENZ: den „GV“ Geschlechtsverkehr. (6) „Einmal noch und immer wieder“ die von Jens Carstens mitkomponierte Mid-Tempo-Gitarrennummer. (7) „Ein besondrer Tag“ Als Stimmungsvoll zeigt sich dieses Frühlingslied“, das ein mehr als nur optimistisches, zukunftsorientiertes Lebensbild zeichnet. Geradezu genial und sehr gefühlsstark. Dieser Titel unterstreicht nochmals die Klimaverhältnisse der Probentage in Schwerin. Sonne pur. Während des Choreinsatzes „Ein besondrer Tag“ uhu uhu…. kommt von HEINZ der flapsige Kommentar durch das Mikro: „Ihr Hund kann gar nicht sprechen“. Er meinte wohl die „uhus“ und „ahas“ im Chorsatz als Hundegeheule zu umschreiben. Spaß bei der Arbeit darf auch sein. Ein bekanntes Intro erreicht unser Ohr (8) „Meine eigenen Wege“ (1988) Spätestens jetzt haben wir das Gefühl, die Setliste ist doch voraussehbar geplant. Das Popprogramm und der Widererkennungswert sollen es diesmal bringen. Zoran profiliert sich zum ersten Mal und begeistert mit einem Solo. Die drei anderen Gitarristen inklusive HEINZ animieren ihn zu grandiosem Einsatz und alle bewegen sich rhythmisch zum Sound.
Es folgt ein kleiner Bühnenumbau und mehrere Sitzhocker werden im vorderen Bereich der Bühne platziert. Jens nimmt auf einer Cajon Platz, Leo neben ihm mit seinem Bass, HEINZ und Jörg mit Akustikgitarre, Zoran hängt sich ein Akkordeon um und diese gemütliche „Akkustikgruppe“ intoniert (9) „Elixier“ die Dylan-ähnliche, folkorientierte Gitarrenballade. HEINZ meint zur Einleitung: Das ist der größte Skandal im Leben, dass es so schnell vergeht“ Naja - wo er recht hat, hat er nun mal recht. Der Song besticht mit einem quergedachten, philosophischen Text. Nach 2-Dritteln setzt das Piano ein und auch dadurch erhält das ganze noch mehr wuchtige Größe. „Meine Haut, meine Haare sehnen sich nach Dir, bleiben viel zuwenig Jahre, uns als Elixier, konnt man sich nicht früher kennen, seid der Zeit aus Stein, jetzt wo die Sekunden rennen, möcht man langsam sein“. Für den nächsten Song übernimmt Matthias, von seinem Keyboardturm herabgestiegen das Akkordeon von Zoran und vervollständigt diese eng stehende unplugged, begeisternde „Strassenmusikergruppe“. Was dann folgt ist ein erster wirklich nicht vorhersehbarer Song, eine Übersetzung des KRIS KRISTOFFERSON Songs „Help Me Make It Through The Night“ – (10) „Hilf mirs schaffen durch die Nacht“. Einfach genial gemacht und stimmungsvoll, wobei der Kunze-Fan sicht fragt, ob an der Stelle kein KUNZE Song auch hervorragend gepasst hätte. Nun gut, HEINZ hat sich das so gewünscht. Die Ausführung nahezu perfekt und die passende Choreografie war stimmungsvoll und geplant wirkungsvoll. In dieser Besetzung und Instrumentierung sicher auch neu und ein besonderes Erlebnis (11) „Alles was sie will“ (1989) in „Rhythmus-Locker Flockig-Version“ ergänzt durch einen absolut charmantem Mittelteil aus (11b) „Einfacher Mann“ (1994). Schließlich saß man immer noch in gemütlicher Rhythmusrunde beisammen.

Das sollte sich nun wieder ändern, denn die Bühne wurde wieder zurückentwickelt und ein Bandintro kündigte einen bekannten aber „Live“ unschlagbar heißen Song an (12) „Heul mit den Wölfen“ (1989). Bis wieder einer vom Schlitten fällt…. Dann fass ! Ja- das sind die eingängigen Livetitel, die die Fans scheinbar hören wollen. Passend stimmungsvoll umgesetzt folgt jetzt (13) „Selbst ist die Zerstörung“- Dunkel, düster, zu knallharten Punkrhythmen sinniert HEINZ Morbides a la „Der Tod hat ein süßes Aroma“. Für unseren Geschmack, während dieser Probe zumindest, wohl ein wenig mit angezogener Handbremse präsentiert, aber immerhin laut und kreischend geil. HEINZ da geht im Laufe der Tournee noch ein bisschen mehr…… „Der Tod hat ein süßliches, der Chorgesang… A – R – O – M – A - geniale Arrangements die einfach passen. HEINZ wechselt kurz vor dem Songende ans Klavier. Zum Ende hin wird nochmals richtig aufgedreht. Ja – das haut mal so richtig um die Ohren. TEXT: Erfolg ist schön, das Gute ist hässlich. Führt zum Song (14) „Alles gelogen“ (1991) TEXT: Ich mag sie, wie viele Flaschen sind noch da? Guildo Horn heißt eigentlich Horst Köhler und ich (HEINZ) wäre als der neue Bundespräsidentenbewerber eh die bessere Wahl. (15) „Der schwere Mut“ (1983) HEINZ am Klavier, nur unterstützt vom grandiosen Matthias Ulmer. Ein immer noch geniales Stück aus den frühen KUNZE-Jahren (1983)und dazu angetan Altfans die Tränen in die Auge zu treiben. Obwohl es nicht wirklich dazu kommt, denn die Zeit, die Welt, die Kunst, das Entertainment haben sich verändert und die Liedaussage und die daraus resultierenden Gefühle passen da oft nicht mehr richtig rein. Aber trotzdem – schön schön war die Zeit dennoch und man lässt sich allzu gerne verführen, über diese Jahre verklärte Gedanken in den Hirnwindungen zu behalten. (16) „Leg nicht auf“ (1994) auch so ein stimmungsvolles mit schönen Bildern arbeitendes Musikstück mit zum Schluß geplanter „abgedunkelten“ Bühne – Licht aus. In der Generalprobe um 19:20 Uhr war es dann draußen noch zu hell, um die Atmosphäre im Dunkel nachzuempfinden. Dann neuerlicher Start mit großem Keyboard und E-Gitarren großes Kreschendo. (17) „Finden Sie Mabel“ (1986) folgt und irgendwie fragt sich jetzt der langjährige Fan, ob diese Setliste nicht schon mal in fast identischer Form das Set ausmachte? „Dabeisein ist alles“ nahm zumindest einen ähnlichen Verlauf. Da war er wieder der Rocktitel zum Ende, der wohl zwangsläufig ins Set gehört, wie „Herz“, „Wenn Du nicht wiederkommst“ und viele andere Kunze Klassiker. (18) „Längere Tage“ der Airplayerfolg der jüngeren Zeit, als Gitarrenpop-Ohrwurm, eingängig, hymnisch, intensiv, zugleich freundlich und liebevoll inszeniert. Das war nun der neunte Titel aus dem aktuellen Album und insofern ein neuerliches Protestlied gegen die festgestellte Lieblosigkeit in unserer Gesellschaft, die im Ausklang von animiertem Mitklatschen untermalt wird.

1. ABGANG
Mit einem eingespielten „Pink Floyd“ angehauchtem Intro kehrt die Mannschaft auf die Bühne zurück und dann zur Verblüffung der Anwesenden folgt kein introvertiertes, mit Wortspielen oder verquarsten Gedankenspielen durchzogenes schrägeres, musikalisches Experiment alla z.B. „Die Peitschen“ als Kunze typisches Langatmer - NEIN (19) „Mit Leib und Seele“ (1986) wird der erste Zugabenteil eröffnet, aber in gänzlich anderem Kleid als bisher, Tempo und Rhythmus im feinen Sinne klasse variiert. Diese Möglichkeiten des Experiments hat die Verstärkung sich gegönnt, auch an verschiedenen anderen Stellen und die Jungs um HEINZ haben ja auch Erfahrung genug solche Konzerthighlights umzusetzen. Die installierte, angestrahlte Bruchglasdiskokugel zaubert dazu ein paar nette Sterne in den Saal. Fast übergangslos (20) „Wenn Du nicht wiederkommst“ (1991), war dann wohl dem populärmusikalischen Zwang folgend, nicht zu vermeiden. Na gut…. Also hat auch das Publikum die „Pseudodrohkulisse“ angeworfen und „Wenn Du nicht wieieiederkommst ohoho…..!“ gebrüllt und ab geht’s. Zoran darf dann zum Schluß auch nochmals so richtig Solo spielen und das Publikum als „der Neue“ für sich begeistern.

2. ABGANG
Ein dankenswertes Lob von HEINZ zum Anfang an die komplette runderneuerte, technische Abteilung, die ihre Sache gut gemacht hat, eröffnet die zweite Zugabe. HEINZ geht zum Klavier, setzt die beschlagene Brille ab und (21) „Regen in meinem Gesicht“, mit grandiosem melancholischen Text. Zitat HEINZ: „die große Trennungsballade“. Tränen weinen, nein, es ist vielmehr „Regen in seinem Gesicht“. Lyrisch schier phänomenal, trefflich mit einer stillen, sanften und trotzdem überaus aussagekräftigen, starken Melodie verbunden. Zum Abschluß kommt dann noch wohl unvermeidlich und in frischem Arrangement (22) „Dein ist mein ganzes Herz“ (1985) und fast übergangslos, wie von einer der früheren Tourneen bekannt (23) „Dies ist Klaus“ (1985).

3. ABGANG
22:00 Uhr – nach rund zwei Stunden Spielzeit, unter tobendem Applaus der Konzertbesucher und einem zufrieden wirkenden HEINZ, der mal wieder alle restlos überzeugt hat, dass er nun mal einer der Topacts im Deutschrockbereich ist und bleibt, geht diese „Generalprobe“ zu Ende.

Mit (24) „Ich hab’s versucht“ (1989) rundet HEINZ dieses Konzert mit ruhiger Musik und viel Gefühl ab. Die PROTESTwelle ist ans Ufer gelaufen, hat die Spuren im Sand weggespült und einen sauberen, professionellen Strand hinterlassen. Da wird die Fangemeinde begeistert sein und auch neue Kunzehörer werden durch die Setliste voll auf ihre Kosten kommen. Wunschprogramm mit kleinen aber feinen Extras.
Verbeugung und nachdem das Saallicht angeht, hört man aus den Boxen als Einspieler, eine Frauenstimme die singt "Wat A Wonderful World" - Ist das wirklich so gemeint, oder ist da mehr gemeint „Was ein wundervolles Konzerterlebnis“? Geht hin und erlebt es selber HEINZ RUDOLF KUNZE und seine Verstärkung sind mit der PROTESTwelle noch bis zum 11. Mai unterwegs.


„Auf jeden Fall hat es seinen Reiz und Nutzen, in Protest und in Ironie gegen seine Umgebung zu leben: das erhöht das Lebensgefühl, man lebt eigentümlicher und selbstbewusster unter diesen Umständen“ (Thomas Mann)

Das Resümee: Wie Perlen an einer Schnur reiht HEINZ rund zwei Duzend eindrucksvolle Songs, als eine geniale Mischung aus einfühlsamen Balladen und kantigem Deutschrock in dieses aktuelle Tourneeprogramm. Seinen schmerzhaften Protest gegen Gleichgültigkeit, Einerlei und Niveaulosigkeit gibt er auf diese Art und Weise eine Plattform: "Die Schänder von Anstand Schönheit und Würde laufen nicht nur frei herum, sie werden für ihre Verbrechen auch noch belohnt. Ich protestiere." Auch in den Kunze typischen Zwischentexten und Anmoderationen zum jeweiligen Song bezieht er deutlich Stellung: Gegen die Falschheit, oder auch Ungerechtigkeiten in kleiner und großer Form. Natürlich wird es auch wieder Fans geben, die ihm zu wenig Mut zum Experiment bei der Titelauswahl vorwerfen werden, aber wer sich schon länger mit HEINZ und seinen verschiedenen Facetten auseinandersetzt, hat wohl die Grundstruktur der Setliste für diese Rock/Pop-Tour erahnen können und auch nichts anderes erwartet. Es sind nun mal die Erfolgssongs wie „Dein ist mein ganzes Herz“ über die man HEINZ RUDOLF KUNZE reflektiert und die man dann bei so einem Unterhaltungskonzert erwartet muß. Der normale musikinteressierte Zuhörer möchte halt das Dejavuerlebnis mit dem Altbekannten. Wenn das ganze dann noch in Perfektion und dem ein oder anderen Schmankerl versehen ist, umso besser. Also wieder alles richtig gemacht !

Die Band: Zoran Grujovski – Jens Carstens – Jörg Sander - Leo Schmidthals – Matthias Ulmer

„Zum download als PDF mit Fotos: http://www.familie-prigge.de/Schwerin.pdf
TOURBUCH 2009
Neuling
Neuling
Beiträge: 22
Registriert: 03 Apr 2009, 12:16
Wohnort: Chemnitz
Kontaktdaten:

Re: Offizielles Fanclub TOURTAGEBUCH

Beitrag von TOURBUCH 2009 »

PROTEST-TOUR 2009

Setliste:
(1) „Astronaut in Bagdad“
(2) „Warum?“
(3) „Aber Menschen“
(4) „Brennende Hände“
(5) „Auf einem anderen Stern“
(6) „Einmal noch und immer wieder“
(7) „Ein besondrer Tag“
(8) „Meine eigenen Wege“
(9) „Elixier“
10) Hilfs mir schaffen durch die Nacht“
(11) „Alles was sie will“ inclusive (11b) „Einfacher Mann“
(12) „Heul mit den Wölfen“
(13) „Selbst ist die Zerstörung“
(14) „Alles gelogen“
(15) „Der schwere Mut“
(16) „Leg nicht auf“
(17) „Finden sie Mabel“
(18) „Längere Tage“
1. ABGANG

(19) „Mit Leib und Seele“
(20) „Wenn Du nicht wiederkommst“
2. ABGANG

(21) „Regen in meinem Gesicht“
(22) „Dein ist mein ganzes Herz“
(23) „Dies ist Klaus“
3. ABGANG

(24) „Ich hab’s versucht“

SETLISTENÄNDERUNG: (13) „Selbst ist die Zerstörung“ .... ersetzt ab dem 4. Mai ERFURT durch "Vertriebener"


reine Spielzeit ca. 120 Minuten
MartinB
Draufgeher
Draufgeher
Beiträge: 751
Registriert: 11 Nov 2006, 14:02
Wohnort: Verden anna Aller
Kontaktdaten:

Re: Offizielles Fanclub TOURTAGEBUCH

Beitrag von MartinB »

Gestern (in Schwerin) hatten zwei Handvoll GlücklicherInnen - darunter in Form von mir mindestens ein besonders Glücklicher - das aussergewöhnliche Vergnügen, Zeuge der Protesttour-Generalprobe in der Schweriner Sport- und Kongresshalle sein zu dürfen. Ein gigantischer mittelspätsozialistischer pottenhässlicher Klotz von Halle, in dem man parallel Bungee-Junping WMs und Stones-Konzerte laufen lassen könnte... Für die Probe war ein vergleichsweise kleiner Bereich durch den Einsatz schwarzer Vorhänge abgeteilt worden, so dass es doch einigermassen gemütlich wirkte, solange man nicht nach oben blickte. Wundersamerweise gab es einen kristallklaren Sound in diesem Bereich, wirklich saubere Arbeit von Heinzes neuem Team. Nach meiner Zählung waren exakt 19 Gäste als Publikum anwesend, es gab also viel Platz, bequeme Stühle und die wie ich finde wirklich einmalige Gelegenheit, mal ein komplettes Kunze-Konzert in aller Ruhe und Ausführlichkeit zu geniessen. Eine ganz tolle Perspektive, wirklich ein Hochgenuss - ich bin schwer beeindruckt, so konzentriert und ungestört habe ich Heinz und sein Team noch nie bei der Arbeit beobachten können.

Los gings um 18.03 mit einem dramatischem Intro - frühlingshaftes Vogelgezwitscher, versetzt mit leicht klassisch angehauchte Musik (ich kenn es, weiss jetzt aber nicht, was es ist), in die sich so langsam dumpf grollende Gewitter und/oder Explosionen mischten, um dann im geeignetsten Moment den Boden für den krachenden Einsatz der Verstärkung zu ebnen - Astronaut in Bagdad geht heftig ab, nach diesem psychologisch und auch lichttechnisch sehr geschickt vorbereitetem Opening vom Band. In dunklen Konzertsälen mit erwartungsvollem Publikum dürfte das Konzert somit aus dem Stand gewaltig abgehen. Nahezu übergangslos folgte Warum, welches durch Jens wuchtig bollernde Drums ebenso effektvoll eingeleitet wurde und mit seiner merkwürdigen Mischung aus swingendem Beat und bluesigem fast-schon-Hardrock grossen Spass macht. Danach Publikumsbegrüssung und dann Aber Menschen, wobei besonders der Chorgesang als weiterhin konzert-stilprägendes Element erstmals so richtig hervorzuheben ist. Alle musikalischen Verstärker sind mal mehr, mal weniger am singen, unaufdringlich aber bestechend harmonisch. Mir gefällt das sehr, die Background-Gesänge geben dem Geamtsound eine besondere Note und sorgen zumindest bei mir für gelegentliche wohlige Schauer.

Nach einem ersten Sprechtext - es gibt insgesamt dreieinhalb davon im Programm, alle sind brandneu und beziehen sich auf Aktualitäten in bekannt intelligenter Heinz-Qualität, diesmal aber ohne schockierende Kraftausdrücke - folgt Brennende Hände. Ich habe das Glück, dieses Stück besonders zu mögen und geniesse sanfte Gänsehäute und DejaVu-ähnliche Zustände. Meine Befürchtung, dass die neue Verstärkung die Lürigschen Stücke nicht adäquat darbieten würden, verpuffen augenblicklich. Wieder ein Text, dann Auf einem anderen Stern, sehr stimmungsvoll. Einmal noch und immer wieder (achso, es geht dabei um GV... das erklärt so einiges) folgt danach Ein besondrer Taaahaaag mit Wechselgesang zwischen Heinz und Publikum (was bei den paar Leutchen in der Halle natürlich nicht funktionierte und im grösseren Rahmen sicher ausgiebiger zelebriert wird). Uuuuuhuuuhuuuuhuuuuhuuuu.... statt dem fussballstadien-ausgelutschtem Heeeheeeheeeheeejooo gefällt mir besser, und als Heinz abschliessend "Ihr Hund kann ja gar nicht sprechen" feixt, freue ich mich über diese kleine Hommage an Loriot, der auch zu meinen Lieblingskünstlern zählt. Meine eigenen Wege kommt luftig und swingend daher, und langsam wird klar, dass der neue Mann in der Verstärkung Soran trotz eher unauffälligem Understatement wirklich sympathische Qualitäten besitzt. Ich finde den Mann plötzlich richtig klasse. Er gitarriert, auch solistisch, macht ein bisschen Percussion, greift auch mal ins Akkordeon und singt, hat sichtbar Spass dabei und macht einen feinen Job. Ich habe mich dazu entschlossen, ihn wirklich zu mögen.

Die folgende Unplugged-Abteilung hat mir mit am besten gefallen. Jens am Katzenklo, Jörg an der Mandoline, jede Menge Akustik-Gitarren und Matthias mal in Lebensgrösse am Akkordeon, alle Beteiligten am vorderen Bühnenrand gemütlich versammelt, da fehlte eigentlich nur noch ein Lagerfeuer. Elixier wurde gespielt und dann etwas völlig neues: ein Kris Kristofferson-Cover "Hilf mir heute durch die Nacht" (Help me make it through the Night). Das Original und KK insgesamt mag ich überhaupt nicht leiden, aber was Heinz und Co. daraus gebastelt haben, ist unwiderstehlich. Wenns schon sowas wie Country-Music geben muss, dann doch bitte so. Geradezu spektakulär nach meinem Empfinden dann das Medley aus Alles was sie will und Einfacher Mann in der selben Instrumentierung - wow, das ist Musik vom allerfeinsten und macht richtig grossen Spass. Wenn auch ganz anders als erwartet und erhofft, fühle ich mich hier als Gewohnheitsfan bestens bedient und überrascht.

Mit Heul mit den Wölfen und Selbst ist die Zerstörung wird dann wieder die Elektrik angeschaltet und es rockt und rollt heftig und laut. Dies ist meine Lieblingsbaustelle bei Heinz und ich fühle mich sauwohl dabei, lasse mir bereitwillig offene Türen mit voller Wucht einrennen. Dann wieder ein Text, eine sehr interessante Reflexion über Wahrheit und/oder was man dafür hält. Alles gelogen hätte meinetwegen nicht sein müssen, passt aber gut zu dem Text davor. Für meinen Geschmack wird die Hardrock-Ekstase dadurch etwas zu plötzlich wieder ausgebremst. Andrerseits ist es eine gelungene Überleitung zur Piano-Version vom Schweren Mut, welche trotz tausendmaligem Hören immer noch zu meinen Lieblingsstücken zählt. Das Ding ist einfach zeitlos. Leg nicht auf ist dann wunderbar dramatisch dargeboten, besonders der Schluss (bzw. es sind mehrere Schlüsse) geht unter die Haut. Finden Sie Mabel kommt dann auch wieder sehr luftig, fast Dire-Straits-artig rüber und klingt mit der neuen Verstärkung an Bord deutlich anders als gewohnt. Wer zum tanzen neigt, wird sich freuen. Jörg und Soran werfen sich die Bälle zu, dass es eine Freude ist. Längere Tage als Abschluss des Hauptsets finde ich etwas unglücklich, macht die fast schon sessionhafte Atmosphäre von Mabel wieder zunichte und wirkt zumindest auf mich eher spassbremsend. Hätte ich was zu sagen, würde ich Längere Tage und Mabel gegeneinander austauschen, das würde mehr Zugabe-Gerufe provozieren glaube ich.

Mit so wenig Leuten als Publikum funktioniert das Abgehen-Zugaberufen-Wiederkommen-Spielchen natürlich nicht, das war mal ein ganz anderes Erlebnis, diese "freiwilligen" Zugaben zu bekommen, aber sie gehören nunmal dazu, und es gibt Zugaben satt, wie ich finde. Sehr beeindruckend und ein wirkliches Highlight ist Mit Leib und Seele. Es beginnt spacig und psychedelisch (auch eine tolle Licht-Choreografie übrigens). Ich war wirklich lange am raten, was das denn nun werden würde. Die neue Version von Leib und Seele ist m.E. spektakulär - etwas langsamer, rhythmisch völlig anders gestylt, deutlich länger als gewohnt, mit musikalischen Gimmicks gespickt (Fake-Ende inclusive) und absolut fantastisch gesungen. Ich bin massiv überrascht und begeistert - diese Nummer dürfte gleichermassen den Heinz-aus-dem-Radio-Kenner wie den beinharten Hardcore-Fan restlos begeistern. Und danach - oh Wunder - mein eigentlich meistverschmähtes Live-Stück Wenn du nicht wiederkommst, ebenfalls im neuen Gewand, und das ganz ohne inneres Abwinken. Ich weiss nicht, wann mir das Ding mal wirklich gefallen hat, aber gestern war es so weit. Ich glaube, das ist die markanteste Stärke der neuen Verstärkung, diesen alten Gassenhauern neues Leben einzuhauchen. Ich kann gar nicht recht definieren, wieso eigentlich, aber es klingt einfach spassig, locker, swingend... Am ehesten erinnert es mich schon wieder an sowas wie die Dire Straits in ihren besten Zeiten...

Abgang, Wiederkommen, dann Regen in meinem Gesicht. Das Stück kommt anrührend, dennoch kraftvoll rüber. Heinz singt wie ein junger Gott. Danach Dein ist mein ganzes Herz, naja, ich nenns hier mal routiniert dargeboten. Der Mainstream-Hörer wirds begeistert aufnehmen, mir erschien höchstens Jörgs Gitarrenarbeit bemerkenswert. Dies ist Klaus geht dann wieder ab, besonders in der Endphase ganz wunderbar arrangiert, nur blöd, wenn mans vorher schon kannte (Radiokonzerte). Ist aber akzeptabel und für den "Mainstream-Altfan" sicher ein besonderes Erlebnis, so kurz vor Schluss nochmal richtig durchgerockt zu werden.
Als letzte Zugabe gibts dann Ich habs versucht, wobei ich mich etwas wundere, dass Heinz das Ding noch singen mag - ich finde, man hat es dermassen oft als "Rausschmeisser" serviert bekommen, dass es nicht mehr wirkt. Nagut, es hat aber auch nicht jeder x&30 Kunze-Konzerte besucht, was solls. Blick auf die Uhr: 20.14, etwas mehr als zwei Stunden, wobei es "richtig Live" durch Publikumsjubel und Zugabe-Rufereien-Ritual wohl noch etwas länger dauern wird.

Heinz wirkte hinterher gut zufrieden. Alles hat reibungslos geklappt. Sound und Licht waren über jeden Zweifel erhaben. Die Kapelle hat sich spürbar weiterentwickelt, nimmt man als Vergleich die Radiokonzert-Aufnahmen vom Februar zur Hand. Es geht gleichermassen locker wie groovy zur Sache, bei den härteren Nummern auch richtig wuchtig. Es wurde viel gegrinst beim spielen, ganz klar, die Männer haben Spass an dem, was sie da tun. Leo groovt gewaltig, ein toller Bassmann. Jörgs Poserei kommt mir in diesem Zusammenhang manchmal etwas übertrieben vor, aber das macht sein Spiel neunmal wett - er haut schon manchmal richtig tolle Dinger raus. Soran wirkt unauffällig, macht aber tolle Rhytmusarbeit an der Gitarre, ein ideales Gegengewicht zu Jörg. Und wenn er z.B. das Solo zu Mit Leib und Seele rauslässt, macht er das richtig mit Leidenschaft. Jens hält den Laden souverän zusammen, trommelt geschmackvoll und zweckdienlich. Matthias sieht man kaum, aber er macht tolle Sounds und ganz feinen Background-Gesang. Und Heinz fühlt sich sichtlich wohl in dem ganzen Gewusel, wirkt entspannt (für seine Verhältnisse), singt schon wieder noch besser als beim letzten mal (obwohl er sich - war ja eine Probe - schon zurückgehalten hat, die Stimme will wohl geschont werden für den Ernstfall der nächsten Tage).

Es ist wohl unvermeidlich, dass viele Stimmen im inneren Fankreis lautwerden, das ganze wäre kommerziell ausgerichtet, es müsste mehr mutigere Einlagen geben (schrägere Stücke usw.), alles wäre auf Nummer Sicher getrimmt usw. Meine Meinung: sicher stimmt das, aber wir sollten nicht aus dem Hinterkopf verlieren, dass diese Tour bewusst aufs breitere Publikum ausgerichtet ist. Protest ist nunmal relativ erfolgreich, was die Massenwirkung betrifft, also gibts diesmal Vollbedienung für die Massen, und ich finde das weder verwerflich noch schlecht. Aktuelles Album plus Greatest Hits ist nunmal das Standartprogramm in der Popp-Musik - wir peniblen Feingeister sind in diesem Fall nicht die angepeilte Zielgruppe, sondern der "normale Musikhörer". Dieser bekommt Vollbedienung vom allerfeinsten in den kommenden elf Konzerten, und das sollte ihm auch gegönnt werden. Heinz braucht den Erfolg, nicht nur für sein Ego, sondern auch für kommende Projekte. Und wir Vollverheinzten finden, vorausgesetzt wir lassen alle Ressentiments bzgl. Kommerz und pipapo mal beiseite, wirklich ein paar echte Perlen geboten bei den Konzerten. Wir gehen nicht leer aus dabei, wenn wir Herz, Hirn und Ohren offen auf das richten, was gerade geschieht. Auch und besonders die alten Sachen sind frisch und neu, und mal ehrlich, wir mögen doch auch Leib und Seele, Klaus und Alles was sie will, oder? Und nicht vergessen: bei der letzten Tour hat Heinz uns den Gefallen getan, die ganzen Hits in einem Medley abzuhaken, was ja gebührend auch honoriert wurde. Zu erwarten, dass er das jetzt immer macht, wäre doch blöd. Diesmal sind halt die Massen wieder dran, die durch ihre Käufe von Heinz-Produkten auch uns indirekt ermöglichen, immer wieder mal ungewöhnlichere Sachen von Heinz zu erleben.

Ansonsten verweise ich auf Räuberzivil, Gemeinsame Sache, Lesungen, die in grosser Zahl nach der Protest-Tour wieder anstehen. Würde mich nicht wundern, wenn sich auch da so einiges weiterentwickelt...

Ganz besonderer Dank an Claudia und Kalle von mir.
Tod der Musikindustrie!
problemist
Stirnenfuss
Stirnenfuss
Beiträge: 148
Registriert: 24 Mär 2003, 13:00
Kontaktdaten:

Re: Offizielles Fanclub TOURTAGEBUCH

Beitrag von problemist »

Liebes Tourtagebuch - Rostock wird wackeln
Gleich ist es soweit – nur noch wenige Stunden und das erste offizielle Konzert der „Protest“-Tour beginnt. Die Anspannung auf der Bühne ist deutlich gestiegen. Die ganze Band steht vereint auf der Bühne und probt nochmals den „unplugged-Set-Teil“. Die Nervosität ist ja, wie ich finde ziemlich unbegründet. Wenn man sich einmal das ganze aus Sicht des Publikums ansieht und anhört, weiß man nämlich gar nicht, wovon man nun als erstes fasziniert, ja beinahe erschlagen sein soll. Der Sound ist wirklich einmalig. Ich hab ja schon so manches Konzert anderer Bands erlebt, aber das hier stellt wirklich vieles in den Schatten. Beim Licht hat sich die Probenarbeit echt gelohnt. Was sich die Jungs da zusammen erdacht haben ist wirklich nur noch mit einem Wort zu umschreiben: Wahnsinn. Das erste Konzert der „Protest“-Tour ist vorbei. WUNDER-Kinder – war das ein Hammer!
Zu Beginn der Show war die Bühne noch vollkommen im Dunkeln, so dass die Menschen voller Vorfreude ahnen konnten was da auf sie zukommt. Dementsprechend hoch schaukelten sich die Erwartungen. Als dann die ersten Klänge des ersten Songs anstimmten gab’s schon kein Halten mehr. Das Publikum brachte die Band durch den Tourauftakt wie es besser kaum hätte gehen können.

Tourauftakt Rostock Bild
Gestern abend also der "scharfe Start" und man darf ihn sowohl für die Band als auch das Publikum als gelungen bezeichnen. Die Rostocker Stadthalle war gut besucht, die Besucher erwartungsfroh und bereit, gute Stimmung zu erzeugen, und auch den Musikern merkte man vom Beginn die Vorfreude darauf an, endlich den verdienten Applaus für ihre Leistung entgegenehmen zu dürfen. Schon mit dem Opener war das - wenn überhaupt vorhandene - Eis gebrochen, rhytmisch, kraftvoll, akustisch hervorragend, Heinz' Stimme sehr klar und die Texte gut verständlich. Die Besetzung mit zwei Gitarren gefiel mir ausgezeichnet, ich habe nichts gegen M. Ulmer, aber hatte doch in der Vergangenheit mitunter den Eindruck, dass seine Keyboards zu stark präferiert waren. Das war gestern weder optisch noch akustisch der Fall - und es war gut so.
Beeindruckend die gesanglichen Qualitäten von Heinz, sehr poinitiert und passend die Zwischentexte, bei denen endlich wieder darauf verzichtet wurde, direkt unter die Gürtellinie zu zielen. Zur Setliste: Die Stücke vom neuen Album gefielen mir alle weit besser als auf der CD, sowohl musikalisch als auch textlich. Allerdings kann ich nach wie vor mit dem Titel "Protest" nichts anfangen, m.E. hätte die CD "Längere Tage" heissen sollen, ebenfalls ein einprägsamer Name und vielleicht auch verkaufsfördernder wegen der SIngleauskopplung. Egal, es ist nicht mehr zu ändern. Der "Straßenmusikerteil" ist Geschmackssache, zumindest das Kristoffersen-Stück empfand ich als deplatziert. Liegt aber auch vielleicht daran, dass ich die Country-Schiene nicht mag. Stark dann wieder der darauffolgende Teil mit den "Längeren Tagen" als Abschluss des ersten Konzertblocks. Etwas früher als früher, oder irre ich mich da? Das Publikum verzichtete zunächst auf die Drohung "Wenn Du nicht ..." und erkämpfte sich mit konventionellen Mitteln die erste Zugabe. Übrigens möchte ich an dieser Stelle "Einmal noch und immer wieder" als neuen Zugabesong propagieren - ob das Chancen hätte?
Danach überwiegend bekannte Hits in interessanten neuen Kleidern, logischerweise bleibt die Stimmung prächtig und die Zuschauer ersingen sich die geplanten Zugaben bis hin zu "Ich habs versucht". Nach gut zwei Stunden werden wir dann entlassen, ich denke, es gab kaum jemand in der Halle, der darauf gewartet hat.
Fazit: Die Truppe ist gut dabei, die Tour sollte ein Erfolg werden - vielleicht wird auch die CD dadurch nochmal etwas gepusht. Sehr gut gefallen haben mir die Dynamik, die Spielfreude, die Akustik, die Zwischentexte und die frischen Arrangements. Weniger gut gefallen hat mir die Titelauswahl insgesamt, für mich als "alten Kunzefan" waren einfach zu viele sehr bekannte Stücke dabei und die Exoten wie "Brennende Hände" sind nicht gerade mein Geschmack gewesen. Nun ja, jeder sieht das anders. Etwas nervig fand auch ich die ständigen Gitarrenwechsel von J. Sander, muss das wirklich sein, dass praktisch nach jedem Titel das Instrument gewechselt wird? Oder ist gehört das zum persönlichen Fitnessprogramm der liebevoll benannten Technikcrew - habe die Spitznamen nicht mehr im Kopf, aber sie passten hervorragend. Dann sei es genehmigt ...
Aber insgesamt ein sehr schöner Abend - Euch allen für die nächsten Konzerte viel Spaß!
An
Das Original
Das Original
Beiträge: 1598
Registriert: 28 Feb 2005, 13:00
Kontaktdaten:

Re: Offizielles Fanclub TOURTAGEBUCH

Beitrag von An »

Liebes Tourtagebuch, ROSTOCK 27. April 2009, heute steht ein erster Pressebericht mit Fotos in der OSTSEE-Zeitung:

Mit Leib und Seele auf „Protest-Tour“

Heinz Rudolf Kunze eröffnete gestern seine Tournee in der Rostocker Stadthalle. Rund 1000 Fans forderten immer wieder Zugaben.
Stadthalle Sein neues Album heißt „Protest“ und unter dem Titel steht auch die Tournee, die Deutschrocker Heinz Rudolf Kunze gestern in Rostock eröffnet: „Ihr seid die ersten, die es hören dürfen“, begrüßt der Osnabrücker seine etwa 1000 Fans in der Stadthalle – wie gewohnt mit der markanten Brille auf der Nase. Er drücke Hansa Rostock die Daumen, sagt er. Doch nach dem Auftritt dürfte er über das Unentschieden gegen Osnabrück dann doch ganz zufrieden gewesen sein. Seine Anhänger sind gut vorbereitet: Als Kunze sein Konzert mit „Astronaut in Bagdad“, „Warum?“ und „Aber Menschen?“ – drei Stücke vom neuen Album – eröffnet, singen sie in den vorderen Reihen textsicher mit. Ganz im Stil des Albumtitels setzt sich der Künstler kritisch mit seiner Umwelt und der Gesellschaft auseinander, packt seine Ansichten in schöne Musik, wegen der seine Fans sich auch von weit her auf den Weg zu ihm machen. Wer „Protest“ schon zu Hause gehört hatte, der erkennt viele Stücke wieder. So erklingen „Auf einem anderen Stern“ und „Einmal noch und immer wieder“, ehe Kunze seinem Publikum gesteht, dass seine Auftritte vor den Fans für ihn immer „Ein besondrer Tag“ sind.

Dann lässt er mit „Meine eigenen Wege“ einen 80er-Jahre-Hit erklingen, was ihm mit rhythmischem Beifall gedankt wird. Immer wieder streut er alte Lieder zwischen die neuen. Nach dem besinnlichen „Elixier“ und einer Country-Nummer bebt das Parkett im Saal zu „Alles, was sie will“. Als dann nach gut anderthalb Stunden die Zeile „Marlowe, ich fleh’ Sie an, Marlowe, finden Sie Mabel!“ ertönt, gibt es kein Halten mehr. Auch die Letzten geraten jetzt mit der Musik in Bewegung. Ohne viel Bühnenshow und -dekoration ziehen die sechs Musiker die Leute in ihren Bann. Mit der ersten „Protest“-Auskopplung „Längere Tage“ will sich Kunze vom Publikum verabschieden. Doch seine Anhänger fordern Zugaben – mit Recht, denn der Abend ist durch und durch gelungen. Aber noch fehlen ein paar richtige Ohrwürmer, die Kunze auch nicht schuldig bleibt: „Mit Leib und Seele zu Dir zurück“ wird von „Wenn Du nicht wieder kommst“ abgelöst und schließlich setzt sich der Meister an seinen Flügel und singt das, worauf alle noch gewartet haben: „Dein ist mein ganzes Herz“. Nach mehr als zwei Stunden geht das Publikum zufrieden nach Hause.


Mehr Fotos vom Konzert gibt es hier http://www.ostsee-zeitung.de/online-ext ... ID=1275506

OVE ARSCHOLL

Quelle: http://www.ostsee-zeitung.de/rs/lokales ... 3139.phtml
-Birgit-
Stirnenfuss
Stirnenfuss
Beiträge: 202
Registriert: 23 Nov 2005, 22:43
Wohnort: Itzehoe
Kontaktdaten:

Re: Offizielles Fanclub TOURTAGEBUCH

Beitrag von -Birgit- »

Liebes Tourtagebuch, 28. April KIEL
das sonnige Wetter macht sich auch deutlich bei der Teamstimmung bemerkbar. Wann immer es geht (und sei es auch nur für eine kurze Zigarette/Cigarillo) steckt einer den Kopf aus der Tür und hält sein Gesicht in die Sonne. Von einer Anspannung, wie sie gestern vor dem Konzert aufkam, ist weit und breit nichts zu bemerken. Alle sind wesentlich ruhiger und entspannter geworden. Daran sind wir Fans aber auch nicht ganz unschuldig. Auch die Band hat einige der Kommentare, die Fans geschrieben haben, gelesen und sich gefreut soviel Zuspruch zu erhalten.

Heute läuft die PROTESTwelle an die Sparkassenarena Bild

Auch wenn ich gerade keine Zeit für einen ausführlichen Bericht habe, so will ich doch ein paar Takte zum Kiel-Konzert beitragen. Die "Ostseehalle", die ja jetzt "Sparkassen-Arena" heißt, wirkte beim Hereinkommen etwas bedrückend. Wer die Halle kennt, weiß, dass es eine Arena ist mit einem Innenraum und Sitzrängen rundherum. Im Innenraum war die Bühne an einer Längsseite aufgebaut. Die Ränge dahinter waren als Backstage-Bereich mit schwarzen Vorhängen verhüllt. Die Kurven waren ebenfalls verhängt, so dass nur der Innenraum und ein kleiner Teil der Tribüne zu sehen war. Als wir um 18:30 Uhr eingelassen wurden, war es gespenstisch leer vor und in der Halle. Die Betreiber der Fressmeile warteten auf das Publikum. Nur schleppend füllte sich die Halle. Erst in der letzten halben Stunde strömten die Leute in die Arena und sorgten für eine angenehme Fülle.

Punkt 20 Uhr ging es los, das Programm war dasselbe wie in Rostock. Nein, nicht ganz dasselbe: Heinz hat einen Sprechtext ausgetauscht. Das Publikum war textsicher und gleich beim ersten Lied aktiv dabei. Mir gefiel das Licht nicht, es war sehr dunkel auf der Bühne. Oft war nur ein Scheinwerfer auf HRK gerichtet, während die übrigen Musiker im Dunkeln standen. Die Stimmung war super und besonders die drei Titel in „Wohnzimmeratmosphäre“ wurden begeistert aufgenommen. Mir kamen zwischendurch immer wieder die Erinnerungen an die Ostseehallen-Konzerte in den 80er und 90er Jahren. Schön, dass es endlich wieder die Ostseehalle war! Auch wenn sie längst nicht so voll war wie damals ...
MVS
Neuling
Neuling
Beiträge: 82
Registriert: 26 Nov 2002, 13:00
Wohnort: Hamburg
Kontaktdaten:

Re: Offizielles Fanclub TOURTAGEBUCH

Beitrag von MVS »

danke danke - habe mir erlaubt ein paar dieser meiner bildchen aus schwerin in ein youtubefilmchen zu passen, unterlegt mit einer etwas verkürzten version vom alten klaus. enjoy.

http://www.youtube.com/watch?v=2-n870CsbA0

übrigens, die generalprobe hat in dieser kleinen lokalität stattgefunden -
ein fast aktuelles foto meines schweriner freundes robert zobel.

http://www.fotocommunity.de/pc/pc/extra ... y/16890466

noch mehr schwerinbilder gibts hier

http://www.stirnenfuss.de/forum/viewforum.php?f=9
An
Das Original
Das Original
Beiträge: 1598
Registriert: 28 Feb 2005, 13:00
Kontaktdaten:

Re: Offizielles Fanclub TOURTAGEBUCH

Beitrag von An »

Liebes Tourtagebuch, KIEL 28. April 2009, Pressebericht Kiel: Patrick Tiede | kn | 29.04.2009
das zweite Konzert der PROTEST-Tour ist vorüber.
Anfänglich hatte ich das Gefühl, das es nicht das selbe Stimmungsniveau erreichen würde, wie bei dem Konzert gestern in Rostock. Aber auf Euch KUNZE-Fans ist echt verlass. Am Ende wollten die Besucher die Band gar nicht mehr gehen lassen und die „Zugabe“ Rufe ebbten einfach nicht ab. Die Band ließ sich sofort von diesen Gefühlen mitreissen und musste nicht lange überlegen, um auch noch eine dritte Zugabe einzulegen.

QUELLE: http://www.kn-online.de/schleswig_holst ... _cnt=89085

Sorgfältig austariert:
Heinz Rudolf Kunze in der Sparkassen-Arena-Kiel Kiel -

Was braucht der Mensch in diesen schlimmen Zeiten? Eifrige Kritiker, sanfte Trostspender und verkappte Visionäre. Oder Heinz-Rudolf Kunze, denn der ist alles zugleich. Wofür ihm 1500 Besucher in der Sparkassen-Arena am Dienstagabend sehr dankbar sind.

Ein Konzert als sichere Wertanlage. Wer zu HRK geht, weiß, was er will und was er bekommt. Nämlich: Einen Querkopf. Kopfmenschen. Menschenversteher. Einen Poeten, Sänger, Tänzer, Träumer. Ein malochendes, schnaufendes, schwitzendes Sprachrohr. Für wen und wofür, wird noch zu klären sein.

Knapp zwei Stunden haben 1500 HRK-Jünger an diesem Abend ihren Messias gebucht. Mehrere Zugaben und ein sorgfältig austariertes Programm sind zu erwarten. So gehört sich das. HRK ist da ganz alte Schule und nahezu überraschungsfrei. Er wird mit einer hoch professionellen, aber letztlich unwichtigen Band den Bogen von unvermeidlichen Oldies (Brennende Hände, Meine eigenen Wege, Gute Unterhaltung) zu den Songs des aktuellen Albums Protest schlagen. Die Menschen vor der Bühne werden mitsingen, mitklatschen, zwischen den Songs ihre Lieblingslieder anstimmen. Sie werden Feuerzeuge schwenken bei "Alles gelogen" und schmachten, wenn „der Heinz“ sich selbst bei "Der schwere Mut" am Konzertflügel begleitet. Was er übrigens immer noch sehr gut macht.
Noch wichtiger aber sind ihm die Pausen. Dann wischt sich HRK rabiat den Schweiß aus dem Gesicht, richtet die Brille aus und setzt in einer Schärfe zu moralischen Einlassungen an, dass einem Angst und Bange werden kann ob des Zustands dieser Welt. Da ist er dann wieder: Kunze, der Hobbyphilosoph, der Deutsch- und auch der Oberlehrer mit sprachlich geschliffenen Spitzen gegen Politiker, Funktionsträger und Eliten. Ein bisschen Klamauk gesellt sich hinzu. Lebensweisheit. Liebeslyrik auch. Schließlich der eine oder andere Griff unter die Gürtellinie. (Kunze über das Altern: „Früher sangen wir Sag mir, wo du stehst, heute Sag mir, wann Du stehst.“)

Man könnte nun anmerken, dass es wohl genau dieser Mischung aus Ambitioniertheit, Anbiederung und Folgenlosigkeit bedarf, um HRK zur sichersten Wertanlage des deutschen Michel zu küren. Zum bevorzugten Sprachrohr biederer Durchschnittlichkeit. Doch Kunze und Fans darf man dies nicht vorwerfen. Ob sie sich einst gesucht haben, ist nicht klar, wichtig ist, dass man sich gefunden hat. Und gemeinsam das Leben meistert. Direkt nach dem Konzert barmt übrigens ein Flötenspieler vor der Halle um ein paar Cent. Hunderte strömen vorbei. Nur einmal klimpert es im Hut. Sichere Wertanlagen sehen halt anders aus.
An
Das Original
Das Original
Beiträge: 1598
Registriert: 28 Feb 2005, 13:00
Kontaktdaten:

Re: Offizielles Fanclub TOURTAGEBUCH

Beitrag von An »

Liebes Tourtagebuch, BERLIN 29. April 2009, Pressebericht Presse - Berlin - von Ole Krüger

QUELLE: http://www.bz-berlin.de/kultur/musik/he ... 42819.html

Rock-Protest
Heinz Rudolf Kunze im Huxleys


Heinz Rudolf Kunze rockte am Mittwochabend im Kreuzberger Huxleys, Ole Krüger war dabei.
Mit einer Stunde Verspätung kam er auf die Bühne. Wegen Fehler im Ticketsystem begann Deutschrocker Heinz Rudolf Kunze Mittwochabend im Kreuzberger Huxleys an der Hasenheide erst um 21 Uhr sein Konzert. Der Saal nicht überfüllt, dafür waren es eben die Fans, die dem Lieder machenden Rocker eben schon immer die Treue gehalten haben.

Kunze startete rockig, „Astronaut in Bagdad“, sein Song gegen den Wahnsinn aller Kriege vom neuen Album „Protest“. Der Krieg im Irak, die Gedanken eines GI über „den täglichen Tod als das tägliches Brot", gefolgt von "Warum?" und "Aber Menschen?", ebenfalls vom neuen Album.

Hier, live gespielt, sind alle Lieder rockiger, die Arrangements ein wenig umgeschrieben. Was auf der CD eher verhalten rüber kommt, prallt im Konzert mit voller Wucht in den Saal. Wie auch „Selbst ist die Zerstörung". Ein Lied über Drogenmissbrauch und das „sich dabei selbst zu Grunde richten“. Aber Kunze wäre nicht Kunze, wenn er nicht auch Klassiker im Gepäck hätte. Er spielt "Finden Sie Mabel" (1986) und auch sein Spitzel-Lied „Dies ist Klaus“ von 1985, das aktueller ist denn je.

Es folgen seine neuen Hits „Einmal noch und immer wieder“ und „Längere Tage“. Lieder, bei denen es auch lohnt, einmal mehr und genauer hinzuhören. „Komm gib mir deine Liebe, und nimm sie auch von mir. Und wenn mir gar nichts bliebe dann doch die Zeit mit dir“, heißt es da oder „Ich seh dich gern gehen, ich geh hinterher. Bevor´s deine Spur gab, war der Erdboden schwer.“ Kunze, Buchautor, Musicalkomponmist und in den 80ern gern „Niedermacher“ genannt, kann deutsche Worte immer noch am besten für Lieder jonglieren. Das konnte er auch 1983 schon und singt den besten Song aus diesem Jahr: „Der schwere Mut“. Was für ein Lied: „Wäre ich ein Dichter, dann wählte ich das Schweigen. Wäre ich ein Heiliger, dann wählte ich die Welt. Wie die Dinge liegen, mache ich mir sanft zu eigen, was hinter unsern Augen langsam in die Asche fällt (…) Ich denke, also bin ich. Also gut. Mein Lebensmittel ist der schwere Mut.“

Kunze spielt 90 Minuten, vorerst. Kunze, der in den letzten Jahren oft arrogant wirkende und elitär auftretende Sänger, ist gelöst, lässig und gut. Sehr gut. Darum will sein Publikum auch mehr und singt wie immer (seit 1991) „Wenn du nicht wieder kommst“, ein Kunze-Song, der zum Zugaben-Lied wurde. Und Kunze kommt wieder, samt seiner „Verstärkung“. Und, natürlich, bringt er das Huxleys zum Wippen. Natürlich mit „Dein ist mein ganzes Herz“. Auch die Antwort bleibt er nicht schuldig und singt „Wenn du nicht wieder kommst“. Am Ende noch einmal ans Klavier. „Ich hab`s versucht“.

Für Kunze-Fans ein Ende from the best: „Ich war und bin und bleib für immer ohne dich verloren/Du hast mir meinen Kopf erklärt, mich nochmal neu geboren/Die Klinge, über die ich springe, hab ich selbst geschliffen/Das alles hab ich viel zu spät und nur durch dich begriffen. Ich hab versucht, nicht mehr von mir zu halten als versprochen/Ich hab dir jeden Eid geschworn und irgendwann gebrochen/Du ruhst auf mir wie Sonnenlicht, du weißt, wozu ich tauge. Ich hab versucht, dir Glück zu bringen und war dein Dorn im Auge. Ich hab's versucht, Gott weiß, ich hab's versucht. Es war nicht leicht. Nicht immer hat's gereicht…
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Dieter Großmann schreibt bei http://www.heinzrudolfkunze.de ins Gästebuch

Gestern Abend war es endlich soweit,das 1.Heinz Rudolf Kunze Konzert in diesem Jahr und dann auch noch in meiner Lieblingstadt Berlin (fast schon ein Heimspiel).Gespannt und voller Vorfreude machten wir uns auf den Weg zu Huxley's Neuer Welt.Diesmal sollte das Konzert ja schon um 20:00 Uhr anfangen.Doch kaum waren wir da teilte man uns mit das es doch erst um 21:00 Uhr anfangen würde.Aber dafür wurden wir dann bestens belohnt als Heinz Rudolf und seine Band loslegten.Sehr rockig mit Astronaut in Bagdad.Er spielte viele neue Songs seines Albums"Protest" und viele alte Hits.Ganz toll das er wider"Heul mit den Wölfen" spielte.Auch der Unplugged Block war wunderschön.Highlight war für Mich die Ballade von Kris Kristofferson mit neuem Text von Heinz.Nach 2 Stunden und 3 fantastischen Zugaben war dann Schluss.Ein grosses Dankeschön für diesen schönen Abend an Heinz Rudolf und seinen fantastischen Musikern.
Dieter & Simone
Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 0 Gäste