32* Vor VÖ: Räuberzivil "Hier rein, da raus"

[An]

Hier schon einmal das Cover des neuen Albums, das sowohl als Doppel-CD als auch als dreifach Vinyl mit 2 CDs erhältlich ist:
http://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_noss_1 ... eleasedate

[reedinger]

...oder auch hier...

[An]

Und hier (möglicherweise) der Pressetext zum Album - zumindest zur Tour, die laut der Seiten von Karsten Jahnke, in Planung ist.
http://karsten-jahnke.de/artist.php/368 ... zivil.html

Andere singen von Freiheit, Heinz Rudolf Kunze nimmt sie sich – vorzugsweise die künstlerische. Alle Jahre wieder unternimmt er Ausflüge abseits der in seiner 30-jährigen Karriere eigenfüßig gestampften Pfade des Deutschrock. ›Räuberzivil‹ nennt Kunze diese Form des Musizierens. 2006 entsteht aus dem Live-Programm ›Bockwurst und Schadenfreude‹ das erste Räuberzivil-Doppelalbum ›Kommando Zuversicht‹. Sind es hier noch ausschließlich Songs aus dem umfangreichen Katalog, die er nur mit akustischen Gitarren, einem Klavier und seinem Wegbegleiter Wolfgang Stute bewaffnet darbietet, gewinnt dieses Nebenprojekt in den folgenden Jahren zunehmend an Bedeutung. 2009 folgt das schlicht, aber konsequent ›Räuberzivil‹ betitelte Doppelalbum – als dritter Mann im Bunde dabei Hajo Hoffmann an Mandoline und Violine. Sieben exklusive neue Songs schreibt Kunze für das Live-Programm. Wieder drei Jahre später und nach mittlerweile über 300 Räuberzivil-Konzerten legt Kunze nun erstmals ein Räuberzivil-Studioalbum vor.
Peter Pichl, der seit Jahren für Kunzes Live-Sound und Demo-Produktionen verantwortlich zeichnet, stößt als Bassist zur Band, die das Motto ›Räuberzivil‹ als Bandnamen annimmt. Gemeinsam produzieren Kunze und Pichl mit Jens Bernewitz, in dessen Noah-Studios das Album aufgenommen wird, 34 Stücke, davon 21 Lieder und 13 teilweise musikalisch untermalte Sprechtexte.
"Ich erblicke in der U-Bahn meinen Vater / bei den Schaffnern ist er ungemein beliebt / er hat immer und für alles einen Fahrschein / selbst für Fahrten, die es überhaupt nicht gibt‹ singt Kunze im stillen Opener ›Das Dasein und ich‹. Ein Song, der auch ein Outtake aus seinem ersten Album ›Reine Nervensache‹ von 1981 hätte sein können, das es sträflicherweise damals nicht auf die Platte schaffte. Aber das ist er nicht. Das ist Kunze 2012. Auch das ›Lied für Berlin‹ führt das fort, was er 1982 mit ›Regen in Berlin‹ auf ›Eine Form von Gewalt‹ initiierte. Das musikalische Spektrum Kunzes wiedergefundener musikalischer Freiheit reicht von jenen stillen Tönen über Rock (›Räuberzivil‹) und Blues (›Sie hassen dich‹) bis hin zu augenzwinkerndem Country mit dem polarisierenden ›Im nächsten Leben werd‹ ich Spielerfrau‹. Und dann sind da noch ganz viele Songs, die einfach durch und durch Kunze sind – z.B. ›Bleib Schmerz bleib‹ oder ›Es ist Krieg‹. Eine Verneigung vor John Lennon gönnt er sich mit seiner Version von ›Working Class Hero‹, hier ›Mach es wie ich‹.
Es geht Kunze bei ›Hier rein da raus‹ nicht um mehrheitsfähigen Pop-Rock, den er erwiesenermaßen beherrscht. Es geht nicht um das Kalkül, eine Single im Radio zu platzieren oder in der Samstagabendshow. Ein Album ohne jede taktische Überlegung sollte es werden, kompromisslos, spontan. Es ist ein Album von eben dem Kunze, der in den letzten Jahren eventuell etwas zu kurz kam.
Die Kunztform ›Räuberzivil‹ von der Bühne ins Studio (und schließlich zurück auf die Bühne) zu transportieren, macht hörbar Spaß. In zwölf Tagen spielen sich die Musiker in einen wahren Aufnahmerausch. Und sie lassen Raum für Experimente, ohne die Spontaneität an den Nagel zu hängen und ohne dass die Musik an ihrer wohltuend erdigen Anmutung einbüßen würde. Die musikalisch untermalten literarischen Beiträge sind, wie sie bei Kunze immer sind: ätzend, bissig, satirisch und höchstens unter der Gürtellinie, um richtig zuzutreten. Kunze hat mit ›Hier rein da raus‹ zu sich selbst gefunden und, das werden seine langjährigen Hörer hoffentlich bestätigen, einen Meilenstein abgeliefert. Nun gut, einen kleinen Meilenstein, denn das Album nimmt sich nicht wichtiger als es ist. Aber immerhin.

[reedinger]

Nun noch mal zum Cover an sich. Ist das das erste Mal, dass Heinz auf einem regulären Albumcover eine Frau ausgesucht hat (einen Walfisch hatten wir schon mal)? Sie ist blond, geschminkt, trägt die Brille von Heinz (denn jeder Optiker hätte ihr zu einer optimaleren Brille - und die gibt es auch von Ray Ban - geraten) und steht wohl, wenn man dem Text links und rechts ihrer Ohren trauen darf, für die Generation "Dummchen".

Was will Heinz uns, was will er mir als weiblichem Fan damit sagen?

Mit sagt das Cover überhaupt nichts und steht für mich deshalb in einer Reihe mit "Klare Verhältnisse", "Protest", "Die Gunst der Stunde" und "Ich bin" (wobei "Ich bin" noch ein wenig lustig war). Es ist latent frauenfeindlich und hat offensichtlich null Bezug zum Inhalt der Platte.

Natürlich ist eine Coverwahl immer schwierig, aber warum geht Heinz im Rahmen seiner Arbeit in letzter Zeit so oft auf/gegen Frauen los? Oder macht meine männlichen WuKi-Kollegen diese Frau scharf (auf das Album)?



[...und ich hoffe zudem, dass die Person auf dem Cover unabhängig ausgewählt wurde und nicht auch noch eine seiner Töchter ist. So weit sollten Sparaktionen nun auch nicht gehen...]

[Kalle]

Ich erkenne auf dem Cover keine Frau , sondern HEINZ sein "Alter Ego" Herr Richter Skala nur das die damals von Herrn Johann Zambryski benutzten Ameisen durch fliehende, Schutz suchende Afrikanische Pfeilstechmücke ersetzt wurden. Vermutlich ist das Copyright Schuld, sonst wäre das OE-Cover "Richter Skala" ohne Veränderungen übernommen worden, denn HEINZ hat das Album geliebt.
Jedenfalls ist HEINZ schon lange, demnächst auch die Fachwelt und ganz sicher seine Fans, von dem neuen Machwerk "Hier rein - da raus" begeistert. Das sind dann Frauen, Männer - Junge, Alte - und was weiss ich für Typen - sämtlich gut drauf und vermuten nichts, was nicht schon lange unterstellt wurde und sowieso überflüssig ist. I.Ü. haben wir Wukis dann auch keinen Brillennachrüstset mehr in Vorbereitung, diesmal hat man die "HRK-Brille" vernünftiger Weise sofort montiert. ...........Schau mal durch die "bitterböse Brille" Kleines......

vergleich zur Info http://www.wunderkinder.de/forum/viewforum.php?f=37

[Miro]

Nachdem die Dame auf dem Spielerfrau-Cover noch mit einem schwarzen Balken vor den Augen anonymisiert wurde, schaut sie jetzt neugierig durch Heinz' Brille und könnte glatt als librarygirl durchgehen - wäre da nicht die Tätowierung.

Es handelt sich wohl doch nur um Kulturkritik, für die - gegendert - diesmal eine Frau verwendet wurde.

[reedinger]

Äh, jetzt beginne ich zu verstehen. Heinz ist es, der auf dem Coverfoto zu sehen ist, sozusagen ist das Foto eines aus der Restekiste von "Ich bin". Ok, aber es hat damit trotzdem - aus meiner Sicht - wenig mit dem Album selbst oder mit "RZ" zu tun. Und dass Heinz Rudolf Kunze begeistert von seiner eigenen Arbeit ist, das sollte kein Thema sein. Wenn er, wie Du schreibst, mit dem neuen Album wirklich die Fachwelt und seine Fans beeindrucken kann, dann sollte das zumindest wieder zu einer Top-10 Position reichen. Freu...

[Kalle]

dann sollte das zumindest wieder zu einer Top-10 Position reichen. Freu...

ZITAT aus http://karsten-jahnke.de/artist.php/368 ... zivil.html

Es geht Kunze bei ›Hier rein da raus‹ nicht um mehrheitsfähigen Pop-Rock, den er erwiesenermaßen beherrscht. Es geht nicht um das Kalkül, eine Single im Radio zu platzieren oder in der Samstagabendshow. Ein Album ohne jede taktische Überlegung sollte es werden, kompromisslos, spontan. Es ist ein Album von eben dem Kunze, der in den letzten Jahren eventuell etwas zu kurz kam.

[reedinger]

Habs mir schon bestellt als "3LP + 2 CD"-Version. Ist ja mit knapp 21 Euro gar nicht mal so teuer!

[reedinger]

http://radiojena.blogspot.de/2012/07/zo ... mm-am.html =

Am Sonntag gibt es ab 21 Uhr bei ZONO Radio Jena auch nochmal die 2002er-Doku "Es war einmal und war doch nicht" mit HRKs Ehefrau Nr. 2 Gabi als Sprecherin. So richtig kennen gelernt haben sie sich ja aber erst gut drei Jahre später durch den berühmten "Schlag mit der Bratpfanne". Interessant anzuhören ist es aber allemal...

[HansabearHH]

hier ein Video vom Räuberzivil-Auftritt letztes Wochenende auf der Kieler Woche - Heinz singt John Lennon's "Working Class Hero" in eigener Übersetzung. Bild und Ton für ein Handy-Video wirklich in ordentlicher Qualität! Herzlichen Dank an bluna81


http://www.youtube.com/watch?v=6-cuPBBVjAI

[Thofrock]

Per Leuchtfeuer wird das Album jetzt für den 7.9. angekündigt. Die Trackliste gibts hier:

http://werkzeug.heinzrudolfkunze.de/mus ... araus.html

Dort sind auch gleicht die Links zum Vorbestellen. Bei der für 20,99 Euro durchaus günstigen Triple-LP sind die beiden CDs gleich auch noch mit dabei.

Wir werden dann mal zeitnah klären, wann wir hier mit der einen oder anderen Info zu den Songs rausrücken dürfen.

hier ein Video vom Räuberzivil-Auftritt letztes Wochenende auf der Kieler Woche - Heinz singt John Lennon's "Working Class Hero" in eigener Übersetzung.

Sollte eigentlich auch aufs Album und wurde auch aufgenommen. In der Titelliste fehlt es aber seltsamerweise, obwohl die Genehmigung inzwischen vorlag.

[MartinB]

Och, machtnix, der Sound ist ja tatsächlich ganz brauchbar... Dank an den Hansabaer.

Soso, Heinz gibt sich nun als Held der Arbeiterklasse. Starker Tobak einerseits. Andrerseits begrüssenswert, dass bisher alles von der neuen Räuberzivilisation (mal abgesehen von der albernen Spielerfrau) recht gesellschaftskritisch rüberkommt - wie in der achsoguten alten "Niedermacherzeit"... Ich freue mich über Heinzes wiedererwachende poetische Bissigkeit jetzt auch wieder mit Musik, nachdem diese wie ich finde ziemlich lange nur noch bei Lesungen wirklich von der Leine gelassen wurde.

Die Preisgestaltung für die Vinylausgabe ist verblüffend (fand ich übrigens auch schon bei der Single, die ja eher eine EP ist). Obwohl ich schon ewig keinen Plattenspieler mehr besitze (und mir wohl auch nie wieder einen zulegen werde) werde ich mir dieses Schmuckstück auch gönnen, und sei es zu Dekozwecken. Tolle Sache, sehr fanfreundlich. Eigentlich wäre doch ein massiverer Preisaufschlag gegenüber der Nur-CD-Version zu erwarten, wegen sehr überschaubarer Zielgruppe plus recht aufwändiger Herstellung plus zu erwartendem Sammlerwert. Oder hat Heinz eine private Plattenpressmaschine zu Hause im Keller und ein paar EinEuroSklaven, welche diese bedienen? Sehr seltsam, sehr erfreulich, wie bisher alles von den Räubern.

[frillenmeister]

hallo zusammen,
"working class hero" heißt bei heinz "mach es wie ich" und ist auf cd 1, lied 10 bzw. lp1, seite 2, lied 5 vertreten
viele grüße
phil

[Ghosti]

"working class hero" heißt bei heinz "mach es wie ich"

Konnte man übrigens auch schon dem Promotext oben entnehmen.

Entspricht die Titelreihenfolge auf der Homepage der tatsächlichen Reihenfolge auf dem Doppelalbum, also die Sprechtexte ziemlich gebündelt in der zweiten Hälfte/auf der zweiten CD?