19.10. Altenbeken
Ich denke, dass war wohl die mit Abstand originellste Location dieser Tour. Ich hatte Altenbeken längst wieder verlassen, nachdem ich vom Navi auf einen schmalen Weg in die Wildniss gelotzt wurde, und das Gerät mir mitten im Wald an einem Abspannwerk mitteilte, ich hätte mein Ziel erreicht. Das stimmte aber nicht. Kalle erklärte mit dann via Handy, dass ich den Weg einfach weiterfahren solle, mich aber darauf einrichten müsse, dass jederzeit Kühe vor meinem Auto auftauchen könnten. In der ständigen Angst, mir könnte ein Fahrzeug entgegen kommen, fuhr ich weiter, fern der Vorstellung hier könnte noch irgendwo eine Veranstaltungslocation auftauchen. Und die kam dann doch. Ein ehemaliger Bauerhof in der völligen Einsamkeit, nebst einer großen Kuhweide.
Während ich mir die Gegend ansah, immer noch grübelnd ob das alles wirklich möglich sei, kam der Bandbus. Auch bei den Herren Künstlern unfaßbares Staunen. Martin Huch ging im Geiste schon die Motive durch, anhand denen er diesen Veranstaltungsort dokumentieren würde, und nach dem Soundcheck war er dann auch mit Kamera draußen anzutreffen.
Drinnen war es urgemütlich. Der Veranstaltungsbereich, eine fein ausgebaute Scheune, für ca. 200 Menschen bestuhlt (die auch kommen würden). Nebenan der Kneipenbereich, die sogenannte Kuhba. Normalerweise machen die dort Ballermannpartys, schenken Eimergetränke aus, und ziehen ein Stammpublikum zusammen, das aus dem Sauerland, dem Solling, und dem Teuteburger Wald anreist. An der Wand zeigte ein Tourplakat an, dass Michael Wendler am 22.12. dort auftreten würde. Der in der Künstlersprache so genannte "Backstagebereich", der dem Namen nach hinter der Bühne sein sollte, befand sich hier im Wohnhaus der Veranstalterfamilie in Mutterns guter Stube.
Die Angst, hier könnte ein falsches Publikum auflaufen, und Irriationen wie in Achim erzeugen, waren zum Glück völlig unbegründet. Es war zwar der bisher stimmungsvollste Auftritt dieser Tour, aber in einer absolut positiven Weise mit dankbaren und eingeweihten Menschen, die wirklich Heinz und seine Mitstreiter sehen wollten. Und Eimergetränke gab es an diesem Abend auch nicht.
Zur Show selbst schreibe ich nichts mehr, zumal diese locker und herzlich von der Hand ging, wenn man davon absieht, dass die tiefhängenden Scheinwerfer diesmal doch für Schwitzattacken der Band sorgten. Vor allem Heiner hatte einen großen Scheinwerfer fast im Genick und erzählte hinterher, es sei gewesen als halte man ihm 2 Stunden einen Fön an den Kopf.
Was mich noch interessieren würde, ist, was eigentlich passiert, wenn sich auf diesem langen Zufahrtsweg durchs Gebirge wirklich 2 Fahrzeuge begegnen, und wie eigentlich die Leute von den Partys wieder nach Hause kommen, die entgegen der Planung doch zuviel getrunken haben. Taxen jedenfalls verirren sich sicher nicht dort hin.
Greetings Franky
(jeder, der diesen Beitrag irgendwohin kopiert, bekommt einen Schmatz)
FOTO zeigt: Ein, über Franky´s TÜV-Problematisches Tourfahrzeug erstauntes Rindviech auf der Wiese gegenüber des "Kuhrausch".