Jau, da sind wir uns einig.heikomannes hat geschrieben:Aber gerade wegen des Platzmangels sind die ersten drei Kapitel verschenkt. Das ist einfach nur schlecht zu lesen. Und inhaltlich wird es meiner Meinung nach weder Heinz gerecht noch ist es theologisch haltbar. Das bißchen Sachinformation hätte auf vier Seiten gepasst.
Biographie "Meine eigenen Wege"
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Sparchlich und stillistisch ist das Buch einfach ein Ärgernis. Nach jedem Gedanken eine Leerzeile zu machen ist genauso überflüssig, wie die vielen drei Punkte mit denen zahlreiche Absätze enden: Soll sich hier der Leser selber Gedanken machen? Zudem sind die Gedankengänge und Schlussfolgerungen des Autors doch häufig recht merkwürdig.
Meines Erachtens wurde hier die Chance verschenkt, Interessierten eine gut recherchierte und gut geschriebene Biographie auf den Markt zu bringen. Bis zum Ende werden sich wohl nur HRK-Hardcorefans quälen.
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Soll ich mal versuchen, dir ein Gespräch mit dem Autor zu vermitteln ?An hat geschrieben:Sparchlich und stillistisch ist das Buch einfach ein Ärgernis. Nach jedem Gedanken eine Leerzeile zu machen ist genauso überflüssig, wie die vielen drei Punkte mit denen zahlreiche Absätze enden: Soll sich hier der Leser selber Gedanken machen? Zudem sind die Gedankengänge und Schlussfolgerungen des Autors doch häufig recht merkwürdig.
Meines Erachtens wurde hier die Chance verschenkt, Interessierten eine gut recherchierte und gut geschriebene Biographie auf den Markt zu bringen. Bis zum Ende werden sich wohl nur HRK-Hardcorefans quälen.
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Naja, du haust schließlich ganz schön drauf.An hat geschrieben:Nein danke. Ich wüsste nicht, warum ich mit dem Autor in Kontakt treten sollte.
Übrigens haust du Heinz gleich mit in die Pfanne, wenn du das Buch als sprachliches Ärgernis bezeichnest. Ein Drittel des Inhalts sind schließlich HRK-O-Töne. Und wenn du alle anderen Fremdbeiträge dazuaddierst, bleibt vom Autor gar nicht mehr so viel übrig, was dich sprachlich und stilistisch ärgern könnte.
Naja, das ist jetzt keine korrekte Interpretation meiner Kritik. Sprachlich sinde ich besonders die vom Autor des Buches verfassten Abschnitte wenig gelungen. Vom Verfahren her finde ich aber auch diese Kollagetechnik des Buches sehr störend. Die Mischung von Interwievpassagen (im Übrigen in der Regeln ohne Angabe des Kontextes, der Quelle oder des Datums) und Songtexten bzw. kurzen Textpassaagen mag in Biographein ja durchaus sinnvoll sein, aber hier stimmen die Mengenverhältnisse leider gar nicht.
Thofrock hat geschrieben:Naja, du haust schließlich ganz schön drauf.An hat geschrieben:Nein danke. Ich wüsste nicht, warum ich mit dem Autor in Kontakt treten sollte.
Übrigens haust du Heinz gleich mit in die Pfanne, wenn du das Buch als sprachliches Ärgernis bezeichnest. Ein Drittel des Inhalts sind schließlich HRK-O-Töne. Und wenn du alle anderen Fremdbeiträge dazuaddierst, bleibt vom Autor gar nicht mehr so viel übrig, was dich sprachlich und stilistisch ärgern könnte.
Richtig. Und genau das ist meiner Ansicht nach das Problem dabei. Eine Biographie sollte doch etwas anderes sein als eine Text- und Zitatsammlung eines Künstlers mit Kommentaren Dritter. Hier werden in ständigem Wechsel eigene Gedanken, Zitate von Heinz, Auszüge aus seinen Texten und o.g. Kommentare und Ansichten aneinandergereiht, was das Lesen m.E. nach teilweise (zum Teil auch durch den Satz) extrem schwierig gestaltet. Ich hätte eine chronologische Form, die den Menschen HRK und sein Leben (das ja schließlich auch chronologisch abgelaufen ist) in den Mittelpunkt stellt, hier weitaus angebrachter gefunden. Vor allem hätte das die Möglichkeit gegeben, wirklich mal etwas nachzuschlagen. Hier weiß ich nie, wo ich etwas nun gerade gelesen habe.
Darüber hinaus finde ich einige der Zitatspender der Rückseite im Inneren ein bisschen überrepräsentiert, (aber das muß ich als Sozi vielleicht auch einfach so sehen

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Ich gebe Dir Recht, wenn man die Adjektive trennt.Ian hat geschrieben:protestantisch-konservativ angehauchte Zitatensammlung
Konservativ sind die Zitate aus neuerer Zeit sicher, wobei sich sowohl Wulff also auch Spaß-Guido politisch sehr zurückhalten.
Protestantisch finde ich mehr den Text des Autors und zwar im negativen Sinne. Das ist praktische liberale Vereinnahmungstheologie pur.
Es ist aber weder konservativer Protestantismus noch ein protestantischer Konservativismus im Buch von mir entdeckt worden (wie auch, wenn Wulff Katholik ist

Durchgelsen und durcheinander
So, jetzt habe ich das Werk durchgelesen und bin ziemlich durcheinander.
Und zwar nicht vor allem von dem doch sehr eigenen Schreibstil von Herr Barthelmes - dem galt nicht mein Hauptinteresse, und ich habe das als leidgeprüfter Kirchgänger mal so hingenommen - sondern was mein Bild von HRK betrifft.
Weiterhin (oder eher: noch mehr als zuvor) ist er jemand, der mich mit vielen seiner Texte so anspricht wie kein Zweiter. Er hat mir mit seinen Liedern so viel gegeben, und diese sind mit vielen wichtigen Stationen und Grundhaltungen meines Lebens so eng verbunden, dass ich ihm gegenüber große Dankbarkeit empfinde.
Aber: Auf der anderen Seite macht das Buch den Menschen HRK nicht sympathischer. Charakterzüge wie Eitelkeit und Bigotterie, sich und viele seiner Äußerungen für nochmal weit schlauer halten als angemessen, sich und andere mit zweierlei Maß messen, prätentiöses Gehabe....
von daher geht die Kritik am hymnischen Stil des Autors fehl: Mir wurde durch die Lektüre ein Idol geschlachtet. Was ja vielleicht wiederum ganz gut ist.
Und zwar nicht vor allem von dem doch sehr eigenen Schreibstil von Herr Barthelmes - dem galt nicht mein Hauptinteresse, und ich habe das als leidgeprüfter Kirchgänger mal so hingenommen - sondern was mein Bild von HRK betrifft.
Weiterhin (oder eher: noch mehr als zuvor) ist er jemand, der mich mit vielen seiner Texte so anspricht wie kein Zweiter. Er hat mir mit seinen Liedern so viel gegeben, und diese sind mit vielen wichtigen Stationen und Grundhaltungen meines Lebens so eng verbunden, dass ich ihm gegenüber große Dankbarkeit empfinde.
Aber: Auf der anderen Seite macht das Buch den Menschen HRK nicht sympathischer. Charakterzüge wie Eitelkeit und Bigotterie, sich und viele seiner Äußerungen für nochmal weit schlauer halten als angemessen, sich und andere mit zweierlei Maß messen, prätentiöses Gehabe....
von daher geht die Kritik am hymnischen Stil des Autors fehl: Mir wurde durch die Lektüre ein Idol geschlachtet. Was ja vielleicht wiederum ganz gut ist.
Re: Durchgelsen und durcheinander
Glaubt keinem SängerFriedhelm hat geschrieben:Mir wurde durch die Lektüre ein Idol geschlachtet.
ist meiner erste und letzte Parole
Glaubt keinem Sänger
schlachtet die Idole
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Erstens ist Heinz neben seinen vielfältigen Betätigungen in der Öffentlichkeit eben auch ein Mensch. Und das ist gut so.
Zweitens sehe ich schon ziemliche Unterschiede zwischen öffentlichen (Interviews usw.) und persönlichen und/oder privaten Äußerungen (siehe hier z.B. Kapitel 18 "Broken Dreams", insbesondere seine eigene Beschreibung zum "schrecklichsten Tag in meinem Leben", ziemlich heftig dagegen sein verbaler Ausfall, als man bei einem Konzert in Cottbus mal zu früh das Licht im Saal angeschalten hat). Heinz kann auch "ganz normal" reden, wenn er er ist und keine Rolle spielen muss. So sehe ich übrigens auch die zum Teil "einfacheren" Texte auf seinem "persönlichsten" Album.
Zweitens sehe ich schon ziemliche Unterschiede zwischen öffentlichen (Interviews usw.) und persönlichen und/oder privaten Äußerungen (siehe hier z.B. Kapitel 18 "Broken Dreams", insbesondere seine eigene Beschreibung zum "schrecklichsten Tag in meinem Leben", ziemlich heftig dagegen sein verbaler Ausfall, als man bei einem Konzert in Cottbus mal zu früh das Licht im Saal angeschalten hat). Heinz kann auch "ganz normal" reden, wenn er er ist und keine Rolle spielen muss. So sehe ich übrigens auch die zum Teil "einfacheren" Texte auf seinem "persönlichsten" Album.

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Ich staune vor allem über die sehr unterschiedlichen Eindrücke, die diese Bio vermittelt, und die sich zum Teil energisch widersprechen. Ich vermute, sowohl der Autor, wie auch der Biographierte hätten da ihre Freude dran.
Die Ehrlichkeit, die hier auf den Tisch kommt, gefällt mir. Auch wenn ich in vielen Fällen völlig anderer Meinung bin.

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Re: Durchgelsen und durcheinander
Da muß ich allerdings sagen, daß ich nicht glaube, ein Künstler kann ohne solchen ausgeprägten Charakterzüge erfolgreich sein. Eitelkeit usw. sind doch quasi notwendig, um den Beruf auszuüben. Deswegen bin ich milde mit Künstlern...Friedhelm hat geschrieben: Aber: Auf der anderen Seite macht das Buch den Menschen HRK nicht sympathischer. Charakterzüge wie Eitelkeit und Bigotterie, sich und viele seiner Äußerungen für nochmal weit schlauer halten als angemessen, sich und andere mit zweierlei Maß messen, prätentiöses Gehabe...
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Ich muss mich (leider) denen anschließen, denen der Stil des Biographen überhaupt nicht gefällt. Dazu gehören gerade auch die auffällig redundanten Lobpreisungen, die - sagen wir einmal streckenweise recht kreativen - Interpretationen des Autors sowie die religiöse Schlagseite.
Derselbe Inhalt hätte zweifellos journalistisch und stilistisch deutlich besser dargeboten werden können.
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