Neues Album "Angebot und Nachfrage" nach VÖ
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Re: Neues Studioalbum 2025 "Angebot und Nachfrage" vor VÖ
Ich freue mich, das neue Album endlich hören zu dürfen.
Re: Neues Studioalbum 2025 "Angebot und Nachfrage" vor VÖ
Das Album läuft jetzt das erste Mal durch. Am Mastering gibt es denke ich nichts zu bemängeln. Der Redakteur hat vermutlich eine stark komprimierte Version gehört.
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Re: Neues Studioalbum 2025 "Angebot und Nachfrage" vor VÖ
Hat eigentlich irgendwer die Box schon bekommen? Offenbar hat sich da irgendwas verzögert.
Re: Neues Studioalbum 2025 "Angebot und Nachfrage" vor VÖ
Ich hatte die Box bei Amazon bestellt. Dort hat sich die Lieferung auf unbestimmte Zeit verzögert.
Re: Neues Studioalbum 2025 "Angebot und Nachfrage" vor VÖ
Bei Amazon heißt es nun, die Box würde am 12. November geliefert. Aktuell lässt sie sich nicht nachbestellen oder nur über Drittanbieter für mehr als 95€. Auf Instagram gibt es dazu in den Kommentaren zahlreiche Klagen.
Re: Neues Studioalbum 2025 "Angebot und Nachfrage" vor VÖ
Bei jpc lässt sich noch bestellen. Angeblich ist die Box dort auf Lager. Es ist natürlich eine Frechheit, die Box für unter 74€ anzukündigen und dann nicht liefern zu können.
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Re: Neues Studioalbum 2025 "Angebot und Nachfrage" vor VÖ
Vor allem heißt es die ganze Zeit Lieferung zum 12 September, und dann kommt an eben diesen 12. September die Info mit diesem abenteuerlichen neuen Liefertermin. Ich denke mal, wir kriegen die nächsten zwei Tage eine Info, dass sie dann doch schon nächste Woche liefern können.
Ich hatte bei jpc noch die Einzel-Vinyl bestellt, die ist gestern pünktlich eingetroffen.
Ich hatte bei jpc noch die Einzel-Vinyl bestellt, die ist gestern pünktlich eingetroffen.
Re: Neues Studioalbum 2025 "Angebot und Nachfrage" vor VÖ
Habe gestern sehr erwartungsvoll auf die pünktliche Lieferung der Box zur Album VÖ gehofft. Vorbestellt hatte ich direkt bei Ankündigung über den Mawi Shop die Fanbox mit CD's. Gestern kam nix hier an. Am Abend dann die Ankündigung mein Paket käme voraussichtlich am Montag den 15.September. Gerade eben hat die Post das Ding geliefert.
Re: Neues Studioalbum 2025 "Angebot und Nachfrage" vor VÖ
Meine Box soll am 20.9. von Amazon geliefert werden. Da ich auch Spotify habe kann ich es solange aushalten.
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Neues Album "Angebot und Nachfrage" nach VÖ
Ersthörprotokoll
Besuch mich Marie -> witzige Bilder im Text, klingt wie ein übersehener Kunze"Klassiker" aus den 80ern, oder wie was vom seinerzeitigen Tom Petty auf deutsch... Klar, ist "nur angeschlagerter Rock´n Roll, aber als solcher vorbildlichst dargeboten.
Das was niemals war -> tolle Countrymusik, vergleichsweise abwechslungsreich, soweit ich das beurteilen kann. Blöd dabei ist, dass ich Country nicht mag. Da kann der Heinz nix für.
Die Angst geht um -> da muss ich den Mund erstmal wieder zu kriegen... Was ist das denn? Frühe Alan Parsons Project Samples/Zitate? Nur mal so als Beispiel...
Dann fängt die Liebe an -> gefällt mir nicht so wegen überbordernder Gefälligkeit.
Was bin ich wert -> ein wertvoller Song.
Sie sind Migranten -> Aller Herren Länder 2025. Korrekt...
Mehr von dir -> ja, gut gemacht mit all den Gimmicks und Zitaten und so. Wie schon manchmal wünsch ich mir an dieser Stelle die "Beziehungssongs" an separater Stelle.
Jeder Tote einer zuviel -> virtuos binsenweis mit ganz schön viel Musik, z.B. von U2
Einen andern Menschen lieben -> sehr schön, sehr richtig, hier und da beatlesk, das muss ja funzkionieren.
Wehrlos -> Schmerzen als Reim auf Herzen... interessant, mal umgekehrt und im Plural. Das nenn ich mal fortschrittlich und doch traditionsbewusst.
Wir sind wir -> LaLaLaLallLLa.. aber mit einem heftig angepunkten Riff transportiert. Hm, deshalb zu gut für den "Worst-of-Kunze"-Ordner. Gäbe es sowas wie Sesamstrasse für Erwachsene, wäre das ein passender Titelsong.
Ich bin tot > schon wieder so ein sphäriges synthetisches intro. Ganz schön viel Sündesizer in der Musik, mal wieder. Bis hierhin die womöglich maximalproduzierteste Kunze Platte/CD/sonstwas. Was nicht schlecht sein muss, wie auch hier zu hören.
Freundlichkeit -> schön, dass dieses Thema mal angesprochen/angesungen wird. Gibt ob seiner eigentlichen Selbstverständlichkeit natürlich nicht viel her. Nett sozusagen.
Irgendwo -> Vertriebener &/oder Brille 2025. Ziemlich viel Wall of Sound. Ich spür an dieser Stelle eine aufsteigende Sound-Kaskaden-Übersättigung. Für sich genommen jedoch ein Song, der sich nahtlos einfügt in den Kunze-Kosmos und von daher gefällt.
Du musst dich irren -> ne Menge Musik und Zeitgeist in ziemlich kurzer Zeit komprimiert und doch detailreich in Gegenwarts-Rock´nRoll zusammenklamüsert. Respektabel.
Wozu hat man Kinder -> abgefahrener Schlusstrack. Gemahnt an gute alte "Niedermacher"-Zeiten. Auch hier schliesst sich ein Kreis, bzw. er rotiert weiter. Insgesamt bietet Angebot&Nachfrage ganz viel "Ur-Heinz". Wie schön, dass er sich so treu weiter verfolgt.
Besuch mich Marie -> witzige Bilder im Text, klingt wie ein übersehener Kunze"Klassiker" aus den 80ern, oder wie was vom seinerzeitigen Tom Petty auf deutsch... Klar, ist "nur angeschlagerter Rock´n Roll, aber als solcher vorbildlichst dargeboten.
Das was niemals war -> tolle Countrymusik, vergleichsweise abwechslungsreich, soweit ich das beurteilen kann. Blöd dabei ist, dass ich Country nicht mag. Da kann der Heinz nix für.
Die Angst geht um -> da muss ich den Mund erstmal wieder zu kriegen... Was ist das denn? Frühe Alan Parsons Project Samples/Zitate? Nur mal so als Beispiel...
Dann fängt die Liebe an -> gefällt mir nicht so wegen überbordernder Gefälligkeit.
Was bin ich wert -> ein wertvoller Song.
Sie sind Migranten -> Aller Herren Länder 2025. Korrekt...
Mehr von dir -> ja, gut gemacht mit all den Gimmicks und Zitaten und so. Wie schon manchmal wünsch ich mir an dieser Stelle die "Beziehungssongs" an separater Stelle.
Jeder Tote einer zuviel -> virtuos binsenweis mit ganz schön viel Musik, z.B. von U2
Einen andern Menschen lieben -> sehr schön, sehr richtig, hier und da beatlesk, das muss ja funzkionieren.
Wehrlos -> Schmerzen als Reim auf Herzen... interessant, mal umgekehrt und im Plural. Das nenn ich mal fortschrittlich und doch traditionsbewusst.
Wir sind wir -> LaLaLaLallLLa.. aber mit einem heftig angepunkten Riff transportiert. Hm, deshalb zu gut für den "Worst-of-Kunze"-Ordner. Gäbe es sowas wie Sesamstrasse für Erwachsene, wäre das ein passender Titelsong.
Ich bin tot > schon wieder so ein sphäriges synthetisches intro. Ganz schön viel Sündesizer in der Musik, mal wieder. Bis hierhin die womöglich maximalproduzierteste Kunze Platte/CD/sonstwas. Was nicht schlecht sein muss, wie auch hier zu hören.
Freundlichkeit -> schön, dass dieses Thema mal angesprochen/angesungen wird. Gibt ob seiner eigentlichen Selbstverständlichkeit natürlich nicht viel her. Nett sozusagen.
Irgendwo -> Vertriebener &/oder Brille 2025. Ziemlich viel Wall of Sound. Ich spür an dieser Stelle eine aufsteigende Sound-Kaskaden-Übersättigung. Für sich genommen jedoch ein Song, der sich nahtlos einfügt in den Kunze-Kosmos und von daher gefällt.
Du musst dich irren -> ne Menge Musik und Zeitgeist in ziemlich kurzer Zeit komprimiert und doch detailreich in Gegenwarts-Rock´nRoll zusammenklamüsert. Respektabel.
Wozu hat man Kinder -> abgefahrener Schlusstrack. Gemahnt an gute alte "Niedermacher"-Zeiten. Auch hier schliesst sich ein Kreis, bzw. er rotiert weiter. Insgesamt bietet Angebot&Nachfrage ganz viel "Ur-Heinz". Wie schön, dass er sich so treu weiter verfolgt.
Tod der Musikindustrie!
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Re: Neues Album "Angebot und Nachfrage" nach VÖ
Danke Martin, das hat eine ganze Menge schöne Ideen und Eindrücke. Parsons finde ich besonders spannend. Man sagt spontan "Hä?", und merkt dann, so abwegig ist das gar nicht.
Re: Neues Album "Angebot und Nachfrage" nach VÖ
"Wir sind wir" ist der absolute Tiefpunkt auf dem Album - musikalisch wie textlich. Schrecklich. Ansonsten gefällt mir das Album recht gut. Muss sich natürlich erst mal setzen. Aber nach 2-4 Durchgängen überwiegt der postive Eindruck. Obgleich ich etwas mit der Produktion hadere. Hier und da überproduziert und stellenweise geht sogar mal der Gesang in der Musik unter.
"Ich bin tot" biegt immer mal wieder tonal in Richtung "Madagaskar" ab. Aber welcher deutscher Künstler bringt so ein Lied auf das gleiche Album unter, mit einem (zumindest musikalisch) schlagerhaften Stück wie "Besuch mich Marie"? Was ich ansonsten textlich klasse finde. Der bald 70jährige Kunze ist in erstaunlich guter Spätform. Auch gesanglich immer noch top! Chapeau!
"Ich bin tot" biegt immer mal wieder tonal in Richtung "Madagaskar" ab. Aber welcher deutscher Künstler bringt so ein Lied auf das gleiche Album unter, mit einem (zumindest musikalisch) schlagerhaften Stück wie "Besuch mich Marie"? Was ich ansonsten textlich klasse finde. Der bald 70jährige Kunze ist in erstaunlich guter Spätform. Auch gesanglich immer noch top! Chapeau!
Re: Neues Album "Angebot und Nachfrage" nach VÖ
Bei aller Kritik, die ich in der Vergangenheit an vielen Kunze-Singles geäußert habe, konnte ich mich für die anschließenden Album oder zumindest für eine Mehrheit der Songs durchaus begeistern. Das ist diesmal anders. Noch nie hat mir ein HRK-Album so schlecht gefallen.
Ich höre Kunze seit 1984 und habe mich vor allem für seine Art zu Texten begeistert. Hier konnte jemand mit Sprache umgehen, verwendete anspruchsvolle sprachliche Bilder und Wortneuschöpfungen - vor allem bürdete er den Hörer jedoch auf, mitzudenken, Text und Bedutung selber zu entschlüsseln. Dabei schuf er manche Formulierungen, die auch ohne den Song faszinieren konnten. Mit anderen Worten: HRK forderte den Intellekt und machte mir daher Spaß. Musikalisch war das mit einer großen Bandbreite gepaart, viele Jahre auch mit Hang zum Experimentellen, und gerne abseits des Mainstreams (mit Ausnahme mancher "Ernährersingle") was ihn für mich einzigartig gemacht hat.
Dieses Mal ist alles direkt gesagt. Ich brauche nichts entschlüsseln, sondern allenfalls nachzuvollziehen. In dieser Form und Häufigkeit gab es das noch nie. Da das aber für mich das wesentliche HRK-Qualitätskriterium war, enttäuscht mich das Album.
In meinem CD-Regal steht vor allem Rockmusik in verschiedensten Schattierungen. Daneben Liedermacher und auch Jazz. Und sicherlich auch hier und dort ein Popalbum. Was ich gar nicht mag sind Schlager (mit Ausnahme von Götz Alsmanns Jazzschlagern, vor allem der Anfangszeit). Mit Schlagern meine ich nicht erfolgreiche Lieder, sondern eine bestimmte Art von Musik und Text. Diese Art von Schlagern will nicht zum Mitdenken anregen (aufgrund ihrer textlichen Ein- und eben nicht Mehrdeutigkeit) und ist auch musikalisch eher vorhersehbar und dabei für mich schlimmer als langweilig. Über den früher durchweg und heute in großen Teilen reaktionären Charakter ganz zu schweigen.
Wenn ich mir das aktuelle Album anhören bleibt der Eindruck, diesmal ist es in weiten Teilen nicht kafkaesk, sondern puresk - und dies sowohl textlich als auch musikalisch. Immer der Hang zum Hymnischen, zum Gefälligen in den Harmonien. Das ist mir überwiegend zu glatt.
Zu einzelnen Titeln:
1 und 2 sind für mich schlagerartige Belanglosigkeiten; letztlich zum gleichen Thema (sie konnten einander nicht kommen, aber er sehnt sich im Alter immer noch nach ihr). Bei Dennis Scheck kämen die Songs in die Tonne.
3. DAgu
Musikalisch gefällt mir das. Inhaltlich widerspricht der Song meinen Beobachtungen. Dieses Thema, man dürfen ja gar nichts mehr sagen, ist ein wesentliches Ursprungsthema der AfD, die damit ihr Ziel die Grenzen des Sagbaren erweitern zu wollen, gerechtfertigt hat.
In meiner Wahrnehmung ist eher das Gegenteil der Fall: Jeder Vollpfosten kann alles in die Welt posaunen. Ob es gelogen ist, jeder wissenschaftlichen Erkenntnus widerspricht oder nur belanglos ist. Oliver Kalkhofe hat vor ein paar Tagen deutlich gemacht, dass der Einfluss von Kirche und Politik auf das, was im öffentlichen Bereich gesagt werden kann, eher abgenommen hat und heute mehr gesagt werden könne.
Neu ist sicherlich, dass in den neuen Medien auch jeder widersprechen kann, was ja prinzipiell demokratisch ist. Problematisch ist natürlich, dass sich dort eine anonyme Masse in einer Art und Weise äußert, deren Ziel nicht die inhaltliche Auseinandersetzung ist. Aber ist das nicht eher ein Problem von Social Media als das behauptete Sprechverbot? Selbst Hallervorden darf zur besten Sendezeit in der ARD suggerieren, wer das N-Wort sage, komme ins Gefängnis - und beweist damit das Gegenteil.
4.
Nervt mich. Und warum mit vom Zwiebelschneiden rotgeränderten Augen die Liebe anfangen soll, erschließt sich mir nicht wirklich.
5. + 6.
Gefallen mir.
7.
Kann ich noch gerade ertragen. Allerdings der x.-HRK-Song mit dem folgenden Rollenbild: hilflosen Mann liegt wie ein Käfer auf dem Rücken und die Frau muss ihn retten. Ob das für eine dauerhafte Beziehung reicht oder hier nicht in Wirklichkeit eher nach der Mami als nach einer Partnerin ruft, sei dahingestellt.
8.
Gefällt mir
9.
Erstes Lied dieser Art, welches zumindest mit einigen gelungenen Formilierungen aufwartet. Allerdings bin ich hier bereits über die Häufigkeit der Schmonzetten abgeturnt.
10.
Schlimm. Aus dem prinzipiell interessanten Thema, was machen Gefühle mit uns, hätte HRK früher sicherlich mehr rausgeholt. Musikalisch für mich gar nicht zu ertragen.
11.
Uh, ein Hymnenversuch für Deutschland. In Ansetzen akzeptabel, aber hier hätte vielleicht noch jemand zur weiteren Bearbeitung und Vertiefung mahnen sollen. Vielleicht noch mehr GG-Artikel einbauen? Ich weiß nicht.
12
Interessant.
13.
Schlimmstes Lied. Wer braucht eine solche Selbstverständlichkeit als Allgemeinplätzeaneinanderreihung? Wäre früher vielleicht als Satire durchgegangen. Heute meint HRK das ernst. Aua
14
Gut
15.
Forderte der Vorgänger noch Freundlichkeit kommt nun der pure Hass auf die Grünen (als ob Wurstsöder mit seinem Populismus nicht och schlimmer wäre), die Gleichberechtigung von Frauen und diejenigen, die den Klimawandel ausbaden müssen. Kein Rollensong, sondern HRK hält mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg. Nur eindimensional schlicht. Hallo Mainstream, ich bin jetzt einer von euch, ruft da etwas laut im Hintergrund.
15.
Schönes Thema. Letztlich kommt es über das 4. Gebot nicht hinaus. Hier hätten sich dorch andere Gründe für Kinder finden lassen, als sie zum Pflegedienst zu degradieren. Auch das lässt mich in seiner gedanklichen Eingeschränktheit dann doch etwas ratlos zurück.
Die Produktion ist für mich oftmals zu viel des Guten und betont das Purhafte noch mehr. Ich habe das Album nun mit verschiedenen Abspielmöglichkeiten gehört. Mit ist es zu überborden, ja zu matschig, so dass der Text oft untergeht.
Ich höre Kunze seit 1984 und habe mich vor allem für seine Art zu Texten begeistert. Hier konnte jemand mit Sprache umgehen, verwendete anspruchsvolle sprachliche Bilder und Wortneuschöpfungen - vor allem bürdete er den Hörer jedoch auf, mitzudenken, Text und Bedutung selber zu entschlüsseln. Dabei schuf er manche Formulierungen, die auch ohne den Song faszinieren konnten. Mit anderen Worten: HRK forderte den Intellekt und machte mir daher Spaß. Musikalisch war das mit einer großen Bandbreite gepaart, viele Jahre auch mit Hang zum Experimentellen, und gerne abseits des Mainstreams (mit Ausnahme mancher "Ernährersingle") was ihn für mich einzigartig gemacht hat.
Dieses Mal ist alles direkt gesagt. Ich brauche nichts entschlüsseln, sondern allenfalls nachzuvollziehen. In dieser Form und Häufigkeit gab es das noch nie. Da das aber für mich das wesentliche HRK-Qualitätskriterium war, enttäuscht mich das Album.
In meinem CD-Regal steht vor allem Rockmusik in verschiedensten Schattierungen. Daneben Liedermacher und auch Jazz. Und sicherlich auch hier und dort ein Popalbum. Was ich gar nicht mag sind Schlager (mit Ausnahme von Götz Alsmanns Jazzschlagern, vor allem der Anfangszeit). Mit Schlagern meine ich nicht erfolgreiche Lieder, sondern eine bestimmte Art von Musik und Text. Diese Art von Schlagern will nicht zum Mitdenken anregen (aufgrund ihrer textlichen Ein- und eben nicht Mehrdeutigkeit) und ist auch musikalisch eher vorhersehbar und dabei für mich schlimmer als langweilig. Über den früher durchweg und heute in großen Teilen reaktionären Charakter ganz zu schweigen.
Wenn ich mir das aktuelle Album anhören bleibt der Eindruck, diesmal ist es in weiten Teilen nicht kafkaesk, sondern puresk - und dies sowohl textlich als auch musikalisch. Immer der Hang zum Hymnischen, zum Gefälligen in den Harmonien. Das ist mir überwiegend zu glatt.
Zu einzelnen Titeln:
1 und 2 sind für mich schlagerartige Belanglosigkeiten; letztlich zum gleichen Thema (sie konnten einander nicht kommen, aber er sehnt sich im Alter immer noch nach ihr). Bei Dennis Scheck kämen die Songs in die Tonne.
3. DAgu
Musikalisch gefällt mir das. Inhaltlich widerspricht der Song meinen Beobachtungen. Dieses Thema, man dürfen ja gar nichts mehr sagen, ist ein wesentliches Ursprungsthema der AfD, die damit ihr Ziel die Grenzen des Sagbaren erweitern zu wollen, gerechtfertigt hat.
In meiner Wahrnehmung ist eher das Gegenteil der Fall: Jeder Vollpfosten kann alles in die Welt posaunen. Ob es gelogen ist, jeder wissenschaftlichen Erkenntnus widerspricht oder nur belanglos ist. Oliver Kalkhofe hat vor ein paar Tagen deutlich gemacht, dass der Einfluss von Kirche und Politik auf das, was im öffentlichen Bereich gesagt werden kann, eher abgenommen hat und heute mehr gesagt werden könne.
Neu ist sicherlich, dass in den neuen Medien auch jeder widersprechen kann, was ja prinzipiell demokratisch ist. Problematisch ist natürlich, dass sich dort eine anonyme Masse in einer Art und Weise äußert, deren Ziel nicht die inhaltliche Auseinandersetzung ist. Aber ist das nicht eher ein Problem von Social Media als das behauptete Sprechverbot? Selbst Hallervorden darf zur besten Sendezeit in der ARD suggerieren, wer das N-Wort sage, komme ins Gefängnis - und beweist damit das Gegenteil.
4.
Nervt mich. Und warum mit vom Zwiebelschneiden rotgeränderten Augen die Liebe anfangen soll, erschließt sich mir nicht wirklich.
5. + 6.
Gefallen mir.
7.
Kann ich noch gerade ertragen. Allerdings der x.-HRK-Song mit dem folgenden Rollenbild: hilflosen Mann liegt wie ein Käfer auf dem Rücken und die Frau muss ihn retten. Ob das für eine dauerhafte Beziehung reicht oder hier nicht in Wirklichkeit eher nach der Mami als nach einer Partnerin ruft, sei dahingestellt.
8.
Gefällt mir
9.
Erstes Lied dieser Art, welches zumindest mit einigen gelungenen Formilierungen aufwartet. Allerdings bin ich hier bereits über die Häufigkeit der Schmonzetten abgeturnt.
10.
Schlimm. Aus dem prinzipiell interessanten Thema, was machen Gefühle mit uns, hätte HRK früher sicherlich mehr rausgeholt. Musikalisch für mich gar nicht zu ertragen.
11.
Uh, ein Hymnenversuch für Deutschland. In Ansetzen akzeptabel, aber hier hätte vielleicht noch jemand zur weiteren Bearbeitung und Vertiefung mahnen sollen. Vielleicht noch mehr GG-Artikel einbauen? Ich weiß nicht.
12
Interessant.
13.
Schlimmstes Lied. Wer braucht eine solche Selbstverständlichkeit als Allgemeinplätzeaneinanderreihung? Wäre früher vielleicht als Satire durchgegangen. Heute meint HRK das ernst. Aua
14
Gut
15.
Forderte der Vorgänger noch Freundlichkeit kommt nun der pure Hass auf die Grünen (als ob Wurstsöder mit seinem Populismus nicht och schlimmer wäre), die Gleichberechtigung von Frauen und diejenigen, die den Klimawandel ausbaden müssen. Kein Rollensong, sondern HRK hält mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg. Nur eindimensional schlicht. Hallo Mainstream, ich bin jetzt einer von euch, ruft da etwas laut im Hintergrund.
15.
Schönes Thema. Letztlich kommt es über das 4. Gebot nicht hinaus. Hier hätten sich dorch andere Gründe für Kinder finden lassen, als sie zum Pflegedienst zu degradieren. Auch das lässt mich in seiner gedanklichen Eingeschränktheit dann doch etwas ratlos zurück.
Die Produktion ist für mich oftmals zu viel des Guten und betont das Purhafte noch mehr. Ich habe das Album nun mit verschiedenen Abspielmöglichkeiten gehört. Mit ist es zu überborden, ja zu matschig, so dass der Text oft untergeht.
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Re: Neues Album "Angebot und Nachfrage" nach VÖ
Hallo! Habt Ihr erkannt, welcher Song diesmal von Bob Dylan inspiriert ist? Ich sag mal: von "...for Dignity"
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