rock’n’popmuseum - Neue Sonderausstellung

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Kalle
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rock’n’popmuseum - Neue Sonderausstellung

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rock’n’popmuseum - Neue Sonderausstellung

CAN: Das Studio – Magie und Technik einer Band
Bild
Gronau, 25. Oktober 2007: Die Kölner Band CAN setzte Maßstäbe und
beeinflusste ab 1969 bis heute Generationen von Musikern aller Stilrichtungen –
sowohl auf der Bühne, wie in ihrem legendären Studio. Jetzt findet dieser seit 1978
von dem bekannten Produzenten und Studiotechniker René Tinner betriebene
Probe- und Aufnahmeraum im rock'n'popmuseum einen Ehrenplatz. Mit der
Ausstellung „CAN: Das Studio – Magie und Technik einer Band“ wird das immer
noch voll funktionstüchtige Studio in Anwesenheit der Bandmitglieder und René Tinner
am Freitag, dem 9. November 2007, feierlich eröffnet. Alan Bangs moderiert eine
anschließende Gesprächsrunde. Darüber hinaus wird Helen Schneider am Abend ein
kleines exklusives Konzert geben, und DJ Justus Köhncke (Whirlpool Productions) mixt
ein Set mit Produktionen aus dem CAN-Studio.


Ende der Sechziger setzte die Band CAN in Spielweise, Art des Zusammenspiels wie auch
in der Produktionsmethode Maßstäbe, die ein besonderes Ambiente erforderten. CANs Einfluss
auf nachfolgende Musikergenerationen wird bisweilen sogar mit der Bedeutung von Velvet
Underground verglichen. Schon 1977 nannte Sex Pistols Frontmann John Lydon CAN für seine
Musik ‚bedeutend’, er hatte sich sogar als Sänger bei Ihnen beworben. Bis heute beziehen sich
u. a. David Bowie, Brian Eno, Ultravox, Joy Division, The Orb, Aphex Twin und Stereolab auf die
Kölner. Für Sonic Youth initiierte CANs ‚Weckruf’ gar ihre Zukunft. Ende der Achtziger inspirierte
CAN den „ Manchester-Rave“ mit Ikonen wie Happy Mondays und The Stone Roses. CAN-Stücke
wurden von vielen Künstlern gecovert und gesamplet.
Das StudioAb 1969 probte CAN zunächst auf Schloss Nörvenich und ab Ende 1971 in einem
ehemaligen Kinosaal in Weilerswist bei Köln. Das damals noch komplett analoge Studio trug mit
seiner unvergleichlichen Atmosphäre zur Einmaligkeit der Musik von CAN bei. Die erste Aufnahme
im "Inner Space Studio" war der Soundtrack zu „Das Messer“ von Francis Durbridge. Die Band
schuf sich mit dem Studio einen Arbeits- und Lebensraum, dem sie mit eigens gestalteten
Wandbehängen und einer Sofaecke ein inspirierendes Ambiente einhauchte. 1500 Seegrasmatratzen
sorgten für einen ruhigen Schlaf der Anwohner. Der sonst übliche trennende Regieraum fehlte. Raum,
Technik, Instrumente und Musiker wurden eins, der Raum selbst zum Instrument. Weil der Techniker
jetzt Teil des Kompositionsgeschehens war, wurde spontaner gespielt und spektakuläre Sessions auf
Band dokumentiert. Nach Czukay übernahm – auf Anregung des Kölner Produzenten Conny Plank († 1987) -
der ehemalige CAN-Roadie René Tinner 1973 dessen Rolle und führte das "Inner Space Studio" ab 1978
unter der Bezeichnung "CAN Studio" weiter.Von 1971 bis 1978 entstanden in Weilerswist
acht reguläre Studioalben von CAN. Nach der Auflösung im Jahre 1978 produzierte die Band 1986 im "Outer Space Studio" von Michael Karoli in Südfrankreich ein neuntes Album. Zwar gingen die Musiker nun
musikalisch eigene Wege, realisierten aber regelmäßig ihre Projekte in Weilerswist. Im Laufe der
Jahre wurde dasStudio technisch erweitert, so dass es neben analogen auch digitale Aufnahmen erlaubte. Das Herzstück bleibt das „custom-made“ 56-Kanal Mischpult von Michael Zähl, dass Anfang der Achtziger
nach dem Vorbild der MCI-500 Konsole entstand. Zahlreiche renommierte Künstler aller Couleur hat
René Tinner inzwischen im CAN Studio produziert, darunter Marius Müller-Westernhagen, Element Of Crime,
Joachim Witt, Floyd George, Julian Dawson und Fury in the Slaughterhouse.

Die Räume, Ausstattung und Atmosphäre des Inner Space Studios indes haben fast drei Dekaden
praktisch unverändert überdauert. Dass es im rock'n'popmuseum ein neues Zuhause findet, löst den
Anspruch eines "lebendigen Museums" ein. Hier ist es so detailgetreu aufgebaut, dass man meinen
könnte, die Musiker hätten es nur auf eine Zigarette verlassen. Es wird zweifellos eine Wallfahrtsstätte für
die von CAN inspirierten Musikergenerationen sein – aber, weil voll funktionsfähig, auch ein idealer Ort, um beseelte Musik zu machen und zu produzieren. Workshops in Kooperationen mit Universitäten und
Hochschulen helfen nicht nur dieses kulturelle Erbe zu konservieren, sondern machen es zu dem, was es
schon immer war: Ein inspirierender Ort kreativer Kommunikation, ein Ort, der atmosphärisch zweifelsohne
einen erheblichen Beitrag zur irritierenden Magie der Musik von CAN geleistet hat. „... Ein abgewetzter Holzfußboden, bequeme Sofas, gedämpftes Licht unter hohen Decken: ein Raum ohne Zeit, ein Raum um zusammenzukommen, um Musik zu machen. Weil es schön ist. ...“ Hans Nieswandt, DJ und Mitglied von Whirlpool Productions.

Die Ausstellung
Die Ausstellung gliedert sich in zwei Teile, sie widmet sich im 1. Obergeschoss der Bandphilosophie und -geschichte sowie der viel beschworenen Magie von CAN, im 2. Obergeschoss wird das Studio und
die Technik vorgestellt. Über Touchscreens sind eine Auswahldiskografie der Band sowie einzelnen Tracks abrufbar. Begleitend verarbeiten Audio-Files Interview-Sequenzen von René Tinner, Holger Czukay und Irmin Schmidt.

Aktueller CAN Release
Alle remasterten CAN-Alben erscheinen im November 2007 weltweit auf CD (nicht SACD) und werden zum Special-Price vor Weihnachten erhältlich sein. Die Deutsche Version erscheint mit übersetzten Booklets.


Labelsite:
http://www.spoonrecords.com

Bandgeschichte:
http://www.furious.com/perfect/hysterie2.html
http://www.mutelibtech.com/mute/can/canbiog.htm
http://all-blues.de/music/kraut/can.htm
http://www.intuitivemusic.com/can-biography

Zu den Musikern:
http://www.germanrock.de/c/can/index.htm

Hörproben:
http://www.youtube.com

Aktuelle Projekte:
http://www.datenverarbeiter.com/
http://www.czukay.de/can/publications/2.html

Interviews:
http://www.lollipop.com/issue38/38-2-05.html
http://media.hyperreal.org/zines/est/in ... zukay.html
http://www.spacelook.de/can/can_interviews.htm

Bücher:
The Can Book (englisch), 1986 by Association Tago Mago, Edited By Pascal Bussy & Andy Hall, Published by Tago-Mago, France, Pascal Bussy, Andy Hall: Das Can Buch. Verlag Sonnentanz, 1998.
Can Box: Book (dreisprachig mit 250 Bildern) von Hildegard Schmidt & Wolf Kampmann, 1998 by Medium Musik Books, Münster (Germany)

http://www.rock-popmuseum.de/

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