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Kalle
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Beitrag von Kalle »

Lesung in Troisdorf

TROISDORF – ausgesprochen „TROST“-DORF
HEINZ hatte das sehr korrekt drauf – schließlich kennt er die Gegend, weil zum Beispiel sein Hit „DIMGH“ im Conny Plank Studio in Seelscheid 1985 eingespielt wurde und ja auch die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Purple Schulz in Tro(i)stdorf ihren Anfang nahm, ist keine trostlose Gegend, nein im Gegenteil im Speckgürtel von Köln ist der Ort in der Karnevalszeit eine „jecke Ecke“. weiterlesen hier

http://www.familie-prigge.de/lesungtroisdorf.pdf
Zuletzt geändert von Kalle am 13 Mär 2008, 13:42, insgesamt 1-mal geändert.
Mecki
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Beitrag von Mecki »

PRESSEBERICHT:
Troisdorf - Kritische Töne hatte Heinz Rudolf Kunze auch schon in seinen Liedern aus seiner populärsten Phase in den 80ern untergebracht. Voller Ironie und zum Teil beißendem Spott ist auch der Blick, den der vielseitige Künstler mit der markanten Singstimme aktuell in seinen literarischen Texten auf die Welt richtet.

Gut 60 Kunze-Fans waren zu seiner Lesung in den neuen intim wirkenden Veranstaltungsraum „Spitze“ ins Troisdorfer Bürgerhaus gekommen. Auf der warm ausgeleuchteten kleinen Bühne erwartete sie der studierte Germanist und Philosoph mit einem atemlosen Sprechprogramm, das sich um politische Korrektheit wenig scherte. Gut, dass Gitarrist Wolfgang Stute hier und da mit musikalischen Einsprengseln intervenierte und dem Publikum Zeit ließ zum Verdauen der schlechten Nachrichten.

„Deutschland ist auf dem Weg in den Abgrund, die Ampeln stehen auf schwul, die Frauen nageln sich zu“, hieß es da etwa im Eröffnungstext. Überspitzt bis zum Grotesken ist vieles bei Kunze, anspielungsreich, aber auch immer in eine einfallsreiche und griffige Sprache verpackt. Kleine Schocks gibt's dabei haufenweise fürs Publikum, aber auch viele Stellen, die befreiendes Lachen möglich machen. Bei „Unser Mörder wird zu dick, er isst zu viel, unser Mörder braucht ein Mountainbike, sonst sind wir nachher schuld, wenn er keine Freundin findet“, geht es um allumfassende elterliche Versagensängste.

Auch komödiantisch kommt Kunze gut rüber, zum Beispiel, wenn er über Birger, den Kälte hassenden Polarfrosch erzählt. Polarfrösche haderten mit ihrer Existenz, darum würden sie von den anderen Tieren die „arktischen Deutschen“ genannt. Birger sitzt meistens auf seinem Wirtstier, dem Eisbären Holger. „Ich sterbe, weil es wärmer wird“, sagt Holger eines Tages. Da freut sich Birger über die Aussicht auf höhere Temperaturen und ist im nächsten Moment bestürzt, weil Holger ausstirbt. „Er ist eben doch ein typischer Deutscher“, schlussfolgert Kunze.

Nach zwei Stunden Lesung griff der Sprachjongleur dann doch noch zur Gitarre, zur Freude sein es Publikums, das auf diesen Moment gewartet zu haben schien. Zum Besten gab er drei Lieder, darunter „Möglicherweise ein Walzer“, ein Song von vielen, die er für den niederlädnischen Liedermacher Herman van Veen geschrieben hat. Da hätte man dem 51-jährigen Kunze gerne noch länger zuhören mögen, doch das Publikum war augenscheinlich ein wenig ermattet von der Wörterflut im Vorfeld und verließ den Saal, ohne auf eine Zugabe zu drängen.
EwigGestrieger
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Re: Lesung in Troisdorf

Beitrag von EwigGestrieger »

gelöscht von mir auf anraten von.....
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