Prominente Werder-Fans
Verfasst: 02 Okt 2009, 17:39
Quelle: http://www.weser-kurier.de/Artikel/Werd ... Weser.html
Heinz Rudolf Kunze: Beim Wunder von der Weser zum Fan geworden
Von Jean-Charles Fays
Bremen. Pop-Sänger Heinz Rudolf Kunze ("Dein ist mein ganzes Herz") versteckt seine Augen hinter seiner dunklen Sonnenbrille, zieht an seiner Zigarillo und erzählt von einer Liebe, dies es noch vor seiner ersten Freundin gab: der Liebe zum SV Werder Bremen.
Als Neunjähriger hatte sein Vater ihn bei der Europameisterschaft 1966 in England mit dem Fußball-Fieber angesteckt. Die Liebe zu Werder ist dann langsam gewachsen (hier geht´s zum Video: Kunzes Fangeburt). "Weil ich in Osnabrück aufgewachsen bin, war Werder schon geografisch der nächstgelegene Verein, in dem erfolgreich Fußball gespielt wurde", sagt Kunze, bevor er einen weiteren tiefen Zug aus seinem Glimmstängel nimmt, sodass die Glut orange leuchtet. Sein Blick schweift in die Ferne und er erinnert sich an diese "eine legendäre Schlacht", durch die er sich unsterblich in den SV Werder verliebte.
Die heute noch als erstes Wunder von der Weser bekannte Partie vom 4. November 1987 gegen Spartak Moskau war das Spiel, das aus dem Sympathisanten einen wahren Fan machten, den diese Leidenschaft bis heute nicht mehr loslässt. „Dieses 6:2 war eine wahre Schlacht, ein echter Nibelungenkampf“, sagt er. Es faszinierte ihn, wie Werder die 1:4-Niederlage bei Spartak Moskau im Uefa-Cup-Achtelfinal-Rückspiel im Weserstadion durch Tore von Neubarth, Ordenewitz, Sauer, Riedle und Burgsmüller noch mit 6:2 in der Verlängerung umbog. Dieser "Nibelungenkampf", wie Kunze ihn nennt, hat den Mythos vom Wunder von der Weser begründet, der seitdem vor jedem Europa-Cup-Rückspiel beschworen wird, bei dem Werder sich nur durch eine furiose Aufholjagd für die nächste Runde qualifizieren kann.
Dieser unbändige Siegeswille, der Werder in ganz Europa bekannt machte, ist noch immer verantwortlich seine Faszination für die Ära Rehhagel (1981-1995) (hier geht´s zum Video: Kunze zur Rehhagel-Ära): "Es war einfach toll, wie Otto Rehhagel mit wenig Geld eine Spitzenmannschaft geformt hat." Dazu hätte mitunter schon gereicht, alte bei anderen bereits aussortierte Spieler zu einer späten Blütezeit zu führen. "König Otto" habe ein Team geformt, "das wirklich Schule gemacht hat." Viele seiner Spieler seien später Trainer geworden und gäben diese Rehhagel-Schule dadurch auch an aktuelle Spieler-Generationen weiter.
Das prominenteste Beispiel dafür ist Thomas Schaaf. Über den aktuellen Werder-Trainer sagt der 52-Jährige: "Auch Schaaf macht ausgezeichnete Arbeit." Neben der Fußballkultur auf dem Platz beeindruckt ihn aber besonders das ureigene Markenzeichen von Werder Bremen: die besonnene Arbeitsweise der Vereinsführung (hier geht´s zum Video: Kunze über Werders Markenzeichen). Kunze lobt, "wie dieser Verein arbeitet. So ein Team wie Allofs und Schaaf, die passen einfach perfekt zusammen. Die haben so etwas ganz Beharrliches, Stetiges und Ruhiges." Selbst, wenn es sportlich auch mal nicht so gut laufe, werde nicht sofort der Trainer rausgeschmissen. Kunze sagt: "Davon können sich andere Vereine, die heutzutage oft sehr hysterisch reagieren, mal eine Scheibe abschneiden."
Diese von Kunze angesprochene wohltuende hanseatische Ruhe und Besonnenheit sind Gründe dafür, dass Werder kürzlich zum sympathischsten Bundesligisten gekürt und mit dem Bremer Stadtmusikantenpreis für Stadtmarketing ausgezeichnet wurde. Neben Kunze sind auch der Sänger der Rockband Revolverheld (Johannes), Grünen-Politiker Jürgen Trittin, Klaus&Klaus (Der „Lange“ Klaus Baumgart), Jan Delay und viele andere von diesen Attributen überzeugt. Grund genug für den WESER-KURIER diese Prominenten zu den Hintergründen dieser Fanliebe zu befragen. In dieser Serie bereits erschienen ist der Sänger der Rockband Revolverheld (Johannes).
Heinz Rudolf Kunze: Beim Wunder von der Weser zum Fan geworden
Von Jean-Charles Fays
Bremen. Pop-Sänger Heinz Rudolf Kunze ("Dein ist mein ganzes Herz") versteckt seine Augen hinter seiner dunklen Sonnenbrille, zieht an seiner Zigarillo und erzählt von einer Liebe, dies es noch vor seiner ersten Freundin gab: der Liebe zum SV Werder Bremen.
Als Neunjähriger hatte sein Vater ihn bei der Europameisterschaft 1966 in England mit dem Fußball-Fieber angesteckt. Die Liebe zu Werder ist dann langsam gewachsen (hier geht´s zum Video: Kunzes Fangeburt). "Weil ich in Osnabrück aufgewachsen bin, war Werder schon geografisch der nächstgelegene Verein, in dem erfolgreich Fußball gespielt wurde", sagt Kunze, bevor er einen weiteren tiefen Zug aus seinem Glimmstängel nimmt, sodass die Glut orange leuchtet. Sein Blick schweift in die Ferne und er erinnert sich an diese "eine legendäre Schlacht", durch die er sich unsterblich in den SV Werder verliebte.
Die heute noch als erstes Wunder von der Weser bekannte Partie vom 4. November 1987 gegen Spartak Moskau war das Spiel, das aus dem Sympathisanten einen wahren Fan machten, den diese Leidenschaft bis heute nicht mehr loslässt. „Dieses 6:2 war eine wahre Schlacht, ein echter Nibelungenkampf“, sagt er. Es faszinierte ihn, wie Werder die 1:4-Niederlage bei Spartak Moskau im Uefa-Cup-Achtelfinal-Rückspiel im Weserstadion durch Tore von Neubarth, Ordenewitz, Sauer, Riedle und Burgsmüller noch mit 6:2 in der Verlängerung umbog. Dieser "Nibelungenkampf", wie Kunze ihn nennt, hat den Mythos vom Wunder von der Weser begründet, der seitdem vor jedem Europa-Cup-Rückspiel beschworen wird, bei dem Werder sich nur durch eine furiose Aufholjagd für die nächste Runde qualifizieren kann.
Dieser unbändige Siegeswille, der Werder in ganz Europa bekannt machte, ist noch immer verantwortlich seine Faszination für die Ära Rehhagel (1981-1995) (hier geht´s zum Video: Kunze zur Rehhagel-Ära): "Es war einfach toll, wie Otto Rehhagel mit wenig Geld eine Spitzenmannschaft geformt hat." Dazu hätte mitunter schon gereicht, alte bei anderen bereits aussortierte Spieler zu einer späten Blütezeit zu führen. "König Otto" habe ein Team geformt, "das wirklich Schule gemacht hat." Viele seiner Spieler seien später Trainer geworden und gäben diese Rehhagel-Schule dadurch auch an aktuelle Spieler-Generationen weiter.
Das prominenteste Beispiel dafür ist Thomas Schaaf. Über den aktuellen Werder-Trainer sagt der 52-Jährige: "Auch Schaaf macht ausgezeichnete Arbeit." Neben der Fußballkultur auf dem Platz beeindruckt ihn aber besonders das ureigene Markenzeichen von Werder Bremen: die besonnene Arbeitsweise der Vereinsführung (hier geht´s zum Video: Kunze über Werders Markenzeichen). Kunze lobt, "wie dieser Verein arbeitet. So ein Team wie Allofs und Schaaf, die passen einfach perfekt zusammen. Die haben so etwas ganz Beharrliches, Stetiges und Ruhiges." Selbst, wenn es sportlich auch mal nicht so gut laufe, werde nicht sofort der Trainer rausgeschmissen. Kunze sagt: "Davon können sich andere Vereine, die heutzutage oft sehr hysterisch reagieren, mal eine Scheibe abschneiden."
Diese von Kunze angesprochene wohltuende hanseatische Ruhe und Besonnenheit sind Gründe dafür, dass Werder kürzlich zum sympathischsten Bundesligisten gekürt und mit dem Bremer Stadtmusikantenpreis für Stadtmarketing ausgezeichnet wurde. Neben Kunze sind auch der Sänger der Rockband Revolverheld (Johannes), Grünen-Politiker Jürgen Trittin, Klaus&Klaus (Der „Lange“ Klaus Baumgart), Jan Delay und viele andere von diesen Attributen überzeugt. Grund genug für den WESER-KURIER diese Prominenten zu den Hintergründen dieser Fanliebe zu befragen. In dieser Serie bereits erschienen ist der Sänger der Rockband Revolverheld (Johannes).