
– so jetzt erstmal richtig schütteln und ab in die Therapiestunde, bequem hinlegen…
Fakten: einige neue Musiker und die Trennung von langjährigen Wegbegleitern, neues RÄUBERZIVIL Studioalbum „Tiefenschärfe“ erscheint bereits am 27. Februar 2015 und zwar bei SPV.
Typisch - das Ende vorweg: Wir meinen nach den ersten Hörproben, dem neuen Album „Tiefenschärfe“ durch einen Untertitel „Musik für erwachsene Menschen“ auszeichnen zu müssen. Für Fans, die sich schon geraume Zeit mit HEINZ RUDOLF KUNZE und seiner Text/Musik-Kunst beschäftigen, kann man es noch mehr eingrenzen, zum Beispiel erinnerten wir uns beim „pre listening“ im Oktober in der Wedemark an den Tourneetitel 83 – „Lieder zum Weiterleben“ und nachfolgend erzählen wir auch warum.
Wukis: Hallo HEINZ - wir Wukis waren ja schon gelinde gesagt überrascht, als wir von der Neubesetzung bei Räuberzivil erfuhren. Jetzt wo das neue Ding im Kasten ist, wie geht’s denn mit den „Neuen Räuberzivilisten“?
HEINZ: Es ist echt wunderbar und perfekt. Hajo Hoffmann hat klasse gespielt und Glanzpunkte gesetzt, aber ich hatte jetzt das Gefühl Geige ist auch gesättigt und es müsste jetzt was anderes kommen. Das gute an Ralph König zum Beispiel ist, er spielt Gitarre, Mandoline, Banjo, Lap-Steel-Gitarre, quasi alles, was Saiten hat, aber setzt eben in erster Linie die E-Gitarre ein. RZ ist dadurch natürlich und es war so gewollt etwas elektrischer geworden.
Wukis: Das hört sich ja dann schon fast wie eine zweite Verstärkungsband an?
HEINZ: Nein es ist keine Ersatzband. Es klingt, dadurch das Hilko Schomerus, i.Ü. ein gelernter Percussionist, sich um den Rhythmus kümmert immer noch nach RZ und immer noch vollkommen anders als die Verstärkungsband.
Wukis: Hat Jens Carstens das Album schon gehört?
HEINZ: (lacht) Ja er hat schon ein paar Sachen gehört und ist sichtlich nervös geworden. „Gefällt ihm gar nicht!...“
Wukis: Nebenbei gefragt, was macht Jens denn im Moment?
HEINZ: Der ist bis unter die Hutschnur beschäftigt. Zum einen ist er mit Helene Fischer auf Tour und während jeder Pause ist er mit dem neuen Hörbuch „Quentin Qualle“ – Rock am Riff - beschäftigt.
Wukis: Martin Huch setzt auch einige Glanzlichter im neuen RZ-Album?
HEINZ: Nachdem er mich in der Vorbereitungsphase zur „Tiefenschärfe“ fragte: „Wieso spiele ich da eigentlich nicht mit?“ habe ich ihm geantwortet: “Ich habe mich nicht mehr getraut Dich zu fragen. Wir sind zweimal zusammengekommen und haben uns wieder getrennt. Ich ahnte nicht das du das überhaupt noch willst.“ Doch er wollte und wie… hört nur genau hin. Ich bin froh und dankbar dafür.

Nun wurde endlich der CD-Spieler angeworfen und das neue KUNZ(T)E-Werk „TIEFENSCHÄRFE“ eingelegt. Lediglich die Titelreihenfolge war bereits festgelegt, die Abmischung und Endbearbeitung sollte noch folgen.
HEINZ: Die Texte habe ich leider nur einmal vorliegen zum mitlesen, am Besten setzt ihr euch mal zusammen. „Es sind ja Texte in gerechter Sprache.“ (lacht)
Wukis: Ihr seid also im September mit dem Einspielen fertig gewesen und was war das für ein Gefühl? Überwog die Skepsis oder war es so gelaufen, wie Du es Dir gedacht hattest?
HEINZ: Nachdem die erste Erschlagenheit nach der Produktion vorbei war, dachte ich, da steckt noch viel mehr in dieser Formation. Darauf lässt sich aufbauen. Der erste Schock wenn man fertig ist und sich die Frage stellt, was soll man denn noch mehr machen, evtl. verbessern usw. Wie kann man das noch Toppen. Aber es vergeht dann doch Gott sei dank sehr schnell und man lässt es so wie es ist.
Wukis: Also alle Probleme wie weggewischt?
HEINZ: Nein. Alleine die Titelreihenfolge zu finden war für Peter eine Riesengrübelei.
Es sind im Grunde zwei Alben auch vom Umfang her. Die Beiden sind sehr unterschiedlich vom Charakter. Das Zweite ist meiner Meinung nach ein wenig zugänglicher, griffiger irgendwie.
Wukis: Ach ja, Peter Pichl der letzte Verbliebene des „alten“ RZ ist auch begeistert?
HEINZ: Peter ist völlig besessen davon, es lässt ihn überhaupt nicht mehr los. Er hat viele Jobs in Theatern und spielt sehr viel und abends und nachts sitzt er dann bis morgens um vier.
Wukis: Du bist wohl nie zufrieden zu stellen?
HEINZ: Doch alles schön geworden, aber es ist auch enorm viel und ich mache mir ein wenig Sorgen über diese Zumutung, die man da rausdonnert in dieser schnelllebigen und unaufmerksamen Zeit. Peter Pichl meinte dann auch: „Was sollen wir denn weglassen? Die meisten Leute die das Album kaufen werden, wissen doch wie man mit deinen Alben umgeht. Es ist eine richtige Packung und viel zu verdauen.
Wukis: Doch - wir meinen auch, es ist schön geworden, das neue Kunze Baby. Gespannt sind wir auch darauf wenn ihr es dann im nächsten Jahr 2015 möglichst viel live spielt, denn ihr habt es ja noch nie zusammen gespielt.
HEINZ: Das wird ja das nächste Problem. Es lässt sich ja nicht vermeiden, dass im neuen Programm ein paar ältere Sachen drin sind, die die Leute kennen.
Wukis: Aber dann müsst ihr ja das ganze Ding auf, sagen wir mal acht Stücke zusammen dampfen.
HEINZ: Nein das machen wir nicht. Mehr als acht Stücke werden es auf jeden Fall. Zehn Stücke vom neuen Album sollten es schon mindestens sein, aber das sind Sorgen von Morgen. (lacht)
Wukis: Es sind ein paar Stücke dazwischen, wo auf der Bühne vermutlich mehr Equipment nötig ist, um das ganze wie auf der CD zu präsentieren.
HEINZ: Ja etwas mehr brauchen wir schon. Da werde ich sicher auch noch ein wenig kämpfen müssen. Was wir sicher brauchen, ist auch einen zweiten Techniker. Hilko alleine, er ist zwar sehr fleißig und baut auch gerne selbst mit auf, aber das alles schafft man nicht alleine. Es ist soviel „Gerümpel“ was er schon alleine mitbringt. (lacht)
Wukis: Daran denkt man ja auch nicht, während man eine CD einspielt, dass man später damit auf Tour geht oder?
HEINZ: Nein, man kann auch nicht die ganze Zeit mit einem Damoklesschwert aufnehmen, wir müssen so produzieren, damit es hinterher auch live umsetzbar ist und in einen einzigen Kombi passt.
Wukis: Es sind überaus viele Stilrichtungen und geniale Arrangements auf diesen beiden Platten zu finden.
HEINZ: Ja stimmt. Es ist unglaublich breit gefächert und klingt trotzdem absolut organisch. Ja, weil der Hilko es aber auch so zusammenhält. Produktionstechnisch auch eine wunderbare Arbeit.
Wukis: Ihr habt das ganze Album aber komplett getrennt voneinander aufgenommen?
HEINZ: Ja wir haben alle nacheinander gespielt. Es war eine richtige Wohnzimmerproduktion, wir haben bei jedem Zuhause aufgenommen, meine Sachen hier bis auf eine Sache, wo wir „Nichtsnutz„ einspielten. Für Flügel und einen Gesang, weil irgendwie ein Mikro kaputt war, sind wir zum Jens Bernewitz (Noah Studios Hannover) gegangen, aber auch nur einen Tag. Bässe sind bei Peter, Gitarren bei Ralph, Schlagzeug bei Hilko eingespielt und gemischt wird bei Peter Zuhause ganz schlicht und einfach. Ich bin kein Hifi-Experte, war ich auch nie, aber ich finde nicht, dass es schlecht klingt. Also ich vermisse nichts an Hifi Argumenten … bei dieser Produktion.
Wukis: Wir finden auch, dass der Charakter von RZ hier einfach super rüberkommt, es klingt phantastisch. Soviel Raum hatte das erste RZ Studioalbum dann aber doch nicht.
HEINZ: Ich meine HRDR ist eine ganz tolle Platte, die mir doch extrem viel Spaß und Freude gemacht hat. Ich finde aber auch, dass die neue CD noch einen Schritt weiter geht.
Wukis: Wird denn wie bei HRDR auch noch eine Single kommen oder bleibt alles so wie es ist?
HEINZ: Die geplante Plattenfirma SPV Hamburg ist bereit, das Produkt so zu nehmen wie es ist.
Wukis: Wie seit ihr auf das Plattenlabel SPV gekommen?
HEINZ: SPV hat so was wie Räuberzivil noch gar nicht im Programm und sie sind wohl ganz stark interessiert.
Wukis: Wie ist der Zeitplan zur Veröffentlichung?
HEINZ: Voraussichtlich Anfang Februar 2015.
die Wuki Plattenbesprechnung findet ihr hier.

http://www.wunderkinder.de/forum/viewto ... 297#p17298
Wukis: Der Sony ist es nicht angeboten worden?
HEINZ: Nein, aber ein Verstärkungsalbum für die Sony im nächsten Sommer 2015 ist in der Planung. Der Sonychef Deutschland, worüber ich mich sehr gefreut habe, war vor ein paar Wochen bei uns Privat zu Besuch und hat die vereinbarten Absprachen nochmals bestätigt.
Wukis: Hast Du in letzter Zeit noch Texte aus deinem Riesenoutput an andere Künstler weitergegeben?
HEINZ: Dieter „Maschine“ Birr (Pudys) will meine Sachen vertonen und er hat mir gesagt er will versuchen alle in den Griff zu kriegen.
Wukis: Da darf man ja gespannt sein. Warten wir es mal ab.
HEINZ: Und einige Texte habe ich Matthias Brodowy gegeben, dem anderen Arbeitgeber von Wolli. Er ist ein begabter Entertainer und wie er sagt, großer Fan von mir.
Wukis: Hörst Du dass mit dem Fan sein denn oft von Kollegen aus dem Business?
HEINZ: In den letzten Jahren schon öfter mal von jungen Musikern, dass sie meine Sachen doch kennen und schätzen. Das habe ich früher nicht so erfahren, da fühlte ich mich doch sehr einsam. Wo ich das schon länger kenne, ist bei den Comedians oder Kabarettisten, da kenn ich eine ganze Reihe die wirklich Fan meiner Sachen sind.
Wukis: Und weitere Pläne für das für Dich erfolgreiche 2015?
HEINZ: 2015 - das ist sicher findet kein Musical in den Herrenhäuser Schlossgärten statt.
Da muss man wohl die Entwicklung in Sachen Kultur in Hannover erst abwarten und für 2016 neu sprechen.
Wukis: Was macht der Schauspieler?
HEINZ: Doch den gibt es ja auch immer mal wieder. Im Sommer hatte ich die Ehre, gemeinsam mit ganz tollen Schauspielern eine Folge "SOKO WISMAR" zu drehen.
Am 4.2. könnt Ihr diese Folge endlich im TV sehen. Diese Dinge habe ich zwischenzeitlich auch in gute Hände abgegeben. Eine Schauspieleragentur kümmert sich darum und hat mich auch schon vermittelt zu einem jungen, schon erfolgreichen Regisseur Dietrich Brüggemann. Der Spielfilm heißt „Jesus in Brandenburg“.
„Ach nee nich – schon wieder so spät geworden – Jesus! Man verquatscht aber auch den lieben langen Tag viel Zeit und ändert man was?“
Bis Bald…tschüss und Gruß an Zuhause.
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