HRK Zehn Thesen zur Kultur in Deutschland

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ulf
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Beitrag von ulf »

An hat geschrieben:Naja. Spätestens seit Anfang der 1990er Jahre sind die Verkaufszahlen von HRK kontinuierlich gesunken.
Leider, gerade die 90er waren musikalisch großartig.
Auch im Radio findet Kunze kaum noch statt, ganz zu schweigen von der mittlerweile überwiegend negative Berichterstattung in der Mehrheit der Medien.
Das liegt aber eben nicht nur an Kunze, sondern auch an der ziemlich verarmten Radiolandschaft. Ich behaupte mal, hier in der Gegend ist nur ein Sender tatsächlich noch erträglich. DeutschlandRadio Kultur. Alles andere ist eine einheitliche, dummschwätzige, gleichgeschaltete Wichse mit Einheitsprogramm. Wenn ich bedenke, wie deltaradio (damals noch alpha) gestartet ist. Das Sendemotto war "we will rock you". Wenn ein Song gecovert wurde, spielten sie das Original und nicht das gejammere von $Mariah Carrey, Puff Daddy oder wie sie alle heißen. Es wurde die Band "Schulze" gespielt. Kennt die jemand hier? Es gab ca. 40% deutschsprachige Musik. Und jetzt? Ürgs. Heaviest Rotation mit dummen geblubber zwischendurch.

Und natürlich ist jemand, der sich vor den Karren spannen lässt (Deutschquote) der jenige auf dein eingeprügelt wird. Hej, Kunze hat sich das nicht allein ausgedacht. Aber das interessiert am Ende keinen.

Und zumindest wenn ich mich in meinem Bekanntenkreis umhöre, sind mittlerweile viele von HRK genervt
warum? das ist die entscheidene Frage. Weil die Medien negativ über ihn berichten? Weil sie inzwischen andere Musik hören?

Btw. mir fällt gerade ein, wer noch recht dick im Geschäft ist (sein müsste): Peter Maffay. Aber auf NDR2 habe ich den seit mitte der 90er auch nicht mehr gehört.[/quote]
MartinB
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Zehn Thesen zu diesem Thread

Beitrag von MartinB »

1.Was die Verkaufszahlen betrifft sind die ja nu wirklich kein geeignetes Barometer, um die Authenzität eines Künstlers zu bewerten.

2.Kunst hat per definitionem widersprüchlich zu sein. Oder irre ich ich da?

3.Ich finde das ganz wunderbar und eine grosse künstlerische Leistung, wie der Heinz in Nahezu-Echtzeit den Spagat zwischen den zehn medienkritischen Thesen und der "WeltistPopGrandPrix"-Geschichte inszeniert. Hochachtungsvoller Applaus meinerseits dafür. Das ist wahre Kunzt!

4. Auch "im kleinen", also dem persönlichen Kunze-Universum (so es sowas gibt) schwebt er doch auch gern und erfolgreich zwischen den Extremen - man stelle das archaische "Kommando Zuversicht" und das modernitätsnahe "Klare Verhätnisse" mal im Direktvergleich nebeneinander...

5.Es ist mehr als legitim für den schaffenden und davon leben müssenwollenden Künstler, in jedem erreichbaren Publikumspool zu fischen.

6.Ein wahrer Fan kann sich auch durchaus kritisch und dennoch mit Spass an der Sache mit Aspekten seines künstlerischen Helden der Arbeit befassen, die ihm möglicherweise auch mal nicht gefallen. Wo steht geschrieben, dass man alles gut finden muss, was man interessant findet?

7. Diese Miesepeterei hier finde ich überzogen. Fällt mir auch bei den Plagiatsdiskussionen hier auf. Nichts gegen Kritik - aber solche sollte doch zu bewusstseinserweiternden, nicht -einengenden Weiterdenkprozessen einladen...

8.Gerade die hier zuhauf bemängelte Widersprüchlichkeit des Herrn K. macht ihn zumindest mir sympathisch und menschlich. Ich weiss ja nicht, wie´s Euch so geht, aber ich bin auch hier und da widersprüchlich, das ist halt einer der Reize des Mensch-Seins, finde ich. Unwidersprüchliche Menschen sind tot-laaaangweilig...

9.Deshalb ist es auch m.E. ziemlich unfair, hier bei einem ansonsten doch von uns allen sehr geschätzten Menschen die Geamtglaubwürdigkeit an einer subjektiv-tellerrandscharfen Feinjustierung des Widerspruchsaufspürmikroskops festzumachen.

10.Beinpinkelei ist unhygienisch und Eigenurin nur am eigenen Körper zu therapeutischen Zwecken einsetzbar.
An
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Beitrag von An »

Sicherlich hat auch die veränderte Radiolandschaft einen erheblich Anteil daran, dass HRK im Hörfunk kaum noch stattfindet. und für den geringeren Verkauf von CDs spielt es auch eine Rolle, dass diese vor allem von jüngeren Leuten gekauft werden - ein Publikum, welches sich bei deutschsprachiger Musik eben mehr für Silbermond, Julie, Wir sind Helden usw. interessiert.
Dennoch glaube ich, dass auch HRK einen Anteil daran hatte, Sympathien verloren zu haben. Damit meine ich nicht nur die Diskussion über die Quote oder seine Äußerungen im Vorfeld des Irak-Krieges. Übrigens glaube ich, dass die Kritik der Linken an seinem Einsatz für die Quote auch seinen politischen Richtungswechsel mitbedingt haben. Das ist aber nur eine Theorie.
EwigGestrieger
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Beitrag von EwigGestrieger »

das heinz gern sachen sagt oder macht um selbst vom gegenteil überzeugt zu werden ist ja bekannt.oder?
das erste und letzte mal wo mein heinz universum ins wanken geriet war zur rückenwind platte und heinz seinen komischen erzählungen zum irak krieg im hamburger abendblatt.zum glück hat er noch die kurve bekommen und aller herren länder umgedichtet. gleiche platte das lied gut und schön zu spielen und dann bei der deutschen stimme 2003 aufzutreten war auch komisch und zu aller letzt gleiche platte sein bekenntnis zur fdp und im gleichem atemzug spielt er auf einer demo der gewerkschaft.
damit muß man als fan umgehen lernen auch wenn es schwer fällt. trotz alledem bevor man garnicht mehr in den medien stattfindet ist diese strategie die einzige die hilft. seis drumm heinz hat mir im leben mehr gegeben als das er mir je wieder nehmen kann.

thanx a lot
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EwigGestrieger
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Beitrag von EwigGestrieger »

An hat geschrieben:. Übrigens glaube ich, dass die Kritik der Linken an seinem Einsatz für die Quote auch seinen politischen Richtungswechsel mitbedingt haben. Das ist aber nur eine Theorie.
na ja,
heinz in eine politische schublade stecken zu wollen kann und wird nicht klappen und das ist gut so. hat bei mir aber gedauert bis ich es begriffen habe. wenn ich mir die linken der pds anschaue erschauert mir wie welt fremd sie doch sind. wenn ich mir die cduler und fdpler ansehe erschauert mir vor sozialer kälte. und den unterschied zwischen cdu und spd kann mir wirklich keiner mehr ernsthaft erklären.oder? das sich die quotendiskussion irgendwann von selbst regelt war doch klar. und ich als ossi kann nur sagen das eine quote wie bei uns im jugendradio dt64 nichts gebracht hat. hört irgendwer aus dem osten deswegen mehr deutsche musik? ich glaube wohl nicht. von einem fdp wähler kann man doch aber auch erwarten das man nicht mehr so viel staatlichen eingriff in die gesellschaft haben möchte. die quote wiederum ist genau das gegenteil von dem was die fdp will.man sieht die wiedersprüchlichkeit zieht sich wie ein roter faden durch das leben von uns allen. wie sagte einer so schön man sollte nicht mit steinen schmeißen wenn man im glashaus sitzt. richtig. aber zuerst an die eigene nase fassen.
________________________________________________________________________

bei uns läuft heinz sehr oft bei radio 1 , berlin 88,8 , antenne brandenburg u.s.w.
wirklich oft !
Zuletzt geändert von EwigGestrieger am 14 Feb 2007, 20:18, insgesamt 2-mal geändert.
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ulf
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Beitrag von ulf »

An hat geschrieben:Sicherlich hat auch die veränderte Radiolandschaft einen erheblich Anteil daran, dass HRK im Hörfunk kaum noch stattfindet. und für den geringeren Verkauf von CDs spielt es auch eine Rolle, dass diese vor allem von jüngeren Leuten gekauft werden - ein Publikum, welches sich bei deutschsprachiger Musik eben mehr für Silbermond, Julie, Wir sind Helden usw. interessiert.
Dennoch glaube ich, dass auch HRK einen Anteil daran hatte, Sympathien verloren zu haben.
ja welchen denn? Lass es dir doch nicht aus der Nase ziehen. Ich kann die zum Beispiel sagen, dass die "Theo" Sympathien, die MMW bei mir hatte durch sein geschnösel und arrogantes Auftreten verspielt hat. Dazu noch die klischeehafte Bedienung des Themas Sex in seinen Songs. Billiges gehabe gepaart mit billiger Musik.

Das man sich bei "Mainstreamgeilen" Sendern mit einer Deutschquote unbeliebt macht...da kann man HRK einzig die Naivität vorwerfen, an vorderster Front gestanden zu haben, statt wie andere Künstler einfach zu unterschreiben bzw. ganz die Klappe zu halten. Ich lass mir gerade nochmal die Zahl 70 auf der Zunge zergehen. 70% der langjährig im Deutschrock/-pop tätigen Musiker haben keinen Plattenvertrag mehr. Dafür darfst du dir die gequirlte Kacke von Monrose & Co anhören.
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Beitrag von Thofrock »

An hat geschrieben:und für den geringeren Verkauf von CDs spielt es auch eine Rolle, dass diese vor allem von jüngeren Leuten gekauft werden - ein Publikum, welches sich bei deutschsprachiger Musik eben mehr für Silbermond, Julie, Wir sind Helden usw. interessiert.
Das ist jetzt aber nicht dein Ernst. Heinz ist 27 Jahre Berufsmusiker, und du stellst ihm Teeniebands gegenüber, deren Klientel fast ausschließlich aus Leuten besteht, die deutlich jünger sind als Heinz seine Karrieredauer ? Ja meinst du denn, Silbermond überstehen die nächsten 20 Jahre ohne Umsatzrückgänge ?

Wenn du Heinz vergleichen willst, dann bitte mit Maahn, Ina Deter, Mitteregger, Maurenbrecher, Lage, Meinecke, Thommie Beyer, Morgenrot, Rodgau Monotones, Grobschnitt, Nina Hagen, Purple Schulz, Novalis, La Düsseldorf, Ideal usw usw...
Thofrock
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Beitrag von Thofrock »

An hat geschrieben:Andere Bands, die immer sehr geradlinig in ihrem Verhalten waren, haben Kunze bezüglich ihres Erfolges längst überholt, etwa Rosenstolz oder Element of Crime.
Rosenstolz ist im Moment eine Art Phänomen wie vor ein paar Jahren Pur, die Onkelz oder Petry. Die reiten sehr geschickt auf ihrem Randgruppenimage, hatten aber noch nie wirklich was zu sagen.

Und EOC verkaufen gradlinig weniger als Heinz. Frag mal die Bandmitglieder, ob sie von den Einkünften der Band leben können. Regener ist nicht der Einzige, der einen Nebenjob hat.
ulf
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Beitrag von ulf »

Thofrock hat geschrieben: Wenn du Heinz vergleichen willst, dann bitte mit Maahn, Ina Deter, Mitteregger, Maurenbrecher, Lage, Meinecke, Thommie Beyer, Morgenrot, Rodgau Monotones, Grobschnitt, Nina Hagen, Purple Schulz, Novalis, La Düsseldorf, Ideal usw usw...
und wer von den genannten hat noch einen Plattenvertrag?

Ich schätze mal, das Silbermond nicht so lange durchhalten wird, um in 10 Jahren noch erwähnt zu werden. Ist wie Echt oder Selig. Aber bei Rosenstolz muss man z.B. sagen, die sind schon seit mehr als 10 Jahren da. Die haben die ganze Zeit ihr Ding gemacht und haben echt Staub geschluckt....Ich gönne ihnen ihren Erfolg.
Natascha
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Beitrag von Natascha »

es ist zwar egal, aber EOC sind mit ihren letzten drei alben an hrk vorbeigezogen. zumindest, was die verkaufszahlen betrifft.
Ich mag immer den Mann mehr lieben, der so schreibt, wie es Mode werden kann, als den, der so schreibt, wie es Mode ist.
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Beitrag von Thofrock »

Natascha hat geschrieben:es ist zwar egal, aber EOC sind mit ihren letzten drei alben an hrk vorbeigezogen. zumindest, was die verkaufszahlen betrifft.
Das hätte ich aber gern genauer. Die beiden komischen Compis hat doch überhaupt niemand gekauft. Und auch "Psycho" und "Romantik" lagen doch wie Blei im Regal.
Natascha
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Beitrag von Natascha »

Höchstpositionen: Psycho 11, Romantik 19, Mittelpunkt der Welt 7.
Was aber entscheidenter ist, die EOC-Alben waren langsamer in den Charts gefallen.
Ich mag immer den Mann mehr lieben, der so schreibt, wie es Mode werden kann, als den, der so schreibt, wie es Mode ist.
Georg Christoph Lichtenberg
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Beitrag von ulf »

das Chartspositionen im Vergleich mit Verkaufszahlen im Vergleich nichts miteinander zu tun haben können, ist bekannt?

Beispiel: Wenn es EOC mit 10 Verkauften Alben auf Platz 5 schafft und Kunze zum anderen Termin mit 20 verkauften Alben nur auf Platz 20 (weil z.B. in der gleichen Woche Robbie Williams sein Worst Case Album veröffentlicht, oder Monrose, oder Mariah Carrey) dann hat HRK immer noch mehr Platten verkauft. Da ich die Verkaufszahlen nicht kenne, ist obige Annahme spekulativ. Aber eins ist bestätigt: bei den miesen Verkaufszahlen der CDs im allgemeinen ist eine Chartsposition nichtssagend. Eben nur, das in der entsprechenden KW Platz 1 mehr abgesetzt hat, als Platz 2 ....

EOC findet ansonsten in den Medien nicht statt. Da mag man als Fan von denen nun der Meinung sein "das wollen die ja auch gar nicht". Kann sein, aber wenn ich HRK verstehe, dann ist ihm das schon nicht unwichtig. Das ist eine klassisch geprägte Vorstellung. LP davon 1-2 Singleauskopplungen, die entsprechend in den Charts stehen und weiter. Peter Gabriel hat es auf "So" mit 8 Titel geschafft, fast jeden Song auszukoppeln ;) Der Wahnsinn.

In den 60ern musstest du btw. überhaupt erstmal 1-2 Single in die Charts gebracht haben bevor du überhaupt einen Plattenvertrag für einen Longplayer bei den Majorlabels bekommen hast. Das müsste man sich heute mal vorstellen. Die Hälfte der Plastikbands wären weg vom Fenster. Wenn man sich die Entscheidung von Decca nochmal genüßlich auf der Zunge zergehen lässt....die Beatles nicht genommen. Die EMI hat's gefreut, das Risiko eingegangen zu sein.
An
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Beitrag von An »

Also, nur noch mal zur Klarstellung: 1. Ich habe HRK selbstverständlich nicht mit jungen Bands wie Silbermond usw. verglichen. Ich habe lediglich über mögliche Gründe geschrieben, warum HRK in den letzten Jahren kontinuierlich weniger CDs verkauft. Einer davon ist sicherlich, dass sein Publikum mit ihm älter geworden ist und sich Menschen unter 30, die angeblich das meiste Geld für Tonträger ausgeben, sich eher CDs anderer, jüngerer Bands kaufen. 2. Glaube ich schon, dass EOC in den letzten Jahren - auch ohne großartig im Radio gespielt zu werden - mehr CDs als HRK verkauft haben: Höhere Chartplatzierungen und längeres Verweilen dort, größere Hallen bei Tourneen sind dafür schon Hinweise. 3. Habe ich als weitere mögliche Gründe darüber spekuliert, ob HRK sich bei vielen Menschen nicht Sympathien verscherzt hat: Ich glaube er hat dies, zum einen durch bestimmte Auftritte und Äußerungen und zum anderen auch durch die - schon an anderer Stelle diskutierte - Auskopplung bestimmter Singles: Für nicht wenige gilt er dadurch fälschlicherweise als Schlagersänger. Andererseits kann ich mir nicht vorstellen, dass die Hörer verschiedener Sender, wo in letzter Zeit seine Songs vorwiegend gespielt werden (die Schlagerwellen der öffentlich-rechtlichen Anstalten), seine CDs kaufen.
Im Übrigen ist es selbstverständlich die große Leistung seiner Karriere, dass er nach all den Jahren im Gegensatz zu vielen anderen erfolgreichen Künstlern der 1980er noch da und zumindest einen neuen Plattenvertrag hat. So lange im Geschäft zu sein, haben nicht viele geschafft: Mir fallen da allenfalls Grönemeyer, BAP, Westernhagen ein. Lage oder Meinecke bringen gelegentlich auch noch Platten für ein kleines Publikum heraus. Ich drücke HRK sehr die Daumen, dass er mit dieser CD die Vorgaben der Firma erfüllt und er die Möglichkeit hat, mit ihr eine nächste zu produzieren. In den Interviews klang das es ja durchaus an, dass dies nicht selbstverständlich ist.
P.S.: Weiß jemand, welche Chartplatzierung Klare Verhältnisse diese Woche hat?
DasUltimatum
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Beitrag von DasUltimatum »

ulf Verfasst am: Do Feb 15, 2007 08:56:45

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das Chartspositionen im Vergleich mit Verkaufszahlen im Vergleich nichts miteinander zu tun haben können, ist bekannt?

Beispiel: Wenn es EOC mit 10 Verkauften Alben auf Platz 5 schafft und Kunze zum anderen Termin mit 20 verkauften Alben nur auf Platz 20 (weil z.B. in der gleichen Woche Robbie Williams sein Worst Case Album veröffentlicht, oder Monrose, oder Mariah Carrey) dann hat HRK immer noch mehr Platten verkauft. Da ich die Verkaufszahlen nicht kenne, ist obige Annahme spekulativ. Aber eins ist bestätigt: bei den miesen Verkaufszahlen der CDs im allgemeinen ist eine Chartsposition nichtssagend. Eben nur, das in der entsprechenden KW Platz 1 mehr abgesetzt hat, als Platz 2 ....
Also, ich kenne ja die Zahlen nicht, aber

wenn EOC mit drei Alben höher und länger platziert war als HRK, dann halte ich es eher für spekulativ, es für realistisch zu halten, dass HRK gleich viel oder mehr verkauft hat. :wink:

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Mehr kommerziellen Erfolg könnte HRK m.M.n. nur darüber bekommen, dass zusätzlich zu den 'alten' Fans auch Jüngere seine Alben kaufen. Ein Schielen auf Käufer, die sonst Schlager kaufen, halte ich für nicht erfolversprechend.

Welchen Jüngeren könnten HRK-Alben zusagen? Jenen, die sonst No Angels, Monrose, R. Williams und schlimmeres hören? Aussichtslos!

Jenen, die sonst Wir sind Helden, Virginia Jetzt!, Anajo und co hören? Das könnte gehen.

Jenen, die sonst Kettcar, Olli Schulz, Blumfeld, N. Frevert, Kante etc. hören? Das müsste doch gehen.

... aber nur mit einer brauchbaren Singelauswahl und - insbesondere! - auch Singelveröffentlichung! Und zwar nicht nur eine, sondern mindestens drei pro Album. Will man die WSH-Gruppe auch noch erreichen, bräuchte man - auch wenn es manch einer nicht gerne hört - zu den Singles noch ansprechende Musikvideos.

[Bevor jetzt einige darauf bestehen, dass einige der genannten weniger Alben verkaufen als HRK - es geht darum, deren Kunden zusätzlich (zu den jetzigen Verkäufen) für HRK zu gewinnen.]

Das ist nur meine unmaßgebliche Meinung, was eine erfolgversprechende Vermarktungsstrategie sein könnte. Bei jener, die bei den letzten drei Alben gewählt wurde, mit Singles wie "Mach auf", "Immer für Dich da" oder "Guten Tag Traurigkeit", bleibt mir unklar, welche aussichtsreiche Zielgruppe da gewonnen werden soll. Und selbst wenn man das so macht, warum dann immer und immer wieder lieblose Promosingles?

Schön und gut hätte als Kontrapunkt zu DSDS etc. funktionieren können - als erste Single, als EP mit Bonusmaterial. Himmelfahrtskommando hätte jüngere Käuferschichten ansprechen können, ebenso auch so "schräge Dinge" wie Es ist nicht wie Du denkst oder Killroy Was Here. Wen, um Himmels Willen, sollten den Mach auf ansprechen?

Wenn man den Kirchentagssong in petto hat, warum bringt man den nicht reich ausgestattet als richtige Single raus? Und blockiert ihn medienmäßig noch mit der Immer für Dich da-Promosingle (wiederum ohne echten Release)? Was ist die Logik dahinter?

Wenn man am GP teilnehmen will mit der "Rocknummer" "Die Welt ist Pop", warum bringt man dann keine 5-track EP heraus (wie Monrose und Cicero), als erste Albumsingle, nicht medienmäßig verwässert durch die - natürlich nur als Radiopromo - vorgeschaltete "Schlagersingle" Guten Tag Traurigkeit? Was ist die Logik dahinter?

Man kann aber natürlich auch einfach mit dem vorhandenen Erfolg zufrieden sein.
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