Für die Neuankömmlinge hier müssen wir festhalten, dass du selbst schon zugegeben hast, im Hinblick auf die Bewertung des Grönemeyerschen Schaffens befangen zu sein. Unter diesem Gesichtspunkt müssen deine Äußerungen zu diesem Thema beurteilt werden.Thofrock hat geschrieben:War ich zu böse ? Nee, oder ?
zwölf
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Mooooment.Mike hat geschrieben:Für die Neuankömmlinge hier müssen wir festhalten, dass du selbst schon zugegeben hast, im Hinblick auf die Bewertung des Grönemeyerschen Schaffens befangen zu sein. Unter diesem Gesichtspunkt müssen deine Äußerungen zu diesem Thema beurteilt werden.Thofrock hat geschrieben:War ich zu böse ? Nee, oder ?
Im Archiv finden sich Statements von mir, die dem Herbert große Alben bescheinigen. "Bochum" gehört ohne Frage zum Non plus Ultra des Deutschrock, und 3 weitere Alben aus den 80ern sind ausgezeichnet.
Dass ich "Luxus" für einen Fehlgriff halte, diese komische Technoplatte unerträglicher Dreck war, und nach der letzten guten Scheibe "Chaos" dann die grosse Langeweile begann, sage ich natürlich genauso deutlich. Und das der Gesang auf "12" schlimmer ist, als auf jedem anderen Album, kann zweifellos jeder hören. Deshalb war ich vorhin auch sehr erstaunt, dass Gröni bei Wetten Dass vorhin Playback sang. Bei den Studio-Gesangsleistungen hätte es live eigentlich nur besser klingen können.
Und befangen bin ich nur, weil Grönemeyer ein unsympathischer Zeitgenosse ist. das fließt in die Beurteilung seiner Werke nicht mit ein. Zumal ich ja auch eingeräumt hatte, dass "12" die besseren Songs hat als der Vorgänger. Freilich war das nicht schwer.
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auf "12" singt er wirklich unterirdischer als befürchtet, diese fehlleistung war das allererste was mir zu dieser platte einfiel.
schon ein phänomen, dass sie zuhörer immer wieder darüber hinweghören und trotzdem in scharen seine konzerte besuchen und die cds kaufen - mit das auffälligste am "phänomen grönemeyer".
schon ein phänomen, dass sie zuhörer immer wieder darüber hinweghören und trotzdem in scharen seine konzerte besuchen und die cds kaufen - mit das auffälligste am "phänomen grönemeyer".
GEIST ist geil!
HRK, 2013
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Gut, das er die nicht selbst produziert hat, ist klar. Aber ein bißchen promotet hat er damals. Und war das Ding nicht sogar bei Grönland verlegt ?ulf hat geschrieben:Meinst du Cosmic Chaos?Thofrock hat geschrieben:....diese komische Technoplatte unerträglicher Dreck war....
Damit hat er eigentlich nur zu un, indem er die Freigabe für dieses Projekt gab.
Ansonsten müsstest du Heinz für "DJ Rocks" Herz Version abwatschen.
Aber lassen wir die ollen Kamellen. Das er für die Entwicklung deutscher Rockmusik sehr wichtig war, ist ja unbestritten.
Nach mehrfachem hören gefällt mir die Musik sehr gut. Im übrigen auch der Gesang. Mit den Texten hab ich mich aber noch nicht beschäftigt. Die habe ich bisher mehr lautmalerisch wahrgenommen.
Ich mag immer den Mann mehr lieben, der so schreibt, wie es Mode werden kann, als den, der so schreibt, wie es Mode ist.
Georg Christoph Lichtenberg
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auch musikalisch ist "12" weder fisch noch fleisch. das album dümpelt überwiegend im schweinsgalopp vor sich hin - kein pop, kein rock.
keine klaren strukturen zu erkennen, fast überall verkleben die streicher bass, schlagzeug und gitarren zum einheitsbrei.
einzige ausnahme. "spur", ein lichtblick, der für mich der albumopener gewesen wäre, aber niemals an position 9 "versteckt" sein dürfte.
wenn man ein album querhört, ist die gefahr, dass track 9 untergeht, ziemlich groß. track 1 hingegen genießt die größte aufmerksamkeit und macht gegebenenfalls lust auf mehr...
keine klaren strukturen zu erkennen, fast überall verkleben die streicher bass, schlagzeug und gitarren zum einheitsbrei.
einzige ausnahme. "spur", ein lichtblick, der für mich der albumopener gewesen wäre, aber niemals an position 9 "versteckt" sein dürfte.
wenn man ein album querhört, ist die gefahr, dass track 9 untergeht, ziemlich groß. track 1 hingegen genießt die größte aufmerksamkeit und macht gegebenenfalls lust auf mehr...
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HRK, 2013
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den Zusammenhang verstehe ich nicht. Bitte um Klärung.Thofrock hat geschrieben:Hmja. Muß vielleicht nicht mal ein Widerspruch sein. Rio´s Gesang auf "Keine Macht für niemand" ist ja schon auch kult.Natascha hat geschrieben:Nach mehrfachem hören gefällt mir die Musik sehr gut. Im übrigen auch der Gesang.
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Naja, Rio hat damals auch versucht, so dreckig und schief wie möglich zu singen. Der Rauch Haus Song hätte wie harmonischem Wohlgesang auch sonderbar geklungen.ulf hat geschrieben:den Zusammenhang verstehe ich nicht. Bitte um Klärung.Thofrock hat geschrieben:Hmja. Muß vielleicht nicht mal ein Widerspruch sein. Rio´s Gesang auf "Keine Macht für niemand" ist ja schon auch kult.Natascha hat geschrieben:Nach mehrfachem hören gefällt mir die Musik sehr gut. Im übrigen auch der Gesang.
Nur bei Gröni ist das ja leider keine Absicht. Der konnte nicht besser.
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Habe mir inzwischen auch mal einen Eindruck von der neuen HG gemacht. Vielleicht sollte ich zur besseren Einordnung meines Senfs eine Kurz-Verortung meiner Stellung zum Grönemeyerschen Gesamtwerk geben: Als Kind der 80er (Jahrgang 1970) zähl(t)en für mich natürlich Werke wie Gemischte Gefühle, Bochum, Sprünge und Ö zum ewigen Deutschrock-Muss. Allerdings halte ich aus heutiger Sicht - wie schon Natascha und Mike - Bleibt alles anders für das musikalisch mutigste und ausgereifteste HG-Werk. Schmetterlinge im Eis ist ein Meisterwerk und Songs wie Fanatisch, Nach mir oder Selbstmitleid mindestens Klassiker. Mit Luxus, Chaos und Mensch kann ich weniger anfangen, die Frühwerke finde ich - von der Kultsingle Currywurst mal abgesehen - unerträglich. So viel zur Einordnung.
12 kann ich natürlich noch nicht endgültig bewerten, aber der erste Eindruck ist durchaus positiv. Meine Favoriten bisher: Lied 5: Flüsternde Zeit, Lied 2: Kopf hoch, tanzen und Lied 9: Spur. Vor allem die Fußball-Metaphorik von Lied 5 beweist, dass die Erkenntnisse des Sommers nicht zwangsläufig in Die Welt ist Pop enden müssen. Ich bin gleichwohl kein Freund des Grönemeyerschen Gutmensch-Geseihers, wie es z.B. aus der aktuellen Single fließt und trieft. Vielleicht liegt es daran, dass ich keine Kinder habe, aber einen Soundtrack zur medialen Hysterie um Klimawandel und Kampf der Kulturen habe ich nicht gewollt.
MfG thommes
12 kann ich natürlich noch nicht endgültig bewerten, aber der erste Eindruck ist durchaus positiv. Meine Favoriten bisher: Lied 5: Flüsternde Zeit, Lied 2: Kopf hoch, tanzen und Lied 9: Spur. Vor allem die Fußball-Metaphorik von Lied 5 beweist, dass die Erkenntnisse des Sommers nicht zwangsläufig in Die Welt ist Pop enden müssen. Ich bin gleichwohl kein Freund des Grönemeyerschen Gutmensch-Geseihers, wie es z.B. aus der aktuellen Single fließt und trieft. Vielleicht liegt es daran, dass ich keine Kinder habe, aber einen Soundtrack zur medialen Hysterie um Klimawandel und Kampf der Kulturen habe ich nicht gewollt.
MfG thommes
"Doch nicht alles, außer man ist jung, ist gleich Majestätsbeleidigung"
Ich finde die neue CD musikalisch auch durchaus ansprechend. Textlich kann ich noch nicht soviel dazu sagen - wobei ich schon finde, dass ihm das ein oder andere bei der Umsetzung in die Hose gegangen ist. In der FAZ am Sonntag war gestern ein Beitrag, der sich kritisch mit seinen neuen Texten auseinandersetzte, während die neune CD ja in den letzten Tagen von allen anderen Medien doch recht unkritisch gehypt wurde. Auch ich bin selbstverständlich in den 1980ern mit Grönemeyer groß geworden und fand neben Bochum damals vor Sprünge oder Ö ganz gut. Luxus und Chaos oder die folgenden Live-Alben haben mich dagegen kalt gelassen. Musikalisch fand auch ich Bleibt alles anders einen mutigen Meilenstein - hier hat Grönemeyer für deutschsprachigen Pop sicherlich Neuland betreten.
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- Stirnenfuss
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Von den Kompositionen her ist es vielleicht das erste Album seit "Ö", das wieder durchweg meinen Grönemeyer-Hör-Erwartungen entspricht.
Dass muss beileibe kein Kompliment sein, war aber nach erstem Probehören zumindest ein Kaufanreiz für mich.
Produktionstechnisch wäre etwas weniger hier und da sicher mehr gewesen, nicht nur hinsichtlich der Streicher.
Klingt für mich irgendwie zu... - produziert.
Was im 5.1-Mix der Special-Edition-DVD vermutlich ein Erlebnis ist, bleibt bei mittelprächtiger Stereo-Wiedergabe gelegentlich nur mulmiger Brei.
Die Texte finde ich - soweit bisher verstanden - inhaltlich durchaus ansprechend, in der Sprache aber z.T. ärgerlich bis peinlich.
Schon die Zeile "Zieh Dein Weg" klingt fatal nach "Es gibt nur ein Rudi Völler".
Gut, die Endsilbenverstümmelungen hat er längst zum prägenden Stilmerkmal kultiviert, woran man merkt, dass er anders als Heinz in der Regel auf fertige Musik textet, aber wenn er auf diese Weise Reime erzwingt, wo keine sind, scheint es nur noch nach der Devise zu gehen "was nicht passt, wird passend gemacht!" Und wenn's dann immer noch nicht passt, wird's eben irgendwie zurecht gesungen, ohne Rücksicht auf korrekte Betonung oder ähnliche Nebensächlichkeiten.
Alles nicht ganz neu, ist mir aber in diesem Ausmaß auf früheren Alben nicht so störend aufgefallen.
Was bleibt da unterm Strich eigentlich noch von meinem positiven Eingangs-Statement?
Nun ja, nicht mehr und nicht weniger...
Dass muss beileibe kein Kompliment sein, war aber nach erstem Probehören zumindest ein Kaufanreiz für mich.
Produktionstechnisch wäre etwas weniger hier und da sicher mehr gewesen, nicht nur hinsichtlich der Streicher.
Klingt für mich irgendwie zu... - produziert.
Was im 5.1-Mix der Special-Edition-DVD vermutlich ein Erlebnis ist, bleibt bei mittelprächtiger Stereo-Wiedergabe gelegentlich nur mulmiger Brei.
Die Texte finde ich - soweit bisher verstanden - inhaltlich durchaus ansprechend, in der Sprache aber z.T. ärgerlich bis peinlich.
Schon die Zeile "Zieh Dein Weg" klingt fatal nach "Es gibt nur ein Rudi Völler".
Gut, die Endsilbenverstümmelungen hat er längst zum prägenden Stilmerkmal kultiviert, woran man merkt, dass er anders als Heinz in der Regel auf fertige Musik textet, aber wenn er auf diese Weise Reime erzwingt, wo keine sind, scheint es nur noch nach der Devise zu gehen "was nicht passt, wird passend gemacht!" Und wenn's dann immer noch nicht passt, wird's eben irgendwie zurecht gesungen, ohne Rücksicht auf korrekte Betonung oder ähnliche Nebensächlichkeiten.
Alles nicht ganz neu, ist mir aber in diesem Ausmaß auf früheren Alben nicht so störend aufgefallen.
Was bleibt da unterm Strich eigentlich noch von meinem positiven Eingangs-Statement?
Nun ja, nicht mehr und nicht weniger...
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