Mulholland Drive

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Natascha
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Beitrag von Natascha »

das thema "mulholland drive" ist ja wieder indirekt aktuell geworden. Kilian Maximilian hat bei dem film vor lauter bäumen den wald bei seiner interpretation nicht mehr gesehen. das zentrale thema des films ist eine besondere form der narzisstische beziehung zwischen zwei menschen.
eine in hollywood nicht über die rolle einer nebendarstellerin hinausgekommene schauspielerin sieht in einer hollywood-diva ihr eigenes idealisiertes ich und versucht die hollywood-diva zu vereinnahmen. die diva wiederum findet zunächst in der beziehung ebenfalls die befriedung ihrer narzisstischen bedürfnisse, da sie den glanz ihres eigenen ichs durch die idealisierung der nebendarstellerin bestätigt sieht. doch mit der fortschreitenden vereinnahmung sieht sich die diva gezwungen, die nebendarstellerin von sich zu stoßen. was folgt ist das umschlagen in aggression.

hollywood ist nur der aufhänger für diese filmische narzissmusstudie. man hätte die story z. B. auch ins schriftsteller- oder liedermacherumfeld platzieren können.
Ich mag immer den Mann mehr lieben, der so schreibt, wie es Mode werden kann, als den, der so schreibt, wie es Mode ist.
Georg Christoph Lichtenberg
thommes
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Beitrag von thommes »

Aber soll es sich nicht bei den beiden Figuren um ein und dieselbe Person handeln?
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Natascha
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Beitrag von Natascha »

komplexes thema.
da während des films nur die perspektiven der nebendarstellerin dem zuschauer gezeigt werden (in form des traums und in form ihrer psyche) verschwimmen in dem film die beiden personen zu einer person, da die nebendarstellerin diese unterscheidung zwischen sich und ihrem idealisiertem ich (die film-diva) nur noch in kurzen ausnahmemomenten vollziehen kann.
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