26* Klare Verhältnisse (2007)
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@ulf: ich hätte mich genauer ausdrücken sollen.
mit "musikalisch" meinte ich nicht die nackte komposition, sondern wie diese mit band zum endprodukt geschustert wird.
"mit band" geht mir momentan nur schwer über die lippen/ tasten nachdem ich hören musste, dass die einzelnen musiker zumindest bei der letzten produktion quasi auf abruf/ per bestellung ins studio beordert wurden um ihre parts/ spuren einzuspielen, bin ich doch sehr erschrocken.
ich dachte immer, da ist eine spielfreudige band zu gange, die in einer mehrwöchigen aufnahmesession GEMEINSAM ein album einspielt.
dem war/ ist wohl nicht (mehr) so...
mit "musikalisch" meinte ich nicht die nackte komposition, sondern wie diese mit band zum endprodukt geschustert wird.
"mit band" geht mir momentan nur schwer über die lippen/ tasten nachdem ich hören musste, dass die einzelnen musiker zumindest bei der letzten produktion quasi auf abruf/ per bestellung ins studio beordert wurden um ihre parts/ spuren einzuspielen, bin ich doch sehr erschrocken.
ich dachte immer, da ist eine spielfreudige band zu gange, die in einer mehrwöchigen aufnahmesession GEMEINSAM ein album einspielt.
dem war/ ist wohl nicht (mehr) so...
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- Draufgeher
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Den Eindruck hatte ich beim Album "Rückenwind". Vielleicht lag's ja auch tatsächlich daran, dass Heiner da nicht dabei war.manuelg hat geschrieben:ich nehme das auch ernst, wenn heinz sagt "ich bin ich". das ist grundsätzlich eine wünschenswerte ausgangsbasis.
gleichzeitig frage ich mich: wie stand es im letzten jahrzehnt um seine künstlerische authentizität/ identität. war er damals weniger "ich"...?
zumal ich seit heiners rückkehr eher den eindruck habe, dass zumindest musikalisch/ produktionstechnisch immer weniger von heinz auf den alben landet.
An den Satz "Aber ich bin ausnahmsweise ich..." muss man eventuell wirklich anders rum rangehen, was auch immer Heinz damit genau meint.
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- Draufgeher
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Die neue Platte hab ich noch nicht, von daher kann ich hier nur spekulieren. "Ich bin ausnahmsweise ich" liegt mir auch erstmal schräg im Kopf, versteh ich erstmal nicht. Aber eigentlich sind mir Fragezeichen zwischen den Ohren eher sympatisch, von daher, schaunmermal...
@manuelg, diese Herangehensweise an ein Album, dass jeder für sich seinen Part einspielt, ist heutzutage sooo ungewöhnlich nicht mehr. Doch durch die neuen Kommunikationsmöglichkeiten (Internett z.B.) gibts da heutzutage mehr als genug Möglichkeiten, sich abzusprechen, wer nu wie, warum, weshalb, wieso und überhaupt seinen Beitrag im Sinne aller Beteiligten abliefert. Das ist inzwischen Standart. Die Zeit der Jam-Sessions im Studio ist (leider?) lange vorbei. Andrerseits wars noch nie so einfach und effektiv, sich gegenseitig musikalische Ideen gezielt zuzuschustern, wie das heute der Fall ist. Muss also nix schlechtes bedeuten. Die Musiker sitzen halt nicht mehr auf dem Studio-Sofa zusammen und hecken ihr Ding aus, sondern machen das ganz gemütlich vom heimischen PC aus. Ich find das prinzipiell erstmal nicht verwerflich - stell Dir vor, die Kommunikation zwischen uns müsste noch handschriftlich und mit Briefmarke versehen abgehen. Wär auch inhaltlich so ziemlich das gleiche, aber bequemer ist es doch so, oder? Wichtig ist, was dabei rauskommt, nicht wie es entsteht, ist jedenfalls meine Meinung.
@manuelg, diese Herangehensweise an ein Album, dass jeder für sich seinen Part einspielt, ist heutzutage sooo ungewöhnlich nicht mehr. Doch durch die neuen Kommunikationsmöglichkeiten (Internett z.B.) gibts da heutzutage mehr als genug Möglichkeiten, sich abzusprechen, wer nu wie, warum, weshalb, wieso und überhaupt seinen Beitrag im Sinne aller Beteiligten abliefert. Das ist inzwischen Standart. Die Zeit der Jam-Sessions im Studio ist (leider?) lange vorbei. Andrerseits wars noch nie so einfach und effektiv, sich gegenseitig musikalische Ideen gezielt zuzuschustern, wie das heute der Fall ist. Muss also nix schlechtes bedeuten. Die Musiker sitzen halt nicht mehr auf dem Studio-Sofa zusammen und hecken ihr Ding aus, sondern machen das ganz gemütlich vom heimischen PC aus. Ich find das prinzipiell erstmal nicht verwerflich - stell Dir vor, die Kommunikation zwischen uns müsste noch handschriftlich und mit Briefmarke versehen abgehen. Wär auch inhaltlich so ziemlich das gleiche, aber bequemer ist es doch so, oder? Wichtig ist, was dabei rauskommt, nicht wie es entsteht, ist jedenfalls meine Meinung.
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musikmachen ist kunst - postings auszutauschen nicht wirklich.
da sehe ich schon gewaltige unterschiede.
zitat:
Wichtig ist, was dabei rauskommt, nicht wie es entsteht, ist jedenfalls meine Meinung.
naja, ich sehe grundsätzlich schon zusammenhänge zwischen entstehungsprozess und endprodukt.
außerdem ist es ja gerade mein problem, dass mich das ergebnis so sehr enttäuscht...
da sehe ich schon gewaltige unterschiede.
zitat:
Wichtig ist, was dabei rauskommt, nicht wie es entsteht, ist jedenfalls meine Meinung.
naja, ich sehe grundsätzlich schon zusammenhänge zwischen entstehungsprozess und endprodukt.
außerdem ist es ja gerade mein problem, dass mich das ergebnis so sehr enttäuscht...
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Ich verstehe das so, dass der autobiographische Anteil des Albums so hoch ist wie noch nie. Heinz weißt ja sonst immer auf den hohen Fiktionsanteil seiner Texte hin. Diesmal ist es persönlicher, authentischer und heinziger.HenryKupfer hat geschrieben:An den Satz "Aber ich bin ausnahmsweise ich..." muss man eventuell wirklich anders rum rangehen, was auch immer Heinz damit genau meint.
Aber bitte nicht die Goldwaage nehmen und meine (individuelle) Deutung anhand jedes einzelnen Songs prüfen. da stünde ich dann natürlich dumm da.

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Diese Arbeitsweise hat 1983 zum bitteren Ende von Pink Floyd geführt, als Gilmour seine Parts allein im Studio einspielte, ohne zu wissen, an was er da mitwirkt. Die fertige "The final cut" hat ihn dann so entzürnt, dass er jahrzehntelang nur noch über Anwälte mit Waters kommuniziert hat.MartinB hat geschrieben:@manuelg, diese Herangehensweise an ein Album, dass jeder für sich seinen Part einspielt, ist heutzutage sooo ungewöhnlich nicht mehr.
Aber Manuel hat natürlich Recht mit seinem Einwand. Wenn man so eine geile Band hat, sollte sie die Songs auch zusammen erjammen. Nur dauert das leider sehr viel länger. Das hätte mit Sicherheit das Budget gesprengt. Es ging also gar nicht anders, als die Produktion weitgehend vorzubereiten.
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Klar, ist ja wie schon gesagt auch Heinz' "persönlichstes" Album geworden, das lyrische Ich ist diesmal ich, also Heinz. Aber wer weiß, ob das schon die ganze Wahrheit ist. Unterschiede zu früheren Arbeiten haben ja offensichtlich schon einige festgestellt.Thofrock hat geschrieben:Ich verstehe das so, dass der autobiographische Anteil des Albums so hoch ist wie noch nie. Heinz weißt ja sonst immer auf den hohen Fiktionsanteil seiner Texte hin. Diesmal ist es persönlicher, authentischer und heinziger.HenryKupfer hat geschrieben:An den Satz "Aber ich bin ausnahmsweise ich..." muss man eventuell wirklich anders rum rangehen, was auch immer Heinz damit genau meint.
Final Cut war kein Pink Floyd Album. Das muss man leider so sehen. Steht auch auf dem Cover
by Roger Waters performed by Pink Floyd. Abspielband. Auch wenn die Platte als letzte der Band mit RW zugesprochen wird.
Das die Spuren einzeln eingespielt werden finde ich auch nicht ungewöhnlich. Macht selbst Torfrock
Wobei die Torfrock Studioalbem weit hinter den Liveplatten hinterherhingen. ...dat Matscht so schön, Ra-ta-ta-Zong und Vierter Versuch sind einfach unerreicht 
Mikrofon in die Mitte und alle spielen..die Beatles haben das noch so gemacht...Ich sage nur 22 Minuten Helter Skelter und der Einwurf Lennons, er habe Blasen an den Fingern. Das Stück wurde ja eingedampft und die "Jam Session" in der Mitte rausgeschnitten.

Das die Spuren einzeln eingespielt werden finde ich auch nicht ungewöhnlich. Macht selbst Torfrock


Mikrofon in die Mitte und alle spielen..die Beatles haben das noch so gemacht...Ich sage nur 22 Minuten Helter Skelter und der Einwurf Lennons, er habe Blasen an den Fingern. Das Stück wurde ja eingedampft und die "Jam Session" in der Mitte rausgeschnitten.
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ich habe volles verständnis dafür, dass heinz und heiner das album "vorbereiten". dagegen ist ersteinmal nichts einzuwenden.
wenn klasse musiker auf dauer unterfordert werden und der rahmen "band" im klassischen sinne nicht mehr gegeben ist, besteht die gefahr, dass diese auf dauer nur noch dienst nach vorschrift machen...und das hört man dem endprodukt dann deutlich an.
wenn klasse musiker auf dauer unterfordert werden und der rahmen "band" im klassischen sinne nicht mehr gegeben ist, besteht die gefahr, dass diese auf dauer nur noch dienst nach vorschrift machen...und das hört man dem endprodukt dann deutlich an.
Wenn ich mich an die entsprechenden Interviews mit HRK und Lürig erinnere, war es auch in den vergangenen Jahren so, dass bereits sehr weit fortgeschrittene Demoaufnahmen von beiden existierten bevor die Band dazu stieß. Nichtsdestotrotz scheinen die Aufnahmen bei den letzten Alben doch deutlich schneller abgewickelt zu werden als früher: So sind hier jeweils nur ein paar Wochen für Aufnahme und Produktion im Booklet vermerkt. In früheren Zeiten dauerten die Aufnahmen den Angaben zufolge häufig drei bis sechs Monate, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Es wurde scheinbar trotz weit fortgeschrittener Vorarbeiten noch längere Zeit mit der Band im Studio gearbeitet.
Der Studiobericht war so gesehen auch für mich eine Enttäuschung. Bei der augenblicklichen Band handelt es sich eben doch wohl eher um Begleitmusiker, die bei den Aufnahmen ihren vorgegebenen Part einspielen und HRK auf der Tour begleiten. Dazu passt auch, dass die Musiker eben auch für zahlreiche andere Bands im Studio arbeiten (sehr aufschlußreich hier die HP von Jörg Sander, dessen Spektrum von Kunze und Lindenberg über Nena bis hin zu Tokio Hotel (!) reicht) bzw. mit diesen Konzerte zu spielen. Das war bei den früheren Verstärkungsmusikern, so meine ich, nicht so.
Auf die Musik hat dies scheinbar eben doch Einfluss: Gerade das letzte Album wirkte auf mich in der musikalischen Umsetzung sehr unausgegoren. Es überwiegen tendenziell kürzere Stücke, mehrere Titel enden für mich eher etwas abrupt bzw. unvermittelt. Musikalisch nimmt die Zahl der experimentelleren Songs, wie sie in den 1990er Jahren regelmäßig eben auch auf den Alben zu finden waren, eher ab. Die aufregensten Stücke auf dem Original waren für mich übrigens die Bandkompositionen Wahres Gesicht und K. Dem mehrfach geäußerten Eindruck, dass die neueren CD gefälliger, glatter usw. daherkommen, kann ich mich nur anschließen. Musikalisch waren Kunze/Lürig in den 1990er Jahren für mich mit die Kreativsten im deutschsingenden Bereich. Mittlerweile hat sich das leider sehr gewandelt.
Das neue Album habe ich zwar noch nicht gehört, aber: Die auf der HP hörbaren Schnipsel sind für mich enttäuscht und bestätigen einen sich in letzten Jahren abzeichnenden Trend. Für mich macht das einen insgesamt uninspirierten, einfallslosen Eindruck. Oder HRK hat die Zielgruppe gewechselt. Mit dem, was er selbst als seine Vorbilder immer wieder angibt, hat das, was er selber seit einigen Jahren vorlegt, nun eigentlich gar nichts mehr zu tun. Von den öffentlich-rechtlichen Sendern wird HRK mittlerweile eher in deren Schlagerformaten, wie NDR 1 oder WDR 5, gespielt (was sich durch einfache Recherche im Internet bestätigt finden), was er sich selbst zuzuschreiben hat. Schade!
Der Studiobericht war so gesehen auch für mich eine Enttäuschung. Bei der augenblicklichen Band handelt es sich eben doch wohl eher um Begleitmusiker, die bei den Aufnahmen ihren vorgegebenen Part einspielen und HRK auf der Tour begleiten. Dazu passt auch, dass die Musiker eben auch für zahlreiche andere Bands im Studio arbeiten (sehr aufschlußreich hier die HP von Jörg Sander, dessen Spektrum von Kunze und Lindenberg über Nena bis hin zu Tokio Hotel (!) reicht) bzw. mit diesen Konzerte zu spielen. Das war bei den früheren Verstärkungsmusikern, so meine ich, nicht so.
Auf die Musik hat dies scheinbar eben doch Einfluss: Gerade das letzte Album wirkte auf mich in der musikalischen Umsetzung sehr unausgegoren. Es überwiegen tendenziell kürzere Stücke, mehrere Titel enden für mich eher etwas abrupt bzw. unvermittelt. Musikalisch nimmt die Zahl der experimentelleren Songs, wie sie in den 1990er Jahren regelmäßig eben auch auf den Alben zu finden waren, eher ab. Die aufregensten Stücke auf dem Original waren für mich übrigens die Bandkompositionen Wahres Gesicht und K. Dem mehrfach geäußerten Eindruck, dass die neueren CD gefälliger, glatter usw. daherkommen, kann ich mich nur anschließen. Musikalisch waren Kunze/Lürig in den 1990er Jahren für mich mit die Kreativsten im deutschsingenden Bereich. Mittlerweile hat sich das leider sehr gewandelt.
Das neue Album habe ich zwar noch nicht gehört, aber: Die auf der HP hörbaren Schnipsel sind für mich enttäuscht und bestätigen einen sich in letzten Jahren abzeichnenden Trend. Für mich macht das einen insgesamt uninspirierten, einfallslosen Eindruck. Oder HRK hat die Zielgruppe gewechselt. Mit dem, was er selbst als seine Vorbilder immer wieder angibt, hat das, was er selber seit einigen Jahren vorlegt, nun eigentlich gar nichts mehr zu tun. Von den öffentlich-rechtlichen Sendern wird HRK mittlerweile eher in deren Schlagerformaten, wie NDR 1 oder WDR 5, gespielt (was sich durch einfache Recherche im Internet bestätigt finden), was er sich selbst zuzuschreiben hat. Schade!
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