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Für Freunde guter deutschsprachiger Texte mit dem Einschlag ins Triste der Menschlichkeit, habe ich eine Empfehlung. Seit Donnerstag dreht sich bei mir im CD-Spieler das neue, das erste offizielle Album von raumpatrouille. Sehr gelungen!

Besetzung: (Rock-)Gitarre auch häufig in akustischer Form, pluckernder Beat aus der Maschine und darüber kratziger Gesang.

Auch das Booklet lohnt ein paar Betrachtungen: Cordula Mersch hat eine achtteilige Fotoserie über ein gutsituiertes Paar in seiner aufgeräumten Einfamilien-Villa gemacht. Die Sprachlosigkeit zwischen den schicken Eheleuten in feiner Garderobe schreit aus jedem Bild: "Wenn wir bloß irgendetwas hätten, um diese Zweisamkeit doch etwas leichter zu ertragen."

Für die Prog-Rock-Freunde unter euch, gibt es eine deutschsprachige Bearbeitung von Procol Harums "A Salty Dog".

Mich erinnert es an einige ruhige Alben von Lou Reed, die Gitarrenbetonung, die Texte über die Schattenseiten des Lebens: "Die Antworten, verblüffend einfach, das Problem liegt bei den Fragen. Doch da ertönt auch schon der Gong, ich konnt' ja gar nichts sagen"

... und kann ein Label dessen sonstiges Programm aus Dokumentationen wie "Im Westen ging die Sonne auf - Kleine Geschichten von Kohle und Fußball", "Abenteuer Ruhrpott", "Die Helden von Eisenheim", "Wer braucht schon ein Sektfrühstück bei Real Madrid", "Im Osten geht die Sonne auf - Leben mit dem FC Energie Cottbus" besteht, wirklich etwas schlechtes veröffentlichen?

Ich glaube ja an Zufälle, aber es rührt doch, wenn man sieht, dass kurz nachdem "Raumpatrouille" ihr Debut mit der tollen Coverversion von Procol Harums "A Salty Dog" veröffentlicht haben, die komplette Satelliten-Liste HRKs für Oktober 2005 mit Procol Harum belegt ist, u.a. auch "A Salty Dog".