Zug der Freiheit
Verfasst: 05 Jul 2009, 07:51
ZUG DER FREIHEIT
Ein Projekt des Kultur Aktiv e.V.
1989 - Die Ereignisse (Auswahl)
Im Spätsommer 1989 sammelten sich tausende
ausreisewillige DDR-Bürger in der Prager Botschaft,
nachdem bereits im Sommer tausende Bürger über
Ungarn und Österreich in die BRD geflüchtet waren.
Unter abenteuerlichen Umständen lebten bis zu
4.000 Flüchtlinge zeitgleich auf dem Gelände der
Botschaft in Prag, während über ihr Schicksal
verhandelt wurde.
Am 30.9.1989 verkündete der damalige Bundesaußenminister
Hans-Dietrich Genscher die Zustimmung
der Regierung der DDR zur Ausreise. Dieser historische
Moment war ein Meilenstein der Friedlichen
Revolution.
Mit Zügen wurden die Flüchtlinge ins bayrische Hof
gebracht, sie mussten aus völkerrechtlicher Sicht der
DDR-Führung noch einmal über das Territorium der
DDR fahren.
Entlang der Strecke Dresden-Freiberg-Karl-Marx-
Stadt-Plauen lösten die Züge erste Demonstrationen
aus. Öffentlicher Widerstand in der DDR wurde
sichtbar, aber zumeist gewaltsam aufgelöst.
2009 - Die Idee
Ein Sonderzug mit fünf historischen Wagen fährt
entlang der Strecke der Züge mit den Botschaftsflüchtlingen
von 1989 von Prag über Dresden,
Freiberg, Chemnitz, Plauen nach Hof.
Die einzelnen Waggons fungieren als Kunsträume
in denen jeweils ein Projekt gezeigt werden soll.
Zusätzlich präsentieren sich Zeitzeugen in Interviews
und Jugendgruppen aus Sachsen und den mittel- /
osteuropäischen Staaten mit weiteren Projekten.
Kurator für die Kunstprojekte ist Holger Wendland.
An den Haltepunkten findet ein kulturelles Rahmenprogramm
statt, z.B. in Hof ein Feuerwerk und die
Einweihung eines Denkmales.
Das Programm ist den etwa 170 Mitreisenden zugänglich
sowie an den Haltepunkten der lokalen Bevölkerung.
Der Ablauf
30.9.2009 Ankunft der Projektteilnehmer in Prag
(Aufbau der Präsentation)
Empfang in der Prager Botschaft
Stadtführung durch Prag, Besichtigung der
damaligen Schauplätze
Offizielle Abfahrt am 01.10.2009 ab Prag 8:00 Uhr
mit Stopps in Dresden, Freiberg, Plauen
An den Haltepunkten werden einzelne Events unter
Beteiligung der Städte veranstaltet.
Ankunft in der Zielstation Hof am späten Abend;
Festprogramm der Stadt Hof
02.10.2009 Zum Abschluss findet eine gemeinsame
Auswertung der Fahrt statt
Waggon 1: 1989-2009
Ausstellung Agentur Anzenberger / Österreich
Die Agentur Anzenberger präsentiert 170.000 Arbeiten
von über 200 Fotografen weltweit. Ein Großteil dieser
Fotografen arbeitet regelmäßig für Publikationen wie:
National Geographic, Geo, Der Spiegel, Focus, Stern,
Time, Newsweek, New York Times, usw.
Aus ihrem reichhaltigen Archiv kollektiert die Gründerin
und Inhaberin der Agentur, Regina Anzenberger, eine
Fotoausstellung der Schauplätze der Revolutionen in
Mittel- & Osteuropa 1989/90 darunter Ungarn, die CSSR,
Rumänien und Bulgarien im Vergleich zu 2009.
Die Agentur Anzenberger verfügt über reichhaltiges
Material und ein weites Netzwerk von Fotografen in
Ost & West.
Waggon 2: Film, Ausstellung & Performance
Kai-Uwe Kohlschmidt (Sandow) / Deutschland
Der 1968 in Leipzig geborene Kai-Uwe Kohlschmidt
gründete nach Abitur und Instrumentalausbildung
am Konservatorium Cottbus 1982 die Band Sandow.
In den Wendewirren der deutschen Teilbarkeit sollte die
Band mit ihrem Debütalbum an der Schwelle zur Berühmtheit
stehen und dennoch den entscheidenden
Schritt, den der unaufhörlichen, disziplinierten Selbstwiederholung
verweigern.
Seit 1987 arbeitete Kai-Uwe Kohlschmidt auf
verschiedenen Kunstfeldern immer wieder für Fernsehen,
Kino, Radio und Theater.
Seit 1989 bestritt er mit verschiedensten Projekten
Tourneen durch Deutschland, Rußland und Frankreich.
2004 beteiligte er sich an einer Kunstexpedition zum
Nanga Parbat (8125m) nach Pakistan.
In seinem Waggon wird das Hörspiel „Im Feuer“ über die
Zeit 1988-92 aus Sicht einer Künstlerboheme zu hören
sein. Zudem installiert er ein kleines Studio, in dem
Interviews mit Hörern des Hörspieles geführt werden.
Die Interviewergebnisse sollen auf den Bahnhöfen
gesendet werden.
Waggon 3: Dresdner Sinfoniker
Die Dresdner Sinfoniker gehören zu den führenden
Sinfonieorchestern für zeitgenössische Musik. Sie
wurden 1997 von den Musikern Markus Rindt und
Sven Helbig gegründet.
Das aus Mitgliedern nahezu aller wichtigen Orchester
Europas bestehende Ensemble arbeitet ausschließlich
projektorientiert und deckt Zusammenhänge
zwischen wegweisenden Strömungen aktueller Musik
auf, wo sie niemand vermutet. Zum Repertoire zählen
Komponisten wie Steve Reich, John Adams, Gija Kantscheli,
Awet Terterjan, Frank Zappa, John McLaughlin, Mark-
Anthony Turnage, Louis Andriessen oder Tan Dun.
Internationale Aufmerksamkeit erregten die Dresdner
Sinfoniker mit dem Liederzyklus „Mein Herz brennt“
von Torsten Rasch nach Texten und Musik der Gruppe
Rammstein. Für diese, 2003 bei der Deutschen
Grammophon erschienene CD, erhielten sie den ECHO
Klassik.
Dem Anlaß angemessen wollen die Dresdner Sinfoniker
einen musikalischen Beitrag leisten und den Zug auf
seinen Stationen begleiten. Mitbegründer Markus
Rindt war 1989 selbst als Flüchtling an Bord eines Zuges.
An den Stationen werden 4 Hornbläser “Born to Horn”
von Werner Pircher präsentieren. In Dresden bekommt
das Quartett von 12 weiteren Hornbläsern Verstärkung
und führt das Stück “Intrada” für 16 Hörner von Helmut
Eder auf.
Waggon 4: Totalitarismuskitsch
Ausstellung Artur Klinau / Minsk
Artur Klinau füllt einen Waggon mit Büsten, Wimpeln,
Flaggen, einem Wodka-Samowar und Marschmusik,
Verkaufsausstellung mit Performance
Artur Klinau (geb. 1965) ist einer der umtriebigsten
kritischen Geister, die in der weißrussischen Hauptstadt
Minsk aufrecht, tapfer und auf höchstem
intellektuellen Niveau den scheinbar anachronistischen
Wirren trotzen. Klinau ist Fotograf, Architekt
und Publizist, Herausgeber der bislang einzigen unabhängigen
Kunstzeitschrift pARTisan. Mehr aber ist
Klinau messerscharfer Philosoph und humorvoller
Kommentator aktueller und vergangener Epochen.
Mit seinem kleinen Buch „Minsk - Die Sonnenstadt
der Träume“ hat er seiner Heimatstadt ein riesiges
Denkmal gesetzt, das in seiner Art der Verbindung
von Geschichte, Architektur, Politik aber auch „Herz
und Verstand“ seinesgleichen sucht.
Artur Klinau sammelt seit Jahren auf den Flohmärkten
Europas die Überbleibsel des Totalitarimus. Drei
Garagen bergen bereits die unzähligen Büsten, Wimpel,
Orden, Bilder, Ikonen und Flaggen. Mit der Ausstellung
dieser geradezu schräg anmutenden Zeitzeugen nimmt
Klinau auf seine eigene zynische Art die Zeit des realexistierenden
Sozialismus aufs Korn. Der Totalitarismuskitsch
ist käuflich, untermalt wird die Ausstellung von
Marschmusik und einem Samowar, aus dem allerdings
kein Wasser sondern Wässerchen fließt.
Waggon 5: Ausstellung Samizdat-Produkte
Holger Wendland und Detlef Schweiger / Deutschland
Lange bevor die Generation „Internet und Handy“ die
technischen Möglichkeiten entdeckte, Kunst und Informationen
einfach elektronisch zu veröffentlichen, gab
es Mittel und Wege politisch unliebsames, querulantes
oder in der damaligen Sprachregelung „kontrarevolutionäres
Material“ zu veröffentlichen. Insbesondere
Künstler machten vom SAMIZDAT, dem illegalen
Eigendruck, Gebrauch.
Staatlich unerwünschte Literatur, Malerei und Grafik
fand so den Weg in die Gesellschaft. Von Hand zu Hand
heimlich weitergereicht, unter teils abenteuerlichen
Bedingungen gedruckt oder illegal auf Thermopapier
kopiert, spielte SAMIZDAT in der DDR, CSSR und Polen
eine wichitge Rolle unter Künstlern und Oppositionellen.
Die Ausstellung widmet sich erhaltenen Drucken aus
den 70er und 80er Jahren.
Begleitendes Programm:
Mit Partnern aus unserem internationalen Netzwerk
wurden bis dato folgende konkrete Projekte vereinbart,
die im Zug präsentiert werden sollen. Darüber hinaus
bereiten wir Zeitzeugen-Berichte vor sowie wissenschaftliche
Vorträge.
AR´Train´89 - Internationale Jugendbegegnung mit
Teilnehmenden aus Armenien,Aserbaidschan,Belarus,
Deutschland, Georgien, Polen, Tschechien, die
kurze Theaterstücke, Videos und Dokumentationen
zur Bedeutung des Jahres 1989 in ihren Ländern
vorbereiten und daraus eine gemeinsame
Zukunftsperspektive entwickeln.
Ihnen stehen Zeitzeugen und Künstler zur Seite.
Europ. Wirtschafts- & Sprachenakademie/Dresden
Die Projektentwicklung verfolgt das Ziel, Besucher
und Mitfahrer zu motivieren, die einzelnen Abteile zu
besuchen sowie Einzelpräsentationen im Gesamtkontext
zu präsentieren.
Die Jugendlichen der Europäischen Wirtschafts- &
Sprachenakademie Dresden veranstalten ein sogenanntes
Planspiel zum Thema Ausreise. Sie sehen es als
Erweiterung des Geschichtsunterrichtes und werden
mitreisende Jugendliche einbinden, damit sie auf diese
Weise mit dem Thema vertraut gemacht werden.
Zeitensprünge – Sächsische Jugendstiftung/Dresden
2009 sind Jugendliche in Sachsen aufgefordert,
spannende Geschichte(n) ihrer Heimatstadt zu erforschen.
Diese werden dann im Zug präsentiert.
Die Projektpartner
Kultur Aktiv e.V. – Träger
Landeshauptstadt Dresden (offiziell bestätigt)
Städte Plauen & Hof (offiziell bestätigt)
Stadt Freiberg (angefragt)
Deutsche Botschaft Prag (offiziell bestätigt)
Freistaat Sachsen (offiziell bestätigt)
Kulturstiftung des Freistaates Sachsen
Sächsische Staatskanzlei
Deutsche Bahn AG (angefragt)
Opona NGO – Prag
Projektschmiede
Sächsische Landeszentrale für politische Bildung
Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds
Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit
Bürgerstiftung Dresden
The German Marshall Fund of the United States
EU-Programm JUGEND IN AKTION
QAD mbH , Qualifizierungs- und
Arbeitsförderungsgesellschaft Dresden
Schirmherrschaft: H.-D. Genscher (angefragt)
Kontakt
KULTUR AKTIV e.V.
Mirko Sennewald
Projektmanager
Post: Louisenstr. 29, D - 01099 Dresden
Besucher: Bautzner Str. 49, D - 01099 Dresden
(Mo-Fr 9:00 - 19:00)
Tel.: 0351-811 37 55
Mobil: 0177-802 75 95
Fax: 0351-811 37 54
Mail: mirko.sennewald@kulturaktiv.org
Skype: kulturaktiv-mobil
Web: http://www.kulturaktiv.org
Ein Projekt des Kultur Aktiv e.V.
1989 - Die Ereignisse (Auswahl)
Im Spätsommer 1989 sammelten sich tausende
ausreisewillige DDR-Bürger in der Prager Botschaft,
nachdem bereits im Sommer tausende Bürger über
Ungarn und Österreich in die BRD geflüchtet waren.
Unter abenteuerlichen Umständen lebten bis zu
4.000 Flüchtlinge zeitgleich auf dem Gelände der
Botschaft in Prag, während über ihr Schicksal
verhandelt wurde.
Am 30.9.1989 verkündete der damalige Bundesaußenminister
Hans-Dietrich Genscher die Zustimmung
der Regierung der DDR zur Ausreise. Dieser historische
Moment war ein Meilenstein der Friedlichen
Revolution.
Mit Zügen wurden die Flüchtlinge ins bayrische Hof
gebracht, sie mussten aus völkerrechtlicher Sicht der
DDR-Führung noch einmal über das Territorium der
DDR fahren.
Entlang der Strecke Dresden-Freiberg-Karl-Marx-
Stadt-Plauen lösten die Züge erste Demonstrationen
aus. Öffentlicher Widerstand in der DDR wurde
sichtbar, aber zumeist gewaltsam aufgelöst.
2009 - Die Idee
Ein Sonderzug mit fünf historischen Wagen fährt
entlang der Strecke der Züge mit den Botschaftsflüchtlingen
von 1989 von Prag über Dresden,
Freiberg, Chemnitz, Plauen nach Hof.
Die einzelnen Waggons fungieren als Kunsträume
in denen jeweils ein Projekt gezeigt werden soll.
Zusätzlich präsentieren sich Zeitzeugen in Interviews
und Jugendgruppen aus Sachsen und den mittel- /
osteuropäischen Staaten mit weiteren Projekten.
Kurator für die Kunstprojekte ist Holger Wendland.
An den Haltepunkten findet ein kulturelles Rahmenprogramm
statt, z.B. in Hof ein Feuerwerk und die
Einweihung eines Denkmales.
Das Programm ist den etwa 170 Mitreisenden zugänglich
sowie an den Haltepunkten der lokalen Bevölkerung.
Der Ablauf
30.9.2009 Ankunft der Projektteilnehmer in Prag
(Aufbau der Präsentation)
Empfang in der Prager Botschaft
Stadtführung durch Prag, Besichtigung der
damaligen Schauplätze
Offizielle Abfahrt am 01.10.2009 ab Prag 8:00 Uhr
mit Stopps in Dresden, Freiberg, Plauen
An den Haltepunkten werden einzelne Events unter
Beteiligung der Städte veranstaltet.
Ankunft in der Zielstation Hof am späten Abend;
Festprogramm der Stadt Hof
02.10.2009 Zum Abschluss findet eine gemeinsame
Auswertung der Fahrt statt
Waggon 1: 1989-2009
Ausstellung Agentur Anzenberger / Österreich
Die Agentur Anzenberger präsentiert 170.000 Arbeiten
von über 200 Fotografen weltweit. Ein Großteil dieser
Fotografen arbeitet regelmäßig für Publikationen wie:
National Geographic, Geo, Der Spiegel, Focus, Stern,
Time, Newsweek, New York Times, usw.
Aus ihrem reichhaltigen Archiv kollektiert die Gründerin
und Inhaberin der Agentur, Regina Anzenberger, eine
Fotoausstellung der Schauplätze der Revolutionen in
Mittel- & Osteuropa 1989/90 darunter Ungarn, die CSSR,
Rumänien und Bulgarien im Vergleich zu 2009.
Die Agentur Anzenberger verfügt über reichhaltiges
Material und ein weites Netzwerk von Fotografen in
Ost & West.
Waggon 2: Film, Ausstellung & Performance
Kai-Uwe Kohlschmidt (Sandow) / Deutschland
Der 1968 in Leipzig geborene Kai-Uwe Kohlschmidt
gründete nach Abitur und Instrumentalausbildung
am Konservatorium Cottbus 1982 die Band Sandow.
In den Wendewirren der deutschen Teilbarkeit sollte die
Band mit ihrem Debütalbum an der Schwelle zur Berühmtheit
stehen und dennoch den entscheidenden
Schritt, den der unaufhörlichen, disziplinierten Selbstwiederholung
verweigern.
Seit 1987 arbeitete Kai-Uwe Kohlschmidt auf
verschiedenen Kunstfeldern immer wieder für Fernsehen,
Kino, Radio und Theater.
Seit 1989 bestritt er mit verschiedensten Projekten
Tourneen durch Deutschland, Rußland und Frankreich.
2004 beteiligte er sich an einer Kunstexpedition zum
Nanga Parbat (8125m) nach Pakistan.
In seinem Waggon wird das Hörspiel „Im Feuer“ über die
Zeit 1988-92 aus Sicht einer Künstlerboheme zu hören
sein. Zudem installiert er ein kleines Studio, in dem
Interviews mit Hörern des Hörspieles geführt werden.
Die Interviewergebnisse sollen auf den Bahnhöfen
gesendet werden.
Waggon 3: Dresdner Sinfoniker
Die Dresdner Sinfoniker gehören zu den führenden
Sinfonieorchestern für zeitgenössische Musik. Sie
wurden 1997 von den Musikern Markus Rindt und
Sven Helbig gegründet.
Das aus Mitgliedern nahezu aller wichtigen Orchester
Europas bestehende Ensemble arbeitet ausschließlich
projektorientiert und deckt Zusammenhänge
zwischen wegweisenden Strömungen aktueller Musik
auf, wo sie niemand vermutet. Zum Repertoire zählen
Komponisten wie Steve Reich, John Adams, Gija Kantscheli,
Awet Terterjan, Frank Zappa, John McLaughlin, Mark-
Anthony Turnage, Louis Andriessen oder Tan Dun.
Internationale Aufmerksamkeit erregten die Dresdner
Sinfoniker mit dem Liederzyklus „Mein Herz brennt“
von Torsten Rasch nach Texten und Musik der Gruppe
Rammstein. Für diese, 2003 bei der Deutschen
Grammophon erschienene CD, erhielten sie den ECHO
Klassik.
Dem Anlaß angemessen wollen die Dresdner Sinfoniker
einen musikalischen Beitrag leisten und den Zug auf
seinen Stationen begleiten. Mitbegründer Markus
Rindt war 1989 selbst als Flüchtling an Bord eines Zuges.
An den Stationen werden 4 Hornbläser “Born to Horn”
von Werner Pircher präsentieren. In Dresden bekommt
das Quartett von 12 weiteren Hornbläsern Verstärkung
und führt das Stück “Intrada” für 16 Hörner von Helmut
Eder auf.
Waggon 4: Totalitarismuskitsch
Ausstellung Artur Klinau / Minsk
Artur Klinau füllt einen Waggon mit Büsten, Wimpeln,
Flaggen, einem Wodka-Samowar und Marschmusik,
Verkaufsausstellung mit Performance
Artur Klinau (geb. 1965) ist einer der umtriebigsten
kritischen Geister, die in der weißrussischen Hauptstadt
Minsk aufrecht, tapfer und auf höchstem
intellektuellen Niveau den scheinbar anachronistischen
Wirren trotzen. Klinau ist Fotograf, Architekt
und Publizist, Herausgeber der bislang einzigen unabhängigen
Kunstzeitschrift pARTisan. Mehr aber ist
Klinau messerscharfer Philosoph und humorvoller
Kommentator aktueller und vergangener Epochen.
Mit seinem kleinen Buch „Minsk - Die Sonnenstadt
der Träume“ hat er seiner Heimatstadt ein riesiges
Denkmal gesetzt, das in seiner Art der Verbindung
von Geschichte, Architektur, Politik aber auch „Herz
und Verstand“ seinesgleichen sucht.
Artur Klinau sammelt seit Jahren auf den Flohmärkten
Europas die Überbleibsel des Totalitarimus. Drei
Garagen bergen bereits die unzähligen Büsten, Wimpel,
Orden, Bilder, Ikonen und Flaggen. Mit der Ausstellung
dieser geradezu schräg anmutenden Zeitzeugen nimmt
Klinau auf seine eigene zynische Art die Zeit des realexistierenden
Sozialismus aufs Korn. Der Totalitarismuskitsch
ist käuflich, untermalt wird die Ausstellung von
Marschmusik und einem Samowar, aus dem allerdings
kein Wasser sondern Wässerchen fließt.
Waggon 5: Ausstellung Samizdat-Produkte
Holger Wendland und Detlef Schweiger / Deutschland
Lange bevor die Generation „Internet und Handy“ die
technischen Möglichkeiten entdeckte, Kunst und Informationen
einfach elektronisch zu veröffentlichen, gab
es Mittel und Wege politisch unliebsames, querulantes
oder in der damaligen Sprachregelung „kontrarevolutionäres
Material“ zu veröffentlichen. Insbesondere
Künstler machten vom SAMIZDAT, dem illegalen
Eigendruck, Gebrauch.
Staatlich unerwünschte Literatur, Malerei und Grafik
fand so den Weg in die Gesellschaft. Von Hand zu Hand
heimlich weitergereicht, unter teils abenteuerlichen
Bedingungen gedruckt oder illegal auf Thermopapier
kopiert, spielte SAMIZDAT in der DDR, CSSR und Polen
eine wichitge Rolle unter Künstlern und Oppositionellen.
Die Ausstellung widmet sich erhaltenen Drucken aus
den 70er und 80er Jahren.
Begleitendes Programm:
Mit Partnern aus unserem internationalen Netzwerk
wurden bis dato folgende konkrete Projekte vereinbart,
die im Zug präsentiert werden sollen. Darüber hinaus
bereiten wir Zeitzeugen-Berichte vor sowie wissenschaftliche
Vorträge.
AR´Train´89 - Internationale Jugendbegegnung mit
Teilnehmenden aus Armenien,Aserbaidschan,Belarus,
Deutschland, Georgien, Polen, Tschechien, die
kurze Theaterstücke, Videos und Dokumentationen
zur Bedeutung des Jahres 1989 in ihren Ländern
vorbereiten und daraus eine gemeinsame
Zukunftsperspektive entwickeln.
Ihnen stehen Zeitzeugen und Künstler zur Seite.
Europ. Wirtschafts- & Sprachenakademie/Dresden
Die Projektentwicklung verfolgt das Ziel, Besucher
und Mitfahrer zu motivieren, die einzelnen Abteile zu
besuchen sowie Einzelpräsentationen im Gesamtkontext
zu präsentieren.
Die Jugendlichen der Europäischen Wirtschafts- &
Sprachenakademie Dresden veranstalten ein sogenanntes
Planspiel zum Thema Ausreise. Sie sehen es als
Erweiterung des Geschichtsunterrichtes und werden
mitreisende Jugendliche einbinden, damit sie auf diese
Weise mit dem Thema vertraut gemacht werden.
Zeitensprünge – Sächsische Jugendstiftung/Dresden
2009 sind Jugendliche in Sachsen aufgefordert,
spannende Geschichte(n) ihrer Heimatstadt zu erforschen.
Diese werden dann im Zug präsentiert.
Die Projektpartner
Kultur Aktiv e.V. – Träger
Landeshauptstadt Dresden (offiziell bestätigt)
Städte Plauen & Hof (offiziell bestätigt)
Stadt Freiberg (angefragt)
Deutsche Botschaft Prag (offiziell bestätigt)
Freistaat Sachsen (offiziell bestätigt)
Kulturstiftung des Freistaates Sachsen
Sächsische Staatskanzlei
Deutsche Bahn AG (angefragt)
Opona NGO – Prag
Projektschmiede
Sächsische Landeszentrale für politische Bildung
Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds
Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit
Bürgerstiftung Dresden
The German Marshall Fund of the United States
EU-Programm JUGEND IN AKTION
QAD mbH , Qualifizierungs- und
Arbeitsförderungsgesellschaft Dresden
Schirmherrschaft: H.-D. Genscher (angefragt)
Kontakt
KULTUR AKTIV e.V.
Mirko Sennewald
Projektmanager
Post: Louisenstr. 29, D - 01099 Dresden
Besucher: Bautzner Str. 49, D - 01099 Dresden
(Mo-Fr 9:00 - 19:00)
Tel.: 0351-811 37 55
Mobil: 0177-802 75 95
Fax: 0351-811 37 54
Mail: mirko.sennewald@kulturaktiv.org
Skype: kulturaktiv-mobil
Web: http://www.kulturaktiv.org